Wenn ich davon überzeugt bin, Gott ist immer und überall,
in einem pantheistischen Welt- und Gottesbild,
dann ist dieses Gott in jedem Stein, jeder Pflanze und auch in mir.
Aber ich kann dabei in mir nur gut sein, oder böse,
oder ich betreibe einen ständigen Wechsel von gut und böse.
Trotzdem werde ich stets nur einen Teilbereich vom Ganzen ausfüllen können.
Das ändert sich auch nicht will ich für dieses Verhältnis nicht nur mich,
sondern die ganze Menschheit heranziehen.
Es gibt jedoch auch die bekannte Formel:
Gott hat den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen.
Ist das ein Widerspruch?
In unserem Denken haben wir es einfacher,
wenn wir uns eine imaginäre Gestalt bilden,
und uns damit vergleichen können.
So funktioniert zumeist unsere menschliche Logik.
Das führt jedoch in unserem geschlossenen System Mensch nicht zum Erfolg.
Grundsätzlich ist es doch so,
wenn der Mensch stirbt,
der Körper sichtbar verloren geht,
eventuell so etwas wie eine Seele irgendwie übrig bleibt,
und wir nun dieses Dasein der Seele betrachten,
so ist dieses seelische Sein immer so etwas wie eine Bestrafung,
wenn die gewohnten körperlichen Qualitäten verloren gegangen sind!
Sogar in der Überlegung es gäbe nach dem Tod keine funktionelle Form mehr,
auch hier sind der Tod und der Verlust des Körpers gleichzusetzen mit einer Bestrafung.
Einen Trost bietet hier vielleicht noch der Umstand der genetischen Fortpflanzung.
Wie im menschlichen Verhalten, von gut oder böse,
so tritt auch hierbei einen menschliche Konstruktion auf den Plan,
die wieder in den religiösen Bereichen angesiedelt ist,
und die besagt:
Der Körper sei nicht das Wichtigste, er sei zu vernachlässigen,
sondern dieses seelische Element ist eigentlich die Hauptsache.
Hier wird versucht aus der Gegebenheit des körperlichen Todes
sogar eine Belohnung zu gestalten, gar nicht mehr eine Bestrafung.
So will die menschliche Logik den Tod besiegen,
der weiterhin noch immer am Ende des Lebens zu erwarten ist.
Im Gegensatz dazu befindet sich freilich der Umstand,
dass sich Gott in jedem einzelnen natürlichen Element befindet,
aus dieser göttlichen Perspektive kann es daher gar nicht so sein,
dass sich Gott gesamt in einer einzelnen Funktion
für eine selbst gewählte Funktion, z.B.: gut oder böse zu sein,
am Ende belohnt oder bestraft.
Aber es ist sogar in unserem Denken vorstellbar,
dass ein einmal gewählter Funktionszweig,
im extremsten Fall gar nicht mehr unterstützt wird,
und daher ganz aufhört.
Wir Menschen sind es doch auch gewohnt ein Produkt vom Markt zu nehmen,
wenn davon weniger verkauft wird, weil es die Bedürfnisse nicht mehr abdeckt.
Um diese nachweisbare Markterfordernis werden wir beim Menschen nicht herum kommen. Da wird es nichts nützen uns auf die Seele allein zu beschränken, oder im Tod des Körpers das jeweils persönliche Ende zu verstehen. Hier können wir nur bestehen, wenn wir sozusagen paarweise sowohl die körperlichen Interessen wie auch die geistigen und seelischen Belange gleichzeitig und parallel behandeln und fördern.
Wobei dieses gemeinschaftliche Bestehen am Ende gar nicht ein Jüngstes Gericht mit Belohnung und Bestrafung im Sinne hat, sondern viel mehr eine gemeinschaftliche Zielsetzung sein sollte, die im Rahmen des Lebens den Ersatz des Menschen vielleicht durch eine andere Lebensform gar nicht erforderlich macht.
Jedoch kann ich nur einer solchen Forderung nachkommen,
wenn ich dieses Ziel auch erkannt und erfasst habe,
sonst bin ich vielleicht als Mensch früher in einer Position und an einem Ort,
und ich weiß dann nicht ob ich schon am Zielort angekommen bin,
oder wie und was ich tun sollte?
Im Moment sieht es so aus,
dass der Mensch sagt:
die Schöpfung oder Entwicklung war gestern,
heute lebe ich,
und morgen bin ist tot.
Und übermorgen ist die Menschheit ein Auslaufmodell.
und ein
