Auge um Auge - Opfer darf Täter mit Säure blenden

Hm, so wie du den Fehler gemacht hast mir Opfersein zu unterstellen?
Was natürlich nicht ausschließt mal Opfer gewesen zu sein. Das war jeder und da braucht man sich keine Illusionen machen.

Mir gings eben nicht um Rache oder Bestrafungen
Da warst du persönlich nicht gemeint. Kannst du sehen, dass eine Forderung nach "höherhängen" ein Schrei nach Rache ist und gleichzeitig eine Distanz zu dieser Tat darstellen soll, die gar nicht gegeben ist?

Betroffensein schließt betrachten aus. Ein Opfer ist betroffen, bis es das Opfersein überwunden hat. Betrachten führt zu Folgerichtigkeit.

Ich habe das im Prinzip alles schon geschrieben, setze allerdings vorraus, dass man versteht, dass jeder Narben hat, aber nicht jeder Opfer ist.

Und ja, den Täter mit Säure zu blenden KANN eine sehr sinnvolle Antwort sein, wenn dies in Liebe stattfindet.
Ja, was soll ich dazu sagen. Vieles KANN und nichts ist unmöglich. Ich würde so zu verfahren ablehnen, weil ich eigentlich da ehr Nachteile sehe, wenn so von "rechtswegen" verfahren wird. Man darf nicht vergessen, dass man in eine Gesellschaft hineingeboren wird.
 
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Ja, was soll ich dazu sagen. Vieles KANN und nichts ist unmöglich. Ich würde so zu verfahren ablehnen, weil ich eigentlich da ehr Nachteile sehe, wenn so von "rechtswegen" verfahren wird. Man darf nicht vergessen, dass man in eine Gesellschaft hineingeboren wird.

Ich war auch nicht schon immer so unterwegs.
Habe mir eine zeitlang psychische Straftäter quasi von innen (durch die Arbeit mit ihnen) angesehen und habe dadurch eine Menge dazu gelernt.
Was erlaubt werden sollte, auch wenns krass ist und man mich dafür hassen mag, ist die Tatsache, dass dergleichen erlaubt sein sollte. Ob und inwieweit es dann umgesetzt wird, ist immer noch Ermessenssache.
Aber mir ist schon klar, dass das angewandte Liebe voraussetzt, die nicht immer gegeben ist. Jedoch kenne ich bisher noch keinen anderen Weg.
 
Kann ja auch gar nicht, denn "ein Land"... was ist das? Hat "ein Land" wirklich Hoheitsgewalt über seine Bürger?
Wenn es jetzt schon so und so und so nicht klappt und alles immer nur katastrophaler wird, dann muss sich an der Einsicht etwas Wesentliches ändern.

Ja.. sehe ich schon ähnlich. Aber das ist ja im Grunde ein Prozess. Und zwar einer, der zuerst jeden individuell betrifft, bevor er in der Masse Auswirkungen hat. Ein Staat wie etwa Deutschland, der sowohl Selbstjustiz wie auch harte Strafen wie Todesstrafe oder etwa dieses Auge-um-Auge-Prinzip verbietet, ist zum einen zwar ein Resultat einer Einsicht, aber für sehr viele ist es v.a. von oben diktiert. Wahrscheinlich kennen die allermeisten ja Rachegedanken und wenn sie keine Konsequenzen zu befürchten hätten, würden viele diesen Rachegedanken auch nachgehen. Das ist menschlich verständlich.

Nur behaupte ich: Es bringt nie das, was man sich davon verspricht. Diese Frau wird nicht durch diese Handlung (sich rächen) ihren Frieden finden. Und nichts anderes ist ja für sie entscheidend. Erst die psychologische Unabhängigkeit zu ihrem Peiniger wird ihr Frieden bringen. Und das ist der oben angesprochene Prozess... den kann ihr keiner abnehmen. Rache ist m.A.n. im besten Fall etwas, dass diesem Prozess nicht im Wege steht, aber sicher kein Schritt darauf zu.
 
Nur behaupte ich: Es bringt nie das, was man sich davon verspricht. Diese Frau wird nicht durch diese Handlung (sich rächen) ihren Frieden finden. Und nichts anderes ist ja für sie entscheidend. Erst die psychologische Unabhängigkeit zu ihrem Peiniger wird ihr Frieden bringen. Und das ist der oben angesprochene Prozess... den kann ihr keiner abnehmen. Rache ist m.A.n. im besten Fall etwas, dass diesem Prozess nicht im Wege steht, aber sicher kein Schritt darauf zu.

Das sind Sachen, die ich z.B. gar nicht weiss. Ich weiss nicht, ob es ihr um Rache geht und ebenso wenig, ob sie nicht genau dadurch ihren Frieden finden wird.
Das hätte man vllt. alles gern so wie du es schreibst, aber ist Mensch wirklich immer genauso? Ich zweifle es zumindest an, da mir die Vielfalt der Menschen bewusst ist.:)
 
Macht ja nix. Steht ja alles da und kann man sich in Ruhe durchlesen.

Eh klar. Hier gehts ja auch um nichts.
Aber wenn jemandem jahrelang nachgesagt wird, er ist Opfer (seiner Eltern, seiner Grosseltern, what ever) und ihm so unter dem Deckmantel einer Therapie die Hände hinterm Rücken zusammen gebunden werden, ohne wirklich aufzulösen, dann braucht sich eigentlich keine Gesellschaft mehr wundern, wenn dann der Täter durchkommt.
 
Das sind Sachen, die ich z.B. gar nicht weiss. Ich weiss nicht, ob es ihr um Rache geht und ebenso wenig, ob sie nicht genau dadurch ihren Frieden finden wird.
Das hätte man vllt. alles gern so wie du es schreibst, aber ist Mensch wirklich immer genauso? Ich zweifle es zumindest an, da mir die Vielfalt der Menschen bewusst ist.:)

Die Vielheit der Menschen kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir alle sehr ähnlich funktionieren. Das ist sowohl erforscht, wie auch erkennbar. Es gibt ja grundlegende psychologische Prinzipien, die sich erst weit an der Oberfläche auf der Basis von Überzeugungen/Prägungen (auch kulturellen Prägungen und Werten, Ansichten über richtig und falsch, über Effektivität usw.) zu unterschiedlichen Handlungen verzweigen. Diese Überzeugungen sind immer mehr oder weniger gute Antworten auf die Frage, wie man selbst eher glücklicher als unglücklicher wird (das ist möglicherweise das grundlegendste Prinzip, also das Streben nach Leid-Linderung/Auflösung und Glück).

Du kannst Dich ja einfach fragen, wieviele Motive es dafür geben kann, dass diese Frau statt einer z.B. finanziellen Entschädigung (die ihr angeboten wurde) lieber diese Variante wünscht. Warum könnte sie das wollen? Ich will damit nicht implizieren, dass ich diese Entscheidung unverständlich finde. Ich würde nicht mal ausschließen, dass ich selbst so eine Entscheidung treffen würde. Nur habe ich möglicherweise eben andere Überzeugungen und unterstelle alles meiner Ansicht nach Effektivität, der Frage ob mir persönlich etwas bringt. Möglicherweise bringt es ihr etwas. Aber ganz sicher ist, dass sie letztlich das braucht, was ich vorher mit "psychologischer Distanz zum Täter" formulierte. Es braucht eine Art Abschluss.. und da kann so eine Aktion vielleicht wirklich helfen. Sicher mehr, als wenn er noch frei herumliefe um mal das andere Extrem zu wählen. Aber sehr wahrscheinlich wird sie mit dieser Tat einen weiteren Punkt setzen, der sie noch lange psychologisch mit dem Täter verbinden wird.
 
Ja das ist wohl so. Das Opfersein bzw. Opfer/täter ist ja lediglich eine auf diese Dimensionen begrenzte Sichtweise.
Ich denke, dass sich da mit Erziehung viel machen lässt, oder/und mit selber denken.
Imho scheitert es genau daran, also an dem selber denken, mit Betonung auf selber statt dem lediglichen runterrattern, was ja das Opfer/Tätersein zusätzlich fixiert und ihm entspringt, zumeist unbewusst bzw. bewusst(er) je nach Selbstreflektion.
 
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Ja das ist wohl so. Das Opfersein bzw. Opfer/täter ist ja lediglich eine auf diese Dimensionen begrenzte Sichtweise.
Ich denke, dass sich da mit Erziehung viel machen lässt, oder/und mit selber denken.
Imho scheitert es genau daran, also an dem selber denken, mit Betonung auf selber statt dem lediglichen runterrattern, was ja das Opfer/Tätersein zusätzlich fixiert und ihm entspringt, zumeist unbewusst bzw. bewusst(er) je nach Selbstreflektion.

Ein wirkliches Opfer hätte auch ganz anders reagiert. So stehts nun da, nachlesbar, WIE es (scheinbar von beiden Seiten) auch geht- und das ist wertvoll.
Danke dafür ;)
 
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