Hi Shizandra,
als ich deinen Beitrag über dein Kind las, wollte ich dir eine Aufstellung ans Herz legen - jetzt fragst du hier - möchte ich dir auf deine Fragen hier antworten:
Wie läuft das eigentlich genau ab?
Ich kann jetzt nur aus meiner Sicht und Erfahrung schreiben.
Du hast ein Problem - darüber wird der Aufstellungsleiter mit dir sprechen, wird dich über deine Familie befragen - über deine Eltern - deren Geschwister - deine Geschwister - wird dich befragen über Probleme, welche in Vorgenerationen auftraten.
Danach sagt dir der Aufstellungsleiter, für welche Personen deiner Familie du Stellvertreter aussuchen sollst - das tust du dann und stellst diese im Raum auf - danach gibt es unterschiedlichste Methoden, wie weit sich der Aufstellungsleiter in den nachfolgendne Prozeß einmischt oder geschehen läßt.
Auf jeden Fall werden die Personen umgestellt - oder geben ihren Bewegungen nach und stellen sich selbst um - und manchmal kommen noch neue hinzu - es passiert ziemlich viel - die Stellvertreter repräsentieren die Personen, welche sie dar-stellen - und agieren sehr oft auch typisch für die jeweilige Person.
In vielen Fällen endet eine Aufstellung, indem es am Ende allen besser geht als zu Beginn - oder die/der Klient/in offensichtlich etwas erkannt hat - und sich für sie/ihn etwas verändert hat - in seltenen Fällen muss auch abgebrochen werden.
Welche Art von "Fragen" kann man stellen
Keine
bzw. bekommt man beantwortet?
Das hängt davon ab, wie weit du es zuläßt, dass du etwas er-kennst - und es sich ver-ändern - oder zumindest dir bewusst werden - darf.
Kann man in einer Familienaufstellung auch Stellvertreter für bereits verstorbene Personen aufstellen?
Passiert sehr häufig
In diesem Fall ist es mein Kind, das tot ist, und ich möchte die Schuldfrage klären.
Ich möchte auch gerne wissen, was er für mich empfunden hat, bevor er ging.
Oder ob ich mit einer bestimmten Haltung verursacht habe, was passiert ist.
Ich möchte sozusagen mein Gewissen reinigen (beruhigen),
das durch viele Meinungen oder Vorwürfe von Außen etwas verunreinigt erscheint.
Das alles wirst du bei einer Aufstellung nicht bekommen.
Was du bei einer Aufstellung erkennen kannst, ist, warum dein Kind gegangen ist - und das hat *meiner Meinung nach* nichts mit dir und deiner Haltung zu tun - in Aufstellungen zeigt sich häufig, dass es mit ganz etwas oder jemand Anderem zu tun hat.
In einer Aufstellung kannst du möglicherweise erkennen, wem dein Kind nachgefolgt ist - was es durch sein Gehen für die Verbliebenen be-wirkt hat - und du kannst dich von ihm verabschieden - und ihm einen Platz in deinem Herzen geben.