Aufrütteln Nr. 2.

Hi, ich wüsste gerne Schnabeltasse, inwiefern dich das Thema überhaupt persönlich tangiert? Gibt es in deiner täglichen Erfahrung Berührungspunkte mit Asylanten, hast du entsprechende Kontakte und Erfahrungen, auch besonders negative? :)

Mit Asylantragsteller bisher leider durchwegs negative (penetrante anmache), aber mit Ausländern/Immigranten (Nachbarn oder bei der Arbeit) da gibt es kaum negative Erlebnisse. Aber das sagt eigentlich nichts über alle Asylanten aus. Mir geht es darum wie viel darf man fordern/erwarten als Flüchtling, wie wird sich das ganze die nächsten Jahre weiterentwickeln und gehört das Asylsystem wirklich reformiert ?

Und warum darf man zwischen Wirtschaftsflüchtling und politisch verfolgten nicht unterscheiden ? Laut Genfer Konvention wurde ja alles geregelt.
 
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1) Die Dolmetscher*innen, die während der Asylverfahren im Einsatz sind, müssen alle durch neue ersetzt werden. Diese Dolmetscher_innen arbeiten hier seit sehr langer Zeit, machen Witze über Betroffene. Es bestehen gravierende Kommunikationsprobleme. Die Dolmetscher_innen übersetzen teilweise absichtlich falsch - dies hat negative Auswirkungen auf die Gerichtsverfahren sowie die Interviews mit Behörden/Beamten. Die Folge sind oftmals negative Bescheide sowie schnelle Abschiebungen. Es gibt mehrere Fälle, in welchen in diesem Zusammenhang bereits innerhalb 2 Wochen der zweite negative Bescheid ausgehändigt wurde.

2) Nachdem Erhalt eines zweiten negativen Bescheides verlangt das Gericht von uns Gerichts- und Rechtsanwaltsgebühren in der Höhe von 220 Euro zu zahlen. Im Falle einer Nicht-Erbringung kam es in mehreren Fällen zu Haftstrafen. Das ist inakzeptabel weil wir keine Kriminellen sind, uns ist es als Asylsuchende lediglich nicht erlaubt zu arbeiten. Wir fordern, diese Gebühren nicht mehr zahlen zu müssen.

3) Alle Abschiebungen müssen gestoppt werden. Es muss den Menschen möglich sein, hier zu bleiben oder in ein weiteres Land zu gehen.

4) Wir fordern mehr Dolmetscher_innen für Arztbesuche, insbesondere Übersetzer_innen der Urdu Sprache.

5) Wir fordern generell mehr Ärzte und Ärztinnen für Flüchtlinge.

6) Es gibt viele Überstellungen in abgeschiedene, ländliche Gegenden. Das muss gestoppt werden da vor Ort benötigte Infrastruktur nicht gewährleistet wird. Die Menschen haben keinen Zugang zu Rechtsanwält_innen oder Möglichkeiten zum Einkaufen. Das bedeutet für Flüchtlinge faktisch Isolation, da sie derzeit nicht zu benötigter Hilfe kommen.

7) Im Camp selbst müssen Deutschkurse und Berufsvorbereitungskurse mit Praxis-Schwerpunkt z.B. im handwerklichen Bereich eingeführt und abgehalten werden. Auch für die Deutschschule brauchen wir Übersetzer_innen.

8) Kinder von Familien, die im Camp leben, müssen in reguläre lokale Schulen mit ortsansässigen Kindern gehen können.

9) Das Essen muss gesünder und nahrhafter sein. Die Flüchtlinge müssen die Möglichkeit haben, sowohl selbst zu kochen als auch das Essen in ihre Zimmer mitzunehmen.

10) Saubere und gute Kleidung und Schuhe für alle Jahreszeiten muss zur Verfügung stehen.

11) Die Arbeitsbedingungen im Camp müssen verbessert werden und der Betrag, der für Reinigen und Kochen bezahlt wird ist nicht ausreichen.

12) Tickets für den Öffentlichen Verkehr müssen unentgeltlich angeboten werden, zumindest für 3 Tage, so das jede und jeder die Möglichkeit hat, das Land, die Menschen, deren Leben kennen zu lernen. So ist es auch möglich, zu Rechtsinformationen zu kommen und sich um den eigenen Fall rechtlich zu kümmern.

13) Wir benötigen einen Friseur für Männer und Frauen.

14) Das Taschengeld in der Höhe von 40 Euro monatlich ist absolut nicht ausreichend und muss erhöht werden.

15) Wir benötigen dringend diverse Sanitärartikel. Artikel wie Nagelscheren, Spiegel,.. - es sind nicht einmal Spiegel in den Badezimmern vorhanden(!).

16) Im Flüchtlingscamp sind wir vom Rest der Welt isoliert, weil wir keinen Internetzugang und kein Fernsehen haben. Wir benötigen beides, um Kontakt mit unseren Familien und Freund_innen zu haben. Obwohl wir im 21sten Jahrhundert leben haben wir keinen Zugang zu modernen Medien sowie modernen Formen der Kommunikation. Wir fordern freien Internetzugang in den Camps und TV mit Sat-Empfang um Informationen von der Welt zu erhalten.

Und diese Forderungen hier könnte man auch diskutieren, sind sie gerechtfertigt, überzogen oder Minimum ?
 
Mit Asylantragsteller bisher leider durchwegs negative (penetrante anmache), aber mit Ausländern/Immigranten (Nachbarn oder bei der Arbeit) da gibt es kaum negative Erlebnisse. Aber das sagt eigentlich nichts über alle Asylanten .

und wie erkennst du (auf der Straße,im Bus usw) ob es ein Asylwerber,Asylant oder sonstwas ist?
würd mich echt interessieren
:zauberer1
 
und wie erkennst du (auf der Straße,im Bus usw) ob es ein Asylwerber,Asylant oder sonstwas ist?
würd mich echt interessieren
:zauberer1

War letzten Sommer in Wien und bin mit der Badner Bahn zwischen Bad Vöslau und Wien gependelt. Und ja man erkennt die und ich hab auch gefragt wer die sind oO. Traiskirchen liegt leider auf der Strecke und da ist ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge aller Art. Außerdem schwarz oder südländisch können kaum oder kein Deutsch und dann nur brüchiges englisch. Naja das sind meine Erfahrungswerte mehr kann ich da nicht berichten.
 
Wie wäre es wenn wir mal zum Thema zurückkommen ? Das ganze hat sich erledigt für mich, primär geht es hier um das ungerechte Asylsystem in Deutschland/Österreich. Die Forderungen auf sofortigen Zugang zum Arbeitsmarkt bzw. sofortige Einbürgerung, Grundsicherung, Aufhebung der Residenzpflicht usw usf.

Hab da auch ein paar Punkte von einer NGO Seite reinkopiert.

Hier noch einmal:



Und ja man musste ausgesprochenes Glück haben als Jude in Ungarn unter SS Besatzung nicht ins Lager zu kommen. Ephraim Kishon hatte das aber er musste auch flüchten vor den Kommunisten und selbst er hat dankbare Worte an Österreich in seinem Buch gefunden.

Sehe jetzt erst diese deine Antwort. Ephraim Kishon, habe nicht alles von ihm gelesen, gehört aber zu meinen Lieblingsautoren. Und selbst er hatte dankbare Worte für Österreich?

Du meinst also, vor einer ganz allgemeinen Asylantendebatte hätter er zunächst öffentlich seine Dankbarkeit offenkund getan, wäre dieser "Pflicht" nachgekommen bevor er sich überhaupt erlaubt hätte an dieser teilzunehmen geschweige denn diese zu eröffnen?

Und wie stellst du dir eine Lösung für Shimon vor? Soll er das in seiner Signatur festnageln, bevor er sich beteiligen darf?

Oder soll er das gesondert in jedem einzelnen Posting deklarieren?

Oder nur im Gespräch mit dir *speziell* darauf hinweisen?


Du willst nicht schuldig sein für das, was damals lief... (m.E. zurecht!), hälst es aber für ganz selbstverständlich Dankbarkeit für Unterstützung und Unversehrtheit in der selben Sache einzufordern... Und wenn diese nicht ausdrücklich formuliert wird, ist derjenige unglaubwürdig?

Echt krass...

Auweija... mir wird schlecht bei der Vorstellung, dass du erst 18 sein sollst. *würg
 
War letzten Sommer in Wien und bin mit der Badner Bahn zwischen Bad Vöslau und Wien gependelt. Und ja man erkennt die und ich hab auch gefragt wer die sind oO. Traiskirchen liegt leider auf der Strecke und da ist ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge aller Art. Außerdem schwarz oder südländisch können kaum oder kein Deutsch und dann nur brüchiges englisch. Naja das sind meine Erfahrungswerte mehr kann ich da nicht berichten.

Man kann von Flüchtlingen nicht erwarten dass sie sofort Deutsch sprechen. Obwohl die Behörden es von ihnen verlangen, ist das Geld für den Kurs oft nicht verhanden oder es gibt keinen Transport für sie, das kleine monatliche Taschengeld von 40 Euro dass sie bekommen ( jetzt glaube ich mehr) reicht auch nicht für den Bus oder Zug, da man jeden Tag der Woche anwesend sein muss. Ich weis das aus persönlicher Erfahrung mit Asylbewerbern.-Ich kenne sogar einen Fall wo ich wetten würde dass man absichtlich den Kurs nicht mehr bezahlt hat, damit man sie abschieben kann, mit der Ausrede dass sie nicht Deutsch gelernt haben.
Eine Bahnfahrt auf der du ein paar Ausländer ..oder vielmehr Leute die du als Ausländer eingestuft hast, gesehen hast, geht für mich nicht als Erfahrung mit Asylbewerbern durch.
 
War letzten Sommer in Wien und bin mit der Badner Bahn zwischen Bad Vöslau und Wien gependelt. Und ja man erkennt die und ich hab auch gefragt wer die sind oO. Traiskirchen liegt leider auf der Strecke und da ist ein Erstaufnahmelager für Flüchtlinge aller Art. Außerdem schwarz oder südländisch können kaum oder kein Deutsch und dann nur brüchiges englisch.

ohne Worte :tomate:
Weil jemand kein Deutsch kann oder nur brüchiges Englisch (was du natürlich perfekt kannst) ist er Asylwerber
Ich bin erstaunt wie intelligent jemand (DU) sein kann
wo lernt man das alles als 18 jährige?
Soll ich dir was sagen?
Meine Mutter war Holländerin,50 Jahre in Österreich verheiratet und wohnhaft,die hat trotzdem nicht so gut Deutsch können....und englisch überhaupt nicht



Naja das sind meine Erfahrungswerte mehr kann ich da nicht berichten

nur ein Rat von mir :(als 3mal so alt wie du )
DANN MACHS AUCH NICHT
 
Naja trotzdem sind es eigene Erfahrungen habe nie behauptet das sie groß sind.

Weiters das sie kaum oder gar nicht deutsch konnten hab ich ihnen gar nicht zum Vorwurf gemacht es nervte nur das sie ein "no" nicht oder selten akzeptierten und sehr aufdringlich waren, das bitte versteh jetzt nicht im falschen Kontext. Sowas ist unangenehm.

Soweit ich gehört hab bieten diverse Flüchtlingsbetreuungsorganisationen kostenlose Deutschkurse an.

Ich habe auch gehört das viele Deutsch lernen wollen aber nicht genügend Lehrer da sind. :confused:

Anderseits wie produktiv ist es für Asylantragsteller deren Asylantrag geprüft wird schon Deutschkurse anzubieten ? Pro und Kontra ist hier vorhanden was meinst du ?
 
Sehe jetzt erst diese deine Antwort. Ephraim Kishon, habe nicht alles von ihm gelesen, gehört aber zu meinen Lieblingsautoren. Und selbst er hatte dankbare Worte für Österreich?

Du meinst also, vor einer ganz allgemeinen Asylantendebatte hätter er zunächst öffentlich seine Dankbarkeit offenkund getan, wäre dieser "Pflicht" nachgekommen bevor er sich überhaupt erlaubt hätte an dieser teilzunehmen geschweige denn diese zu eröffnen?

Und wie stellst du dir eine Lösung für Shimon vor? Soll er das in seiner Signatur festnageln, bevor er sich beteiligen darf?

Oder soll er das gesondert in jedem einzelnen Posting deklarieren?

Oder nur im Gespräch mit dir *speziell* darauf hinweisen?


Du willst nicht schuldig sein für das, was damals lief... (m.E. zurecht!), hälst es aber für ganz selbstverständlich Dankbarkeit für Unterstützung und Unversehrtheit in der selben Sache einzufordern... Und wenn diese nicht ausdrücklich formuliert wird, ist derjenige unglaubwürdig?

Echt krass...

Auweija... mir wird schlecht bei der Vorstellung, dass du erst 18 sein sollst. *würg

also mir kommt vor entweder es ist *unser* Entengesicht,alias Bella usw oder
die beiden sind miteinander verwandt oder befreundet :zauberer1
 
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Naja trotzdem sind es eigene Erfahrungen habe nie behauptet das sie groß sind.
geschrieben hast du es nicht,aber verhalten so,wie wenn du weiß Gott wieviele Erfahrungen du schon hast

Weiters das sie kaum oder gar nicht deutsch konnten hab ich ihnen gar nicht zum Vorwurf gemacht es nervte nur das sie ein "no" nicht oder selten akzeptierten und sehr aufdringlich waren, das bitte versteh jetzt nicht im falschen Kontext. Sowas ist unangenehm.stimmt,sowas ist unangenehm,kann dir aber mit jedem passieren und du weißt trotzdem noch nicht,ob es ein Ausländer ist oder nicht

Soweit ich gehört hab bieten diverse Flüchtlingsbetreuungsorganisationen kostenlose Deutschkurse an.

Ich habe auch gehört das viele Deutsch lernen wollen aber nicht genügend Lehrer da sind. :confused:
also was jetzt? denke du hast soviel Erfahrung?Wir möchten auch soviel Wissen wie du ;)

Anderseits wie produktiv ist es für Asylantragsteller deren Asylantrag geprüft wird schon Deutschkurse anzubieten ? Pro und Kontra ist hier vorhanden was meinst du ?
Wie die gesamte Asylpolitik und deshalb wird hier diskutiert :banane:

und nun *verabschiede ich mich wieder
 
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