Atomstrom (2. Teil) und die Katastrophe in Japan


Bin ja mal gespannt, was daraus wird. Tippe weiterhin auf Totschweigen.

Weil... Da ist der Haken: „Ein vollständiges Abschalten der AKW bis 2017 verringert die Gefahren und Risiken der Atomenergie deutlich. Dies hätte erhebliche gesellschaftliche Vorteile, die die moderaten Strompreiserhöhungen aufwiegen“

Dass diese Studie zurückgehalten wird, ist mit 100%iger Sicherheit der Energie-Lobby zu verdanken. Und die Energiekonzerne würden sich nicht mit "moderaten Strompreiserhöhungen" zufrieden geben. Merkel will schon die Atomsteuer kippen. Die FDP ist offiziell dagegen, im Hintergrund unterminieren sie den Ausstieg wiederum mit Forderungen vorheriger Tests, als ob sie unbedingt Gründe suchen, warum Verzögerungen besonders clever sind. Energiepolitik, genau wie Finanz und Pharma, wird nicht von Politikern gemacht. Ich glaube sogar, Röttgen würde gerne ganz anders agieren. Aber der ist komplett eingeklemmt. Witzig finde ich, dass es diese Studie überhaupt gibt. :D
 
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Nicht die Studie an sich ist witzig. Röttgen brauchte was, wo er nachher palavern konnte: "Wir haben es uns nicht leicht gemacht und intensiv recherchiert, Wissenschaftler auf dieses Problem angesetzt..." usw., blablabla. Witzig ist vielmehr das Ergebnis dieser Studie. :D

Offenbar ist da gehörig was schiefgelaufen, was ja mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr bei dieser Pannen-Koalition ist. Deshalb hat das Ganze ja auch einen so großen Unterhaltungswert. Ein CDU-Mann gibt eine Studie in Auftrag und heraus kommt ein grünes Ergebnis, exakt das, was die Grünen immer schon gesagt haben. 2017 ist ein Datum, das der Vorstand der Grünen ins Spiel gebracht hat, ebenso daß der Strom dadurch nicht wesentlich teurer wird und erst recht, daß die Vorstellung, die Lichter gingen dann aus, Ideologie der Atomindustrie ist.

Ich kanns mir nur so vorstellen, daß Röttgen vergessen hat, die Rechercheure zu instruieren, daß bei dieser Studie alles rauskommen darf, bloß nicht, daß der Atomausstieg vor 2022 möglich wäre. Man wird ja auch nicht jünger.

Er hat sich einen Zettel gemacht und auf seinen Schreibtisch gelegt, zur Erinnerung, daß er dem entsprechenden Abteilungsleiter im UBA noch mal all die schönen Dinge einschärft, die CDU-kompatibel sind. Aber dann war leider sein Enkel zu Besuch und hat mit seinem ferngesteuerten Hubschrauber Wohn- und Arbeitszimmer unsicher gemacht. Außerdem hatte Röttgen in diesen Tagen Beziehungsstress mit seiner Alten, so daß eine tierische Hektik in seiner Wohnung herrschte. Irgendwann ist dann das Fenster in seinem Arbeitszimmer aufgesprungen, das nur angelehnt war, ein Windstoß erfasste den Zettel und trug ins Freie hinaus, wo er dann im Vorgarten zum Erliegen kam.

So kam es, daß Röttgen vergaß, diesen doch sehr wichtigen Telefonanruf zu tätigen. Ein paar Tage später ging ihm zwar durch die Rübe: "Da war doch was, da war was wirklich Wichtiges", aber er kam einfach nicht mehr drauf. Und so nahm die Peinlichkeit ihren Lauf.

:)

Für die schwarz-gelbe Koalition ist das Papier peinlich - bestätigt es doch exakt den Ausstiegszeitpunkt, den auch die Grünen genannt haben. In der Union kursieren andere Zahlen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) peilt einen Ausstieg 2022 an, dieses Ziel ließ er sich vergangene Woche auf einer Vorstandsklausur seiner Partei abnicken. Merkel begrüßte den Entschluss, vermied es aber, sich selbst auf eine Jahreszahl festzulegen. Gleiches gilt für Norbert Röttgen. Die FDP, derzeit bemüht, sich als "Stimme der wirtschaftlichen Vernunft" zu profilieren, hält ein festes Ausstiegsdatum ohnehin für falsch. Die Liberalen würden lieber einen "Zeitkorridor" definiert sehen.(...)

Selbst bei der CSU hat es kräftig gekracht. Nach Informationen der Süddeutschen Zeitung soll der bayerische Umweltminister Markus Söder mit dem Rücktritt gedroht haben, als er mit dem Regierungspartner FDP über einen Ausstiegszeitpunkt verhandelte. Bei den Gesprächen sei es zugegangen "wie auf einem Basar", hieß es aus Verhandlungskreisen. Die FDP sei nicht willens gewesen, die CSU-Linie mitzutragen.

http://www.stern.de/politik/deutsch...machbar-sagen-roettgens-experten-1689405.html

Tja, vermutlich wird Angie einmal mehr in ihrem Zimmerchen rastlos auf und ab laufen, von Zeit zu Zeit die Arme in die Luft werfen und rufen: "Idioten! Ich bin von Idioten umgeben!"

:D
 
Fukushima / Japan
Im Block 1 wurde aktuell eine Strahlenhöhe von bis zu 4000 Millisievert pro Stunde gemessen.
Das ist in etwa vergleichbar mit den Werten in Tschernobyl zum Zeitpunkt der Explosion.
 
4000 millisievert = 4 Sievert

Dass in den Nachrichten bei solchen Werten noch von Millisievert gesprochen wird, hat seine Gründe.

Bei 4-5 Sievert liegt die Todesrate bei 50%. Langzeitfolgen nicht berücksichtigt.
6-8 Sievert sind eine absolut lethale Dosis.
 
4000 millisievert = 4 Sievert

Dass in den Nachrichten bei solchen Werten noch von Millisievert gesprochen wird, hat seine Gründe.

Bei 4-5 Sievert liegt die Todesrate bei 50%. Langzeitfolgen nicht berücksichtigt.
6-8 Sievert sind eine absolut lethale Dosis.

Neulich war ich 8,3 m/s zu schnell in der Ortschaft, wurde aber nicht geblitzt....
 
4000 millisievert = 4 Sievert

Dass in den Nachrichten bei solchen Werten noch von Millisievert gesprochen wird, hat seine Gründe.
Ja. 4000 klingt nach viel mehr als 4. Die Abneigung der Medien gegenüber der Atomkraft ist ja nicht mehr zu übersehen.

Bei 4-5 Sievert liegt die Todesrate bei 50%. Langzeitfolgen nicht berücksichtigt.
6-8 Sievert sind eine absolut lethale Dosis.
Das ist, so formuliert, nicht richtig. Lies den Artikel noch mal.


Im übrigen ist bislang kein einziger Mensch dem "Super-GAU" zum Opfer gefallen, oder?
 
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Im übrigen ist bislang kein einziger Mensch dem "Super-GAU" zum Opfer gefallen, oder?
Das ist nun wirklich kein Argument, abgesehen davon auch falsch. War bei Tschernobyl auch nicht anders. Dort starben bei der ursprünglichen Explosion "nur" wenige Personen, genau wie in Fukushima 2 Arbeiter bei einer Explosion ums Leben kamen.

Aber bis heute strahlt Tschernobyl... Das Leben unglaublich vieler, die 86 noch gar nicht geboren waren, ist davon bestimmt. Ganze Generationen sind unfähig gesunde Kinder zu bekommen, und es sind viele gestorben. Das Ausmaß von Fukushima wird man erst in Jahrzehnten einigermaßen überschauen können. Dazu kommen Wirkungen die man nicht klar darauf zurückführen können wird...

Fakt ist: Der/Ein Super-Gau ist sicher weder gesund für Mensch oder Natur insgesamt.
Fakt ist: Er wird nicht einfach beendet.
Fakt ist: Es gibt Folgen und es wird weitere geben.

Da kann man nicht viel schönreden finde ich.
 
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