@andromeda: es gibt den neptunischen archetyp "fische-neptun-haus12" und den saturnischen "steinbock-saturn-haus10"... und saturn im zeichen fische wär also theoretisch ziemlich das gleiche wie "fische in saturn", bloß kann halt nie ein tierkreiszeichen in einem planeten stehen, sondern immer nur umgekehrt. neptun in steinbock wäre also möglich, steinbock in neptun wäre ebenso unmöglich.
ganz allgemein ist die funktion jeweils eine andere, ob der archetyp nun als planet, als tierkreiszeichen oder als häuserspitze bzw. mundane bedeutung des hauses auftritt(mundan: das 12. haus zum beispiel hat immer den "mundanen" neptunischen charakter, kann aber z.b. im zeichen der waage stehen...). ganz kurz und oberflächlich: tierkreiszeichen bilden den "färbenden" hintergrund für die planeten und häuser, die in ihnen stehen. häuser stehen für bestimmte lebens- bzw. erfahrungsbereiche, planeten können als energetische knotenpunkte angesehen werden, die ein individuelles kräfte- und beziehungsnetz im horoskop aufspannen.
@all: saturn in den fischen... ich betrachte das als einer, der sonne/fisch mit steinbock-AC "hat", also auch eine variante der kombination der neptunischen und saturninen attraktoren. döbereiner hat mal völkern astrologische signifikatoren zugeordnet - österreich zum beispiel waage -, und neptun/saturn ist für ihn der signifikator des jüdischen volkes.
saturn ist das faktische, das nüchtern konkret gewordene, das, was wir an tatbeständen in die welt gesetzt haben - insofern also auch die vergangenheit, die wir auf unsere schultern geladen haben und das systemische aus den zwiebelschalen unserer umgebung, das wir tragen. saturn ist nur im glücklichsten fall das, was wir erreichen wollten, meistens aber doch nur das, was wir "objektiv" erreicht haben... was es wiegt, das hat's.
die herausforderung des saturn ist, dieses abwägende hinschauen ganz nüchtern zu betreiben und sich schonungslos im spiegel zu betrachten: das ist mein stand in der "realen" welt. und wo ich diesen nüchternen blick nicht schaffe, wo ich ihn nicht als einzig möglichen ausgangspunkt für den nächsten schritt nehme, da wird saturn zum strengen lehrer und konfrontiert die, die lieber wegschauen, massiver mit ihrer "realität". saturn ist der "hüter der schwelle", und das heißt auch: bring die dinge in ordnung, bevor du weitergehst...
neptun schaut hinter den spiegel und ist am vordergründigen nicht interessiert. die neptunischen illusionen, vernebelungen, trugbilder und auflösungen sind verzerrungen des eigentlichen attraktors, sie treten immer dann auf, wenn der blick hinter das vordergründige auf das wesentliche nicht gelingt... dann bleibt es im vordergrund, aber wird auf neptunische weise aufgelöst. die tiefe des meeres, des ewig strömende, das chaos als weisere ordnung gegenüber unseren ausgedachten leitlinien... das ist neptunisch. das all-verbindende, unsere gemeinsamen untergründe... nicht das begreifbare, sondern das jenseits unserer fünf sinne erfahrbare bildet die neptunische herausforderung. neptun ist als ziel die er-lösung, nicht die auflösung, all dessen, was die entwicklungszyklen des tierkreises durchwandert.
wenn nun saturn als energieknoten im neptunischen ambiente steht, ist das nicht leicht. die energie des konkretisierens und ordnens auf dem hintergrund des unfassbaren, des chaos? das läuft auf eine sysiphos-arbeit hinaus. jedoch, begriffen als herausforderung, sich jenseits des vordergründigen um die "wirklichen" (saturn!) ordnungen zu kümmern, die jenseits der plakativen oberflächen liegen (neptun!), lässt sich auch saturn in fische als reizvolle aufgabe sehen. (natürlich ist das jetzt die idealiisierte betrachtung... ohne aspekte, häuserbezug etc.).
und weil uranus auch mehrfach angesprochen wurde, machen wir den vierten quadranten gleich dicht: uranus-wassermann-haus 11 liegt ja zwischen saturn und neptun. uranus' aufgabe ist, versteinerungen zu lösen und verkrustungen zu sprengen. saturn allein (aber er ist ja nie allein...) würde nur zu leicht in eine fixe ordnung münden, und das ist lebensfeindlich. jedes leben erneuert sich permanent auf vielfältige weise, und das oft gegen die "greifbare" oberflächliche ordnung. leben ist anarchisch... und uranus ist der anarchist, der von der saturninen ordnung wieder zurück ins leben drängt. wenn eine spießbürgergesellschaft erstarrt, werfen uranische revoluzzer bomben. verkrustungen werden gesprengt. uranus ist auch der gegenpol... wenn saturn minus sagt, sagt uranus plus, und schon kann der strom fließen... wärmend und gute arbeit leistend, wenn er es geregelt tut, als kurzschluss, wenn plötzlich alles auf einmal... auf einer höheren ebene bringt uranus die vision als gegenpol zum bestehenden... und damit wieder ein motiv, sich auf etwas neues zu zu bewegen. ganz klar, dass zwischen saturn und neptun dieser uranus ein bindeglied darstellt. ich meine nicht, dass sich saturn beugt (kein einziges zeichen beugt sich einem anderen, sie gehören eins wie das andere unverzichtbar zum kreis der ganzheit, und keins ist wichtiger oder besser oder schlechter als das andere) - es gilt einfach die binsenweisheit, dass es so aus dem wald zurücktönt, wie jemand hineingerufen hat. wenn saturn starr er-lebt wird, kann uranus die plötzlichen einbrüche bringen, die auch herausforderung zum aufbruch sind. wenn saturn als permanentes in-ordnung-bringen gelebt wird, dann entfaltet sich uranus als motor einer kontinuierlichen entwicklung entlang der leitlinien von visionen... das sidn die unendlichen freiheiten, die zeitqualitäten eines horoskops zu leben...
alles liebe, jake