Astrologie und psychologische Ausbildung

Hier wäre zu klären, ob die Level in Wissen oder bewussten Bewusstseinszustand eingeteilt werden?

Hallo Kayamea,

ja, das hätte ich eigentlich näher definieren sollen. "Levels" aller Arten gibt es ja...
Ich meinte einen Level von spiritueller Wachheit, eine Art Seelenreife, die nichts mit Wissen zu tun hat.

Liebe Grüße, Chanda
 
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Allerdings erinnere ich mich sehr gut an eine Kartenlegerin, die nebenbei auch eine erfahrene moderne Astrologin ist. Sie hat mir vor bald 30 Jahren mehrfach sowohl per Karten als auch per Astrologie erklärt, dass meine Körperschwäche (die ich damals schon hatte) und meine Bauchschmerzen vollständig "nur" psychisch seien. 15 Jahre später bekam ich dann physische Diagnosen, die meine Beschwerden erklärten.
Liebe Chanda, das sehe ich eher als ein Beispiel für ein Überschreiten der Deutungsgrenzen. Ich bin weiter oben schon dafür eingetreten, dass in Beratungssituationen, die die eigene Kompetenz überschreiten, entsprechend Andere beizuziehen wären. Ein solches Überschreiten der Grenzen halte ich für ziemlich unabhängig von der jeweils ausgeübten astrologischen Methode, ich kenn das auch von anderen Berufen, sogar von Ärzten. Meine Partnerin hatte sich jahrzehntelang mit Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden geplagt, im Zuge ihrer Psychotherapieausbildung auch mit psychosomatisch orientierten Ärzten zu tun gehabt, die erfolglos herumprobierten, bis dann doch mal klinische Untersuchungen auf physische und genetisch verfolgbare Lactat- und Fructoesunverträglichkeiten geführt haben. Teamarbeit ist offenbar insgesamt wenig gefragt, und viel zu viele empfinden es als narzisstische Beleidigung, wenn ihre "Heilungsarbeit" nicht fruchtet und Anderes gesucht werden sollte ... und viel zu oft wird dann der Klient auch noch beschuldigt von wegen Widerstand und falscher Einstellung etc. ... und AstrologInnen jeglicher Spielart sind davon so wenig ausgenommen wie irgendwelche anderen Beratungsberufe. Und die Schwangerschaftsprognose spottet ohnehin jeglicher Beschreibung ... ich sehe allerdings nicht, was das mit "psychologischer Astrologie" zu tun haben sollte. Ich meine, das ist a) schlechte und b) übergriffige Astrologie. Und da sind mündige KlientInnen mehr als gefragt.

Ein paar Gedanken zum Begriff "psychologische Astrologie" schreib ich dann noch in meine Antwort an Pollux, die gleich anschließend kommt.

Liebe Grüße, Jake
 
Liebe Chanda

Genau, das ist vorgekommen und kommt leider auch heute noch vor! Was irgendwie tragisch ist, auch ein Mike Shiva gibt vor, etwas von Astrologie zu verstehen! Ich sage es hier ganz klipp und klar: Mike Shiva hat keine Ahnung von seriöser Astrologie. Ich bin jederzeit gerne bereit, mich vor einer TV-Kamera mit ihm zu treffen und mich mit ihm bezüglich Astrologie auszutauschen.

lieber Arnold (ist dies dein Vor- oder Nachname?)

Was du schreibst, ist mir alles vertraut! Ausserdem darf ich anfügen, ich bin mit einigen psychologischen Astrologinnen befreundet. Muss aber gestehen, die beschäftigen sich (wie du) schon seit Jahrzehnten mit der Astrologie und spielen in der Champions League.

Und wegen der Mundanastrologie möchte ich für Jake noch anmerken, in der Klassik gilt die Mundanastrologie als die Königsdiziplin und ihre Ausübung verlangt schon ein sehr gutes astrologisches Können.

Bei Blindtests (ihnen wurde das Radix von Adolf Hitler vorgelegt) beurteilten fast ausnahmslos alle psychologisch-orientierten Astrologen/innen diesen Mann als einen liebenswürdigen, ausgeglichenen, harmonischen Menschen, welcher auf seine Mitmenschen zugeht und gute rhetorische Fähigkeiten besitzt.

Ein Klassiker oder ein indischer Astrologe hingegen, wird genau das Gegenteil behaupten. Ein Blick auf das Radix von Adolf Hitler zeigt, dass man einen "bösen und gewalttätigen" Menschen vor sich hat! Wer mit der Mundanastrologie vertraut ist, wird noch weitere Finessen erkennen. Wer das Würdensystem beherrscht, mit den Herrschern arbeitet, Fixsterne und Spiegelpunkte bei einer Radixdeutung miteinbezieht und vor allem das Temperament nach klassischer (oder indischer) Manier bestimmt, wird rasch erkennen, um wessen Geistes Kind es sich bei diesem Nativen handelt. Der hervorragende deutsche Astrologe Wilhelm Th. Wulff, welcher nach klassisch-indischer Manier deutete (bekannt dafür war, vermisste Menschen wiederzufinden), bezeichnete Hitler als Kuli! Nachzulesen in seinem Buch: Tierkreis und Hakenkreuz.


Und jetzt noch was Anderes. Früher oder auch noch heute (kommt leider nicht mehr so oft vor), wenn in astrologischen Fachzeitschriften Arbeitsaufgaben gestellt werden und konkrete Deutungen verlangt werden (wurden), da belegten oder belegen immer die Praktiker der Hamburger Schule (Witte-Techniken), die Kosmobiologen nach Ebertin und die Klassiker die Spitzenplätze! Also immer, wenn es um klare und präzise astrologische Deutungen geht, haben die Modernen (psychologischen Astrologen/innen) das Nachsehen!

Es gibt gute und schlechte Astrologen/innen, sowie es gute und schlechte Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater gibt. Gerade dieses Jahr gab es in der Schweiz einige tragische Verbrechen von Triebtätern. Sie hatten vorher schon vergewaltigt und Menschen ermordet, wurden dann aber von psychologischen Fachleuten erneut begutachtet und in die Freiheit entlassen, weil sie in den Augen dieser Psychologen und Psychiater als unbedenklich galten. Kaum in Freiheit, töteten sie erneut unschuldige Frauen! Die zuständigen Psychiater und auch Richter entzogen sich der Verantwortung! Keiner wurde entlassen oder wurde zur Rechenschaft gezogen. Sie begutachten weiterhin Mörder und Schwerverbrecher und werden auch in Zukunft solche Wiederholungstäter als harmlos einstufen. Die Täter werden von diesen psychologischen Fachleuten als Opfer angesehen, um die hinterbliebenen Angehörigen der Toten kümmert sich niemand!

Jeder fähige Astrologe, jede fähige Astrologin kann anhand eines Radix (Geburtszeitkorrektur!) eine Beurteilung über diesen Menschen abgeben, welche einem Rorschachtest oder einem Szondi Test ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen ist! Ich tendiere auf überlegen! Aber wie erwähnt, man muss die Techniken beherrschen und bereit sein, klare Aussagen zu treffen!

Mit liebem Gruss

Pollux
 
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Was mich vor allem stört, dass es psychologische Astrologen und Astrologinnen gibt, welche davon ausgehen, es gäbe im Leben keine Probleme und alles sei nur eitel Sonnenschein.
Hallo Pollux,

mich stört das durchaus auch. Wobei mich ebenso der Begriff "psychologische Astrologen" stört ... ich halte das wirklich für durchsichtiges Marketing ohne substanziellen Wert. Schnitzel ist gut, Himbeersaft ist gut ... also wie gut muss dann doch Schnitzel mit Himbeersaft sein!? Ich halte die Astrologie für ein faszinierendes und äußerst komplexes und vielschichtiges Feld und die Psychologie ganz genauso, und ich bin sehr dafür, dass beide einander befruchten und in der Anwendung kooperieren ... aber sie zu einer gemeinsamen Disziplin zusammenzuwerfen, halte ich für ziemlich undurchführbar. Und sinnlos.

Ich denke, kein Psychologe, der sein Hirn beisammen hat, wird Probleme leugnen und Schönfärberei betreiben. Es lief zum Beispiel, als Steve de Shazer noch lebte, eine freundschaftliche Auseinandersetzung zwischen ihm und Gunther Schmidt (beide Schüler von Milton Erickson, zu dem später noch) – de Shazer vertrat die lösungsfokussierte Kurzzeittherapie und ging auf keinerlei Negativformulierungen seiner Klienten ein, während Schmidt darin eine Abwertung der Problemlage von Klienten sah, die mit ihrem Problem auch gewürdigt und ernst genommen werden wollen.

So würde nach meinem Dafürhalten auch ein Astrologe, der das Anliegen eines Klienten in astrologischen Mustern repräsentiert sieht, sich sowohl als Astrologe wie auch als Berater disqualifizieren, wenn er sich über die Dynamik hinwegschwindeln wollte, die sich da zeigt ... im Horoskop und in der Verwirklichung der astrologischen Kontexte durch den Klienten, in beidem. Warum betone ich beides? Weil da für mich ein Unterschied versteckt ist, der einen Unterschied macht: Ich gehe nicht von Kausalzusammenhängen aus ("Weil da ein Übeltäter ...."), sondern von systemischen Muster-Interferenzen. Wenn ich dann einem Klienten a) erklären kann, dass eine bestimmte Situation sich auch im astrologischen Bild zeigt und dass er quasi in Übereinstimmung mit seinen kosmischen Kontexten lebt, dass b) seine ganz konkrete Umsetzung der astrologischen Muster aber auch aus seinem bisher gelebten Leben, aus Umwelt, Erlerntem, vielleicht Verhärtetem, aus einer ziemlich bunten Mischung von durchaus veränderlichen Einflussgrößen entstanden ist und dass c) es Spielräume gibt, die auch andere Möglichkeiten der Realisierung seiner Muster erlauben, dann kann über vielleicht konstruktivere Schritte auf dem weiteren Weg gesprochen werden.

Ist das nun Schönfärberei? Ich glaube nicht. Ist das psychologische Astrologie? Ich würde es für mich nicht so bezeichnen. Es kann aber ein gerüttelt Maß an Psychologie hineinspielen, wenn ich mich darüber unterhalte, wie es zur konkreten Realisierung eines Musters gekommen sein mag und in welcher Weise es modifizierbar wäre.

Sie vergessen dabei auch, dass es Übeltäter und Wohltäter gibt (Planeten) und das jeder Planet in einem Radix die Rolle eines Übeltäters übernehmen kann. In der vedischen Astrologie gelten Saturn, Mars, Rahu und Ketu als Übeltäter, zum Teil auch die Sonne.
Ich vergesse nicht, dass es diese Elemente in manchen astrologischen Lehrmeinungen gibt, aber ich mache sie deshalb nicht zu meinen, aus Gründen, die ich weiter oben schon angedeutet habe. Das ändert nichts daran, dass ich solche anderen Schulen durchaus respektiere und mich auch anregen lasse davon ... nicht zuletzt auch auf dem Boden meiner konstruktivistischen Weltsicht, die auch meine eigenen Zugänge durchaus relativiert. Für mich "gibt" es tatsächlich keine Übeltäter, aber ich konzediere, dass es in manchen geschlossenen Systemen durchaus Sinn macht, sich solcher Sprache und Sichtweisen zu bedienen.

Leute haben Krebs, verlieren ihren Job, leiden unter chronischen Krankheiten, unter Armut und unter psychischen Problemen etc. Das sind nun mal leider Tatsachen und man sollte sie nicht schönreden! Viele Horoskopdeutungen psychologischer Astrologen/innen kommen daher wie eine Hypnoseeinleitung von Milton Erikson. Ja keinen Widerstand und Widerspruch beim Nativen erzeugen!
Milton Erickson liegt nun auch schon wieder ca. zwei Generationen zurück ... und oft wird die von ihm begründete Hypnotherapie mit einer Hypnosetherapie verwechselt, wie sie schon der olle Messmer versucht hat. Ich hab selbst bei einem Erickson-Schüler, Gunther Schmidt, Einiges gelernt – unter anderem, dass bei einem Klienten nur das wirkungsvoll wird, was er als seine eigene Wirklichkeit zu sich nimmt und in allen vier Bereichen, bewusst und unbewusst, willkürlich und unwillkürlich, wirken lässt. Dafür braucht es keine Hypnose, es kann aber hilfreich sein, im therapeutischen Gespräch so etwas wie eine Lösungstrance aufkommen zu lassen, nachdem (!) das vorgebrachte Problem gebührend gewürdigt und untersucht wurde. In Summe halte ich das, was Erickson für zeitgemäße und hocheffiziente Therapieverfahren grundgelegt hat, für mindestens so bedeutsam wie die Mutmaßungen übers Unbewusste seitens Freud, Adler, Jung & Co.

An der Frage des Widerstands scheiden sich da oft die Geister ... klassische Psychotherapeuten (auch da gibt's ja eine Art Klassik) sehen im Widerstand ein Zeichen dafür, dass sie einen wunden Punkt beim Klienten getroffen haben, und fühlen sich in ihrer Expertise und in ihrer diagnostischen Potenz bestätigt. In der hypnosystemischen Therapie ist der Widerstand ein klares Hindernis dafür, dass ein Klient eine Botschaft nicht annimmt und nicht verinnerlicht ... für den Therapeuten ein Indiz dafür, dass er vielleicht eine stimmige Hypothese entwickelt hat, aber damit den Klienten nicht erreicht. Also wird er einen anderen Weg versuchen, mit dem Klienten zu kommunizieren. Und es geht auch nicht darum, etwas "von oben nach unten" einzutrichtern, weil's der Therapeut besser wüsste – es geht darum, die Kompetenz des Klienten für sich selbst anzusprechen und ihn auf eine Reise einzuladen, sich quasi von sich selbst überraschen zu lassen ... beispielsweise.

Nur ist es manchmal gut, wenn man den Klienten die Wahrheit sagt und sie nicht mit zu viel Psychogerede einnebelt!
Die Wahrheit ist immer gut ... ich finde so ein manipulatives Psychogelaber zum Kotzen. Allerdings ist die Wahrheit für den Klienten immer nur das, was er als Wahrheit zu sich nimmt. Nicht nur als Lippenbekenntnis, sondern "mit Lieb und Seel". Die Differenzen zwischen seinen und meinen Wahrheiten bringen dann die Dynamik und machen's spannend.

So weit einmal ... und nebenbei, ich bin überrascht, wie sich der Thread entwickelt hat ... ich find's sehr anregend.

Liebe Grüße, Jake
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen Jake

Ich danke dir für deinen differenzierten Beitrag. Es freut mich zu sehen, dass du ebenfalls über Erfahrung in therapeutischer Hypnose verfügst.

Ich bin ja nicht generell gegen die psychologische Astrologie. Nur gibt es da halt Auswüchse, die befremdlich sind.

Natürlich deckt die psychologische Astrologie Bedürfnisse von vielen ab. Aber es ist nicht meine Welt. Es kann vorkommen, dass jemand zu einer psychologischen Astrologin geht, da läuft dann im Hintergrund Enspannungsmusik, Räucherstäbchen werden angezündet, es wird ein spezieller Beruhigungsstee aus Indien gereicht, zu Beginn der Horoskopbesprechung darf der Klient eine Engelkarte ziehen (besser wäre eine Symbolonkarte aus dem Set von Peter Orban und Ingrid Zinnel) und danach taucht man ab in Poseidons Reich.

Ich akzeptiere auch deine Ansicht über Übeltäter und Wohltäter. Nur darf ich anfügen, dass ohne sie kein klassischer oder indischer Astrologe zu aussagekräftigen und stimmigen Deutungen käme. Auch sind sie in der Stundenastrologie unverzichtbar. Bei der Fragehoroskopie kann man jederzeit nachprüfen, ob der Astrologe oder die Astrologin mit seiner/ihrer Deutung richtig lag. "Kommt mein Ex wieder zu mir zurück?" Antwort des Stundenastrologen: "Nein!" Damit wird er meistens richtig liegen! :)

Ich erinnere mich, einmal in einem Buch von Carl Gustav Jung etwa Folgendes gelesen zu haben, es lautete in etwa so, dass er nie bei einem Menschen mit einem psychischen Leiden eine vollständige Heilung sah, wenn dieser Mensch sich nicht mit einer höheren Macht verbunden hätte! Dies lässt doch aufhorchen!!!

Da ich viel mit Menschen zu tun habe, erlebe ich es halt oft, dass viele nicht bereit sind, aktiv daran mitzuarbeiten, ihren Problemen Herr zu werden. Lieber geht man zu einem Kuscheltherapeuten, welcher einem im eigenen Tun oder Nichtstun unterstützt.

Etwas überspitzt könnte man sagen, ein Klassiker wird dem Nativen die Wahrheit, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit sagen, ein psychologischer Astrologe, eine psychologische Astrologin wird dem Kunden (dem Nativen) das sagen, was er hören möchte! :ironie: Damit er noch möglichst oft wiederkommt!

Jeder soll die Astrologie betreiben, welche ihm zusagt! Jake? Ich finde es ebenfalls erfreulich, wie sich dieser Thread entwickelt. Und Arnold? Du bist mir nicht unsympathisch! Lasst uns ein einig Volk von Brüdern und Schwestern sein! :umarmen: Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: ich bin verheiratet.

Mit liebem Gruss

Pollux
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Zitat Pollux:
Und jetzt noch was Anderes. Früher oder auch noch heute (kommt leider nicht mehr so oft vor), wenn in astrologischen Fachzeitschriften Arbeitsaufgaben gestellt werden und konkrete Deutungen verlangt werden (wurden), da belegten oder belegen immer die Praktiker der Hamburger Schule (Witte-Techniken), die Kosmobiologen nach Ebertin und die Klassiker die Spitzenplätze! Also immer, wenn es um klare und präzise astrologische Deutungen geht, haben die Modernen (psychologischen Astrologen/innen) das Nachsehen!

Hallo Pollux,

es ist doch immer die Frage: was erwarte ich von der Astrologie.
Erwarte ich konkrete Vorhersage (die es m.E. auch mit klassischen Astrologie nicht gibt) oder geht es mir um das Verstehen meiner Muster.
Natürlich dürfen wir nicht vergessen, dass die "moderne" Astrologie, wie sie heute meist praktiziert wird, auf dem Wissen der Klassik aufbaut. Viele klassische Elemente finden oft auch Berücksichtigung bei modernen Astrologen.
Ich denke jedoch, dass zu Zeiten der klassischen Astrologie der Fokus mehr auf konkreten Fragestellungen lag, es gab zudem keine gesicherten Geburtszeiten (zumindest nicht beim gemeinen Volk). Für die Menschen des 17.Jahrhunderts war es sicher hilfreicher durch die Astrologie zu erfahren, wer der Hühnerdieb war oder ob der Ernährer wieder gesund wird als z.b. die komplexe psychologische Deutung eines Geburtshoroskops.
Zumal es die Psychologie, als empirische Wissenschaft, noch garnicht gab und ich mir vorstellen könnte, das die Menschen im späten Mittelalter einem direkteren Überlebenskampf ausgesetzt waren, als die Menschen heutzutage, wo eben auch Sinnfragen zum Leben dazu gehören.
Mit der Entdeckung der transsaturnischen Planeten rückte auch die Psychologie ins Bewusstsein der Menschen und die Erkenntnis, dass Körper, Seele und Geist in einem Wechselspiel stehen.
Dieser Erkenntnis trägt die pychologische Astrologie Rechnung.
Im letzten Meridian schrieb Peter Schlapp: "Die Zeit der Eindeutigkeitsfanatiker ist abgelaufen. Wir leben im Zeitalter der Unschärfe."

lg
Gabi
 
Liebe Gabi,

Schon die alten Griechen pflegten vor über 2000 Jahren auf der Insel Kos eine Art von Psychologie, mit Traumdeutung gemischt. Allmählich wurde es wieder in dieser Hinsicht ruhiger, und ab der Entdeckung von Neptun 1841 erlebte vieles aus dieser Zeit eine echte Wiederbelebung. Im 19. Jahrhundert fand bei uns durch Freud die Psychologie ihre Bedeutung.

Alles liebe!

Arnold
 
Liebe Gabi,

Schon die alten Griechen pflegten vor über 2000 Jahren auf der Insel Kos eine Art von Psychologie, mit Traumdeutung gemischt. Allmählich wurde es wieder in dieser Hinsicht ruhiger, und ab der Entdeckung von Neptun 1841 erlebte vieles aus dieser Zeit eine echte Wiederbelebung. Im 19. Jahrhundert fand bei uns durch Freud die Psychologie ihre Bedeutung.

Alles liebe!

Arnold

Hallo Arnold,

ja, ja die alten Griechen....:D
Wenn diese Frühform der Psychologie nicht eher philosophische (?) Betrachtungsweisen waren, so waren sie sicher nicht im allgemeinen Bewusstsein der Menschen vorhanden, sondern einer kleinen Gelehrtengruppe vorbehalten?

Liebe Adventsgrüße
Gabi
 
irgendwie tragisch ist, auch ein Mike Shiva gibt vor, etwas von Astrologie zu verstehen! Ich sage es hier ganz klipp und klar: Mike Shiva hat keine Ahnung von seriöser Astrologie. Ich bin jederzeit gerne bereit, mich vor einer TV-Kamera mit ihm zu treffen und mich mit ihm bezüglich Astrologie auszutauschen.
Also, ich kann jetzt nicht ganz nachvollziehen, wie du ausgerechnet auf Mike Shiva kommst. So weit mir bekannt ist, hat Mike Shiva nie von sich behauptet, psychologischer Astrologe zu sein, oder? Selbst dass er Kartenlegen kann hat er meines Wissens nie behauptet. Er plappert einfach irgendwas aus seinem Bauchgefühl heraus. Dazu bedient er sich diverser Hilfsmittel (Tarot-Karten etc.), aber wie gesagt, meines Wissens betreibt er weder Astrologie noch echtes Tarot und behauptet das auch gar nicht von sich.
Warum die Leute sich trotzdem (oder gerade deswegen?) von ihm beraten lassen, das erschliesst sich mir nicht. Als Scharlatan würde ich ihn noch nicht einmal bezeichnen, weil er ja nicht ausdrücklich behauptet, von irgendwas eine Ahnung zu haben. Aber als (Negativ-) Beispiel für die Diskussion finde ich ihn ziemlich unpassend.
Bei Blindtests (ihnen wurde das Radix von Adolf Hitler vorgelegt) beurteilten fast ausnahmslos alle psychologisch-orientierten Astrologen/innen diesen Mann als einen liebenswürdigen, ausgeglichenen, harmonischen Menschen, welcher auf seine Mitmenschen zugeht und gute rhetorische Fähigkeiten besitzt.
Mit Hitler muss man vorsichtig sein. Hitler soll ja angeblich sehr fürsorglich mit seiner eigenen Mutter umgegangen sein. Und ich vermute auch, dass er auf seine Mitmenschen zugegangen ist - und ja, er hatte durchaus exzellente rhetorische Fähigkeiten. Freilich hinderte ihn das alles ja in keiner Weise daran, einer der Hauptverantwortlichen am Holocaust zu sein. Das Monströse an ihm ist/war meiner Meinung nach gerade nicht die Tatsache, dass er so offensichtlich als Monster zu erkennen war (das war er ja für viele Deutsche eben gerade nicht), sondern dass er gegen aussen vermutlich auf viele Leute einen positiven Eindruck machte.

Ich persönlich glaube nicht, dass aus einem Radix die Persönlichkeit herausgelesen werden kann. Es können nur Anlagen für eine Persönlichkeit herausgelesen werden. Wie diese konkret umgesetzt werden, das zeigt das Radix nicht. Vielleicht hätte Hitler sich für einen völlig anderen Lebenspfad entscheiden können und wäre irgendein relativ harmloser Landschaftsmaler geworden. Diese Informationen lassen sich eben gerade nicht aus dem Radix ableiten.
Es gibt gute und schlechte Astrologen/innen, sowie es gute und schlechte Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater gibt. Gerade dieses Jahr gab es in der Schweiz einige tragische Verbrechen von Triebtätern. Sie hatten vorher schon vergewaltigt und Menschen ermordet, wurden dann aber von psychologischen Fachleuten erneut begutachtet und in die Freiheit entlassen, weil sie in den Augen dieser Psychologen und Psychiater als unbedenklich galten. Kaum in Freiheit, töteten sie erneut unschuldige Frauen! Die zuständigen Psychiater und auch Richter entzogen sich der Verantwortung! Keiner wurde entlassen oder wurde zur Rechenschaft gezogen. Sie begutachten weiterhin Mörder und Schwerverbrecher und werden auch in Zukunft solche Wiederholungstäter als harmlos einstufen. Die Täter werden von diesen psychologischen Fachleuten als Opfer angesehen, um die hinterbliebenen Angehörigen der Toten kümmert sich niemand!

Jeder fähige Astrologe, jede fähige Astrologin kann anhand eines Radix (Geburtszeitkorrektur!) eine Beurteilung über diesen Menschen abgeben
Hier bin ich entschieden anderer Meinung. Gerade das kann Astrologie meiner Meinung nach nie bieten. Sie sagt nie etwas darüber aus, wie die Dinge sind, sondern sie benennt Qualitäten. Das ist ein äusserst wichtiger Unterschied.
Aber vielleicht ist ja genau das der Unterschied zwischen dem, was die klassischen Astrologien glauben, und dem, was die psychologisch orientierten Astrologen glauben.
 
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Hallo Fckw,

hast du denn mal eine ausführliche klassische Radix-Besprechung gehabt? Ich muss sagen, dass ich mich von der klassischen Deutungsart deutlicher und genauer getroffen fühle. Obwohl ich nicht so einseitig bin, dass ich jetzt Uranus, Neptun und Pluto gänzlich aus meiner Praxis verbanne.

LG, Chanda
 
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