Archaisch ? Sinn und Zweck von Schamanenkämpfen

Schamanenkämpfe, also. Dazu müsste ich erstmal definiert haben, was man unter "Kampf" versteht. Jemandem eine auf der Straße in die Fresse zu hauen ist kein Kampf sondern ein Gewaltakt, möglicherweise sogar mit Sinn, oder auch ohne. In einem Kampf würde man Kontrahenden sehen, die mit einander ringen, was ja jetzt in nennen wirs mal magischen Auseinandersetzungen eher weniger der Fall ist. Das sind dann eher magische Anschläge, einseitig (öfter) oder Ping Pong-mäßig.
Meiner Meinung nach sind zu "gehobener" Kampfmagie die absolut wenigsten in der Lage, jedenfalls im schamanischen Bereich. Ist auch besser so, weil sinnvoll ist das ganze nicht wirklich, es erzeugt, beim Vorhandensein gleichwertiger oder ähnlicher "Gegner" nur beknackte Gewaltspiralen unter denen meistens alle Beteiligten und, schlimmer, deren Leute leiden (Kollateralschaden).
Aber, mal so am Rande, witzig find ich immer die schnellen Beteuerungen, dass man selbst ja immer und ausreichend und total geschützt sei. Das ist ja jeder. Natürlich sinds die wenigsten. Oder noch weniger. Und nee, ich glaub auch nicht, dass ein "Krafttier" als Schutz ausreicht, auch kein besonders potentes.

ciao, :blume: Delphinium
 
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Schamanenkämpfe, also. Dazu müsste ich erstmal definiert haben, was man unter "Kampf" versteht. Jemandem eine auf der Straße in die Fresse zu hauen ist kein Kampf sondern ein Gewaltakt, möglicherweise sogar mit Sinn, oder auch ohne. In einem Kampf würde man Kontrahenden sehen, die mit einander ringen, was ja jetzt in nennen wirs mal magischen Auseinandersetzungen eher weniger der Fall ist. Das sind dann eher magische Anschläge, einseitig (öfter) oder Ping Pong-mäßig.
Meiner Meinung nach sind zu "gehobener" Kampfmagie die absolut wenigsten in der Lage, jedenfalls im schamanischen Bereich. Ist auch besser so, weil sinnvoll ist das ganze nicht wirklich, es erzeugt, beim Vorhandensein gleichwertiger oder ähnlicher "Gegner" nur beknackte Gewaltspiralen unter denen meistens alle Beteiligten und, schlimmer, deren Leute leiden (Kollateralschaden).
Aber, mal so am Rande, witzig find ich immer die schnellen Beteuerungen, dass man selbst ja immer und ausreichend und total geschützt sei. Das ist ja jeder. Natürlich sinds die wenigsten. Oder noch weniger. Und nee, ich glaub auch nicht, dass ein "Krafttier" als Schutz ausreicht, auch kein besonders potentes.

ciao, :blume: Delphinium

Naja.... ich durfte ja vor Kurzem erfahren dass ich definitiv zu wenig geschützt war, und zwar fast in einer Alltagssituation, also nix mit großmagischem Gehabe. Bin voll reingetappst. Ich hab mich über mich selbst gewundert und auch geärgert dass ich dermaßen unachtsam war. Ich war einfach nicht darauf gefasst.... ich hab draus gelernt.
 
Naja.... ich durfte ja vor Kurzem erfahren dass ich definitiv zu wenig geschützt war, und zwar fast in einer Alltagssituation, also nix mit großmagischem Gehabe. Bin voll reingetappst. Ich hab mich über mich selbst gewundert und auch geärgert dass ich dermaßen unachtsam war. Ich war einfach nicht darauf gefasst.... ich hab draus gelernt.
Ich denk mal, jeder von uns hat seine wunden Punkte und seine Einfallstore. Wenn man die Schwächen eines anderen Menschen kennt und ihm was Böses will, braucht man dafür nicht einmal Magie oder Schamanismus, da funktionieren auch psychologische "Kampftechniken". Manchmal passierts auch, dass man bei einem Menschen unabsichtlich einen wunden Punkt trifft, von dem man gar nicht wusste, dass er existiert.
Wenn nun jemand auch noch schamagisch unterwegs ist und einem anderen Menschen was Böses will, sollte es ihm sogar noch leichter fallen, dem anderen Menschen zu schaden.....und da wir alle keine Heiligen sind und jeder (davon gehe ich aus) seine blinden Flecken, wunde Punkte, unabsichtlich-offene Türen (wie auch immer man diese möglichen Einfallstore nennen mag) - und manchmal auch unachtsame Momente (man kann ja nicht immer in Habachtstellung aufpassen, das wird auf Dauer anstrengend) - hat, brauchst Du Dich auch nicht über Dich selbst ärgern.
Es ist gut, wenn Du daraus lernst, aber davor gefeiht ist wohl niemand.....
 
Ich habe noch mal ein bißchen in diesem Thread geblättert und bin hierrüber gestolpert...
Unterstützt wird das Ganze dann noch von einer nett christlich-kirchlichen Prägung und schon ist man ein Gefangener von abstrusen Regeln die nie hinterfragt werden aber eben einen Schaden bedeuten.
Hier vertrete ich eine glasklare Position: Schamanismus und Christentum sind m.M.n. nicht vereinbar. Spätestens dann, wenn L&L-Elemente reinkommen, wird's abstrus... Und sich fest an Regeln zu binden, macht unflexibel.

Eine westliche Welt die keine Anbindung zur Natur hat, nicht mal ein gesundes Verhältnis zum eigenen Körper. Ich würde sofort eine Ausbildung in Afrika, Indien oder sonstwo machen, wo es eben noch einen archaischen Kult gibt.....
Ich würd's gerne weniger pauschal sehen. Es gibt auch im "Westen" (wie immer man das jetzt definiert), etliche Menschen, die durchaus eine (sehr) starke Anbindung an die Natur haben, ebenso ein gesundes Verhältnis zu ihrem Körper.
Aber ich wüßte nicht recht, was eine Ausbildung in Afrika oder Indien bringen sollte, außer vielleicht einem handwerklichen Blick über den Gartenzaun, so wie ich als Photograph auch mal einem Maler über den Rücken schaue? Ich wüßte mit den dortigen Geistern recht wenig anzufangen. So wie Klima, Landschaft und die Lebewesen dort die Menschen und ihre Kultur prägen, so werden sie auch Einfluß auf die Welt der Geister haben. Das wäre dann zwar alles schön exotisch, aber da fehlt einfach eine gemeinsame Basis. Als jemand, der rauhen, eisigen Landschaften verhaftet ist und eine entsprechende Mentalität hat, wäre mir diese Welt völlig fremd, nicht kompatibel und ich wüßte nicht wirklich damit was anzufangen. Will sagen, der Versuch einer solchen Ausbildung wäre sinnlos. Es ist nicht etwas besser, nur weil's fremd und exotisch ist.
Ich meine, es wäre der Schamane Saryglar Borbak-Ool gewesen, der mal sinngemäß sagte, daß die Westler kreuz und quer um den Globus zu exotischen Schamanen reisen (und dabei viel Geld verpulvern), um sich Heilung, Unterweisung oder what ever zu holen, obwohl sie gute, kraftvolle Leute im eigenen Land haben. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

LG
Grauer Wolf
 
@GrauerWolf
Das Prekäre ist ja (leider), dass das Verständnis von "Schamanismus" durch die ganze New-Age und Hippie Szenerie völlig verwaschen ist; selbst bei vielen, die es "eigentlich" besser/anders wissen sollten.
Ich hatte das Thema letztens mit Bekannten in einem Privaten Chat diskutiert, und ehrlich, es war grausam!
Das hat nuchts bloss mit einem L&L Verständnis zu tun, und Bäume umarmen (mach ich selber), sondern eher, wie einseitig es betrachtet wird.

Das, was Dvasia da schrieb, liest man häufig von Leuten (merkste, wieder Leute ;-) ) die sich durch eine innere, emotionale Sehnsucht, nach etwas "Anderem" Sinn versprechen.
Man kann es verstehen in gewisser Weise, wenn Du in Betracht ziehst, wie wenig bis fast garnix mehr, von den hier heimischen Schamanismus denn noch übrig geblieben ist. Das erfordert eben Selbst-Arbeit, dass wieder Neu aufleben zu lassen.
Bei anderen, nicht so industriell geprägten Völkern hat man nunmal eher Chancen, etwas urigeres zu finden, was aber eben auch nix heissen muß.

Ich sehe dass ähnlich wie Du, das weisst Du ja in Teilen, hier in "unseren" Ländern gibts durchaus gute Weltenwandler; aber das "andere/exotische" reizt viele eben mehr.
Ich hab auch kein Problem damit, wenn mir fremde Kulturen/Völker/Stämme ihren strange traditionellen Weg da bestreiten (wenn es sich bewährt).. Ich denke aber, wir leben hier im "Westen" und brauchen eben auch einen an unsere Zeit, unsere Geister, unsere Natur entsprechen "neuen" Schamanismus, der schon auf Altem aufbaut, jedoch aber angepasst an die jetzige Zeit. Dasselbe praktizierten bis heute die Buschleute oder Nativen auch.

Was Saryglar sagt, kenn ich in anderen Worten noch von Chief George, und Habun Akuma (hoffe richtig geschrieben).
Sagten ähnlich: "Du musst nicht reisen um zu lernen; frag die Tiere und Steine in Deiner Gegend."
 
Ich habe noch mal ein bißchen in diesem Thread geblättert und bin hierrüber gestolpert...
Hier vertrete ich eine glasklare Position: Schamanismus und Christentum sind m.M.n. nicht vereinbar. Spätestens dann, wenn L&L-Elemente reinkommen, wird's abstrus... Und sich fest an Regeln zu binden, macht unflexibel.


Ich würd's gerne weniger pauschal sehen. Es gibt auch im "Westen" (wie immer man das jetzt definiert), etliche Menschen, die durchaus eine (sehr) starke Anbindung an die Natur haben, ebenso ein gesundes Verhältnis zu ihrem Körper.
Aber ich wüßte nicht recht, was eine Ausbildung in Afrika oder Indien bringen sollte, außer vielleicht einem handwerklichen Blick über den Gartenzaun, so wie ich als Photograph auch mal einem Maler über den Rücken schaue? Ich wüßte mit den dortigen Geistern recht wenig anzufangen. So wie Klima, Landschaft und die Lebewesen dort die Menschen und ihre Kultur prägen, so werden sie auch Einfluß auf die Welt der Geister haben. Das wäre dann zwar alles schön exotisch, aber da fehlt einfach eine gemeinsame Basis. Als jemand, der rauhen, eisigen Landschaften verhaftet ist und eine entsprechende Mentalität hat, wäre mir diese Welt völlig fremd, nicht kompatibel und ich wüßte nicht wirklich damit was anzufangen. Will sagen, der Versuch einer solchen Ausbildung wäre sinnlos. Es ist nicht etwas besser, nur weil's fremd und exotisch ist.
Ich meine, es wäre der Schamane Saryglar Borbak-Ool gewesen, der mal sinngemäß sagte, daß die Westler kreuz und quer um den Globus zu exotischen Schamanen reisen (und dabei viel Geld verpulvern), um sich Heilung, Unterweisung oder what ever zu holen, obwohl sie gute, kraftvolle Leute im eigenen Land haben. Dem ist nichts weiter hinzuzufügen.

LG
Grauer Wolf


Ist auch völlig ok, dass du das so siehst.
Jeder hat seine Standpunkte und von meinem aus sehe ich in "unserer industriell fortgeschrittenen Gesellschaft" (kotz) keine primitive Naturverbundenheit mehr die in anderen Bevölkerungsgruppen eben noch klarer Bestandteil der Gesellschaft ist.
Sag doch mal hier in unserer banalen westlichen Gemeinschaft dass du mit Spirits zusammenarbeitest, in der Regel wirst du belächelt oder ist das etwa nicht so?
 
@GrauerWolf
Das Prekäre ist ja (leider), dass das Verständnis von "Schamanismus" durch die ganze New-Age und Hippie Szenerie völlig verwaschen ist; selbst bei vielen, die es "eigentlich" besser/anders wissen sollten.
Ich hatte das Thema letztens mit Bekannten in einem Privaten Chat diskutiert, und ehrlich, es war grausam!
Das hat nuchts bloss mit einem L&L Verständnis zu tun, und Bäume umarmen (mach ich selber), sondern eher, wie einseitig es betrachtet wird.

Das, was Dvasia da schrieb, liest man häufig von Leuten (merkste, wieder Leute ;-) ) die sich durch eine innere, emotionale Sehnsucht, nach etwas "Anderem" Sinn versprechen.
Man kann es verstehen in gewisser Weise, wenn Du in Betracht ziehst, wie wenig bis fast garnix mehr, von den hier heimischen Schamanismus denn noch übrig geblieben ist. Das erfordert eben Selbst-Arbeit, dass wieder Neu aufleben zu lassen.
Bei anderen, nicht so industriell geprägten Völkern hat man nunmal eher Chancen, etwas urigeres zu finden, was aber eben auch nix heissen muß.

Ich sehe dass ähnlich wie Du, das weisst Du ja in Teilen, hier in "unseren" Ländern gibts durchaus gute Weltenwandler; aber das "andere/exotische" reizt viele eben mehr.
Ich hab auch kein Problem damit, wenn mir fremde Kulturen/Völker/Stämme ihren strange traditionellen Weg da bestreiten (wenn es sich bewährt).. Ich denke aber, wir leben hier im "Westen" und brauchen eben auch einen an unsere Zeit, unsere Geister, unsere Natur entsprechen "neuen" Schamanismus, der schon auf Altem aufbaut, jedoch aber angepasst an die jetzige Zeit. Dasselbe praktizierten bis heute die Buschleute oder Nativen auch.

Was Saryglar sagt, kenn ich in anderen Worten noch von Chief George, und Habun Akuma (hoffe richtig geschrieben).
Sagten ähnlich: "Du musst nicht reisen um zu lernen; frag die Tiere und Steine in Deiner Gegend."

Selten so viel Schwachsinn über mich gelesen.
 
"primitive Naturverbundenheit" - Dvasia, bleib mal auf dem Boden der Tatsachen. Es gibt - wenn überhaupt noch - nur noch ein paar wenige rezente Volksgruppen, die das leben (können) und die sind auf dem Rückzug, weil ihre Lebensräume vernichtet werden. Schamanen und deren Kulturen in Sibirien sind sicher nicht mehr primitiv, und über Naturverbundenheit könnten wir da jetzt auch diskutieren.

Mit Schamanenkämpfen hat das allerdings nix mehr zu tun, sondern mit Idealbildern und Romantik.
 
Ich habe noch mal ein bißchen in diesem Thread geblättert und bin hierrüber gestolpert...
Hier vertrete ich eine glasklare Position: Schamanismus und Christentum sind m.M.n. nicht vereinbar. Spätestens dann, wenn L&L-Elemente reinkommen, wird's abstrus... Und sich fest an Regeln zu binden, macht unflexibel.
Das macht nur dann unflexibel, wenn das eigene Verständnis oder auch eine persönliche Abneigung gegen etwas besteht.
 
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"primitive Naturverbundenheit" - Dvasia, bleib mal auf dem Boden der Tatsachen. Es gibt - wenn überhaupt noch - nur noch ein paar wenige rezente Volksgruppen, die das leben (können) und die sind auf dem Rückzug, weil ihre Lebensräume vernichtet werden. Schamanen und deren Kulturen in Sibirien sind sicher nicht mehr primitiv, und über Naturverbundenheit könnten wir da jetzt auch diskutieren.

Mit Schamanenkämpfen hat das allerdings nix mehr zu tun, sondern mit Idealbildern und Romantik.

Den Zusammenhang verstehe ich überhaupt nicht den du jetzt ziehst?
Ich finde es schade, dass diese Volksgruppen auf dem Rückzug sind, ist das ein Problem oder was?
(primitiv werte ich übrigens nicht negativ, falls das so verstanden worden ist)
 
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