Nein. Das glaube ich nicht.
Beispiel:
Der Vater eines zweijährigen Kindes fährt rückwärts aus der Garage und überfährt sein Kind.
Wenn Deine These richtig wäre, müsste seine Tat (er hat sein Kind getötet) schwerer wiegen als seine Absicht (sein Kind zu lieben, zu fördern und immer für es da zu sein).
Aber so ist es leider nicht.
Eine Frau liebt einen anderen Mann als ihren. Sie bleibt bei ihrem Mann. Ist sie nicht untreu in ihrem Herzen? Denn sie belügt ihn udn lässt ihn mit eienr Lüge leben.
Ihre äussere Handlung ist einwandfrei - ihre Motivation ist es nicht.
Warum ich Dir tendenziell zustimme, dass man nicht immer glasklar sagen kann dass Absichten an Handlungen gemessen werden können und sollten: Geht man Absichten betreffend in die Tiefe, egal bei was, handelt es sich fast immer um eine komplexe Kombination aus verschiedenen Intentionen die sogar miteinander in Konflikt sein können.
Was man beim vorliegenden Fall aber sicher sagen kann: Abgesehen von der ursprünglichen Absicht Juden zu ermorden gab es v.a. die (stärkere) Absicht Aufmerksamkeit und eine Art "kranken Respekt" zu bekommen. M.A.n. war das sein Hauptmotiv, denn:
- Er hat dafür gesorgt, dass ein "Publikum" seine Tat live verfolgen kann
- In beiden Szenarien, also ob er seinen eigentlichen Plan hätte umsetzen können, oder aber das Abweichen vom ursprünglichen Plan zu einem Amoklauf... beides hat diese Funktion erfüllt.
- Alternativ: Das Scheitern anerkennen und unverrichteter Dinge abziehen und nach Hause fahren war für ihn ganz offensichtlich keine Alternative. Er wollte nicht schon wieder ausschließlich der sein als den er sich sowieso sieht: Ein Loser.
Das ist der Grund warum ich tendenziell mit
@PsiSnake übereinstimme, dass die Ideologie und der politisch-motivierte Terror, nicht seine Hauptmotivlage war.