Anschlag auf Synagoge in Halle

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Ich gehe davon aus, dass Absichten an Handlungen gemessen werden können und müssen.
Das gilt auch für böse Taten.............

Nein. Das glaube ich nicht.
Beispiel:
Der Vater eines zweijährigen Kindes fährt rückwärts aus der Garage und überfährt sein Kind.

Wenn Deine These richtig wäre, müsste seine Tat (er hat sein Kind getötet) schwerer wiegen als seine Absicht (sein Kind zu lieben, zu fördern und immer für es da zu sein).
Aber so ist es leider nicht.

Eine Frau liebt einen anderen Mann als ihren. Sie bleibt bei ihrem Mann. Ist sie nicht untreu in ihrem Herzen? Denn sie belügt ihn udn lässt ihn mit eienr Lüge leben.
Ihre äussere Handlung ist einwandfrei - ihre Motivation ist es nicht.
 
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Nein. Das glaube ich nicht.
Beispiel:
Der Vater eines zweijährigen Kindes fährt rückwärts aus der Garage und überfährt sein Kind.

Wenn Deine These richtig wäre, müsste seine Tat (er hat sein Kind getötet) schwerer wiegen als seine Absicht (sein Kind zu lieben, zu fördern und immer für es da zu sein).
Aber so ist es leider nicht.

Eine Frau liebt einen anderen Mann als ihren. Sie bleibt bei ihrem Mann. Ist sie nicht untreu in ihrem Herzen? Denn sie belügt ihn udn lässt ihn mit eienr Lüge leben.
Ihre äussere Handlung ist einwandfrei - ihre Motivation ist es nicht.

Bei Beispiel 1 handelt es sich aber ja um einen Unfall. Es gibt zwar eine Handlung, aber keine Absicht. Der Vater überfährt das Kind ja nicht wissentlich und willentlich. Würde er das aber, wäre er mit Sicherheit psychisch gestört.

Bei Beispiel 2 gibt es keine Absicht, es sei denn man würde sagen, verlieben geschähe absichtlich oder das Unterschlagen der Wahrheit. So oder so kennt man die Motivlage der Frau aber ja nicht, warum sie bei ihrem Mann bleibt anstatt ihren Gefühlen zu folgen, was in so einem Szenario ja die interessanteste Frage wäre - auch und v.a. wenn man sagen will ihre Motivlage sei nicht einwandfrei.
 
Nein. Das glaube ich nicht.
Beispiel:
Der Vater eines zweijährigen Kindes fährt rückwärts aus der Garage und überfährt sein Kind.

Wenn Deine These richtig wäre, müsste seine Tat (er hat sein Kind getötet) schwerer wiegen als seine Absicht (sein Kind zu lieben, zu fördern und immer für es da zu sein).
Aber so ist es leider nicht.

Eine Frau liebt einen anderen Mann als ihren. Sie bleibt bei ihrem Mann. Ist sie nicht untreu in ihrem Herzen? Denn sie belügt ihn udn lässt ihn mit eienr Lüge leben.
Ihre äussere Handlung ist einwandfrei - ihre Motivation ist es nicht.

Die Handlung des Vaters war keine Handlung, sondern ein Unfall. Wenn er aber das Kind absichtlich tötet, liebt er es entweder nicht (alles gelogen), oder er ist verrückt (irgendein psychotischer Wahn usw.). Es war hier jedenfalls kein Unfall, dass er Deutsche erschossen hat, also trifft Absicht zu.

Beim zweiten Fall entspricht die Handlung nicht der Motivation, hier müsste man dann auch zweifeln (wenn man die Motivation kennt, der Mann kennt sie ja nicht). Wenn sie den anderen liebt, sollte sie nicht bei ihrem Mann bleiben. Natürlich kann es andere Gründe geben, warum sie nicht entsprechend handelt (finanzielle Sicherheit, gemeinsame Kinder mit dem Mann wären hier zu nennen). Bei diesem Angriff gibt es aber keinen RATIONALEN anderen Grund, der die angebliche Motivation weiter glaubhaft lässt, und seine tatsächliche Handlung trotzdem erlaubt. Wenn es einen Grund gibt, ist dieser gerade nicht rational, und der Täter ist also verrückt. Andernfalls ist die Motivation nicht wahr.
 
Nein. Das glaube ich nicht.
Beispiel:
Der Vater eines zweijährigen Kindes fährt rückwärts aus der Garage und überfährt sein Kind.

Wenn Deine These richtig wäre, müsste seine Tat (er hat sein Kind getötet) schwerer wiegen als seine Absicht (sein Kind zu lieben, zu fördern und immer für es da zu sein).
Aber so ist es leider nicht.

Eine Frau liebt einen anderen Mann als ihren. Sie bleibt bei ihrem Mann. Ist sie nicht untreu in ihrem Herzen? Denn sie belügt ihn udn lässt ihn mit eienr Lüge leben.
Ihre äussere Handlung ist einwandfrei - ihre Motivation ist es nicht.

Warum ich Dir tendenziell zustimme, dass man nicht immer glasklar sagen kann dass Absichten an Handlungen gemessen werden können und sollten: Geht man Absichten betreffend in die Tiefe, egal bei was, handelt es sich fast immer um eine komplexe Kombination aus verschiedenen Intentionen die sogar miteinander in Konflikt sein können.

Was man beim vorliegenden Fall aber sicher sagen kann: Abgesehen von der ursprünglichen Absicht Juden zu ermorden gab es v.a. die (stärkere) Absicht Aufmerksamkeit und eine Art "kranken Respekt" zu bekommen. M.A.n. war das sein Hauptmotiv, denn:

- Er hat dafür gesorgt, dass ein "Publikum" seine Tat live verfolgen kann
- In beiden Szenarien, also ob er seinen eigentlichen Plan hätte umsetzen können, oder aber das Abweichen vom ursprünglichen Plan zu einem Amoklauf... beides hat diese Funktion erfüllt.
- Alternativ: Das Scheitern anerkennen und unverrichteter Dinge abziehen und nach Hause fahren war für ihn ganz offensichtlich keine Alternative. Er wollte nicht schon wieder ausschließlich der sein als den er sich sowieso sieht: Ein Loser.


Das ist der Grund warum ich tendenziell mit @PsiSnake übereinstimme, dass die Ideologie und der politisch-motivierte Terror, nicht seine Hauptmotivlage war.
 
Umfragen sind aber nicht in Stein gemeißelte Ansichten. Das sind einfach Meinungen, von xx Personen zum Zeitpunkt der Befragung.

Es gibt keine in Stein gemeißelte Ansichten. Oder sollte es nicht, alles andere ist unklug. Es ist natürlich so, dass das für einen bestimmten Zeitpunkt gilt. Die Parteien gewinnen und verlieren auch Prozente, je nach Wahl. Weil Leute ihre Ansicht eben ändern. Daran ist nichts ungewöhnlich.

P.S: Natürlich können sich auch die Positionen der Parteien verändern, und der Wähler entscheidet sich deshalb um.
 
Was man beim vorliegenden Fall aber sicher sagen kann: Abgesehen von der ursprünglichen Absicht Juden zu ermorden gab es v.a. die (stärkere) Absicht Aufmerksamkeit und eine Art "kranken Respekt" zu bekommen. M.A.n. war das sein Hauptmotiv, denn:

- Er hat dafür gesorgt, dass ein "Publikum" seine Tat live verfolgen kann
- In beiden Szenarien, also ob er seinen eigentlichen Plan hätte umsetzen können, oder aber das Abweichen vom ursprünglichen Plan zu einem Amoklauf... beides hat diese Funktion erfüllt.
- Alternativ: Das Scheitern anerkennen und unverrichteter Dinge abziehen und nach Hause fahren war für ihn ganz offensichtlich keine Alternative. Er wollte nicht schon wieder ausschließlich der sein als den er sich sowieso sieht: Ein Loser.

Das Tragische scheint zu sein, dass alle Terrorakte den Zweck haben, Aufmerksamkeit zu bekommen. Das scheint ein Wesen des Terrors zu sein.......
Wenn ich diese Aufmerksamkeit aber von rechtsradikalen Gruppen will (von denen vielleicht sogar indoktriniert worden bin), rechne ich das durchaus einer politischen Haltung zu. Die muss keiner inneren Überzeugung entsprechen - aber die Anerkennung wird genau da gesucht, wo politisch rechte Meinungen zusammen kommen.
Ich halte es für möglich, dass über solche rechten Kanäle durchaus manipuliert und gesteuert wird - also die Einzelnen benutzt werden.
Aber das ist mir egal, wenn ich ehrlich bin.
 
Geht man Absichten betreffend in die Tiefe, egal bei was, handelt es sich fast immer um eine komplexe Kombination aus verschiedenen Intentionen die sogar miteinander in Konflikt sein können.

Ja, aber irgendwann wird es irrational und unglaubwürdig.

Eine Mutter könnte zum Beispiel ihr Baby lieben, aber sie könnte auch Parties toll finden. Wenn niemand auf das Baby aufpasst würde ein rationaler Mensch sagen, dass die Parties halt nicht gehen. Aber sie denkt, dass die Parties wichtiger sind, und das Baby wird immer länger zuhause gelassen und nicht versorgt. Ist die erste Absicht noch plausibel. Wie viel darf sie riskieren, dass wir ihr das noch abnehmen?
 
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Ja, aber irgendwann wird es irrational und unglaubwürdig.

Eine Mutter könnte zum Beispiel ihr Baby lieben, aber sie könnte auch Parties toll finden. Wenn niemand auf das Baby aufpasst würde ein rationaler Mensch sagen, dass die Parties halt nicht gehen. Aber sie denkt, dass die Parties wichtiger sind, und das Baby wird immer länger zuhause gelassen und nicht versorgt. Ist die erste Absicht noch plausibel. Wie viel darf sie riskieren, dass wir ihr das noch abnehmen?

Ja, es ist in der Tat schwer abzuwägen!
Ich möchte keinesfalls jemand sein, mit welcher Tat (zu Lasten wem auch immer) leben muss!
 
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