Das liegt zumindest zum Teil daran, dass die Israelischen Streitkräfte jegliche neutrale Beobachter
oder gar Presse von dem Ort der Handlungen ausgeschlossen haben.
Das ist vollkommen natürlich. Wir wissen ja mittlerweile, dass für die Weltöffentlichkeit nach den allerersten unbestätigten Schlagzeilen sofort der Schuldige feststeht: die Juden. Eine Gegendarstellung wird grundsätzlich gar nicht erst abgewartet, stattdessen wird darüber schwadroniert, wie grausam die Juden doch schon immer waren, und wie ihr Staat langsam zu einem, äh, psychisch kranken, also irgendwie untermenschlichen, eben typisch jüdischem Moloch entartet. Dankenswerterweise war Al Reuters so nett uns im Jahre 2006 einen Einblick zu gewähren in das, was hierzulande unter "Journalismus" firmiert. Wenn also die dort Angestellten offen mit den Terroristen kollaborieren, dann ist es naheliegend, dass sie auch die direkte Kontakaufnahme zu ihren Dutzfreunden suchen, sich also wissentlich in umkämpfte Gebiete schleichen, in denen sie eigentlich nichts zu suchen haben. Und jetzt stelle man sich vor, einem solchen, äh, "Journalisten" fliegt beim kameradschaftlichen Plauderstündchen in der umkämpften Qassam-Stellung irgendein israelisches Geschoss um die Ohren. Vielleicht ist es auch ein quergeschlagenes Geschoss der Hamas, so wie wahrscheinlich im Fall al Durah. Aber das interessiert dann schon niemanden mehr. Man hat den Judenstaat wieder einmal, zwar ungerechtfertigt, aber dafür umso inbrünstiger, medial exekutiert. Dass Israel auf die Gaudi verzichtet, ist durchaus nachvollziehbar.
Krieg ist ein dreckiges Geschäft...
Und, lass mich raten, an dem Krieg da unten sind natürlich allein die Juden schuld. Stimmts?
Natürlich liest man auch solche Sachen, hab ich weder abgestritten, noch finde ich das gut.
Und zwar so oft, so exorbitant oft, wie in keinem anderen Konflikt der Welt, dass man getrost davon ausgehen kann, dass "solche Sachen" zu den zentralen strategischen Doktrinen der Hamas zählen. Und ich würde sogar den Singular verwenden: die zentrale Doktrin. Und genau das erklärt die relativ hohen Zahlen an zivilen Opfern. Ich schreibe relativ, weil sie dank der extremen Rücksichtnahme der israelischen Armee dennoch , bezogen auf ähnliche Situationen, vergleichsweise niedrig ist. Würde die russische Armee dort reinschlagen oder die amerikanische, dann sähen die Zahlen ganz anders aus.
Ist schon merkwürdig, da kommt ein Anruf über Handy "Sie haben 5min, um Ihr Haus zu räumen...
Ja. Das ist in der Tat merkwürdig. Wieder einmal übererfüllt der Judenstaat seine aus dem Völkerrecht herrührenden Pflichten. Zu solchen Anrufen wäre er nämlich durchaus nicht verpflichtet. Wenn in den Häusern Waffen gelagert oder von dort Raketen abgeschossen werden, dann werden diese Häuser automatisch zu legitimen Angriffszielen für Verteidigungsmaßnahmen. Der Judenstaat gleicht mit den freiwilligen Anrufen die nicht vorhandene Humanität der Hamas durch die eigene, nachgerade selbstmörderische, Humanität aus

angel2

, um so den Feindangehörigen zusätzlichen Schutz zu garantieren, obwohl sie diesen Schutz durch Beteiligung an den militärischen Aktionen der Hamas nach dem Völkerrecht eingebüßt haben. Dass es nicht mehr als fünf Minuten sind (was locker ausreicht, um das Haus zu verlassen), hat damit zu tun, dass nur die Menschen, nicht aber die Abschussrampen und Waffenlager aus dem Haus geschafft werden sollen.
Na, hauptsache legal, wir - nein, die IDF - waschen unsere Hände in Unschuld. Prima, echt!
Selbstverständlich. Mit diesem Mechanismus wird verhindert, dass die verbrecherische, von der Hamas exzessiv genutzte, Strategie der "menschlichen Schutzschilde" nicht auch noch dazu führt, dass der Gegner sich nicht mehr verteidigen darf. Denn genau darauf läuft doch deine Demagogie hinaus.
regieren, ist das gar nicht mal so hirnrissig.
Doch, es ist vollkommen hirnrissig. Die Implikation soll ja dabei sein, dass die Hamas gar nicht die Möglichkeit habe, woanders, als in Wohngebieten zu kämpfen. Du hast es sogar explizit erwähnt. Tatsache ist aber, dass der Gaza-Streifen riesige unbebaute Flächen besitzt, auf denen sich die Gotteskrieger nach Herzenslust austoben könnten. Es besteht keinerlei Sachzwang, in die bebauten Gebiete "auszuweichen". Dass sie es dennoch tun, hat einzig mit Hamas-immanenten Strategie der menschlichen Schutzschilde zu tun. Die Hamas will in voller Absicht die Opfer unter den Zivilisten in die Höhe treiben. Und dazu bedient sie sich kriegsverbrecherischer Machenschaften, was bei einer verbrecherischen Organisation natürlich nicht verwundert.
Ich habe nie vor gehabt, einen Völkermord zu beweisen.
Nein, nur einen "schleichenden". Dass die Konnotation dabei natürlich dieselbe ist, wird dir dabei wohl kaum entgangen sein.
