Liebe Angie,
das Gehirn beginnt mit dem Optimieren und Ordnen seine eigentliche Arbeit, wenn es für uns nichts zu erledigen gilt. Es wird sich also dann jenen Dingen zuwenden, zu denen es noch keine akzeptable Lösung gefunden hat. Das Problem ist nun, dass sich einige unerledigten Gedanken verselbstständigen und sich wie ein Karussell zu drehen beginnen. Wenn Du also zu einer kreativen Ruhe kommen möchtest, nützt es wenig, wenn Du versuchst, nichts zu denken. Es ist dann sinnvoller diesem unermüdlichen Denker etwas anderes anzubieten, mit dem er sich beschäftigen kann und auch deine Seele zur wirklichen Ruhe kommen lässt.
Ein wichtiger Schlüssel ist dein Tun, das eigentlich keinem besonderen Sinn oder Nutzen erfüllen soll. Wichtig ist dabei lediglich, dass Du in diesem Tun aufgehen kannst und von einem Glücksgefühl erfüllt wirst. "Age, quod agis" oder auch "Tu, was Du tust", beschreibt eine Lebenseinstellung der Mönche, der diesem Gedanken folgt. Deshalb tauche ich auch gerne in die Spielwelt der Kinder ein, weil man damit den alltäglichen Dingen den Rücken kehrt, ohne ins Grübeln zu verfallen. Deshalb schreibe ich auch gerne über die Engel, weil ich damit meine Gedanken ordnen und auf etwas Gutes richten kann.
Es gibt also viele Wege, die in einen Zustand der Trance und innerer Ruhe führen. Mancher arbeitet gerne in seinem Gärtchen und merkt dabei nicht, wie er sich damit in diesen kreativen Zustand der Ruhe begeben hatte. Hilfreich dabei erscheint mir, dass man sich dessen auch bewusst wird. Du glaubst nicht, wie befreiend es ist, wenn man nicht mehr ständig über die Rechtfertigung seines Tuns nachdenken muss. Erst damit lassen sich dann auch die kreativen Kräfte entfalten und die inneren Spannungen ablegen. So ist für mich "Age, quod agis" zu einer zentralen Formel in meinem alltäglichen Tun geworden.
Zuletzt noch zu den Demütigungen, die man sich selbst zufügt: Damit meine ich, dass man seine eigenen Schwächen nicht mit Güte annimmt, sondern sich diese immer wieder als persönliches Versagen vorhält.
Merlin

Für dich lieber Merlin,
habe es mal aus dem Internet geangelt.
Es gibt Dinge, die ich gerne tue. Es gibt jedoch auch Dinge, die ich gerne tuen würde, die mir nicht möglich sind. Habe dir davon schon
geschrieben, erinnerst du dich daran?
Nun bin ich seit gestern total aufgeregt. Mir sind gestern doch tatsächlich zwei Zähne abgebrochen. Habe soeben schon einen Termin
für Donnerstag gemacht. Ich wäre auch früher, doch es ist ein neuer Zahnarzt und dann nimmt man die Termine, wie sie kommen. Aber
ich habe immer so eine Angst beim Zahnarzt, da nun eine Ablenkung finden, ist schwer.
Selbst bei meinen Spielen, hier auf dem PC und auf meiner Nintendo Konsole, bekomme ich das nun nicht mehr aus dem Kopf.
Ich nehme gerade mehr Tropfen, ( Diazepam) als erlaubt und das nur, um etwas ruhiger zu werden. Ich kann mir denken, dass
du dies nicht gutheißt, es ist aber im Moment die einzige Lösung.
Über meinen Mann möchte ich mich hier auch nicht beschweren, aber er ist mir auch keine große Hilfe. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben,
jedenfalls nicht öffentlich.
Persönliche Schwächen, ja muss man die annehmen, oder kann man sie ändern? Das versuche ich nämlich laufend, aber es klappt nicht.
Oder es klappt für eine gewisse Zeit und dann fällt man wieder in das alte Muster zurück. Also soll man sie annehmen, nein, das gefällt
mir gar nicht.
Gar nichts denken, das funktioniert doch gar nicht. Ich habe ja auch geschrieben, ich würde mir manchmal einen hohlen Kopf wünschen.
Was wohl oftmals klappt, wenn ich mir einen neuen und spannenden Film anschaue, da kann ich mich schon ablenken. Zumindest bis der
Film durch ist. Sonst sitze ich nur da wie bedappert. Oder ich bin halt auf Underground Seiten unterwegs, die willst du nicht kennen, glaube
mir. Dazu bist du wahrscheinlich zu lieb, oder wie soll ich mich da ausdrücken?
Liebe Grüße Angie