Aluhut tut selten gut - Psychologie, Querdenker und Verschwörungstheorien

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Tja, bei Sigmaringen (Deutschland / Baden-Württemberg) praktizierte ein mit Dr. betitelter Arzt auch im Bereich als alternativer Heilpraktiker. Also hatte alle Ausbildungen mit Auszeichnung, Zeugnissen und Urkunde bestanden. Wurde dennoch zu Freiheitsstrafen verurteilt und ihm wurden alle Berufsausausübungsrechte in diesen Beteichen entzogen.

Sein Fehler soll gewesen sein nachweislich nicht haltbare Versprechungen gegeben, homöopathische Mittel ersatzlos gegen pharmazeutische verordnet zu haben, somit Unterlassung zur Hilfeleistung mit Folge des Versterbens einiger Patienten geleistet habe und aus privater eigener Überzeugung der universitären ärztlichen Ausbildung komplett den Rücken zugewendet habe, aber seinen Dr. Titel als Aushängeschild und Orientierung für Patienten belassen habe.

Die Komplexität zwischen universitären und alternativen Ausbildungen im Bereich der Medizin und dem zu erlangendem Heil sind von Land zu Land verschieden und in reger Bewegung.

Ein Ausgrenzen von zu kurzem Studium, zu wenig Praxis, zu viel Glauben und Annahmen begrüße ich in beiden Einrichtungen und etwas betonter in den postmodernen Alternativen.

Selbst möchte ich mich in gesundheitlicher Not in extrem gut und lange ausgebildete, lange praktizierende Hände geben und bei Not meiner Seele in lebenserfahrene Gesellschaften begeben.
 
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Ich will keine partei ergreifen, aber wie ist das denn mit medizin? Teils handwerk mit dem man heilt, teils aber auch wissenschaft, die forscht. Und wer forscht, versucht, und irrt auch, was aber mit fahrlässigkeit wenig zu tun hat.

Auch darum ist in der Wissenschaft die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit so wichtig. Eine Studie für sich alleine ist kein endgültiger Beweis. Der kristallisiert sich erst heraus, wenn man eben betrachtet, wie sich das Ergebnis in die bestehenden Erkenntnisse einfügt, und ob es reproduziert werden kann. So werden dann auch falsche Ergebnisse erkannt und aussortiert - egal ob sie durch Fahrlässigkeit oder Irrglaube zustande kamen.
 
Auch darum ist in der Wissenschaft die Nachvollziehbarkeit und Reproduzierbarkeit so wichtig. Eine Studie für sich alleine ist kein endgültiger Beweis. Der kristallisiert sich erst heraus, wenn man eben betrachtet, wie sich das Ergebnis in die bestehenden Erkenntnisse einfügt, und ob es reproduziert werden kann. So werden dann auch falsche Ergebnisse erkannt und aussortiert - egal ob sie durch Fahrlässigkeit oder Irrglaube zustande kamen.
Ich habe den beitrag wieder gelöscht, erstens weil ich die endlosen seiten diskussion nur überflogen und mich dann an dem gedanken aufgehängt habe, zweitens, weil die diskussion um medizin hier doch ein bisschen eigendynamik hat und nahe am OT kratzt.

Aber meinetwegen, sei mein beitrag für alle lesbar.
Ich will keine partei ergreifen, aber wie ist das denn mit medizin? Teils handwerk mit dem man heilt, teils aber auch wissenschaft, die forscht. Und wer forscht, versucht, und irrt auch, was aber mit fahrlässigkeit wenig zu tun hat.
 
Ja. Ärzte machen leider manchmal Fehler.

Es ist aber ein Unterschied, ob man durch Fahrlässigkeit falsch behandelt, und so dem Patienten eine Behandlung zukommen lässt, von der man eigentlich weiß, dass sie falsch ist, wenn man sorgfältiger schauen würde, oder ob man von der Richtigkeit der falschen Behandlung überzeugt ist.
Wenn der Patient dann dadurch stirbt oder dauerhafte Schäden davonträgt, ist das dann eben so.
Fazit, besser von "richtigen" Arzt unter die Radieschen gebracht zu werde als mal angebliche nutzlose Kügelchen geschluckt zu haben, die aber auch nicht geschadet haben.
 
Wie könnte man das unterbinden? Welche Gesetzänderung müsste hierzu vorliegen?

Gibt es in den Humanenenergetikerkreisen ja auch... sah man bei Corona.

Das ist ein ziemlich zweischneidiges Schwert.

Wir dürfen nicht vergessen: Es gibt auch approbierte Ärzte, die den Aluhut tragen und z.B. die GNM nach Hamer ganz toll finden oder behaupten, sie könnten Krebs alleine mit Homöopathie behandeln und heilen. Eine sinnvolle Gesetzesänderung müsste mMn auch dieses abfangen. Das kann nicht nur gegen den Berufsstand der Heilpraktiker gehen.

Es gilt in gewissen Grenzen auch die Therapiegreiheit, die eben den Behandlern erlaubt, die praktizierten Therapieformen selbst zu wählen - unabhängig von Evidenz. Das gilt auch aus gutem Grund.

Schärfere Kontrollen mögen zwar den Anteil der Scharlatane in allen medizinischen Berufszweigen reduzieren, aber sie würden auch die Nicht-Scharlstane mitunter übergroß drangsalieren und die Therspiefreiheit beschneiden.

Die Frage nach Gesetzesänderungen muss da genau abwägen.
 
Dennoch, eine mündlich Prüfung muss abgelegt werden und das im Beisein von Vertretern des Gesundheitsamtes. Multiple Choice bei der schriftlichen Prüfung könnte man ebenso kritisch betrachten. Sie vereinfachen zwar die Antwortmöglichkeiten aber ein Kinderspiel sind die Fragen trotzdem nicht. Da bedarf es schon an (Vor)Wissen.
Man kann sich das auch schön reden. 🙄 Nichts desto Trotz sind das genau die Leute, die auch hier als Alternative zu studierten Ärzten gepriesen werden.

Eine Pflegekraft macht eine 3jahrige Fachausbildung mit staatlicher Prüfung und der Ausbildungsplan ist 340 Seiten groß.

HP behandeln Menschen,stellen Diagnose, stellen Rezepte etc PP und der Ausbildungsplan ist genau 0 Worte lang...

🤷
 
Wenn der Patient dann dadurch stirbt oder dauerhafte Schäden davonträgt, ist das dann eben so.
Fazit, besser von "richtigen" Arzt unter die Radieschen gebracht zu werde als mal angebliche nutzlose Kügelchen geschluckt zu haben, die aber auch nicht geschadet haben.
Natürlich können Globuli schaden. Wenn der Patient sich nicht gut fühlt, er nutzlose Kügelchen schluckt - und seinen sich verschlechternden Zustand der "Erstverschlimmerung" zuschreibt - während der Krebs metastasiert...
 
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Wenn der Patient dann dadurch stirbt oder dauerhafte Schäden davonträgt, ist das dann eben so.
Fazit, besser von "richtigen" Arzt unter die Radieschen gebracht zu werde als mal angebliche nutzlose Kügelchen geschluckt zu haben, die aber auch nicht geschadet haben.

Der Gesetzgeber wie auch wir als Gesellschaft machen Unterschiede in der Art und Schwere der Schuld, ob ein Mensch z.B. bei Notwehr ums Leben kommt oder durch fahrlässige Tötung, Totschlag oder Mord. Das wird unterschiedlich bewertet und geahndet, obwohl das Ergebnis bei allem das gleiche ist: Mindestens ein Mensch ist vorzeitig gestorben.

Und so ist auch unterschiedlich zu bewerten, ob ein Patient dadurch stirbt, weil der Arzt die Schrift auf einem Infusionsbeutel falsch gelesen hat, Symptome und Labrrergebnisde falsch gedeutet hat, oder ob der Behandler dem Irrglsuben anhängt, dem Patienten mit der falschen Therapie viel besser helfen zu können. Durch all solche Gründe sterben Patirnten, die noch leben könnten. Das Ergebnis ist überall das gleiche. Die Art und Schwere der Schuld der Behandler aber nicht.

Ich habe hier gestern einem Fall eines tragischen ätztlichen Kunstfehlers erwähnt: Ein Kind soll Traubenzuckerlösung aus Infusionsbeuteln bekommen. Der Arzt oder die Ärztin geht ins Lager, holt einen Beutel und verlierst sich dabei bei der Konzentrstion der Lösung. Das Kind bekommt daher hochkonzentriert Traubenzuckerlösung, kriegt einen Zuckerschock, fällt ins Koma und verstirbt schlussendlich. Zweifelsohne ein sehr tragischer Fall, und die behandelnde Person hat falsch gehandelt.

Es ist aber eben in der Art und Schwere der Schuld zu berücksichtigen, dass es ein Unterschied ist, die richtige Handlungsweise zu kennen und aus Fahrlässigkeit den falschen Beutel geholt zu haben oder fälschlicherweise zu glauben: "Diese dumme Schulmedizin. Das hochkonzentriert Zeug hilft viel besser!!!"

Bei der Fahrlässigkeit ist die einzelne Behandlung ein Fehler, der hoffentlich nicht wiederholt wird und zum Aufpassen mahnt. Beim Irrglauben ist es die Überzeugung, die falsches Handeln hervorruft und u.U. mit gleicher Überzeugung wiederholt werden wird.
 
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