Wenn der Patient dann dadurch stirbt oder dauerhafte Schäden davonträgt, ist das dann eben so.
Fazit, besser von "richtigen" Arzt unter die Radieschen gebracht zu werde als mal angebliche nutzlose Kügelchen geschluckt zu haben, die aber auch nicht geschadet haben.
Der Gesetzgeber wie auch wir als Gesellschaft machen Unterschiede in der Art und Schwere der Schuld, ob ein Mensch z.B. bei Notwehr ums Leben kommt oder durch fahrlässige Tötung, Totschlag oder Mord. Das wird unterschiedlich bewertet und geahndet, obwohl das Ergebnis bei allem das gleiche ist: Mindestens ein Mensch ist vorzeitig gestorben.
Und so ist auch unterschiedlich zu bewerten, ob ein Patient dadurch stirbt, weil der Arzt die Schrift auf einem Infusionsbeutel falsch gelesen hat, Symptome und Labrrergebnisde falsch gedeutet hat, oder ob der Behandler dem Irrglsuben anhängt, dem Patienten mit der falschen Therapie viel besser helfen zu können. Durch all solche Gründe sterben Patirnten, die noch leben könnten. Das Ergebnis ist überall das gleiche. Die Art und Schwere der Schuld der Behandler aber nicht.
Ich habe hier gestern einem Fall eines tragischen ätztlichen Kunstfehlers erwähnt: Ein Kind soll Traubenzuckerlösung aus Infusionsbeuteln bekommen. Der Arzt oder die Ärztin geht ins Lager, holt einen Beutel und verlierst sich dabei bei der Konzentrstion der Lösung. Das Kind bekommt daher hochkonzentriert Traubenzuckerlösung, kriegt einen Zuckerschock, fällt ins Koma und verstirbt schlussendlich. Zweifelsohne ein sehr tragischer Fall, und die behandelnde Person hat falsch gehandelt.
Es ist aber eben in der Art und Schwere der Schuld zu berücksichtigen, dass es ein Unterschied ist, die richtige Handlungsweise zu kennen und aus Fahrlässigkeit den falschen Beutel geholt zu haben oder fälschlicherweise zu glauben: "Diese dumme Schulmedizin. Das hochkonzentriert Zeug hilft viel besser!!!"
Bei der Fahrlässigkeit ist die einzelne Behandlung ein Fehler, der hoffentlich nicht wiederholt wird und zum Aufpassen mahnt. Beim Irrglauben ist es die Überzeugung, die falsches Handeln hervorruft und u.U. mit gleicher Überzeugung wiederholt werden wird.