Es hat ihr niemand angeboten. Sondern sie hat gesagt, sie will das, schaden kann es wohl nicht mehr. Das wahr ihr alles bewusst. Es war nur ihre Entscheidung. Was soll der Arzt sagen, nein ich lehne das ab, ich akzeptiere ihren letzten Wunsch nicht mehr.Es ist verständlich, dass sie sich so entscheiden hat. Sie hat entschieden, dass die Unannehmlichkeinten und Risiken der Amputation für sie die Chancen und der Nutzen, den die OP bringen könnte, überwiegen.
Und es ist ihr auch kein Vorwurf zu machen, dass sie in der Hoffnung, dass es noch was helfen könnte, die Homöopathie dann als Alternative wählt.
Der Vorwurf ist dem Arzt oder Heilpraktiker zu machen, der ihr das angeboten hat mit der Behauptung, es könne noch was helfen. Denn das ist unwahr.
Natürlich wünscht sich sowohl die Patientin als auch der Azrt: "Irgendwas muss man doch noch machen können, was die Heilung begünstigen kann aber weniger belastend ist." Dieser Wunsch, so verständlich und nachvollziehbar er auch ist, bedeutet aber nicht, dass er erfüllbar ist. Und ich finde es unethisch zu behauten, dass er erfüllbar wäre, wenn er nach aktuellem Wissensstand eben nicht erfüllt werden kann.
Das bedeutet nicht, dass die Frau dann automatisch die OP und all die belastenden Behandlungen danach über sich ergehen lassen muss. Es bedeutet schlicht, dass keine schonendere Option bekannt ist, die noch die Aussicht auf Erfolg hat.
Es gab schon eine Option, eventuell hätte sie es überlebt, wenn sie das Bein amputieren lassen hätte. Doch das wollte sie nicht, um keinen Preis. Ihr war klar, was dann noch alles folgt und sie sagte entweder oder, egal was kommt. Also auch der Tod. In meinen Alter und aufwärts ist man mit dem Tod aufgewachsen und jedem ist klar, jeder geht, irgendwann. Nur muss jeder für sich entscheiden wie.
Ich habe schon Fälle gesehen, da ich sagte, nur noch dahinvegetieren, das kann es nicht sein.