Du gehst von der falschen Vorstellung aus, dass die Leere eine Entscheidung sei. Es ist klar, dass man, wenn Alter oder Todesangst (letztere kenne ich) wirken, sich selbst dafür in den Hintern beißen möchte, dass man so negativ dem Leben gegenüber eingestellt war. Jedoch gibt es einfach keinen einzigen nachvollziehbaren Grund, das Leben zu mögen, so lange es sicher scheint. Es ist doch eine einzige Henkersmahlzeit, und kann nur von denen genossen werden, die den Henker ausblenden können. Ich kann das nicht. Mir wird von der Henkersmahlzeit schlecht, weil ich weiß, was auf sie folgt, und wenn der Henker klopft, bedaure ich, dass ich die Henkersmahlzeit nicht genießen konnte. Unverständlich bleibt für mich, wie ein Mensch im Angesicht des sicheren Todes fröhlich sein kann. Und der Tod ist die einzige Wahrheit, die es für einen Menschen zu entdecken gibt, neben all den Illusionen, der angeblichen Liebe, den trügerischen Träumen, und neben der bloßen Hoffnung auf Sinn. Scheiß auf die Mahlzeit, die nicht verwertet werden kann!
lg Nehemoth