hallo wonder !
Manchmal frage ich mich, ob ich aufgrund meiner Behinderung der Gesellschaft mehr schuldig bin, als andere Menschen.... ???
...weil sie besondere (sprich in vorerst ungewohnten Bereichen) Rücksicht nehmen sollten ?
Es heisst ja....Menschen mit besonderem Bedarf (weil zumindest grundsätzliche Bedürfnisse sind doch sehr ähnlich bei Menschen....)...weil es eben manchmal ungewohnter Reccourcen bedarf, um ein Bedürfnis ausreichend stillen zu können.
Weil es aus eingefahrenen Gleisen reisst, den automatisierten, weil üblicheren...zumindest am Anfang. Das bedeutet hin schaun, nach fragen, kreativ sein,...sich auch auf anderen Bedarf und andere Lebensweisen besser einstellen lernen.
Wirklich so ein Schaden für die Menschheit ?
Auch ich erlebe mich oft als Einschränkung für andere Menschen. Ich bin mit einer Behinderung geboren und habe dadurch das Gefühl, auch (nicht nur!) viel Trauer und Schwere z.B. in das Leben meiner Eltern gebracht zu haben.
So habe ich es auch erlebt...also vom Grundgefühl her. Nicht durch Behinderung...einfach durch mein Sein an sich....hatte ich lange das Gefühl: wenn es mich nicht gäbe, hätten es manche mir lieben Menschen sehr viel leichter....wären sie glücklicher....weil ich quasi als "lebendes Relikt der Vergangenheit" herum spazierte.
Einfach nur zu SEIN habe ich (bisher zumindest) immer als "zu wenig" erlebt.
Es ist so ein Gefühl, für etwas nützlich sein zu wollen/ zu müssen, um eine Existenzberechtigung zu haben.
An-erkennung bedeutet sichtlich, als nützlich und gewünscht an-erkannt zu werden....
...und sichtlich sind viele von uns Menschen davon abhängig, von anderen bestätigt zu bekommen, daß ihre Existenz gut/okay ist. ich bis zu einem gewissen Grad wohl auch....
Die "Falle" dabei ist....gut sehen viele das, was
für sie gut ist....egal, ob du dich dabei aufreibst und drauf gehst.
Nur manch Mensch vielleicht schaut aktuell auch hin, was DIR gut tut. Sieht das ebenso als wichtig an. Und kann das ebenso als SEINE Chance begreifen. (also nix mit Helfersyndrom und so...)
Vielleicht lernen wir Menschen immer mehr, uns zu sehen...statt allein als nützlich/unnütz zu (miss)brauchen.
Das würde bedeuten....es hört endlich auf, zum Beispiel in Partnerschaften..dass ein Mensch den anderen auspresst wie eine Zitrone...alles raus holt was geht....ungeachtet der Bedürfnisse und Gefühle des Partners.
Dann ist plötzlich gut, was beiden ausreichend gut tut....und nicht das, was auf Kosten der Wohlergehens des (der) Anderen rausgepresst wurde.
Emotional erwachsen(er) werden...würde ich dazu sagen.
Ist doch eine riesen Chance für alle.....
Klar ist es nicht grade angenehm, immer wieder Stein für Entwicklung (oder eben auch nicht..) anderer sein zu "müssen"...sich so zu empfinden.
Aber es liegt wohl sehr auch an uns, unseren Freundeskreis so zu wählen....dass uns das auch ausreichend gut tut. Vielleicht ?! großer Teil unserer Entwicklung. Und unsere Chance....

Jo