۩۞۩ ..... Ägypten - Atlantis

Natürlich wird sie fertig geschrieben, aber das wird sicher noch bis zum Jahresende dauern. Dieses Kapitel hatte ich fertig und musste wirklich nur kurz schütteln. ;) Jetzt müssen erst mal wieder ein paar Kapitel in den Bauch, dann in den Kopf, dann in den Ärmel.....
Ich freu mich schon drauf :love:
 
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Kapitel 11


Angie war fasziniert. Seit Stunden sass sie am Computer und saugte alles in sich auf, was sie über Ägypten finden konnte. Seit sie diese schwarze Statue in dem Museum berührt hatte, war es ihr so vor gekommen, als ob jemand einen Schalter bei ihr umgelegt hätte. Sie war regelrecht besessen davon, etwas heraus zu finden. Sie wusste nur noch nicht, was es war. Aber es hatte mit Ägypten zu tun - so viel war sicher. Es hatte mit dieser Statue zu tun. Und sie glaubte inzwischen, dass es auch etwas mit Nani zu tun hatte. Nani und dieser komische Typ aus dem Museum. Sie hatte das Gefühl, dass dieser Kerl einen Keil zwischen sie und ihre beste Freundin getrieben hatte. Sie mochte ihn nicht.

Etwas unwirsch scrollte sie bei dem Gedanken an ihn die Seite im Internet weiter runter und blieb plötzlich an einer Stelle hängen, die ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein Bericht über eine Bohrung am Gizeh-Plateau. Man vermutete einen Gang unter dem Plateau, welcher die Sphinx mit der grossen Pyramide verbinden sollte. Eine kleine Zeichnung, die einen Bezug zu der Vermutung herstellen sollte, faszinierte Angie. Es war ein Auge. Ein tiefschwarzes Auge. Dieses Auge schien eine magische Anziehungskraft zu besitzen. Sie musste einfach hinein blicken. Angie konnte ihren Blick nicht mehr abwenden. Sie war wie gefangen! Es gab kein Entkommen - das Auge hatte sie gepackt! Es hatte Macht über sie! Erschrocken krallte Angie sich an der Tischplatte fest. Sie musste sich befreien! Schwindel erfasste sie. Sie konnte ihren Blick nicht mehr willentlich von dem Auge abwenden. Der Boden schwankte unter ihr. Unaufhaltsam wurde sie in eine andere Welt gezogen. Das Auge zog ihr Bewusstsein ab. Weg aus ihrer Wohnung. Aus ihrer Welt. Sekundenschnell bewegte sie sich durch Raum und Zeit. Angie verlor langsam das Bewusstsein. Sie kippte vornüber auf ihr Laptop und hatte das Gefühl, in den Computer hinein gezogen zu werden. Dann Dunkelheit. Angie konnte nichts sehen. Sie hörte auch nichts. Sie fühlte auch nichts. War sie etwa.... tot?

Da! Etwas regte sich in ihr. Sie schien irgendwo anzukommen. Ein schwacher Lichtschein. Entfernt. Ein Gang. Es waren Fackeln! Sie bewegte sich auf die flackernden Lichter zu. Vorsichtig ging Angie weiter. Sie erreichte das Ende des Ganges und stand vor einem Vorhang aus leichtem, tüllähnlichem Stoff. Der durchsichtige Stoff gab den Blick frei auf das Innere eines Tempels. Intuitiv wusste sie plötzlich, dass es sich hier um den Isis-Tempel handelte. Durch den Tüllvorhang erblickte sie eine Frau und einen Mann, die nah zusammen standen. Die Frau trug die Kleidung einer ägyptischen Priesterin. Der Mann sah wie ein Soldat aus und Angie bemerkte an seiner rechten Seite ein reich verziertes Kurzschwert, dass in seinem Koppel steckte. Der Mann drehte sich leicht zur Seite und Angie blickte nun direkt in die Augen der ägyptischen Frau.

Da geschah es!

In dem Augenblick des Blickkontaktes mit der Frau war Angie diese Frau! Zuerst erschrak sie und zuckte leicht zusammen. Der Soldat der sie am Arm hielt, bemerkte den Moment der Verunsicherung und sah sie erstaunt an. Als Angie ihn jedoch leicht mit ihrer Hand berührte, war er beruhigt. Sie wusste augenblicklich, dass sie die angehende neue Isis-Hohepriesterin war. Bald würde sie in ihr Amt eingeführt werden. Ein Hinderniss lag jedoch noch auf ihrem Weg und der Hauptmann der Leibwache des Pharao, der ihr treu ergeben war, würde dieses Hinderniss für sie aus dem Weg räumen. Es war die noch amtierende Hohepriesterin! Der nubische Hauptmann Am-shera hatte bereits einen Plan, mit dem er die jetzige Hohepriesterin ihres Amtes entheben würde. Niemand würde sie mehr finden....

Dann war der Weg frei für Anchor-ankh-sun, die jüngere Tochter des Pharao.

Der muskelbepackte und vor Kraft nur so strotzende Nubier nahm die Pharaonentochter zärtlich in seine Arme. "Wann ist es endlich so weit, Anchor-ankh-sun"? "Wann müssen wir uns und unsere Liebe nicht mehr verstecken"? "Geduld, mein Geliebter", hörte Angie die Worte von Anchor-ankh-sun-, Worte, die aus ihrem Munde kamen. Sie war einst die Tochter eines Pharaos und sie hatte grosse Pläne. Die grösste Macht sollte auf sie übergehen. Die Macht der Isis-Hohepriesterin und die Macht der zwei Ringe. Der grössten Hinterlassenschaft aus dem alten Atlantis.

Am-shera wusste um das Geheimnis des Versteckes eines der Ringe und während des dreitägigen rituellen Aufstieges zum Hohepriester aller Ägypter würde Ultied ihm den Ring anvertrauen. Der zweite Ring befand sich im Besitz ihres Vaters, des Pharaos. Am-shera als Hauptmann der Leibgarde und sie als seine Tochter hatte nahezu uneingeschränkten Zutritt zum Pharao. Es gab genügend Möglichkeiten, den zweiten Ring ebenfalls in ihren Besitz zu bringen. Zusammen mussten sie unglaublich mächtig sein. Nanchi-ankh-sun, ihre ältere Schwester hatte ihr davon berichtet, wie der Pharao mit Hilfe des Ringes tonnenschwere Steine zum Schweben gebracht hatte. Sie war damals dabei gewesen und hatte es ihrer jüngeren Schwester später einmal erzählt.

Sie würde bald mächtig sein. Ja, sehr mächtig sogar. Sie würde die mächtigste Frau der Welt sein! Sie, Anchor-ankh-sun.... Ein merkwürdiges Blitzen war in ihren Augen zu sehen und sie waren eine Spur dunkler geworden in den letzten Minuten.

Angie erfasste ein seltsames Gefühl. Sie wurde aus den Armen ihres Geliebten heraus genommen und auf die Reise geschickt. Auf die Reise zurück in ihre Wohnung. Sie kam an wie sie gegangen war. Ein Schwindelgefühl hatte sich ihrer bemächtigt. Sie hatte sich in die Tischplatte gekrallt und ihr Kopf lag auf dem Laptop. Dennoch war sie nun eine Andere. Sie war jetzt eine Wissende. Äusserlich war sie dieselbe geblieben - bis auf ihre Augen....

Angie richtete sich auf. Sie schaltete den Computer aus. Sie wusste genug für's Erste. Sie kannte ihre Aufgabe. Und sie würde sie erfüllen. Zuerst musste sie noch einmal zurück in diese Ausstellung. Anubis hatte ihr noch etwas zu sagen.... Einige Minuten später stand Angie vor der Tür des kleinen Museums. Heute war es geschlossen und niemand war hier. Angie nahm den Türgriff in die Hand und drückte die Klinke herunter. Abgeschlossen! Sie liess die Klinke umfasst und senkte ihren Blick darauf. Ein energetischer Strahl verliess ihre Augen und traf auf die Türklinke. Angie liess ihn so lange darauf gerichtet, bis sie ein leises "Klick" vernahm. Die Tür war offen - der Weg war frei. Schnell betrat sie den Raum und machte sich sofort auf den Weg zu der schwarzen Anubis-Statue. Als sie vor ihm stand, kreuzte sie die Arme über ihrer Brust und verbeugte sich vor der Statue. Sie kniete nieder und berührte die Stelle an der Statue, an der die Gravur angebracht war. Die Verbindung war sofort hergestellt. Keine fünf Minuten später verliess Angie die Ausstellung wieder.

Angie, das war immer noch ihr Name. Aber von der alten Angie war nicht mehr viel da und ihre Augen blickten ins Leere......


H.A. - hier genannt Tolkien
 
Kapitel 12


........Elmer konnte sich genau erinnern. Grossvater hatte das Gewand nun angelegt und drehte sich zu Elmer um. Es war ein Gewand des ägyptischen Hohepriesters. Mitten auf seiner Brust prangte das Auge des Ra. Er schaute Elmer fragend an. "Du erkennst es wieder, Ultied"?, frage er. "Ja, das tue ich Grossvater." "Ich kann mich sogar an die Worte erinnern, welche Du jetzt gleich sprechen wirst, wenn Du die Kraft des Ringes auf mich überträgst." "Du hast sehr gute Vorarbeit geleistet. Ich kann mich an sehr viel bereits wieder erinnern." "Das ist sehr gut mein Junge." "Bist Du bereit?" "Ja, ich bin bereit!"

Elmers Grossvater nahm seine rechte Hand und legte sie in seine. Dann sprach er die magischen Formeln. Er liess nun Elmers Hand los und zog den Ring von seinem Finger ab. Er legte ihn in Elmers Hand ab und legte seine Hand darüber. Wieder sprach er die Formeln. Nun kam es darauf an. Wenn Elmer den Ring aufzog, musste er erkennbar die Energie auf ihn übertragen, ansonsten wäre alles umsonst gewesen. "Nun stecke ihn an Deinen Finger, Elmer", sagte Grossvater. Elmer nahm den Ring zwischen Daumen und Zeigefinger seiner linken Hand und führte ihn zum Mittelfinger sener rechten Hand. Er setzte ihn vorn über dem Fingernagel auf und liess ihn los. Bläuliche Energieflämmchen blitzten auf. Sie wanderten aus dem Ring heraus Elmers Finger entlang, dann in die ganze Hand um dann seinen ganzen Körper auf und ab, um ihn abzuchecken. Dann kam der wichtigste und entscheidende Moment. Gespannt sah Grossvater auf Elmer, der völlig still da stand, seine Augen geschlossen hatte und abwartete.

Dann kam der ersehnte Augenblick. Der Ring leuchtete für einen kurzen Moment rot auf, zog sich von alleine bis an das Ende von Elmers Finger und "schloss". Das bedeutete, dass der Ring sich so weit zusammenzog, dass er zwar noch angenehm für den Träger sass, aber nicht mehr abzunehmen war. Er war enger geworden und hatte sich am Finger optimal ausgerichtet. Grossvater blickte sehr zufrieden auf Elmer, der gerade wieder die Augen geöffnet hatte und lächelte ihn an. Elmer wollte gerade etwas sagen, als Grossvater die Hand hob und ihn so zum Schweigen brachte. Er stellte sich vor Elmer, hob beide Hände und sprach die wichtigen abschliessenden Worte:

" Ashker sa nahr - ashker sa mu - ashker sa d'hor , Anchor- mu ashker Nefreth."

Elmer schloss die Zeremonie dann mit den Worten: " Nefreth ankh sun amun tie."

"Er hat Dich angenommen und Du ihn", sagte Grossvater lächelnd zu Elmer und hob erfreut die Hände, als wolle er zum Erreichten Beifall klatschen. Die Tür öffnete sich und Grossmutter erschien im Türrahmen. "Nun ist es endlich vollbracht"?, fragte sie. "Ja, es ist soweit - Elmer ist jetzt soweit." Grossmutter kam die Treppe hinunter auf Elmer zu. Sie und Grossvater stellten sich ihm gegenüber auf, kreuzten ihre ihre Hände über der Brust und verbeugten sich vor Elmer. Es war ein merkwürdiges Gefühl für Elmer, aber er wusste, es gehörte zum Ritual dazu. Danach nahmen sich die drei in die Arme....
Nun wurde erst einmal ausgiebig gegessen und getrunken. Eine Weile unterhielten sich die Drei noch nach dem Essen am Tisch. Elmer sah den Ring versonnen an und strich darüber. "Was ist mit Dir, Elmer? Du machst so einen merkwürdigen gedankenversunkenen Eindruck." "Sie ist ganz nah. Ich kann sie spüren." "Wen?", fragte Grossmutter mit grossen Augen. "Nanchi-ankh-sun", sagte Elmer. "Ich weiss nun, dass ich ihr bereits begegnet bin, damals im Museum. Sie ist die junge hübsche Frau mit den schwarzen Haaren, die sich so nett um mich gekümmert hat."

Ein Lächeln huschte über Grossmutters Gesicht. "Aaach Nachni", sagte sie seufzend. "Ja, sie ist da", sagte Elmer. Sein Gesichtsausdruck änderte sich. Er nahm nun etwas dunklere Züge an und er fügte hinzu: "Und ihre Schwester..... hat sie auch gleich mitgebracht". "Es ist ihre Freundin, die mit im Museum war." "Dann wären wir ja komplett", schloss Grossvater. Elmer nickte nur. Der Ring zeigte bereits seine Wirkung bei Elmer. Er wusste, dass Nanchi-ankh-sun in seiner Nähe war. Er hatte sie bereits getroffen. Er wusste auch, dass ihre Schwester Anchor-ankh-sun ebenfalls die Bühne betreten hatte. Und er wusste auch, dass Anchor-ankh-sun nicht mehr sie selbst war.....

Etwas Dunkles hatte Besitz von ihr ergriffen und ihr eigenes Wesen ausgeschaltet. Sie wird es nicht einmal mitbekommen haben, dass sie zu einem willenlosen Werkzeug gemacht wurde, dachte Elmer. Das Dunkle war noch da. Damals im alten Atlantis und auch heute. Ein Kampf, der immer weiter ging und immer noch nicht entschieden war. Würde er überhaupt jemals enden? Elmer überlegte, was jetzt zu tun war. Er entschied sich zunächst dafür, erst einmal wieder zurück zu fahren. Daheim wollte er in Ruhe seine nächsten Schritte überlegen. Kurz darauf sass Elmer in seinem Auto und winkte seinen Grosseltern zum Abschied zu.

Die Gedanken kreisten in seinem Kopf. Die ganze Rückfahrt überlegte er, wie er wohl einen Kontakt zu Nanchi-ankh-sun aufnehmen konnte. Er wusste nichts über sie. Nicht welchen Namen sie heute trug oder wo sie wohnte. Aber wenn sie auch diese Ausstellung besucht hatte, würde sie vermutlich nicht allzu weit davon entfernt wohnen. Es war ja auch keine riesengrosse Ausstellung und es war auch keine überregionale Werbung dafür gemacht worden. Ja, sie musste hier aus der Gegend sein! Elmer war nun fast da und konzentrierte sich wieder stärker auf den Verkehr, da hier kurz vor dem Ziel eine Umleitung eingerichtet worden war. Er wollte darauf vertrauen, dass sich letztlich alles fügte, so wie immer.

Er bog links ab, um dem Schild mit der eingerichteten Umleitung zu folgen. Vor ihm hatte sich ein kleiner Stau gebildet, den die Müllwerker in der schmalen Strasse verursachten, in der gerade die Mülltonnen geleert wurden. Es ging nur langsam und Stück für Stück voran. Plötzlich wurde sein Blick auf eine junge Frau gelenkt, die in seinem Rückspiegel auftauchte und sich auf dem Bürgersteig in seine Richtung bewegte. Sie war noch weiter weg, aber er hatte das Gefühl, sie zu kennen. Die Art zu gehen und wie sie sich bewegte, kam ihm bekannt vor.

Schwarze Haare. Der Pagenkopf. Das war sie! Jetzt erkannte er ihr Gesicht.
Nanchi-ankh-sun!

Elmer sucht nach einer Lücke, um auszuscheren und irgendwo zu parken. Er musste sie ansprechen! Aber er war hoffnungslos festgesetzt - jedenfalls im Moment. Schnell blickte er wieder in den Spiegel. Sie war weg! Sie musste irgendwo abgebogen sein. Die andere Strassenseite! Auch nichts. Elmer fuhr die Seitenscheibe der Fahrertür ganz herunter, steckte den Kopf aus dem Fenster und sah nach hinten. Irgendwo musste sie doch abgeblieben sein. "Na, schöner Mann, geht's wieder besser?", hörte er eine Frauenstimme von der Beifahrerseite her fragen. Elmer flog förmlich herum und stiess sich dabei den Kopf an.

Er sah zur Beifahrerseite herüber. Da stand sie und lächelte ihn an! Nanchi-ankh-sun! "Wie?....ähh, was?... Elmer fehlten die Worte. "Elmer, nicht wahr?", fragte sie. "Museum? Hier in der Nähe? Zusammengeklappt? Erste Hilfe? Du erinnerst Dich?" "Woher weisst Du meinen Namen?", war das Erste, was Elmer einfiel. "Als Du im Museum umgekippt warst, ist Dir Deine Geldbörse herausgefallen, dabei war Dein Ausweis herausgerutscht und beim Einpacken ist mir Dein Vorname aufgefallen." "Elmer". "Dein Auto war das Einzige, dass an dem Tag auf dem Museumsparkplatz stand und ich habe es gerade wieder erkannt - hatte mir das Nummernschild gemerkt - für alle Fälle." Sie lächelte ihn immer noch an. "Ähm, willst Du nicht einsteigen - vielleicht kann ich Dich ein Stück mitnehmen?", fragte Elmer. Als er ihr "Ja gern" vernahm, sass Nani bereits auf dem Beifahrersitz und hielt ihm ihre Hand entgegen. "Ich heisse Nani", sagte sie. "Elmer - aber das weisst Du ja schon." Er reichte ihr die Hand und bemerkte sofort, dass Nani der Ring auffiel. Sie kannte ihn!

Und als sich dann ihre Hände berührten, konnte Elmer es nicht mehr aufhalten. Der Ring drang in Nanis Bewusstsein ein und augenblicklich war sie weggetreten. Ihr Kopf fiel auf ihre Brust. Elmer nahm Kontakt zur Energie des Ringes auf. Sie war zu stark und er musste die Intensität ein wenig zurück nehmen, um Nani keinen Schaden zuzufügen. Erleichtert sah Elmer, wie sie sich erholte. Ruhig atmend sass sie auf dem Beifahrersitz. Elmer hielt ihre Hand. Der Ring tat das Seine. Die Strasse war wieder frei und Elmer steuerte den Wagen auf einen nahen Parkplatz. Hier war es ruhiger. Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis Elmer bemerkte, wie langsam wieder Leben in Nanis Körper kam. Kurz darauf schlug sie die Augen auf und blickte ihn an. Elmer hielt immer noch ihre Hand. Sie lächelte.

"Ich erinnere mich an alles", sagte sie. "Ultied, Nefreth, Nanchi-ankh-sun, Anchor-ankh-sun, die zwei Ringe und..... an unsere Verabredung." Elmer strich ihr zärtlich mit dem Handrücken über die Wange. Sie fuhren zu Elmer in seine Wohnung. Als sie mit dem Aufzug nach oben fuhren, fiel Elmer die Situation vor ein paar Tagen ein, als er sich hier im Aufzug plötzlich in dieser Szene aus Ägypten wiederfand. Er erzählte Nani davon. Nani berichtete Elmer ihrerseits von ihrem Erlebnis während ihrer Meditation, der den Untergang von Atlantis zum Thema hatte und sie sprachen darüber, dass all dies zusammen gehörte. Bis spät in die Nacht unterhielten sie die zwei und fanden kein Ende, bis Nani schliesslich ins Bad ging und Elmer fragte, wo sie denn schlafen würden. Es war alles wie selbstverständlich. Wie vor vielen vielen Jahren.

Als Nani aus dem Bad kam, mit nichts mehr an als ihrer Haut, blieb Elmers Blick auf ihrem schönen Körper haften. "Kommst Du?", fragte sie - ich glaube wir haben eine Menge nachzuholen".............



H.A. - hier genannt Tolkien
 
Kapitel 13


Alexander Solomon wäre nicht Alexander Solomon, wenn er jetzt hier aufgeben würde. Die Halle der Aufzeichnungen - ja, sie war unter der Sphinx! Er wusste es wieder. Er hatte gewusst, dass dort unten etwas ist. Etwas sehr Wertvolles. Und eines stand fest: Er wollte es haben und zwar so schnell wie nur möglich. Er hatte in diese Sache schon viel investiert und nun würde er sich seinen Lohn abholen. Im Moment war zu viel los auf dem Plateau. Er wollte etwas Gras über die Sache wachsen lassen. In ein paar Tagen würde sich sicher alles hier wieder beruhigt haben. Es galt nun die Zeit gut zu nutzen mit den nötigen Vorbereitungen für den Einstieg. Die richtigen Leute mit dem richtigen Equipment mussten schnellstens her. Ein guter Plan musste ausgearbeitet werden. Wenn sich die Situation beruhigt hat, würden weniger Sicherheitsleute hier herum schwirren, das würde sein Vorhaben erleichtern.

Dick Tucker hatte ihm sehr wertvolle Informationen gegeben. Dann der Traum. Der weitere Weg war klar für ihn. Es war noch sehr früh am Morgen, aber Alexander Solomon war das egal, er sprudelte nur so vor Energie. Er rief an der Rezeption an und bestellte Frühstück für zwei Personen auf sein Zimmer. "Und vergessen Sie den frischen Lachs nicht, das ist wichtig!", wies er den Mann von der Rezeption an. "Ohne Lachs zum Frühstück ist Mr. McIntosh nicht zu ertragen." Und jetzt wecken Sie ihn und schicken ihn zu mir auf mein Zimmer, sofort!". "Sehr wohl, Mr. Solomon," antwortete der Mann von der Rezeption und leitete sofort alles Nötige in die Wege. Vor einigen Tagen hatte er erlebt, wie Solomon aufdrehen konnte. Einer seiner Kollegen hatte Mist gebaut und vergessen, ihn über ein wichtiges eingegangenes Telefonat zu infomieren. Abends war er nicht mehr da. Entlassen! Dieser amerikanische Mistkerl schien über ausgezeichnete Kontakte und Verbindungen zu verfügen.

Al Solomon sass frisch geduscht und zufrieden in seinem Hotelzimmer vor seinem Frühstück. Es wurde nun langsam hell und die Stadt erwachte zum Leben. Er dachte nach. Gemeinsam mit seinem Freund Bud hatte er sehr viel erreicht in seinem Leben. Er gehörte sicherlich zu den reichsten Männern der Welt. Mehrere Millarden Dollar konnte er sein eigen nennen. Er besass Grundstücke und Immobilien auf der ganzen Welt und war an vielen lukrativen Firmen beteiligt. Firmen, die ihm bei seinen Aktivitäten nützlich waren, wie z. B. bei den Bohrungen auf dem Gizeh-Plateau. Die Firma gehörte ihm. Sein Name stand natürlich nicht dran und er tauchte auch nicht offiziell auf - wozu gab es schliesslich Strohmänner? Mit seinen Verbindungen zum Militär und seinem Organisationstalent hatte Bud sein Vermögen während des Irakkrieges mehr als verdreifacht. Was der Bursche an Antiquitäten in den Kriegswirren ausser Landes geschafft hatte, war der reine Wahnsinn. Man glaubt ja gar nicht, wie verrückt einige Sammler sind. Sie könnten diese Stücke niemals öffentlich zeigen und müssen sie im Geheimen verstecken und doch sind sie bereit, gigantische Unsummen dafür auf den Tisch zu blättern, um solche Altertümer um sich zu haben. Aber all dieses ganze Geld..... Das war es nicht wirklich, was Solomon faszinierte, nein. Es war die unglaubliche Macht dieses Ringes, die ihn so sehr reizte. Und wenn es gelang, den zweiten Ring auch zu finden und in seinen Besitz zu bringen..... Eine Gänsehaut kroch seine Arme hoch...

Es klopfte und Bud McIntosh betrat sein Zimmer. "Ah, Du hast schon nett an mich gedacht, Al," sagte McIntosh lächelnd. "Frischer Lachs und Kaffee, das wird ein guter Tag!" "Setz Dich Bud". "Wir haben viel zu tun." Er schenkte McIntosh eine Tasse Kaffee ein und sah ihn lächelnd an. Bud McIntosh beschlich ein merkwürdiges Gefühl, als er Solomon so ansah. "Wie lange kennen wir uns jetzt eigentlich schon, Bud?", fragte Solomon nachdenklich.

Etwas überrascht schaute McIntosh seinen Freund an. "Nun es werden an die dreissig Jahre sein, Al. In der Uni fing es an mit uns und danach sind wir nie mehr voneinander losgekommen." "Wären wir verheiratet, hätten wir unsere Silberhochzeit schon hinter uns." Solomon musste lachen. "Bevor wir anfangen Bud, möchte ich mich mal bei Dir bedanken, für alles." "Aber Al". "Nein, lass mal Bud," unterbrach ihn Solomon mit einer Handbewegung, die keinen Zweifel aufkommen liess. "Du hast immer treu zu mir gestanden, warst immer auf meiner Seite und bist mir nie auf den Sack gegangen. Bist n' echter Freund und das ist mal ein "Danke" wert." Dabei legte er freundschaftlich seinen Hand auf McIntosh's muskulösen Arm. "Wir haben gemeinsam schon so viel erlebt und jetzt kommt die Krönung von allem, Bud."

"Ich weiss nun, dass es die Halle der Aufzeichnungen tatsächlich gibt und dass sie unter der Sphinx liegt. Es gibt eine Treppe unterhalb der Vorderpranke, die in einen Gang führt. Über diesen Gang gelangt man in die Halle. In dieser Halle sind Dinge aufbewahrt".....Solomon stockte. "Die komplette Geschichte müsste neu geschrieben werden....." McIntosh bemerkte die völlige Ergriffenheit seines Freundes. "Ich hab' schon bemerkt, dass es Dich ganz besonders anspricht, die ganze Geschichte hier. Na
ja, ich kenn Dich ja nun lang genug." Solomon nickte nur wissend. "Ja, es ist was ganz Besonderes Bud, in der Tat!"

"O.K., kommen wir zum Geschäft. Ich habe meine Verbindungen spielen lassen, um noch einmal auf das Gelände zu können. Deine Aufgabe soll es nun sein, die Spezialeinheit aus dem Irakkrieg noch einmal zusammen zu trommeln, damit sie uns hier helfen können. Die Jungs sollen mit ihrer kompletten Ausrüstung hier anrollen und uns in die Halle bringen. Dort wird es viele interessante Dinge geben, aber mich interessiert nur eines. Ein Ring! Er ist goldgefasst, hat einen roten Stein und ist sehr mächtig! Keiner darf ihn berühren ausser mir, Bud - das musst Du mir versprechen, wenn Du ihn siehst!" Bud McIntosh war die Intensität seiner Gefühle nicht entgangen. "Ist in Ordnung Al, Du kannst Dich zu 100% auf mich verlassen - wie immer." Solomon war beruhigt. "Gut, dann setze Dich nun mit den Jungs in Verbindung, wir wollen in drei Tagen hier beginnen, bis dahin sollte alles hier sein und die Vorbereitungen abgeschlossen sein. Ich selber werde heute bei einigen offiziellen Stellen vorstellig werden und ein paar unangenehme "Knöpfchen" drücken müssen, damit wir hier weiter kommen."

Ein wissendes Lächeln huschte über McIntosh's Gesicht. Er kannte seinen Freund lange genug um zu wissen, dass Al Solomon mit allen Mitteln arbeitete, wenn er etwas wollte. Mit allen erlaubten und mit allen unerlaubten. Wenn nötig, schaffte er Umstände die gewisse Menschen erpressbar machten und machte sie so für sich nutzbar und gefügig - wenn es sein musste auch mit einem gewissen Nachdruck. Er hatte immer schon so gearbeitet. Auf der Uni, beim Aufbau seines Geschäftes, in den Kriegswirren im Irak, bei seinen archäologischen Forschungsprojekten und auch.....
in früheren Leben....

Doch davon wusste Bud McIntosh nicht allzu viel. Er glaubte auch nicht an diesen ganzen Quatsch von Reinkarnation usw. Wenn's hier vorbei war, dann war es eben vorbei. Schluss aus. Das war seine Meinung. Und solange er hier war auf der Erde, wollte er es sich so gut wie möglich gehen lassen. Bud verliess das Zimmer von Al Solomon und begab sich an seinen Computer in seiner eigenen Suite, um die nötigen Kontakte herzustellen. Eile war geboten, denn in drei Tagen musste alles stehen. Es musste viel organisiert werden, Geld musste fliessen, viel Geld....,aber das war das geringste Problem. Al Solomon hatte mehr als genug davon. Bud McIntosh machte sich ein wenig Sorgen um seinen Freund. Er schien ihm irgendwie verändert zu sein, geradezu besessen von dieser merkwürdigen Geschichte mit dem Ring. Aber Al würde schon wissen, worauf er sich da einlässt. Letztlich hatte er immer das bekommen, was er wollte und wenn es mal eng wurde, hat er immer dafür gesorgt, dass es am Ende doch gut für die beiden ausging. Und so würde es diesmal auch wieder sein, hoffte er.


H.A. - hier genannt Tolkien​
 
Kapitel 14


Ahmed al Bashir hatte von seiner Rettung so gut wie nichts mitbekommen. Er war ins nächste Krankenhaus gefahren worden und dort zunächst gründlich untersucht und geröndgt worden. Er hatte mehrere Brüche davon getragen sowie etliche schwere Prellungen. Die Operation hatte mehrere Stunden gedauert und war nun erfolgreich abgeschlossen. Ahmed lag im Aufwachraum hinter dem OP-Saal. Man hatte ihm extra eine Op-Schwester zur Seite gestellt, welche den Aufwachprozess beobachten sollte. In der ersten Phase nach der OP hatte Ahmed plötzlich angefangen zu phantasieren und in einer fremden Sprache gesprochen. Man vermutete, dass er eventuell einen ernsthafteren Schaden bezogen auf seine Hirntätigkeit davon getragen haben könnte und hatte deshalb die Schwester abgestellt, um ihn zu beobachten.

Schwester Shandra war eine erfahrene OP-Schwester. Sie hatte in über fünfzehn Jahren eine Menge Erfahrungen sammeln können und war hier unter den Ärtzten sehr beliebt wegen ihrer Zuverlässigkeit und ihrer grossen Erfahrung. Eigentlich war sie ganz froh über diesen "Sondereinsatz". Versprach er ihr doch etwas Ruhe nach den überwiegend hektischen Tagen im OP-Bereich. Shandra warf nochmals einen prüfenden Blick auf ihren Patienten und griff zufrieden nach einer Zeitschrift, die sie sich schon zurecht gelegt hatte. Sie rückte ihren Stuhl recht nahe an das Bett von Ahmed, schlug ihre Beine übereinander, lehnte sich entspannt zurück und begann in der Zeitschrift zu blättern.

Der gute Ahmed al Bashir bekam von all dem nichts mit. Er wusste nicht, wo er gerade im realen Leben war, dass er eine grössere Operation hinter sich hatte und das er in einem Aufwachraum lag, beobachtet von einer Schwester namens Shandra.....

Nein, Ahmed hatte gerade ganz andere Sorgen. Er war als Vorarbeiter dafür verantwortlich, dass in der von Ultied errichteten unterirdischen Halle unter der Sphinx, die nun endlich fertiggestellt worden war, eine grosse Anzahl von wertvollen Gegenständen eingelagert werden sollte. Diese Gegenstände stammten zum grossen Teil noch aus atlantischer Zeit und waren von den letzten Atlantern, die bei der letzten grossen Katastrophe flüchten konnten, mit hierher nach Ägypten gebracht worden. Es waren magische Dinge dabei, denen grosse Kraft innewohnte. Eine grosse Anzahl von Tontafeln war dabei, auf denen niedergeschrieben war, wie die Menschheit sich in den verangenen über 50.000 Jahren entwickelt hatte. Es waren wertvolle Geschichten und Erkenntnisse über das Land Mu, über das Volk der Lemuren und andere alte Kulturen. Er trug grosse Verantwortung. Der Hohepriester Ultied hatte ihn persönlich instruiert und eingeweiht, wie alles von statten zu gehen hatte. Er stand kurz vor seiner letzten dreitägigen Reise in einem Steinsarkophag, nach dessen Abschluss er der grosse Hohepriester aller Ägypter und Atlanter sein würde. Nefreth würde sein Name sein. Doch Ahmed hatte in seiner Funktion als Vorarbeiter auch einen anderen Namen. Er wurde hier Ish-Thar genannt, was soviel wie "Dienender" bedeutete.

Ahmed, also Ish-Thar, beherrschte die alte atlantische Sprache noch. So war er also in der Lage, die Tontafeln ins Ägyptische zu übersetzen, was ausser den höher gestellten Atlantern und einigen eingeweihten Ägyptern nicht mehr viele konnten. Die Einlagerung der überaus wertvollen Gegenstände war in vollem Gange und Ish-Thar beobachtete hochkonzentriert die herein- und herausgehenden Arbeiter. Mit scharfem Auge kontrollierte er, dass alles an seinen richtigen Platz kam. Etwas störte Ish-Thar schon seit Tagen. Es war der nubische Hauptmann aus der Leibgarde des Pharao, der zur Überwachung der Aktion hierher abkommandiert worden war. Am-shera war sein Name und er gefiel Ish-Thar ganz und gar nicht. Etwas in seinen Augen sagte ihm, dass der Hauptmann nicht vertrauenswürdig war und etwas im Schilde führte. Seine ständigen Fragen nach gewissen Schmuckstücken und sein Drängen an Ish-Thar, ihm gewisse Dinge aus den Tontafeln zu übersetzen, riefen ein äusserst ungutes Gefühl in Ish-Thar hervor. Er hatte erst mit den Fragen aufgehört, als Ish-Thar ihm mehrfach versichert hatte, dass er dem Pharao persönlich schwören musste, nicht über diese Dinge mit anderen Menschen zu sprechen und das ihn eine Zuwiderhandlung sein Leben kosten würde. Auch das er den unbändigen Drang hatte, die hereingebrachten Gegenstände permanent anfassen zu müssen, obwohl es eigentlich untersagt war, missfiel Ish-Thar sehr.

Das Tagespensum für heute war erledigt und die letzten Arbeiter verliessen gerade die Halle, als Ish-Thar den Nubier dabei erwischte, wie er sich einen kleinen goldenen Gegenstand einsteckte, den er von einer steinernen Säule herunter genommen hatte. Er hatte ihn in einem Moment, in dem er sich unbeobachtet fühlte gegriffen und ihn gerade eingesteckt. Ihre Blicke trafen sich. Der Nubier hatte Ish-Thar nicht bemerkt, sah aber an seinem Blick, dass er genau wusste, was er gemacht hatte. "Wenn Du ihn sofort zurück legst, will ich vergessen, was ich gerade gesehen habe," sagte er zum Hauptmann. Der Hauptmann kam auf den wesentlich kleineren und körperlich unterlegenen Ish-Thar zu, zog seinen Dolch und setzte ihn an Ish-Thar's Kehle. "Du Wurm willst mir drohen?", fragte er mit einem höhnischen Grinsen.

Schwester Shandra's erfahrenem Blick war die aufkommende Unruhe Ahmed's nicht entgangen. Sie legte die Zeitschrift zur Seite, hielt ihre Hand auf seine Stirn und fühlte anschliessend den Puls des Patienten. Er war ein klein wenig erhöht, aber es war nichts, dass ihr einen Grund zur Beunruhigung gab. Beim Blick in sein Gesicht nahm sie leichte Bewegungen seines Mundes und der Lippen wahr. Sie beobachtete ihn weiter und hatte das Gefühl, als würde Ahmed sprechen wollen. Langsam beugte sie sich über ihn und legte ihr Ohr nahe an seinen Mund, um etwas hören zu können. Er sprach tatsächlich. Aber in einer Sprache, die ihr nicht bekannt war! Plötzlich griff er ihre Handgelenke, riss seine Augen auf und rief: "Elekh mar shanni! Ish-Thar enkh angkhor Phar!"

Schwester Shandra's Blick in die offenen Augen des Patienten versetzten sie für einen kurzen Moment in eine völlig andere Szene, ja in eine völlig andere Welt. Sie konnte sich aus dem klammernden festen Griff des Patienten nicht befreien und sah ihn direkt an. Ein afrikanischer Krieger mit glänzendem Oberkörper schien den Patienten zu bedrohen und hielt einen Dolch an seine Kehle. Kurz darauf riss der Schwarze seine Augen weit auf und stiess einen langgezogenen Schmerzensschrei aus. Blut spritzte umher und überzog das Krankenbett. Ein spitzer Schrei des Entsetzens entfuhr dem Mund der Krankenschwester. Plötzlich entliess Ahmed sie aus dem klammernden Griff, schloss die Augen und fiel ins Kissen zurück.

Ein Kollege hatte ihren Schrei gehört und kam hereingestürzt. Schwester Shandra wusste nicht, wie ihr geschehen war. Der Patient lag ruhig auf seinem Kissen. Er hatte seine Augen immer noch geschlossen. Kein Blut war mehr zu sehen. - Sie fühlte sich etwas in Erklärungsnot - "Entschuldige Achmed", sagte sie dem Pflegerkollegen, "ich bin wohl einen Moment eingenickt und habe mich dermassen erschrocken, als er sich gerade bewegt hat." "Alles wieder in Ordnung!" Der Pfleger nickte lächelnd und ging beruhigt wieder zurück insNebenzimmer.

"Ich drohe Dir nicht, ich will Dich lediglich zur Vernunft bringen Hauptmann. Wenn Du es nicht zurück legst, machst Du Dich eines schweren Vergehens schuldig, dass Dich Dein Leben kosten kann," rief Ish-Thar dem Hauptmann zu. Der Hauptmann erhöhte deutlich den Druck des Dolches an Ish-Thar's Hals, so dass ein leichter Schnitt entstand und Blut aus der Wunde austrat. "Dein Leben ist verwirkt", rief der Nubier, drehte Ish-Thar mit einer schnellen Bewegung um und wollte ihm den Dolch in die Brust stossen. Ish-Thar hörte einen dumpfen Schlag. Mitten in der Bewegung hielt der Nubier inne, riss seine grossen Augen weit auf und liess den Dolch fallen. Ish-Thar entkam seinem eisernen Griff und trat einen Schritt zurück. Nun sah Ish-Thar den Pfeil, der aus seinem Hals herausragte. Blut spritzte aus der Wunde. Der Nubier war tödlich getroffen und sackte auf den Boden.

Ish-Thar sah auf und blickte in das Gesicht seines Retters. Nein, es war seine Retterin, die ihren goldenen Bogen langsam in Richtung Boden absinken liess.

Vor ihm stand Nanchi-ankh-sun, die Tochter des Pharaos....




H.A. - hier genannt Tolkien
 
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