Nein, das ist ein Wahrnehmungsfehler des Betroffenen dann und in Studien ist längst widerlegt worden, was Du hier behauptest. Siehe Knecht 2008 oder Outram 2010. Schermer hat 2009 ermittelt, dass es sich lediglich um ein subjektives Gefühl einer Leistungssteigerung über konkret ein Gefühl von mehr Wachheit handelt.
Was da wirkt ist also ein Placeboeffekt bei den armen leistungsgetriebenen Menschen, die glauben, sich so dopen zu müssen. Und sie missbrauchen ein Medikament, dass unter das BTM fällt. Das Medi ist tatsächlich ungeeignet als Neuro Enhancement.
Das hast du aber schön
hiervon kopiert. Die Studie von Volkow, die das Gegenteil nahelegt, hast du mal vorsorglich weggelassen.
Dein Bild entspricht aber nicht ganz der Wirklichkeit. Ich zitiere mal Beyer et al, 2014:
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A single dose of methylphenidate has been shown to benefit memory in healthy subjects, as well as increase subjective ratings for interest, excitement and motivation in a mathematical task."
Oder Han, 2014:
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Results showed MPH shortened the latency of N270 and P300 suggesting that a single low dose of MPH promotes the information processing at several stages including conflict processing and working memory updating."
Und hier, Ilieva, 2015:
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We found evidence for small but significant stimulant enhancement effects on inhibitory control and short-term episodic memory. Small effects on working memory reached significance, based on one of our two analytical approaches."
Oder Franke, 2014:
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Evidence from randomized placebo-controlled trials shows that the abovementioned substances have limited pro-cognitive effects as demonstrated, e.g. regarding increased attention, increased cognitive speed or shortening of reaction times"
Eine mögliche physiologische Begründung dafür wurde auch schon gefunden, bei einem Versuch an gesunden Probanden von
Kline et al 2016.
Das waren nur die ersten paar Studien, die ich so gefunden habe, ich kann dir sicher noch ein Dutzend weitere finden. Aber beachte bitte, dass es sich sämtlich um Studien der letzten 2 Jahre handelt.
Aber; Was das Problem bei diesen Studien ist, ist die Definition von "Neuroenhancement". Darunter wird oft eine Steigerung des IQs oder eine verbesserte Gedächtnisleistung verstanden. Das mag ja interessant sein, ist aber noch längst nicht das ganze Bild. Denn bei vielen Arbeiten geht es um Motivation und Ausdauer. Eine Studie, in der Probanden 3 h am Stück Aufgaben lösen müssen, dann eine 10minütige Pause haben und dann nochmal 3 h am Stück Aufgaben lösen müssten (wobei Gruppe 1 beim zweiten Block MPH oder Amphetamin bekommt, Gruppe 2 als Kontrollgruppe ein Placebo) würde allein aufgrund der stimulierenden Eigenschaften zu einer signifikanten Leistungssteigerung führen.
Und genau das meine ich: Wenn jemand gesund sowie mit Stimulantien gleichermaßen "gut" lernt oder arbeitet, macht er es unter Einfluss solcher Substanzen halt ausdauernder. Und dieser Effekt ist gerade das, was für Studenten oder Leute mit anspruchsvollen Berufen interessant ist.