Achtsamkeit vs. Konzentration

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Mal ein ganz anderer Blickwinkel auf die Achtsamkeit.

Im Buddhismus kennen wir die 6 Sinnesorgane (Augen, Ohren, Nase, Zunge, Haut wie im Westen und zusätzlich noch unser HerzGeist-System).

Reize kommen auf die Sinnesorgane zu. Wenn wir nicht achtsam sind, können diese Reize ungehindert und meist unbemerkt auf uns einwirken.

Mit Achtsamkeit stellen wir Wächter an die Sinnestore und verhindern somit, dass wir unbewusst denken, riechen, hören, sehen, schmecken und fühlen.

Nur mit Achtsamkeit gelingt es uns, die 12 Glieder der bedingten Entstehung am richtigen Ort zu stoppen.
 
So wie Du, lieber Asoko, das beschreibst, klingt es als bedeutete Achtsamkeit, weniger wahrzunehmen.
Für mich ist Achtsamkeit genau das Gegenteil: Wenn ich nicht mit Bewertungen und anderen Hirnwichsereien abgelenkt bin, kann ich viel mehr wahrnehmen.
 
So wie Du, lieber Asoko, das beschreibst, klingt es als bedeutete Achtsamkeit, weniger wahrzunehmen.
Für mich ist Achtsamkeit genau das Gegenteil: Wenn ich nicht mit Bewertungen und anderen Hirnwichsereien abgelenkt bin, kann ich viel mehr wahrnehmen.

@WolfHoog

Du stellst mich vor eine schwierige Herausforderung, denn es geht tatsächlich darum, weniger wahrzunehmen. Gleichzeitig geht es aber auch darum, das Wichtige/Richtige wahrzunehmen, was ja einer Steigerung in diesem Bereich gleichkommt. Vielleicht meintest Du es aber auch in diese Richtung.

Achtsamkeit im Zusammenhang mit buddhistischer Meditation bedeutet eine Zuwendung zu sich selbst. Jungmönche sollten deshalb den Blick stets gesenkt halten, um "unwichtigen" Wahrnehmungen aus dem Weg zu gehen.

Wenn Deine Intention aber dahingehend ist, dass Du mehr wahrnehmen kannst und schneller die Spreu vom Weizen trennen kannst, dann können Dir einige Arten der buddhistischen Meditation sehr hilfreich sein, obwohl es nicht im eigentlichen Sinn und Zweck selbiger ist.
 
Naja, es gibt sehr unterschiedliche buddhistische Richtungen.
Und es gibt sehr unterschiedliche Ansichten, was wichtig und richtig ist.
Meine Intention geht eher in Richtung Intentionslosigkeit. :)
 
Jungmönche sollten deshalb den Blick stets gesenkt halten

genau das empfinde ich nicht so!

fuer mich hat achtsamkeit was mit aufmerksamkeit zu tun, mitbekommen was passiert, um mich rum, egal wo ich grad bin oder gehe - und nicht nur beim meditieren

theo fischer schreibt in seinem buch 'wu wei - die lebenskunst des tao':

aufmerksamkeit entsteht von ganz allein, wenn wir 2 vorraussetzungen schaffen: 1. die freiheit von jeder inneren und aeusseren bindung, freiheit von autoritaet - entsteht durch bewusstes anschauen von diversen abhaengigkeiten - und 2. das beobachten, das spontane ansehen der geschehnisse ohne bewertung, ohne denken

fuer mich bedeutet meditation nicht nur, in die ruhe zu gehen, mit augen zu, sondern im zustand der achtsamkeit kann ich das leben selbst zur meditation machen, ob ich nun ein brett annagel oder mir ein mensch begegnet...

konzentration ist etwas voellig anderes: wir sammeln unser gehirn und unsere sinne auf einen bestimmten punkt - ein vorgang des denkens

lg
 
@Aussteiger

Ich kann Dir nicht widersprechen.

Deine Beschreibung der Meditation unterscheidet sich nicht von jener, wie ich sie gelernt habe. Nur scheint der Zweck ein anderer zu sein und somit auch Nuancen der Ausführung.

In meiner buddhistischen Tradition wendet sich ein Mönch dem spirituellen Leben zu, weil er die Erleuchtung erlangen will. Das bedingt, dass er sich gänzlich nach innen kehrt. Je besser man seine Sinne im Zaum hält, desto ruhiger wird unsere Gedankenwelt. Ein Blick in die Umgebung lässt unsere Gedanken Purzelbäume schlagen und ein Mönch würde sich mit vielen Nebensächlichkeiten befassen.
 
guten morgen alle!

nachdem ich dao sehr schätze fällt mir hier ein - es ist halt so (@ aussteiger) und auch so (@ asoko) - ich schliesse mich der nichtmeinung wolfhoogs intensionslosigkeit an, dem besten führer auf die andere seite des flusses

beim wollen von erleuchtung findet sicher der schalter bestimmt nicht - bei intensionslosigkeit - who knows what´s comin´up,

senk ich meinen kopf vor einer drohenden ablenkung - erschaffe ich ein duales hindernisssystem für meinen weg - gehe ich offenen auges in die welt hinein - vielleicht hindurch - egal ob junger mönch oder nicht. - wie war das nochmal in den gedanken hineinzugehen und ihn aufzulösen...

für mich dasegodassesnichtgibt gehört konzentration und achtsamkeit zusammen wie die 2 seiten einer münze, anapana - vipassana oder halt yin yang oder blablalala - bei balance "rechte anstrengung" - geht vielleicht ein bisserl das lichtlein an...

mit wortem dem beizukommen ist so eine reduktion dessen... eher unschuldig wie ein Kind (ich weiss - hier geht gleich wieder ein neuer Thread auf) in der konzentration in der meditation und im leben (@wolfhoog´s noneintention) scheint mir der rechte zugang zu sein

na liebe gruesse derweil
 
wendet sich ein Mönch dem spirituellen Leben zu, weil er die Erleuchtung erlangen will. Das bedingt, dass er sich gänzlich nach innen kehrt. Je besser man seine Sinne im Zaum hält, desto ruhiger wird unsere Gedankenwelt

ich bin auf dieser erde inkarniert um das leben zu erleben, all die dinge zu erleben, die sich hier als erfahrungsmoeglichkeiten bieten - GLEICHZEITIG bin ich auf meinem weg nach innen, aber nicht gaenzlich

wenn ich erleuchtung erlangen will, dann brauch ich hier nicht herzukommen, denn auf der ebene wo ich wohne wenn ich grad mal nicht inkarniert bin, da bin ich erleuchtet, im licht

ansonsten leb ich hier in vollen zuegen, mit all meinen sinnen, und GLEICHZEITIG lass ich das licht in mir leuchten

lg
 
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beim wollen von erleuchtung findet [sich] sicher der schalter bestimmt nicht

mit wortem dem beizukommen ist so eine reduktion dessen... eher unschuldig wie ein Kind

zum 1. satz: genauso so! - und achtsam sein WOLLEN klappt genauso wenig!

zum 2.: unsere worte sind sooo unzulaenglich, und jeder benutzt sie in einem etwas anderen sinn - missverstaendnisse lassen uns dann endlos lange threads mit 'recht haben' schreiben...

'unschuldig wie ein kind' - das ist fuer mich mit achtsamkeit durch den tag gehen - wach sein, alles wahrnehmen, nichts bewerten!

lg
 
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