"Ab in die Gaskammer" - lieber Wunsch an Redakteure

Und noch eines zu dem fraglichen Titelbild. "Eltern" ist eine Publikumszeitschrift für eben diese und kein politisches Magazin. Ich hätte als Redakteur diesen Titel nicht gewählt, eben weil die explosive Reaktion aus ultrarechten Kreisen vorhersehbar war. So was bringt nichts...
Diese Muslima existiert, ob in unserer Mitte oder auf dem Cover einer Zeitschrift.
Warum wird sie so zwangsläufig zu einer Projektion, einem Problem?
 
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so pessimistisch sehe ich das noch nicht - allerdings, als meine tochter noch ein kleinkind war, war die zeitschrift "eltern" noch sehr lieberal... es ist sehr lange her.

shimon
Die Zeitschrift ist ja liberal.
Sonst hätten sie ja nicht die unterschiedlichen Cover gemacht, wo eben eins ne Muslimamutter mit Kind zeigt.
 
"Zum 50. Jubiläum erscheint das Magazin "Eltern" mit fünf Titelvarianten. Auch eine Muslimin mit Baby ist zu sehen.

[...]
[...]
Auch im E-Mail-Postfach der Redaktion sammelten sich Hass-Mails. "Ungeziefer wie ihr muss getilgt werden", hieß es darin. Oder "an die Wand stellen", "ab in die Gaskammer"."

http://www.welt.de/kultur/medien/ar...socialmedia.socialflow....socialflow_facebook

Die Auferstehung des dritten Reiches geht weiter.
Die Grundfrage dieses Themas hier steht ja immer noch im Raum.

Wohin sind wir geraten, wenn das harmlose Bild einer jungen Mutter mit ihrem Kind den Ruf nach GASKAMMERN laut werden lässt?

So etwas ist schon nicht zu tolerieren, wenn irgendein Verbrechen kommentiert wird, weil es sich von selbst verbietet, sowas zu sagen.

Aber völlig ohne Hassauslöser? Einfach so?

Da frage ich mich inzwischen, in welche Art von "Kultur" soll eigentlich irgendwer integriert werden?
 
Ich sehe da keinen Aufruf zur Gewaltanwendung. Das Grenzschutztruppen die nationale Grenze ggf. auch robust schützen müssen, das ist ihre Aufgabe.

- kann durchaus auch als Grenzschutz a la DDR nur nach außen hin und nicht nach innen (gegen "Republikflucht") durchgehen.
Schlicht Unsinn, das mit der DDR zu vergleichen.
Es ist ein Unterschied, Menschen daran zu hindern, aus ihrem Land auszureisen oder aber sie zu hindern, sich gewaltsamen und illegalen Zutritt zu einem anderen Land zu erzwingen.
 
Diese Muslima existiert, ob in unserer Mitte oder auf dem Cover einer Zeitschrift.
Warum wird sie so zwangsläufig zu einer Projektion, einem Problem?
Weiß ich nicht. Ich weiß nur, daß ich als Redakteur einer solchen Zeitschrift kein solches, politisches Titelbild auswählen würde. Für politische Statements sind andere Magazine zuständig.
 
Ich sehe da keinen Aufruf zur Gewaltanwendung. Das Grenzschutztruppen die nationale Grenze ggf. auch robust schützen müssen, das ist ihre Aufgabe.


Schlicht Unsinn, das mit der DDR zu vergleichen.
Es ist ein Unterschied, Menschen daran zu hindern, aus ihrem Land auszureisen oder aber sie zu hindern, sich gewaltsamen und illegalen Zutritt zu einem anderen Land zu erzwingen.

Gewaltanwendung ist ein sehr weitreichender und dehnbarer Begriff. Dass Grenzschutztruppen bewaffnet sind und davon auch gebrauch machen müssen bei unmittelbarer Gefahr, steht außer Frage.

Der Vergleich mit der DDR betrifft nicht die Richtung des Grenzübertritts sondern die Verhältnismäßigkeit der Bewaffnung und Anwednung selbiger. Ich denke da an Minenfelder, Selbstschussanlagen... die meiner Ansicht nach weit überverhältnismäßig wären. Da ich nicht weiß, woran Du so denkst, wenn Du von "mal Gewalt anwenden" schreibst, kann ich nicht wissen, wie weit ich mit Deinem Beitrag d'accrod gehen würde, bzw. wie weit ich darin einen "Aufruf zur Gewalt" sehe.
 
Nein, an das alles erinner ich mich nicht.
In diesen Jahren war ich in Österreich jung und fesch und Partygängerin ohne politisches Interesse.
Dann hol das mal nach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausschreitungen_in_Rostock-Lichtenhagen

Wenn du nach dem Lesen des Artikels noch meinst, die Situation derzeit mit um 1,5 Millionen Flüchtlingen in Deutschland wäre brisant und eine Auferstehung des dritten Reiches, kann ich dir auch nicht helfen.

Heute geht es vergleichsweise noch sehr, sehr friedlich zu. Natürlich sind Anschläge und Übrgriffe auf Flüchtlinge zu verurteilen, darum möge sich die Politik und die Polizei kümmern, aber vergleichbar mit den Übergriffen Anfang der 90er Jahre ist das in der Tat noch alles, was derzeit im Land geschieht (und so man ernstlich wollte) unter Kontrolle zu bringen.

Bei dem Shitstorm hier wird vergessen, dass eine rechtsextreme Hasseite ihn initiiert hat. Da liegt die Ursache, ohne diese intensive Bemühungen gäbe es ihn gar nicht. Denn Zeitschriftentitelbilder oder auch Werbung mit ausländisch aussehenden Menschen gibt es seit vielen Jahren überall zu sehen. Ohne das irgendwer sich darüber aufregt oder es zu einem Shitstorm kommt.
 
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Die Grundfrage dieses Themas hier steht ja immer noch im Raum.

Wohin sind wir geraten, wenn das harmlose Bild einer jungen Mutter mit ihrem Kind den Ruf nach GASKAMMERN laut werden lässt?

So etwas ist schon nicht zu tolerieren, wenn irgendein Verbrechen kommentiert wird, weil es sich von selbst verbietet, sowas zu sagen.

Aber völlig ohne Hassauslöser? Einfach so?

Da frage ich mich inzwischen, in welche Art von "Kultur" soll eigentlich irgendwer integriert werden?

Das ist für mich nicht die Grundfrage. Die Grundfrage die ich bei dem Thema habe ist: Wie aussagekräftig ist das denn eigentlich? Ich meine, wir reden hier nicht über ne Partei die Gaskammern gefordert hat, oder? Man kann ja nicht mal wirklich von "Einzelmeinung" sprechen weil man nicht weiß ob das ne echte Meinungsäußerung war. Sowas kann auch von einem wütenden 15jährigen kommen der ganz andere Probleme aber keine echte Meinung hat.

Ich persönlich finde eher irritierend wie viel über irgendwelche Idioten im Internet diskutiert wird. Es ist auch nicht hilfreich, weil da immer wieder ein riesen Fass aufgemacht wird. Jeder kleine Blogautor der etwas kontrovers schreibt, und das kann über Aktien sein oder was auch immer, kriegt Hassmails als Reaktion. Das hat m.A.n. nicht die Aussagekraft die da vorgegaugelt wird.
 
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