9/11 - Angriff auf das World Trade Centre - wo seid ihr gewesen - woran erinnert ihr euch?

An diese Schwierigkeiten, damals an Nachrichten heranzukommen, kann ich mich auch noch erinnern.

Ich kann mich auch erinnern, wie das Fernsehprogramm damals für ein paar Tage vollkommen umgestellt war. Als dann nach einer (oder waren es zwei?) Wochen wieder das normale Programm kommen sollte, taten sich die Programm-Macher noch schwer. Ich erinnere mich z.B. an die erste Ausgabe von "TV Total" mit Stefan Raab danach, die er sehr ernst eingeleitet hat - einer der wenigen Momente, wo er vor laufender Kamera wirklich ernst war - und wo er auch die ganze Sendung über etwas Mühe hatte, sich heiter zu präsentieren.
 
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Ich erinnere mich z.B. an die erste Ausgabe von "TV Total" mit Stefan Raab danach, die er sehr ernst eingeleitet hat - einer der wenigen Momente, wo er vor laufender Kamera wirklich ernst war - und wo er auch die ganze Sendung über etwas Mühe hatte, sich heiter zu präsentieren.

Nach wenigen Tagen - oder vorher schon - gab es dann die ersten V-Theorien.
Von denen sollte hier aber besser nicht die Rede sein - nur von der Tatsache, dass es welche gab.
Natürlich fragte sich automatisch jeder: Wer steckt da dahinter? Und manche kamen auf die absurdesten Ideen.

Aber hier soll nur die Rede davon sein, wie wir persönlich jenen Tag erlebt haben.
 
Ich war im Job und hörte natürlich von Kollegen, was passiert war. Aber ich hatte erst am Abend Gelegenheit, mit meinem Mann alles in Ruhe zu besprechen und die Bilder im TV anzusehen.
Ich machte mir große Sorgen um meine beiden Söhne, die seit Anfang des Jahres beruflich in Amerika waren.
Zwei Wochen vor dem Anschlag machte ich noch Urlaub in Boston und hab meinen Mann und meine Söhne besucht, die dort grade an einem techn. Projekt gearbeitet haben.

Beim Anschlag war mein Mann grad ein paar Tage in Ö und meine beiden Söhne waren drüben allein.
In Boston war die Hölle los, weil dort am Flughafen die beiden Flugzeuge gekapert wurden.
Ich kann mich erinnern, dass der Flughafen damals ein einziges Chaos und eine riesige Baustelle war. Von daher war ich nicht verwundert, wie das passieren konnte.

Es gab dann ein Ausreiseverbot für alle Nicht-Amerikaner. Meine Söhne mussten die Pässe abgeben und durften sich nicht von der Stelle rühren, bis alles gründlich untersucht war. Die Amis standen unter Schock. Alle Ausländer waren verdächtig.....das Arbeitsklima war dementsprechend schlecht.

Nun, Mitte Okt. durfte dann mein Mann rüberfliegen und Ende Okt. kamen dann alle wohlbehalten wieder zurück nach Ö.
 
Ich war damals in meiner Ausbildung und hatte nebenbei einen Job an der Kasse im Toom Markt. Ein Kollege aus meiner Ausbildung kam vorbei und erzählte mir, dass er eine Vorschau gesehen hatte, dass Flugzeuge in das World Trade Center geflogen sind. Ich sagte uh klingt spannend, kommt das im Kino...
Als ich mit der Arbeit fertig war, bin ich nach Hause gelaufen und meine Mutter klebte vor dem Fernseher.
Ich habe tatsächlich noch etwas gebraucht um zu verstehen, dass das ganz real war.

Es gab in der Schule ein paar Tage später eine offizielle Schweigeminute, wir hatten die im Unterricht bei Frau Winter, die tatsächlich Amerikanerin war. Unsere Klasse hat eine Stunde lang kein Wort gesagt...
 
Hallo Mellnik,
ich war an diesem Tag zuhause mit der Familie.
Es war Mittagszeit, 14 Uhr vielleicht ungefähr, kann auch 13 Uhr gewesen sein,
da klingelte ein Freund meiner Söhne bei uns an der Tür,
und sagte, wir sollten sofort mal den Fernseher einschalten.
Und dann sahen wir die Bilder davon.

Eine einträgliche Erinnerung begleitet mich seitdem, denn es wurde in diesem Zusammenhang
ein Bild von lachenden und sich wild freuenden Palästinensern (glaube ich) gezeigt.
Alle sahen wir das gemeinsam.

Sehr sehr spät am Abend, schon mitten in der Nacht, saß ich dann nur noch alleine vorm Fernseher,
und es kam eine Benachrichtigung, die mich fast umgehauen hat.
Ganz still und klammheimlich wurde vom entsprechenden Fernsehsender zugegeben,
dass diese Bilder mit den lachenden Palästinensern nur ein Fake gewesen waren.
Man hatte eine Gruppe draußen irgendwo angetroffen, die noch gar nichts von diesem
Vorfall wussten. Man hatte sich einen Spaß gemacht, und zu den Leuten gesagt, sie sollten
sich mal so richtig fröhlich zeigen, dann bekämen sie auch ein Stück Kuchen.

Eine Frau ganz besonders kam an diesem Abend dann noch zu Wort und erzählte, wie schockiert
sie war, als sie erfuhr, wozu diese Bilder dann verwendet worden waren.

Man stellte es dann also tatsächlich noch richtig im Fernsehen, aber zu einem Zeitpunkt,
gewissermaßen unter ferner liefen, spät am Abend, als die meisten schon zu Bett gegangen waren.

Diesen Umstand und diese Geschichte habe ich vor allem niemals wieder vergessen können.
Es hat mir viel gesagt, und mir direkt gezeigt, was mit uns Menschen so getan wird,
und wie skrupellos auch die scheinbar ganz offiziellen Nachrichtenüberbringer
sein können. Hauptsache es ist möglichst sensationell.
 
ich war an diesem Tag zuhause mit der Familie.
Es war Mittagszeit, 14 Uhr vielleicht ungefähr, kann auch 13 Uhr gewesen sein,
da klingelte ein Freund meiner Söhne bei uns an der Tür,
und sagte, wir sollten sofort mal den Fernseher einschalten.
Und dann sahen wir die Bilder davon.

So ähnlich war es auch bei uns damals.
 
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Im September 2001 ist Michael Jackson zwei Mal im Madison Square Garden aufgetreten, am 07.09. und am 10.09. Ebenso wie etliche andere Fans aus der ganzen Welt war ich also in New York. Ich teilte mir das Zimmer mit zwei Fans aus München, unser Hotel war ungefähr bei der 45. Straße. Und wie es in Amerika üblich ist, war das Frühstück nicht inklusive.

Die eine von uns ging also nach unten und besorgte aus dem Laden nebenan Frühstück für uns alle. Die andere schlief noch ein bisschen weiter. Wie gesagt, am Abend zuvor war das Konzert, und wir hatten dann noch versucht, Michael im "Tavern on the Green" im Central Park zu sehen. Ich ging ins Bad.

Von innen konnte ich schon hören, wie draußen der Fernseher eingeschaltet ist. Was mir gar nicht passte, weil ich vor allem damals noch der Meinung war, dass man vormittags noch keinen Fernseher braucht. Ich wollte gerade etwas sagen deswegen, guckte aber erst einmal auf den Bildschirm, was denn da nun so wichtig war. Da flog ein Flugzeug in das World Trade Center. (Eine Aufzeichnung - es war bestimmt schon 10 Uhr.) Ich sagte nichts und kuckte mir erst einmal den Bericht an. Mein Gehirn war noch im Frühtücksmodus und ich forderte meinen Muffin und Tee.

Hinterher hat mir diese Bekannte erzählt, wie es unten im Geschäft war. Da lief total laut das Radio mit etwas, das sie zuerst für einen neuen Film hielt. Da war die Rede von zwei Flugzeugen, die ins WTC flogen. Aber dann sah sie, wie alle anderen im Geschäft darauf ziemlich panisch reagierten, ihre Handys herauszogen und versuchten, zu telefonieren. Was nicht ging, weil der Handymast auf dem Nordturm des WTC gewesen war.

Logischerweise schaltete sie oben dann sofort den Fernseher ein, um zu sehen, was eigentlich los war.

Ich erinnere mich dann noch daran, wie lange es dauerte, bis ich endlich zu Hause anrufen konnte. E-Mail schicken ging nicht, was Internetcafé hatte geschlossen. Telefonieren auch nicht, die Telefonzelle spuckte immer wieder meine Quarters aus. Ich fragte an der Rezeption, was ich tun sollte, und dort empfahl man mir, nebenan eine Telefonkarte zu kaufen und es damit zu probieren. Nun funktionierte es.

Der Flugverkehr war dann noch die ganze Woche gestört. Jeden Tag fuhren welche von den Fans zum Flughafen, kamen dann wieder zurück. Ihr Flug war verschoben worden, sie flogen dann ca. 4-5 Tage später. Mein Flug war für den Samstag, 15.09. gebucht. An diesem Tag gingen etwa die Hälfte der Flüge raus. Meiner war unter denen, die geflogen sind. Beim Start sah ich von meinem Fensterplatz aus den noch immer rauchenden Ground Zero unter mir. Der Flieger war bis auf den letzten Platz besetzt (weil ja tagelang nichts geflogen war). Es waren alle nervös, die Passagiere und die Crew. Ich hätte gerne das aktuelle Time Magazine gelesen, habe das aber erst beim Umsteigen in Amsterdam getan. Meinen Anschluss habe ich nicht erwischt, wegen Chaos. Ich kam aber noch am Sonntag nach Hause.

Am nächsten Tag saß ich wieder in der Arbeit. Da war ich aber froh. Mein Chef (ein hohes Tier bei Siemens) kam an meinen Platz und begrüßte mich persönlich.

So war das mit 9/11.
 
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