3 Mädchen begehen gemeinsam Suizid

vom 19.12.24


ohne Worte
Es sollten dann wohl alle Aussichtstürme weltweit abgerissen werden. Denn es kann ja auf jedem potentiell Suizid betrieben werden. Als nächstes dann die Brücken.
 
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Nahe einem Ort mit knapp 1.800 Einwohnern steht seit 2002 ein 40 Meter hoher Aussichtsturm.
Der ist zu nix anderem gut als die Stufen hochzusteigen und runterzugucken. Dies wurde gerne
gemacht, der Turm ist ein Ausflugsziel, und offenbar gibt es auch jedes Jahr ein Fest am Turm.

Alles fein. Nun aber sind 3 Teenagermädchen des Ortes von dem Turm gestürzt, zerschmettert.
Menschen vergessen vieles, und das ist gut so, aber ob die Menschen DAS vergessen können?
Es geht nicht um irgendeinen Turm oder um ALLE Türme, sondern um diesen konkreten Turm.

- Wollen sie auch die nächsten Jahre fröhlich am Turm ihr Fest mit Bier und Grillwürstchen feiern?
- Was für ein Gefühl ist es für die nächsten Schulklassen, die dorthin ihren Schulausflug machen?
- Zitat: "Die Menschen aus Hohenwart meiden den Turm, aus Angst, dort jemanden tot zu finden."

Kann "man" so tun, als ob das nicht geschehen wäre? Ich kann mir das nicht so recht vorstellen.
Mich geht´s nichts an, weil ich nicht dort wohne. Mich interessiert die menschliche Seite daran.
Ich denke, es gibt Geschehnisse, die auf einmal alles verändern, wo es eben nicht as usual bleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sollten dann wohl alle Aussichtstürme weltweit abgerissen werden. Denn es kann ja auf jedem potentiell Suizid betrieben werden. Als nächstes dann die Brücken.

Sehe ich ebenso. Interessant finde ich, wie aufgebauscht wird, dass es sich um drei Teenager handelt, was es für die Bevölkerung tragischer machen soll. Als ein Mann vom Dom sprang, hat niemand dessen Abriss gefordert. Hier hat sich auch in einem Park jemand das Leben genommen - und trotzdem findet dort das alljährliche Sommerfest statt.
In einem beliebten Badesee sind viele Menschen ertrunken - trotzdem wurde er nicht trockengelegt. Er wird von zahlreichen Badegästen frequentiert und die angrenzenden Pommes - und Eisbuden machen in der Saison einen guten Umsatz.
 
Als ein Mann vom Dom sprang, hat niemand dessen Abriss gefordert. Hier hat sich auch in einem Park jemand das Leben genommen - und trotzdem findet dort das alljährliche Sommerfest statt.
In einem beliebten Badesee sind viele Menschen ertrunken - trotzdem wurde er nicht trockengelegt. Er wird von zahlreichen Badegästen frequentiert und die angrenzenden Pommes - und Eisbuden machen in der Saison einen guten Umsatz.

Ich schrieb ja schon: Menschen vergessen, und das ist gut so, denn
sonst wäre vieles für sie schwerer. Aber gilt das immer und für alles?
KANN (oder will) man ALLES vergessen/verdrängen/wegwischen/.. ?

... Interessant finde ich, wie aufgebauscht wird, dass es sich um drei Teenager handelt, was es für die Bevölkerung tragischer machen soll. .........

Tjo, so unterschiedlich sind die Menschen. Würdest du dort leben und hättest Kinder in dem Alter,
hättest du dann möglicherweise eine andere Sicht darauf bzw wenigstens andere Empfindungen?
und:
War es blöd/unnötig/aufgebauscht/übertrieben/geschäftsschädigend/spielverderbend/moralisierend/...,
den Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach der Mörderfahrt mit Toten und vielen Verletzten zu beenden?
 
Tja, wir müssen den Drachenfels abreißen. Da hat man jetzt nämlich jemand gefunden, ob Unfall oder Suizid ist zwar noch völlig unklar, allerdings ist diese Person dort einen Steilhang hinunter gestürzt.
 
Ich schrieb ja schon: Menschen vergessen, und das ist gut so, denn
sonst wäre vieles für sie schwerer. Aber gilt das immer und für alles?
KANN (oder will) man ALLES vergessen/verdrängen/wegwischen/.. ?

Nein. Zu jedem tragischen Ereignis gibt es Menschen, die es nicht verdrängen und vergessen können und mitunter auch gar nicht wollen. Die Frage ist aber: Welche Konsequenzen ziehen wir daraus? Wie weit kann und muss eine Gesellschaft Rücksicht darauf nehmen?

Aus solchen tragischen Ereignissen können und müssen sogar Konsequenzen und Lehren gezogen werden, um sie in Zukunft möglichst zu vermeiden. Wenn Menschen sich suizidieren, kann und muss eine Gesellschaft sich mMn durchaus fragen, ob bzw. wie man sowas in Zukunft weiter verhindern kann. Aber diese Konsequenzen können auch nicht grenzenlos sein. Das ist leider eine Gratwanderung zwischen verschiedenen einander widersprechenden Anliegen.

Und da lassen sich ettliche weitere Beispiele finden, in der eine gesellschaftliche Diskussion darüber stattfindet, ob Forderungen nach Konsequenzen und Handlungen übertrieben sind oder umgekehrt zu wenig passiert.

Feuerwerk ist a auch so ein Beispiel: Viele Menschen, zu denen ich auch zähle, können dem Ästhetik abgewinnen. Ich kannte (und kenne teilweise noch) aber auch einige Menschen, die im Krieg Bombadierungen hautnah miterlebt haben und eine PTBS davon getragen haben. Feuerwerke, insbesondere das zu Silvester, war und ist für diese Menschen gar nicht schön, sondern triggern Panikattacken und Flashbacks. Wenn das das einzige Problem mit Feuerwerken wäre und wir mal die ganzen Umweltschäden etc. beiseite schieben: Sollten wir Feuerwerk verbieten?

(Tatsächlich bin ich selbst dafür, das Silvester-Feuerwerk abzuschaffen, obwohl ich persönlich es durchaus schön finde. Aber meine Gründe dafür gehen da noch deutlich weiter als dass es Menschen gibt, die davon getriggerz werden)

Tjo, so unterschiedlich sind die Menschen. Würdest du dort leben und hättest Kinder in dem Alter,
hättest du dann möglicherweise eine andere Sicht darauf bzw wenigstens andere Empfindungen?
und:
War es blöd/unnötig/aufgebauscht/übertrieben/geschäftsschädigend/spielverderbend/moralisierend/...,
den Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach der Mörderfahrt mit Toten und vielen Verletzten zu beenden?

Nein.

Übertrieben wäre aber beispielsweise gewesen, zu beschließen, dass in Magdeburg auch nächstes Jahr oder gar längerfristig über Jahrzehnte der Weihnachtsmarkt abgesagt wird. Ebenso übertrieben wäre es gewesen, auch bundesweit viele andere Weihnachtsmärkte alleinig anlässlich des Anschlages in Magdeburg zu schließen.
 
Tja, wir müssen den Drachenfels abreißen. Da hat man jetzt nämlich jemand gefunden, ob Unfall oder Suizid ist zwar noch völlig unklar, allerdings ist diese Person dort einen Steilhang hinunter gestürzt.

Um den Drachenfels geht es hier gerade nicht, sondern um einen (sorry) läppischen
im Jahr 2002 erbauten 40 Meter hohen Turm. Eine Wendeltreppe ohne historischen
Wert oder gar den Wert eines Naturdenkmals und auch nicht um ein Weltkulturerbe.

Oben ist ein einfacher Rundgang mit einem hüfthohen Geländer zur "Absicherung".
Keine Verglasung ringsherum, keine Vergitterung, keine Netze, nix. Einfach offen.

Von dir wundert mich dieser Einwand, denn du sagtest doch kürzlich erst,
du kannst dich nicht daran gewöhnen, wie abgestumpft manche Leute sind.
Darum an dich die gleiche Frage: wäre es für dich als Anwohnerin und Mutter
KEIN Problem, diesen Turm weiterhin dort zu wissen? Würdest du dort
feiern wollen, wo noch Bröckchen vom Gehirn der Mädels herummodern?

Wenn von diesem konkreten Turm schon mehrere Menschen in den Tod
gestürzt sind, dann ist der Turm für diese Gegend offensichtlich nicht gut.
Er scheint ja wohl auf manche Menschen eine fatale Anziehung auszuüben.
Das mag man als rationaler/kühler Typ albern finden, das Ergebnis aber
sieht man ja, denn die 3 Mädchen und weitere Menschen lagen schon dort.

 
Um den Drachenfels geht es hier gerade nicht, sondern um einen (sorry) läppischen
im Jahr 2002 erbauten 40 Meter hohen Turm. Eine Wendeltreppe ohne historischen
Wert oder gar den Wert eines Naturdenkmals und auch nicht um ein Weltkulturerbe.

Nicht? Gerade so ein Aussichtsturm bietet auch die Möglichkeit, die Natur eingehender zu beobachten und zu betrachten, und wird meist auch nur da gebaut, wo sich dieser Ausblick auch lohnt.

Oben ist ein einfacher Rundgang mit einem hüfthohen Geländer zur "Absicherung".
Keine Verglasung ringsherum, keine Vergitterung, keine Netze, nix. Einfach offen.

Das sind ja alles bauliche Dinge, die.man nachholen kann (und vielleicht muss). Es geht hier ja nicht um "ganz oder gar nicht", also Abriss oder gar keine Maßnahme.

Darum an dich die gleiche Frage: wäre es für dich als Anwohnerin und Mutter
KEIN Problem, diesen Turm weiterhin dort zu wissen? Würdest du dort
feiern wollen, wo noch Bröckchen vom Gehirn der Mädels herummodern?

Die Frage war zwar nicht an mich gerichtet, aber ich antworte auch mal drauf:

Wenn meine Tochter oder eine andere mir nahe stehende Person von einem Aussichtsturm herunter gesprungen wäre und so Suizid begangen hätte, wäre es mir persönlich UNMÖGLICH, an dem Ort nochmal zu feiern o.ä. Ich würde aber NICHT von anderen Menschen erwarten, es mir vollumfänglich gleich zu tun und den Ort ab sofort ebenfalls nur noch mit diesem negativen Emotionen zu assoziieren, sondern mich "nur" ggf. für mehr Absicherung des Gebäudes einsetzen, sowie allgemein für mehr Suizid-Prävention - z.B.Therapie-Plätze, Selsorge-Angebote und weitere deutlich erkennvare Anlaufstellen für Menschen in (seelischer) Not.

Wenn von diesem konkreten Turm schon mehrere Menschen in den Tod
gestürzt sind, dann ist der Turm für diese Gegend offensichtlich nicht gut.

Dann ist der Turm in der aktuellen Form nicht gut. Es gibt aber durchaus noch mehr Möglichkeiten zwischen: "Wir tun gar nichts" und: "Wir reißen den kompletten Turm ein".
 
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Es ist nicht der einzige Turm dort... Hier in der Eifel stehen auch ganz viele dieser Aussichtstürme, inkl. Burgen mit Türmen und Steilhänge uswusf. Die Geländer sind auch nicht hüfthoch, sondern standardgemäß ab 12m Absturzhöhe 110cm hoch. Was natürlich kein Hindernis ist dort drüber hinwegzuklettern. Man muss es halt richtig absichern. In anderen Ländern hängen auch Notfallnummern an solchen Orten (Brücken, Türme etc), für Menschen mit Suizidabsichten.

Ich würde auch nicht nach menschlichen Überresten suchen, an derart abartige Dinge habe ich überhaupt nicht gedacht. Ohne Worte!

Es macht keinen Sinn, ein Turm abzureißen in einer Gesellschaft, die genau das, als Suizidprävention versteht und anwenden will. Und nicht in der Lage ist, zu differenzieren bzw zu verstehen wo das Problem tatsächlich ist.

WENN niemand diesen Turm mehr nutzen will, dann wird er früher oder später eh abgerissen. Ob das so passiert, glaube ich eher nicht. Die hohe Warte war immer ein beliebtes Ausflugsziel. Und wird jetzt erst recht von Menschen besucht, die auch etwas anderes dort suchen, bzw sehen wollen. 😑

Ich wundere mich besser über gar nichts mehr....
 
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