1-€-Jobs zu gemeinnützigen Zwecken

Also, stelle Dir einen 50-jährigen Menschen vor. Er absolvierte in seiner späten Jugend eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Jahrzehnte später - eben mit 50 - wird er nun aufgrund der Insolvenz seiner Firma oder aus anderen unverschuldeten Gründen arbeitslos. Er ist nicht vermögend und beantragt daher bei der Agentur für Arbeits Hartz-IV für sich. Wegen seines Alters hat er es auch nach Wochen des Schreibens von Bewerbungen noch nicht geschafft, einen anderen kaufmännischen Betrieb zu finden, der an seiner Einstellung interessiert wäre. Wie ist diesem Menschen konkret zu helfen? Man kann Unternehmen nun einmal nicht zwingen, Menschen einzustellen, vor allem nicht, wenn sie keiner Arbeitskräfte mehr bedürfen oder sie sich auch nicht leisten können, ohne z. B. das Gehalt der anderen Angestellten zu kürzen. DAS ist ein durchaus realistisches Bild und betrifft vornehmlich kleine und mittlere Betriebe, die aufgrund von hohen Steuersätzen zum Sparen animiert sind.

Im Forum hier wird ja vehement GEGEN die Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen uns Mini-Jobs zur Arbeitsumorientierung gestimmt. Man kann doch nicht einfach Manager größere Konzerne und Betriebe ZWINGEN, ihr PRIVATES Vermögen dafür zu nutzen, Arbeitsplätze zu schaffen?! Was ist das denn? Er zahlt doch bereits die geforderten Steuern. Wie kommt man als Fremder dazu, über seine privaten Verhältnisse zu bestimmen?! Wie fändet Ihr es, wenn Ihr Glück habt und einen großen Geldgewinn habt und dann kommen wildfremde Leute daher und fordern Euch auf, Euer Geld gefälligst dafür zu nutzen, um z. B. bei Euch daheim Arbeitsplätze zu schaffen in Form von Hilfen im Haushalt oder sonst etwas?! Nein, das ist ausgeschlossen. Im Grundgesetz ist die Erlaubnis zur freien Entfaltung festgeschrieben. Die darf nicht angetastet werden.

Ich muss mir das nicht vorstellen, als Pädagogin habe ich bereits solche Menschen kennengelernt.
Mit Deinen sweet sixteen solltest Du einmal ein freiwilliges soziales Jahr machen oder nebenbei wenigstens mal ein Praktikum im sozialen Bereich- kann Dich dabei unterstützen- um mal ein wenig Lebenserfahrung zu bekommen und um nicht mehr so ein "Schwachsinn" zu verzapfen.
Du hast noch nie gearbeitet, noch nie selbstständig gelebt und Du willst über einen 50 jährigen urteilen, was für ihn gut ist und was nicht?:rolleyes:
 
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lichtbrücke;2679534 schrieb:
Finde ich schon bedenklich, wenn dieser Schmarrn aus DE auch noch Schule macht... :tomate:

lichtbrücke

Dieser Schmarrn aus D ist wirklich als solches zu bezeichnen.:(
Dieses Hartz- Dingens- Kirchen hat ein Herr Peter Hartz, ehem. Vorstandsvorsitzender bei Volkswagen, *erfunden*. Seine Dienstleistungen in besagtem Unternehmen waren im Übrigen derart unbrauchbar, dass er rausflog...
wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.
Sayalla
 
Also, stelle Dir einen 50-jährigen Menschen vor. Er absolvierte in seiner späten Jugend eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Jahrzehnte später - eben mit 50 - wird er nun aufgrund der Insolvenz seiner Firma oder aus anderen unverschuldeten Gründen arbeitslos. Er ist nicht vermögend und beantragt daher bei der Agentur für Arbeits Hartz-IV für sich. Wegen seines Alters hat er es auch nach Wochen des Schreibens von Bewerbungen noch nicht geschafft, einen anderen kaufmännischen Betrieb zu finden, der an seiner Einstellung interessiert wäre. Wie ist diesem Menschen konkret zu helfen? Man kann Unternehmen nun einmal nicht zwingen, Menschen einzustellen, vor allem nicht, wenn sie keiner Arbeitskräfte mehr bedürfen oder sie sich auch nicht leisten können, ohne z. B. das Gehalt der anderen Angestellten zu kürzen. DAS ist ein durchaus realistisches Bild und betrifft vornehmlich kleine und mittlere Betriebe, die aufgrund von hohen Steuersätzen zum Sparen animiert sind.

Im Forum hier wird ja vehement GEGEN die Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen uns Mini-Jobs zur Arbeitsumorientierung gestimmt. Man kann doch nicht einfach Manager größere Konzerne und Betriebe ZWINGEN, ihr PRIVATES Vermögen dafür zu nutzen, Arbeitsplätze zu schaffen?! Was ist das denn? Er zahlt doch bereits die geforderten Steuern. Wie kommt man als Fremder dazu, über seine privaten Verhältnisse zu bestimmen?! Wie fändet Ihr es, wenn Ihr Glück habt und einen großen Geldgewinn habt und dann kommen wildfremde Leute daher und fordern Euch auf, Euer Geld gefälligst dafür zu nutzen, um z. B. bei Euch daheim Arbeitsplätze zu schaffen in Form von Hilfen im Haushalt oder sonst etwas?! Nein, das ist ausgeschlossen. Im Grundgesetz ist die Erlaubnis zur freien Entfaltung festgeschrieben. Die darf nicht angetastet werden.


Das Beispiel ist schon grundsätzlich falsch.
Ein 50-jähriger, der gearbeitet hat, erhält erst mal 18 Monate Arbeitslosengeld 1. Das hat nichts mit Hartz IV zu tun. Schließlich nennt sich das Ding Arbeitslosenversicherung. Und der Mann hat da jahrzehntelang einbezahlt. Bis der Versicherungsfall eintritt. Und dann hat er Anspruch auf Leistung der Versicherung.

Kleine und mittlere Betriebe werden nicht durch die Ertragssteuern belastet. Vielmehr ist eben diese Größe von Betrieben personal intensiv. Und die Belastung der Arbeitskosten kommt durch die Lohnnebenkosten. Und das sind die Arbeitgeberanteile für Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
Und so kommt es, dass ich einen Facharbeiter, dem ich 12 € die Stunde zahle mit ungefähr 27 € in meiner Kostenrechnung steht. Und wenn ich dann noch die festen Kosten (Gebäude, Maschinen, Verwaltung etc.) auf den Stundensatz umlege, bin ich im Verkauf bei 50€. Ist Automechaniker-Werkstattpreis. Natürlich plus 19 % Mwst.

Steuererleichterungen bringen den Betrieben schon seit Ende der 90er-Jahre nicht mehr viel. Weil sie auf Die Gewinne bezogen sind.

Solltest du ja nachvollziehen können. Schließlich lebst du in einem Arzthaushalt. Wobei dein Papi ja auch in der Lohnnebenkostenfalle sitzt.

:D

crossfire

 
Alice,

ich kann dir nur eines raten:
Lerne sinnerfassendes Lesen.
Dann kannst du dir zukünftig solche zu tiefst peinlichen Threads ersparen.

Das Geld der Manager, die du ständig in Schutz nimmst, war nicht immer ihr Privatvermögen.
Sie haben sich in Firmen aufkosten der Mitarbeiter bereichert.
Wie sonst können diese ein Privatvermögen haben und die Mitarbeiter brauchen öffentliche Stütze um mit einem Fulltimejob über die Runden zu kommen.

:wut2:

Wenn mein Kind einmal solche Ansichten vertritt, wird es zur Adopton frei gegeben.


Solche Ansichten wachsen schon in einem entsprechenden Umfeld, denke ich.


Vielleicht wäre es gut, mal tiefer einzusteien, wie Vermögen gebildet wird heutzutage. Also ich habe jemanden kennen gelernt hier, der hat etwa 1 Million Euronen pro Monat "verdient", na sagen wir die sind auf sein Konto geflossen (pro Monat!). Dazu gibt es noch ein paar Tomanager in seinem Unternehmen, die schwanken vielleicht zwischen 500.000 und 100.000 Euro p.M. (immer noch pro Monat, richtig gelesen).

Im Unternehmen sind um die 5000, vielleicht heute 10.000 Leute beschäftigt, aber nein, nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, sondern als Gewerbetreibende, d.h. es werden keinerlei Sozialversicherungsbeiträge fällig für das Unternehmen, ebenso keine Bürokosten, weil diese alle umgelegt werden. Sämtliches Werbematerial muß bezahlt werden und zwar teuer, jeder Kaffee, der getrunken wird dort, alles.

Dafür werden im Gegenzug aber ca. 2/3 der Einkünfte, die jemand für seine Aufträge verdienen würde, wenn er sich mit den Konzernen selbst einigt, von der Unternehmenspitze (ein bißchen auch im Schneeballsystem an die Manager nach unten verteilt, denn die müssen ja schließlich auch leben) also von diesem Zwischenhändler einbehalten, dafür darf man ja den "guten Namen" verwenden und in diesem auftreten. Ein Buch, welches eine ausgeschiedene Mitarbeiterin veröffentlichen wollte darüber, ist kurz vor Erscheinen verhindert worden. Man munkelt, es sich nicht unerhebliche Summen geflossen ........

Kein Witz!

Ich weiß nicht, wieviele Hartz-IV-Empfänger oder gescheiterte Existenzen, Scheidungen u.a. ("wenn ihr Lebenspartner nicht mitzieht, sollten sie mal darüber nachdenken einen neuen zu rekrutieren" O-Ton) dieses Unternehmen bereits produziert hat, aber die Blutspur, die es nach sich zieht, ist gewaltig! Trägt Scientoloyähnliche Züge, das Ganze.

:rolleyes:
 
GräfinJo;2679630 schrieb:
Solche Ansichten wachsen schon in einem entsprechenden Umfeld, denke ich.


Vielleicht wäre es gut, mal tiefer einzusteien, wie Vermögen gebildet wird heutzutage. Also ich habe jemanden kennen gelernt hier, der hat etwa 1 Million Euronen pro Monat "verdient", na sagen wir die sind auf sein Konto geflossen (pro Monat!). Dazu gibt es noch ein paar Tomanager in seinem Unternehmen, die schwanken vielleicht zwischen 500.000 und 100.000 Euro p.M. (immer noch pro Monat, richtig gelesen).

Im Unternehmen sind um die 5000, vielleicht heute 10.000 Leute beschäftigt, aber nein, nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, sondern als Gewerbetreibende, d.h. es werden keinerlei Sozialversicherungsbeiträge fällig für das Unternehmen, ebenso keine Bürokosten, weil diese alle umgelegt werden. Sämtliches Werbematerial muß bezahlt werden und zwar teuer, jeder Kaffee, der getrunken wird dort, alles.

Dafür werden im Gegenzug aber ca. 2/3 der Einkünfte, die jemand für seine Aufträge verdienen würde, wenn er sich mit den Konzernen selbst einigt, von der Unternehmenspitze (ein bißchen auch im Schneeballsystem an die Manager nach unten verteilt, denn die müssen ja schließlich auch leben) also von diesem Zwischenhändler einbehalten, dafür darf man ja den "guten Namen" verwenden und in diesem auftreten. Ein Buch, welches eine ausgeschiedene Mitarbeiterin veröffentlichen wollte darüber, ist kurz vor Erscheinen verhindert worden. Man munkelt, es sich nicht unerhebliche Summen geflossen ........

Kein Witz!

Ich weiß nicht, wieviele Hartz-IV-Empfänger oder gescheiterte Existenzen, Scheidungen u.a. ("wenn ihr Lebenspartner nicht mitzieht, sollten sie mal darüber nachdenken einen neuen zu rekrutieren" O-Ton) dieses Unternehmen bereits produziert hat, aber die Blutspur, die es nach sich zieht, ist gewaltig! Trägt Scientoloyähnliche Züge, das Ganze.

:rolleyes:

Wird ne Alice nie verstehen..wie hat mich hier jemand "angepfiffen"? "Sie ist ja noch ein Kind!" :D;)
 
Das Beispiel ist schon grundsätzlich falsch.
Ein 50-jähriger, der gearbeitet hat, erhält erst mal 18 Monate Arbeitslosengeld 1. Das hat nichts mit Hartz IV zu tun. Schließlich nennt sich das Ding Arbeitslosenversicherung. Und der Mann hat da jahrzehntelang einbezahlt. Bis der Versicherungsfall eintritt. Und dann hat er Anspruch auf Leistung der Versicherung.

Das hat man Alice schon lange versucht zu erklären, solch ein Arbeitsloser kommt erst quasi nach 3,5 Jahren in den Genuss von 1-Euro-Jobs. Und so lange muss irgendwo in der Vermittlung und Berufsförderung gepennt worden sein. Oder es ist gewollt.

Alice möchte es aber gerne noch einen Zacken schärfer haben und am besten gleich auf 1 Euro-Job, womit sie eigentlich was tolles erkannt hat, denn genau das, will unser Staat, unsere Wirtschaft. Mit fatalen Folgen, für alle, die jetzt noch einen Job haben. Denn den könnten sie schnell verlieren und dann wird es billig für die Arbeitgeber flächendeckend.

Kleine und mittlere Betriebe werden nicht durch die Ertragssteuern belastet. Vielmehr ist eben diese Größe von Betrieben personal intensiv. Und die Belastung der Arbeitskosten kommt durch die Lohnnebenkosten. Und das sind die Arbeitgeberanteile für Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung.
Und so kommt es, dass ich einen Facharbeiter, dem ich 12 € die Stunde zahle mit ungefähr 27 € in meiner Kostenrechnung steht. Und wenn ich dann noch die festen Kosten (Gebäude, Maschinen, Verwaltung etc.) auf den Stundensatz umlege, bin ich im Verkauf bei 50€. Ist Automechaniker-Werkstattpreis. Natürlich plus 19 % Mwst.

Ich weiß nicht wo du deine Zahlen hernimmst. Denn das sind die AG-Anteile:
RV 9,95 %, Arbeitslosenv 1,4 %, Pflege 0,975 %, KK 7,00 %
Zusammen 19,325 %, also keine 70 % oder 80 %

Also, bei netto 12 Euro (brutto 16,50 Euro) kommt dein Facharbeiter so auf 2640 Euro brutto. Dein Arbeitgeberanteil ist dazu 510 Euro. Demnach, kostet dir dein Facharbeiter 3150 Euro. Und das macht pi mal Daumen knapp 20 Euro pro Stunde für dich, keine 27 Euro.

Woher diese 27 Euro kommen, ganz klar, der Arbeitgeber rechnet ja alles ein was er dem AN vom netto obendrauf zahlen muss, also die Steuern, die der AN vom brutto zahlt und die Arbeitnehmeranteile, die der Arbeitnehmer zahlt. Und genau dann kommen solche kuriosen Zahlen zu Stande. Was aber eine Augenwischerei ist und nur der Allgemeinheit aufzeigen soll, wie doch die Arbeitgeber belastet werden. Wie gesagt, da verwechselt der ArbeitGeber Brutto mit Netto. Ist aber ein beliebtes Spielchen.

Steuererleichterungen bringen den Betrieben schon seit Ende der 90er-Jahre nicht mehr viel. Weil sie auf Die Gewinne bezogen sind.

Genau, denn alle Kosten, wie für die Arbeitnehmer, Maschinen usw. sind Ausgaben, die, die Arbeiter erbringen müssen und der Arbeitgeber abschreibt. Erst danach, nach weiteren Abschreibungen für den Betrieb kommt der Gewinn für den Arbeitgeber. Und dieser Gewinn, ist ohne Frage, bei Kleinbetrieben nicht mehr hoch. Und solche Betriebe können auch kaum einsparen.
Aber bei den größeren Betrieben sieht es anders aus, da wird bei den Arbeitnehmern gespart, genau mit solchen Augenwischereien wie oben genannt, um nur einzig den großen Wasserkopf oben zu finanzieren. Alles unter dem Deckmäntelchen der Gewinnoptimierung, für die oben. Zudem, was immer kritisiert wird, werden Gewinne abgeschöpft und verschwinden in dunkle Kanäle. Eine Misere, die kaum abzustellen ist und genau diese Gelder, gehören zurück an die Arbeitnehmer, denn bei diesen wurden sie eingespart. Zudem, ist es berechtigt zu fordern, dass auch die Oberen sparen und ihre Gehaltsforderungen mal zurückschrauben, wenn man unten das sparen vorschreibt. Und genau das passiert nicht, es wird nur erhört und abgeschöpft.
Und hierzu gehört das Differenzieren dazu, die Kleinbetriebe sind arg gebeutelt und müssen nicht noch mehr geschröpft werden, aber die oben dürfen auch nicht so weitermachen, mit Gewinnoptimierung zu Lasten der Kleinen.
 
GräfinJo;2679341 schrieb:
Die Frage ist relativ einfach zu beantworten:

Ist der Mensch durch seine Arbeitslosigkeit ad hoc auch entmündigt? Oder war er das vorher bereits?

Nein, warum sollte er entmündigt sein, wenn er seine Arbeit verliert? Er wird halt nur abhängig von den Zahlungen anderer, wenn er kein eigenes Vermögen besitzt, das ihn absichert.

Ist es dir wirklich nicht möglich, dir vorzustellen, daß Menschen vielleicht selbst auf Ideen kommen - in der Arbeitslosigkeit - Dinge zu tun, auf die sie bisher aus verschiedenen Gründen nie gekommen sind?

Das Problem ist, dass es unter den Arbeitslosen arbeitswillige und arbeitsunwillige Menschen gibt. Letztere nutzen das soziale System schamlos aus. Daher ist Überwachung von Seiten der Behörden notwendig. Sie sollten zum Beispiel kontrollieren, dass der Arbeitslose regelmäßig versucht, sich angemessen zu bewerben bei diversen Betrieben. Und er sollte eben auf Jobangebote der Arbeitsagentur eingehen, damit er seiner Arbeitslosigkeit so schnell wie möglich entweichen kann. Für den Menschen, den Du beschreibt, also den Arbeitswilligen, dürfte dies ja keine Last sein, da er ja ohnehin bereit ist, sich zu engagieren. Er hat ja die Möglichkeit, FREI nach Arbeitsangeboten in der Zeitung oder im Internet zu suchen. Auch kann er sich bei Verwandten, Freunden, Bekannten umhören. Zugleich kann er Hilfeangebote der Arbeitsagentur nutzen. Es muss doch nicht immer alles so verteufelt werden. Aber Tatsache bleibt nun einmal, dass wir eine sehr hohe Anzahl von Arbeitslosen haben und viele von ihnen tatsächlich auf Kosten der Steuerzahlungen anderer Menschen leben, deren Kaufkraft dadurch reduziert ist.

Ich habe mich ja, wie schon gesagt, vor allem auf Langzeitarbeitslose konzentriert, die z. B. drei oder mehr Jahre arbeitslos sind. Sie nicht zu fordern, halte ich für falsch. Ich glaube, dass sich im Zuge zu langer Passivität die Struktur verflüchtigen kann und auch die Arbeitsmotivation. Außerdem halte ich es auch nicht für gerechtfertigt, dass sich arbeitsfähige Menschen jahrelang OHNE Gegenleistung aushalten lassen. Tut mir leid, das ist nun einmal mein Denken. Was ist nun so schlimm daran, wenn als Hilfskräfte für den öffentlichen Dienst eingesetzt werden??? Meinetwegen so, dass dadurch keine Arbeitsplätze verloren gehen, sondern die festangestellten Arbeitnehmer entlastet werden und z. B. keine familienfeindlichen Überstunden mehr machen müssen? Und wenn ein solcher Langzeitarbeitsloser solche 1-€-Maßnahmen ausschlägt, scheint er die Gelder ja auch nicht besonders nötig zu haben. Klar, 1€ pro Stunde ist nicht gerade viel. Aber wenn man 25 Stunden in der Woche dafür arbeitet, hat man immerhin 100€ anrechnungs- und steuerfrei mehr monatlich. Ich denke, dass das für Menschen in diesen Situationen nicht wenig ist... Vor allem entfremden sie sich nicht vom Arbeitsleben...

Der alternative Vorschlag, Unternehmer und Manager könnten ja, wenn sie wollten, Arbeitsplätze finanzieren, halte ich für unrealistisch und außerdem viel zu unsicher. Die meisten werden nicht mehr einstellen als sie brauchen. Würde ich auch nicht. Und ich glaube, Du auch nicht. Wer "verschenkt" denn schon Geld?

Ich weiß nicht, wie viele von den Empfängern von Sozialleistungen Sozialschmarotzer sind. Neulich habe ich nur in einem Bericht gelesen, dass eine Überprüfung im Raume Hannover ergab, dass von 487 Empfängern von Sozialleistungen 53,8% zu beanstanden waren, was mehr als die Hälfte ist. Das ist sehr viel. Es würde eine ungerechtfertige Milliardenbelastung für die gesamte BRD darstellen, wenn man diese Zahlen auf das ganze Land überträgt. Sicher geht das nicht einfach so. Darum sage ich ja, ich wisse nichts über die Anzahl der Sozialschmarotzer der ganzen BRD.

Aber ich glaube, dass redliche Bürger, die ihren täglichen Pflichten mit Anstrengung nachgehen, sich dazu bereit erklären müssen, bewusst dieses soziale System ausnutzende Menschen finanziell dabei zu unterstützen. Bekomme ich nun wieder vehementen Widerspruch?

Zum Beispiel könnte jemand nochmal das Studieren anfangen (geht auch ohne Hochschulreife)

Das ist deshalb schwierig, weil der Arbeitslose während dieser Zeit jahrelang abhängig ist von den Sozialleistungen, die arbeitende Menschen zahlen. So viel Geld ist einfach nicht vorhanden. Studieren könnte er natürlich immer nebenher, wenn er einer Berufstätigkeit nachgeht und seinen Lebensunterhalt selber bestreiten kann. Ansonsten gilt, dass er so schnell wie möglich wieder sich selber finanziell versorgen kann, um aus der staatlichen Abhängigkeit herauszutreten und die Sozialkassen nicht mehr zu belasten.

oder andere Bildungswege gehen, Hobbies zu seinem Beruf machen, Ideen für Unternehmertum entwickeln und, und, und. Sie bräuchten tatsächlich vielleicht Anregungen, Mut, Freiraum statt massive Bedrängungen etc.pp. Bsp: Jobcenter schicken Leute mit fast keinen Deutschkenntnissen zu Computerkursen, eine Rangierlokführerin ist (20 Jahre Loks geführt) im Jobcenter beschäftigt im Bereich Markt&Integration und betreut jetzt Kunden mit ihren Sorgen, wie mir gerade jemand mitteilte. Wo soll so etwas hinführen?

Bist Du sicher, dass die Arbeitsagentur da nicht kompetenter berät und so desorganisiert handelt? Kann ich mir kaum vorstellen. Für arbeitslose Menschen mit mangelhaften Deutschkenntnissen müsste natürlich zuerst ein Sprachkurs genehmigt werden, weil die deutsche Sprache in Deutschland eigentlich für fast jede Berufsausübung elementar ist. Dadurch werden die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, also optimiert. Gleiches gilt ja auch für Ausländer.
 
Bist Du sicher, dass die Arbeitsagentur da nicht kompetenter berät und so desorganisiert handelt? Kann ich mir kaum vorstellen. Für arbeitslose Menschen mit mangelhaften Deutschkenntnissen müsste natürlich zuerst ein Sprachkurs genehmigt werden, weil die deutsche Sprache in Deutschland eigentlich für fast jede Berufsausübung elementar ist. Dadurch werden die Chancen, einen Arbeitsplatz zu finden, also optimiert. Gleiches gilt ja auch für Ausländer.

Ist leider wirklich so, dass häufig sinnlose Maßnahmen finanziert werden, Menschen xfach in DIESELBEN Kurse geschickt werden und dies dann natürlich als Schikane empfinden.
Selbstengagement wird systematisch gebremst, Menschen, die selbst Ideen entwickeln, werden die Gelder gekürzt, stattdessen werden sie in Zwangsmaßnahmen gesteckt, etc. pp...

Wäre schön, wenn es anders wäre, hätte ich nichts dagegen, ist aber leider momentan sehr demotivierend, was die ArGe mit den Arbeitslosen macht. Mich wundert es nicht, dass deren Selbstbewusstsein rapide abnimmt. Die Ursache liegt sehr häufig daran, wie sie von den Sachbearbeitern behandelt werden - und nicht an ihrer ursprünglichen Grundhaltung.
 
Ist leider wirklich so, dass häufig sinnlose Maßnahmen finanziert werden, Menschen xfach in DIESELBEN Kurse geschickt werden und dies dann natürlich als Schikane empfinden.
Selbstengagement wird systematisch gebremst, Menschen, die selbst Ideen entwickeln, werden die Gelder gekürzt, stattdessen werden sie in Zwangsmaßnahmen gesteckt, etc. pp...

Aber die These, dass das alles absichtlich so sei, um billige Arbeitskräfte zu vermitteln, ist doch ein bisschen boshaft, findest Du nicht???

Wäre schön, wenn es anders wäre, hätte ich nichts dagegen, ist aber leider momentan sehr demotivierend, was die ArGe mit den Arbeitslosen macht. Mich wundert es nicht, dass deren Selbstbewusstsein rapide abnimmt. Die Ursache liegt sehr häufig daran, wie sie von den Sachbearbeitern behandelt werden - und nicht an ihrer ursprünglichen Grundhaltung.

Und wie sieht so eine Behandlung dort aus?
 
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Aber die These, dass das alles absichtlich so sei, um billige Arbeitskräfte zu vermitteln, ist doch ein bisschen boshaft, findest Du nicht???



Und wie sieht so eine Behandlung dort aus?

Mach ein Praktikum Kleine und überdenke mal Deine Meinung über die sogenannten "Sozialschmarotzer".
Du bist doch toal "grün" hinter den Öhrchen und meinst, Du wärst schon ach, sooo erwachsen. Schon mal arbeiten gegangen? Nö, Papa und Mama bezahlen dem kleinen Töchterchen ja alles. Werde erstmal 10 Jahre älter und lerne die Berufswelt kennen...
 
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