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mdelajo
Guest
Also, stelle Dir einen 50-jährigen Menschen vor. Er absolvierte in seiner späten Jugend eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Jahrzehnte später - eben mit 50 - wird er nun aufgrund der Insolvenz seiner Firma oder aus anderen unverschuldeten Gründen arbeitslos. Er ist nicht vermögend und beantragt daher bei der Agentur für Arbeits Hartz-IV für sich. Wegen seines Alters hat er es auch nach Wochen des Schreibens von Bewerbungen noch nicht geschafft, einen anderen kaufmännischen Betrieb zu finden, der an seiner Einstellung interessiert wäre. Wie ist diesem Menschen konkret zu helfen? Man kann Unternehmen nun einmal nicht zwingen, Menschen einzustellen, vor allem nicht, wenn sie keiner Arbeitskräfte mehr bedürfen oder sie sich auch nicht leisten können, ohne z. B. das Gehalt der anderen Angestellten zu kürzen. DAS ist ein durchaus realistisches Bild und betrifft vornehmlich kleine und mittlere Betriebe, die aufgrund von hohen Steuersätzen zum Sparen animiert sind.
Im Forum hier wird ja vehement GEGEN die Durchführung von Fortbildungsmaßnahmen uns Mini-Jobs zur Arbeitsumorientierung gestimmt. Man kann doch nicht einfach Manager größere Konzerne und Betriebe ZWINGEN, ihr PRIVATES Vermögen dafür zu nutzen, Arbeitsplätze zu schaffen?! Was ist das denn? Er zahlt doch bereits die geforderten Steuern. Wie kommt man als Fremder dazu, über seine privaten Verhältnisse zu bestimmen?! Wie fändet Ihr es, wenn Ihr Glück habt und einen großen Geldgewinn habt und dann kommen wildfremde Leute daher und fordern Euch auf, Euer Geld gefälligst dafür zu nutzen, um z. B. bei Euch daheim Arbeitsplätze zu schaffen in Form von Hilfen im Haushalt oder sonst etwas?! Nein, das ist ausgeschlossen. Im Grundgesetz ist die Erlaubnis zur freien Entfaltung festgeschrieben. Die darf nicht angetastet werden.
Die Frage ist relativ einfach zu beantworten:
Ist der Mensch durch seine Arbeitslosigkeit ad hoc auch entmündigt? Oder war er das vorher bereits?
Ist es dir wirklich nicht möglich, dir vorzustellen, daß Menschen vielleicht selbst auf Ideen kommen - in der Arbeitslosigkeit - Dinge zu tun, auf die sie bisher aus verschiedenen Gründen nie gekommen sind? Zum Beispiel könnte jemand nochmal das Studieren anfangen (geht auch ohne Hochschulreife) oder andere Bildungswege gehen, Hobbies zu seinem Beruf machen, Ideen für Unternehmertum entwickeln und, und, und. Sie bräuchten tatsächlich vielleicht Anregungen, Mut, Freiraum statt massive Bedrängungen etc.pp. Bsp: Jobcenter schicken Leute mit fast keinen Deutschkenntnissen zu Computerkursen, eine Rangierlokführerin ist (20 Jahre Loks geführt) im Jobcenter beschäftigt im Bereich Markt&Integration und betreut jetzt Kunden mit ihren Sorgen, wie mir gerade jemand mitteilte. Wo soll so etwas hinführen?
Das was du vorschlägst, ist eine zwangsweise Beschäftigungstherapie, da sie ja nun keinen geregelten Tages-Rhythmus mehr haben - angeblich. Gehts noch?
Wie wäre es, wenn du statt Fernseh-Soap-Opera-Dokus mal Realität triffst da draußen??? Also diese Geschichte mit "faule Zähne, Brechreiz hervorrufend und fast schon adipös - das meinst du doch wohl nicht ernst, oder?