Nein, wenn ein Erwerbsloser anstelle eines 1--Jobs etwas Ehrenamtliches im Sinne der Gesellschaft machen möchte, ist das natürlich auch vollkommen in Ordnung. Aber warum sollte man denn auf einen kleinen Zuverdienst verzichten? Wichtig ist, dass sich Arbeitslose halt bzgl. Stellenangeboten informieren, sich bewerben und irgendetwas gesellschaftlich Wertvolles tun, was nicht in den privaten Sektor fällt. Passivität ist niemals positiv für Gesunde.
Alice, dann noch einmal.
Warum sollte ein Hartzer einen Zuverdienst brauchen ?????????
Ein Hartzer braucht einen JOB, vernünftig bezahlt. PUNKT!
Alles andere ist Augenwischerei, auf den Weg zur nicht ausreichenden Grundversorgung, mit ein wenig Zuverdienst und super Sparpotential für die Wirtschaft. Warum? Da in vielen Bereichen, wo Automation herrscht, jeder zu ersetzen ist. Genauso wie in vielen Dienstleistungsbereichen.
Jeder ist in vielen Bereichen, durch jeden ersetzbar.
Und nun stelle dir selbst die Frage, warum sollte ein Unternehmer für eine sogenannte Fachkraft 15 netto die Stunde zahlen, wenn es auch 1 Jobbler erledigen können. Naja, nun könntest du sagen, der 1 Jobbler kann aber nicht die Fachkraft ersetzen, aber 5 EEJ können das und 15 EEJ noch besser, erstrecht wenn darunter noch Fachkräfte sind. Und eine Fachkraft reicht dann, oder jemand mit Crashkurs, um dann mit 1 die gutbezahlte Fachkraft zu ersetzen.
Das ist die Problematik dahinter, die einige Unternehmer bereits ausgenutzt haben, ausgesiebt haben, mit befristeten 1 Verträgen. Nur mit einem Ziel, die Kosten zu senken.
Wurde sogar in Bereichen versucht, wo Tariflohn bzw. Mindestlohn fest verankert ist. Wogegen aber auch Arbeitsämter Sturm gelaufen sind und auch die Unternehmer hinterher verklagt haben, weil die Ämter nämlich per Hartz4 den Lohnausgleich zahlen mussten, die sich Unternehmer durch 1 Jobbler einsparen wollten. Bisherige Klagen von den Ämtern wurden reihum gewonnen!
Daher äußerste Vorsicht mit 1 Jobbs, es ist und bleibt ein Nischenprodukt, einzig und alleine zur Wiedereingliederung im ganz begrenzten Bereiche nutzbar. Manchmal auch mit tollem Erfolg, siehe Recyclinghöfe, soziale Kaufhäuser usw. In diesem Bereiche hat sich das Konzept 1 tatsächlich getragen und sogar einige heute Selbstständige hervorgebracht.
Des weiteren, brauchst du es hier nicht immer so hinzustellen, so viele 1 Jobs und die werden nicht angenommen. Sie werden angenommen, aus einem einfachen Grunde, unter Menschen zu kommen, wieder was zu tun zu haben, raus aus der Bude zu kommen usw. Mit Zuverdienst hat das nisch zu tun, denn der wird in der Regel durch Mehraufwand für den EEJ aufgefressen. Wie gesagt, ein Nischenprodukt mit unterschiedlichsten Hintergründen, auch psychologischen.
Noch zu den Faulen, zum einem solltest du dir hierzu mal die monatlichen Statistiken der Arbeitsagentur ansehen, über die Hälfte aller arbeitsfähigen Hartz4ler stecken in Fortbildungsmaßnahmen, Umschulungen, Mutterschutz usw., 5 % aller Hartzer sind arbeitsunfähig erkrankt und entscheidend, bei knapp 2 % wurden Sanktionen eingeleitet. Und bei diesen knapp 2 % kannst du unter Anführungsstrichen von nicht sonderlich Motivierten sprechen.
Dazu noch einmal ein paar Zahlen, die du ja so liebst. Dieses Jahr werden wir wohl 8 Millionen SGBII-Leistungsemfänger haben.
Uppps, aber auch, vielmehr als die tatsächlichen Arbeitslosen. Alles faule ? Nein, nein, sehr viele Aufstocker, die im Lohn so runtergeschraubt wurden. Dazu eine gewaltige Zunahme der Selbstständigen, wo es nicht mehr zum Leben reicht. Und dazukommend, Rentner, Kinder usw.
Also mittlerweile eine enorme Anzahl von Hartz4-Empfänger, wo die wenigstens davon tatsächlich arbeitslos sind und noch viel viel weniger unmotiviert sind. Es ist nur eine böse Entwicklung und zwar, dass das erwirtschaftete Geld nicht mehr zum Leben ausreicht, auch weil Unternehmer sparen, an ihren Beschäftigten.
Ah ja, es soll auch Arztfamilien geben, die auf Hartz4 angewiesen sind, was auch wiederum logisch ist. AIPler, auch da sparen ja die Kliniken und das sehr dreist.