Hierzu fällt mir Westerwelles Satz mit der römischen Dekadenz ein ... auch dei Sklaven in Rom lies man nicht einfach verhungern.
1 Jobs - bis vor zwei Jahren kannte ich dass Thema selbst, da ich damals ebenfalls Arbeitslos war. Man darf zwar "etwas" hinzuverdienen, durch durchaus harte körperliche Arbeit, aber man darf es nur bis zu einer bestimmten Obergrenze behalten. Dass bedeutet im Endeffekt dass man - wenn man im Rahmen von 1 Jobs Arbeiten von 40 Stunden die Woche, welche wiederum durchaus eine Vollbeschäftigung ersetzen und was gar nicht unüblich ist - mit vielleicht 640 nach Hause geht.
Ok, die Arbeitgeber werden hoch besteuert. Auch dies weiß ich aus bitterer Erfahrung: Ein Angestellter bekommt 1300 Euro Netto monatlich, wovon ich ungefähr die Gleiche Summe an Steuern und Abgaben abführen muss und dass Gehalt welches der Mitarbeiter bekommt auch noch zahle, allerdings muss ich hier auch sagen dass ich die Kosten kenne und entweder ich bin wirtschaftlich so Firm dass ich entsprechend kalkuliere, oder ich habe schlicht den falschen Job. Ich kann mich da an eine Zeit erinnern in welcher ich Angestellter war: Wir bekamen relativ wenig Gehalt, mussten jeden Tag unsere Köpfe hinhalten und unser Arbeitgeber genehmigte sich alle zwei Monate einen neuen Wagen. Ob dass fair war? Ich denke nicht. Wäre er sozialer gewesen, hätten wir alle etwas mehr gehabt und er hätte eine höhere Coporate Identity erreicht, was seine eigene Pleite letztlich verhindert hätte. Denn die kam als die Auftraggeber nicht mehr zufrieden mit den Leistungen der immer wieder neuen Angestellten waren...
Was der Staat macht, ist nicht nur Lohndumping, es vernichtet Stellen!
Würden die als 1 Jobs bezeichneten "Beschäftigungen" als öffentliche Aufträge deklariert, wo sich Unternehmer und Firmen bewerben könnten, so würden sich hier neue Stellen eröffnen und die Firmen bräuchten dann natürlich Mitarbeiter um diese in den entsprechenden Positionen einsetzen zu können. So sieht die Realität aus.
Aber solange Kindergärtner (Erzieher/Pädagogen), Pflegepersonal (entsprechende Pflegeberufe), technische Helfer in Grundschulen & ähnlichem (Hausmeister) oder Schneeschipper und Aufräumer (Land & Gartenbau, Abfallwirtschaft) durch 1 Jobber ersetzt werden, so lange drückt der Staat a.) auf die Lohnschraube (Du musst als Unternehmer wirtschaftlich mithalten können - und du hast nie die Garantie was sonst irgendwann noch alles als "Gemeinnützig" bezeichnet wird, ergo senkst du die Kosten und dass geht entweder über den Lohn oder deinen Gewinn), vernichtet b.) reguläre Arbeitsplätze und als Letztes c.) lenkt er die freie Wirtschaft in eine Zwangsposition.
1 Jobs sind nicht schlecht. Dass will ich gar nicht behaupten - Oder besser: Sie wären nicht schlecht wenn es ausreichend reguläre Arbeitsplätze gäbe. Dann könnte man sagen, ok, die Gesellschaft tut etwas für den Arbeitslosen, es gibt genug freie Stellen - jetzt soll er eine Gegenleistung geben.
Aber das ist derzeit nicht der Fall, womit wir uns wieder der Spätrömischen Dekadenz annähern. Einige Wenige profitieren von der, teilweise erzwungenen, Leistung anderer die sich in einer Notsituation befinden. Und dass nennt man dann "Zwangsarbeit" oder eben "Sklaverei"...