Ebenso grauenhaft, dass es auch Straftaten unterm Deckmantel des christlichen Glaubens gibt und gab.
Ja. Wer das bemerkt, braucht dann aber auch nicht den moralischen Zeigefinger auf den Islam richten.
Islamisten haben die Redaktionsräume von Charlie Hebdo gestürmt und einige der Angestellten und Cartoonisten ermordet.
Christen haben ein Kino angezündet, in dem ein Film lief, der ihren Glauben angeblich beleidigt hat.
Wer das eine sieht, sollte auch das andere sehen.
In den letzten Jahren hatten innerhalb der EU aber dschihadistische Motive in Bezug auf Festnahmen die Nase vorne.
Ja,
in den letzten Jahren und innerhalb der EU. Habe ich nie bestritten, sondern andernorts auch schon bestätigt. Woanders auf der Welt sieht es aber mitunter doch anders aus. Die globale Lage ist wesentlich vielschichtiger und komplexer, als dass man einer Religion den Buhmann zuschieben und eine andere von jeglicher Schuld freisprechen könnte.
Natürlich findet hier eine Differenzierung statt. Glaube die wenigsten Leute tun das nicht.
Es tun alle Leute nicht, die jetzt als Reaktion auf solche Verbrechen, wie es jüngst z.B. in Aschaffenburg passiert ist, sich wünschen, dass viele Ausländer abgeschoben und bestenfalls an der Grenze abgewiesen werden. Und derartige Wünsche äußert derzeitleider nicht nur die AfD, sondern auch die Unions-Parteien, die mit dem C im Namen eigentlich ein christliches Selbstverständnis haben. Wenn christlich bedeutet, sich auf Jesus zu berufen, seine Feinde zu lieben, barmherzig zu sein etc... wo ist das C in diesen Wünschen zu finden? Wer sind die Feinde und warum?
Einige sagen dann dazu, dass es ja nur um "illegale" Ausländer ginge. Aber, wenn man in die Echokammer der AfD mal tiefer reinschaut und hinhört, findet man sehr schnell heraus, dass sie "illegal" derart definieren, dass es "legal" bei Ausländern nicht gibt und auch nicht geben kann.
Man erinnere sich an PEGIDA-Gründer Bachmann, der in Interviews zwar beteuert hat, dass man nichts gegen echte Flüchtlinge hätte, denen man natürlich aus huminitären Gründen helfen muss... der aber dann auf sozialen Plattformen ebenso öffentlich sich gefreut hat, dass es das nach seinem Verständnis gar nicht gibt. Seine humanitäre Hilfe war und ist nur ein Lippenbekenntnis, um moderate Anhänger bei Stange zu halten und nicht abzuschrecken.
Und ebenso hält die AfD jetzt mitunter auch Migranten mit deutscher Staatsbürgerschaft bei Laune, wenn sie von "illegal" reden.
PS: Hier im Forum wurde zum Mord in Aschaffenburg gesagt, dass es Wasser auf die Mühlen der AfD wäre. Warum? Es ist nur dann Wasser auf deren Mühlen, wenn wir es dazu machen, wenn wir es zulassen, dass geglaubt wird, es würde auch nur einen hauch sicherer hier werden, wenn wir nur genug "deutsch" bleiben und das "Fremde" wegschieben.