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Die vier Varianten um den Verrat Judas:
Markus 14[10] Und Judas Ischariot, einer von den Zwölfen, ging hin zu den Hohenpriestern, dass er ihn verriete. [11] Da sie das hörten, wurden sie froh und verhießen ihm Geld zu geben. Und er suchte, wie er ihn füglich verriete.
Matthäus 26[15] Da ging einer der Zwölf, mit dem Namen Iskariot zu den Hohenpristern [16] und sprach: Was wollt ihr mir geben? Ich will euch verraten. Und sie boten dreißig Silberlinge. Und von dem an suchte er eine Gelegenheit, dass er ihn verriete.
In Kapitel 27 wird dann die Reue, die Rückgabe der Silberlinge und der Freitod Judas angefügt.
Lukas 22 [3] Es war aber gefahren Satanas in den Judas, genannt Iskariot, der war aus der Zahl der Zwölf [4] Und er (Iskariot) ging hin und redetet mit den Hohenpriestern und den Hauptleuten, wie er ihn wollte ihnen. [5] Und sie waren froh und gelobten ihm Geld zu geben.
Judas verlangte hier jedoch keinen Lohn für sein Tun und erhielt auch keinen solchen.
Johannes erzählt eine ganze andere Geschichte, in der Jesus schon zu Beginn wusste, dass Judas in einmal verraten würde. Ein Verrat, der aber der Sache wegen geschehen müsse. Anderseits wird aber Judas als ein Dieb bezeichnet, der auch die Kasse der Jünger verwaltete.
Im
Kapitel 12 wird dann dazu berichtet, wie Maria (Magdalena?) mit teueren Salben und Öle die Füße Jesus reinigte. Dem folgen dann die Verse:
[4] Da sprach seiner Jünger einer, Judas Iskariot, der Sohn Simons – der in hernach verriet.
[5] Warum ist die Salbe nicht verkauft um dreihundert Groschen und den Armen gegebenen?
[6] Das sagte er aber nicht, dass er nach den Armen fragte; sondern er war ein Dieb und trug den Beutel, mit dem, was gespendet wurde.
Bemerkenswert bei den Evangelien ist die gemeinsame Fokussierung auf den Verräter Iskariot. Ich könnte mir deshalb vorstellen, dass es bei diesem um eine reale Gestalt ging. Ja und hinter der Unklarheit des Geschehens, könnte sich auch eine interne Spannung im engeren Kreis anbieten.
Ich erinnere daran, dass schon zu Beginn der Reise von Caesarea Philippi nach Jerusalem mahnende Worte der Jünger an Jesus gab. Rein spekulativ könnte also auch Iskariot selbst nach der Stellung eines etwas anderer Messias getrachtet haben? Ein Spannung, die auch beim letzten Abendmahl spürbar wird.
Merlin
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