z.b grad in der Musik, du kannst soviel üben wie du willst, es wird aus dir keinen großen Musiker machen!
Gutes Bleistift.
Talent kommt durch harte Arbeit is vielleicht nicht ganz richtig.
Ich wollt z.b. ein großartiger, wunderbarer Gitarrespieler werden. Vor über 20 Jahren hat ein Kumpel das in mir geweckt. Und ich weiß auch, dass ein gewisses Talent vorhanden wäre. auch schon in Kindertagen da war. Ja! ein innerer Bezug auch besteht, es also nicht nur reine Nachäfferei ist.
Aber bis zu dem Zeitpunkt wo der Kumpel das ausgelöst, geweckt hat in mir war mein Leben schon so verfahren und verschissen - sorry - so spricht ein Esoman nicht - dass einfach keine Zeit mehr war, mich intensiver mit dem Musikus in mir zu befassen.
Krampfhaft hab ich versucht und geübt, konnt mir aber kaum 3 Griffe merken, weil ich innerlich immer abgedriftet bin im Geist. So hab ich noch ein paar jahre vertan mit dem falschen Wollen statt mit dem zu befassen, was für mich ansteht.
ja was stand denn an?
Das war verborgen im UB und wollte erst gefunden werden.
Heute weiß ich es. Ich will zufrieden sein, mit den paar Takten die ich klimpern kann, dann die Fiedel zur Seite stellen und rausgehen in die sonne, weil es gibt noch soviel andere dinge auch zu sehen.
Mit diesem Wollen, etwas Wollen ..... da verbindet sich irgendwie auch immer ein Höchstmaß, ein Superlative, etwas erreichen wollen und zur Perfektion hinauftreiben wollen. Aber das kann man nicht erzwingen. Besser werden wollen klingt mir noch human aber Perfektion - also der großartige Musiker, Maler, Dichter, was auch immer werden wollen, das klingt mir nach Stress, sonst nichts. Da beweg ich mich ja auf ein unfassbares Ziel zu. Was ist der großartige Musiker in mir? Wie soll sich der gestalten? Indem ich mich in Vergleich stelle mit anderen großartigen Musikern und sag, so wie der Mozart will ich werden? Und wem muss ich dabei genügen?
Natürlich muss ich auch üben, wenn ich das Talent in mir entdeck und besser werden will in dem Sport. Aber wenn ich frei vom Leistungsdruck bin, wird sich das Üben vielleicht auch krampfbefreiter gestalten. Aber ich muss für mich mal herausfinden, worin will ich überhaupt besser werden.
Worin will ich besser werden? Und warum will ich besser werden?
Ich hab irgendwo mühsam kapiert, ich muss mir erst mal als Mensch genügen. Dann bin ich vielleicht mal auch frei für Neues. Da hab ich mir nicht genügt und das aus gutem Grund. Ich hab mich irgendwie in so eine Art Wettbewerbsdenken zwingen lassen obwohl es mich innerlich immer angewidert hat. Für mich war Wollen immer auch ein Zwang, ein Muss .... ich muss hier besser werden, ich muss da besser werden und aufs menschsein hab ich dabei vergessen.
Das "mir gehts gut - Gelüge" is gar nicht so gelogen. Seit ich das verschissene Leben als mein Eigenfabrikat
angenommen hab gehts mir mittelprächtig bis gut. Ich selber bin der Baumeister meiner Gegenwärtigkeit. Mittelmäßig zufrieden auf dem Weg der Besserung. Und die Superlative im Gutgehen, wie sieht die denn aus bitte? Wer weiß das schon?
Natürlich hab ichs leicht, es so zu sehen. Wenn ich jetzt in einem Rollstuhl sitzen würde, weil mich ein besoffener Autofahrer niedergerollt hat wärs schwer, das so hinzunehmen und zu sagen, ich selber bin der Baumeister. Ein Rollstuhlfahrer der das liest fühlt sich verarscht, nehm ich an. Das is wieder eine andere Geschichte, wenn vielleicht eine kurzes Fehlen der Aufmerksamkeit derart vergolten wird. Oder das blinde Vertrauen auf eine grüne Ampel.
Wenn ich aber aus meinem sportlichen Ehrgeiz heraus, aus meinem Wettkampfgeist heraus der beste in der Liga zu werden oder an die Spitze zu kommen einem Sportunfall erlieg und danieder lieg, dann kann ich mich schon wieder fragen: hab ich das gebraucht? Wer hat mich getrieben, mir gesagt, ich muss den mehrfachen Rittberger vom 10 Meterbrett perfektionieren? Was war mein Motiv? Bewegungs oder Geltungsdrang? Das ist hier die Frage.
Ich WOLLT immer perfekt sein und hab nur Scheisse gemacht. Hab Zeichnungen angefertigt, stundenlang rumgemalt, dann waren sie mir nicht gut genug und ich hab sie zerissen. Und am Schluss hab ich mich selbst zerrissen. In 1000 Teile. Ich wollte perfekt sein im Umgang mit dem Bleistift, mit der Fiedel, mit allem was ich angegriffen hab auch im Handwerk. Und gelungen is mir am Ende nix. Weil ich mir grundsätzlich mal als Mensch nicht genügt hab. Und in der Tat, so kann man bei der Geburt mitgelieferte Talente verlieren. Das is kein Gerede. Ich hab das so erlebt. Ich kann heute nicht mal mehr einen Bleistift halten. Seit ich nicht mehr so strenge Ansprüche an mich stell gehts mir wunderbar, bis auf die Kacke, die noch ein wenig aus der Vergangenheit in die Gegenwart rinnt. naja, Wunderbar .... übertreiben brauch ich auch wieder nicht. Es wird besser.
Ein Mensch sein ist mir genug geworden und der Wille soll geschehen. so sag ich mir heute. Und seit ich das so sehe, kommt auch das eine oder andere Talent wieder zum Vorschein. so gesehen bin ich einigermaßen zufrieden. Nicht zu aber im Frieden mit mir selber.