Wer ist Jesus Christus?

Ich habe durch diesen Thread viel Bestätigung mir geben können, im Bezug zu meiner eigenen Wahrheit und kann sie jetzt besser einordnen.
Ich hoffe ich kann anderen Teilnehmern und Lesern hier dazu ermutigen, eben diese tiefe Wahrheit im eigenen Inneren zu finden. Die Stabilität ins eigene Ich ist einfach wichtig und tut gut, wenn man merkt, die Liebe kommt von einem Alleine. Die Verankerung von beiden Welten ist unaufhörlich wichtig in dieser Zeit.
Denn wie jeder bemerken kann, wird es sowohl in Richtung materielle Werte und Macht, genauso in Richtung Spiritualität und Gottessuche gehen. Diese beiden Eigenschaften, die eigentlich miteinander verbunden werden sollten, werden sich immer mehr trennen. Das wird sich nicht nur in der Gesellschaft spiegeln, auch Mutter Erde wird eingreifen müssen, wenn nicht vorher gehandelt wird. Es bleibt einfach nicht mehr viel Zeit.
Das in Beobachtung tut einfach wahnsinnig weh.
Wenn ich bestimmte Passagen durcheinander bringe, ist das keine Kritik meinerseits, sondern habe ich unwahrscheinlich viel gerade gedanklich zu verknüpfen und zu verbinden.
 
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eventuell war es ja klug vier Evangelien in den Kanon aufzunehmen, so findet jeder zu seiner Botschaft.
Lieber Merlin,
dem kann ich voll zustimmen.
Ich frage mich jedoch, warum nicht auch noch mindestens das Thomas-Ev. mit aufgenommen wurde (der Link führt zur pdf-Fassung). Es hätte uns ja so viel zu sagen, wie zB.:

Jesus sprach: „Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, das Königreich ist im Himmel, so werden die Vögel des Himmels euch vorangehen. Wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden die Fische euch vorangehen. Aber das Königreich ist in euch, und es ist außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch nicht erkennt, dann seid ihr in der Armut, und ihr seid die Armut.

ELi
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Lieber Merlin,

Liebe Mirea,so sehe ich das auch. Die Gnostiker haben aber mir den ultraorthodoxen Essenern jedoch nichts gemein.
Da bin ich mir nicht so sicher wie Du. Woher stammte sonst urplötzlich die Tradition der Klostergemeinschaft im Christentum, wenn nicht von den Essenern (Qumran)?

Unter dem Begriff Gnostiker versammelten sich eigentlich die Anhänger all der unterschiedlichen Strömungen in der Christenheit, die sich von der traditionellen Lehre absetzten.
Ganz klar NEIN, damals gab es noch gar nicht so etwas wie eine traditionelle Lehre, diese wurde erst von MENSCHEN festgelegt. Vielleicht wäre es sehr viel klüger gewesen, noch mehr als die vier Evangelien in den Kanon aufzunehmen, so würden wir Alle heute, inklusive der Dogmatiker noch mehr Auswahl haben um die eigene Botschaft zu finden. ;)

LG, Mirea
 
Lieber Merlin,
dem kann ich voll zustimmen.
Ich frage mich jedoch, warum nicht auch noch mindestens das Thomas-Ev. mit aufgenommen wurde (der Link führt zur pdf-Fassung). Es hätte uns ja so viel zu sagen, wie zB.:

Jesus sprach: „Wenn die, die euch führen, euch sagen: Seht, das Königreich ist im Himmel, so werden die Vögel des Himmels euch vorangehen. Wenn sie euch sagen: es ist im Meer, so werden die Fische euch vorangehen. Aber das Königreich ist in euch, und es ist außerhalb von euch. Wenn ihr euch erkennen werdet, dann werdet ihr erkannt, und ihr werdet wissen, daß ihr die Söhne des lebendigen Vaters seid. Aber wenn ihr euch nicht erkennt, dann seid ihr in der Armut, und ihr seid die Armut.

ELi
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Lieber Eli,

ich kann gar nicht ausdrücken, wie sehr ich Deiner Meinung bin. Das Thomas-Evangelium und besonders das Zitat welches Du hier quotest liegt mir so sehr am Herzen. Ich kann auch nicht verstehen, warum es nicht mit in den Kanon aufgenommen wurde. Vielleicht weil es zu sehr auf die eigene Selbstverantwortung der Gläubigen verweist, und dies die frühen Kirchenväter gar nicht mochten (es wäre wie ihre eigene Selbstentmächtigung gegenüber den Gläubigen gewesen?)

LG, Mirea
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das Thomas-Evangelium und besonders das Zitat welches Du hier quotest liegt mir so sehr am Herzen.
Die Authentizität, die Direktheit und das innere Sich-angesprochen-fühlen, mit dem dieses Evangelium, wie auch dasjenige des Johannes, mich ganz unmittelbar in der Seele berührt, das ist es, was ich glaube, der Mensch heute mehr denn je braucht.

Ich brauche kein Haus aus Stein, keinen Fürsprecher, und auch keine Ge- und Verbote, um im Christusbewusstsein zu leben. Ich brauche nur diese Unmittelbarkeit des Seins, die für mich eine der positiven Ansätze für das beginnende Wassermann-Zeitalter ist.
ELi
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Da bin ich mir nicht so sicher wie Du. Woher stammte sonst urplötzlich die Tradition der Klostergemeinschaft im Christentum, wenn nicht von den Essenern (Qumran)?
Liebe Mirea,

das Mönchstum ist keine Erfindung der Essener, denn ein Leben in der Kontemplation gab es in allen Kulturen der Welt. So auch in Ägypten, im Buddhismus, Hinduismus und beispielsweise bei den Kelten. Gerade die Kelten spielten eine große Rolle im Mönchstum Mitteleuropas. Ich erinnere dazu an die Insel Anglesey der Druiden. Du siehst, dass das Mönchstum nicht urplötzlich entstanden war.

Ja, die Essener grenzten sich als ultraorthodoxe Juden auch von den orthodoxen Juden jener Zeit ab. Sie lebten verschiedentlich zudem auch in den Städten, wie Flavius Josephus berichtete. Deshalb war Johannes der Täufer sicherlich ein Eremit, aber kein Essener. Dazu würde dessen Lebensstiel nicht passen. Ja und mit Jesus hätten sie noch weniger gemein. Nur so nebenbei angemerkt, es gibt keinen Hinweis darauf, dass Qumran tatsächlich von Essenern besiedelt war.

Ganz klar NEIN, damals gab es noch gar nicht so etwas wie eine traditionelle Lehre, diese wurde erst von MENSCHEN festgelegt. Vielleicht wäre es sehr viel klüger gewesen, noch mehr als die vier Evangelien in den Kanon aufzunehmen, so würden wir Alle heute, inklusive der Dogmatiker noch mehr Auswahl haben um die eigene Botschaft zu finden.
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Es gab zumindest Jesus, der seine Lehre vom Himmelreich und der Nächstenliebe unter das Volk brachte. Eine Botschaft, die sich an den alten Prophezeiungen von einem kommenden Messias orientierte. Das war auch das Maß, an dem sich die Schriften messen lassen mussten, um im Kanon aufgenommen zu werden. Übrigens wurde das Neue Testament erst so um das Jahr 400 n. Chr. kanonisiert.

Man kann eine Lehre auch zerreden. Es gab bis zum Konzil von Nicäa um die dreißig Evangelien. Schau Dich bitte einmal hier im Forum um, dann wirst Du noch weitere Botschaften finden. Wenn es da in einer Lehre keinen roten Faden gäbe, ginge es wie beim Turmbau zu Babel, jeder würde in seiner Sprache sprechen und niemand würde es am Ende mehr verstehen. Religio heißt ja, sich auf althergebrachte Werte zu besinnen: „Nur wer weiß, woher er kommt, kann wissen, wohin er geht.“

Einerseits wird hier um jede Wörtlichkeit gefeilscht oder als Totschlagargument Fälschung bzw. Lüge in den Ring geworfen und anderseits wird großzügig eine andere ultimative Wahrheit in den Wind gestellt. So werden andere Lehren wegen ihrer Treue in den Überlieferungen angeführt, aber in den eigenen mag man das nicht anerkennen. Ich denke, dass Erwartungen, Misstrauen und die Missgunst Keime sind, die uns daran hindern glücklich zu sein.


Merlin
 
Ich frage mich jedoch, warum nicht auch noch mindestens das Thomas-Ev. mit aufgenommen wurde (der Link führt zur pdf-Fassung). Es hätte uns ja so viel zu sagen, wie zB.:
Lieber Eli,

dieses Evangelium war zwar schon sehr früh bekannt, wurde jedoch einheitlich nicht in die ersten Kanons aufgenommen. Der Grund lag darin, dass es hier keine erkennbare Verbindungen zur Lehre der Urchristen ergaben und sich stark am gnostisch – manichäischen Vorstellungen orientierte. Das Evangelium nach Thomas war auch nicht überall bekannt.

Zu dem schönen Vers aus dem Thomas Evangelium, möchte ich noch einen etwas weniger erfreulichen anfügen:
Login 114 Simon Petrus sprach: „Maria soll uns verlassen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig.“ Jesus aber sprach: „Seht, ich werde sie männlich machen, so dass auch sie ein lebendiger Geist wird, wie auch ihr Männer. Denn jede Frau, die sich männlich macht, geht in das Himmelreich ein.“

Merlin
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Merlin,
ja, das kann ich gut mit dir teilen, dass dieser Text (der allerletzte im Thomas-Ev.) unappetitlich ist, Das Wort 'männlich machen' atmet noch den Geist aus Mose, Kap. 2:
21 Da ließ Gott der HERR einen tiefen Schlaf fallen auf den Menschen, und er schlief ein. Und er nahm seiner Rippen eine und schloß die Stätte zu mit Fleisch. 22 Und Gott der HERR baute ein Weib aus der Rippe, die er vom Menschen nahm, und brachte sie zu ihm. 23 Da sprach der Mensch: Das ist doch Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch; man wird sie Männin heißen, darum daß sie vom Manne genommen ist. 24 Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seinem Weibe hangen, und sie werden sein ein Fleisch.
Dieser Text aus der jahwistischen Schöpfungsgeschichte zeigt die Auffassung der Bibel von der Frau als Untertanin des patriarchalen Mannes.
Das ist auch der Grund, warum ich allein das Johannes-Ev. für authentisch halte, weil hier solche unappetitlichen Passagen nicht vorkommen

ELi
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Lieber Merlin,

dieses Evangelium war zwar schon sehr früh bekannt, wurde jedoch einheitlich nicht in die ersten Kanons aufgenommen. Der Grund lag darin, dass es hier keine erkennbare Verbindungen zur Lehre der Urchristen ergaben und sich stark am gnostisch – manichäischen Vorstellungen orientierte. Das Evangelium nach Thomas war auch nicht überall bekannt.

Zu dem schönen Vers aus dem Thomas Evangelium, möchte ich noch einen etwas weniger erfreulichen anfügen:
Login 114 Simon Petrus sprach: „Maria soll uns verlassen, denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig.“ Jesus aber sprach: „Seht, ich werde sie männlich machen, so dass auch sie ein lebendiger Geist wird, wie auch ihr Männer. Denn jede Frau, die sich männlich macht, geht in das Himmelreich ein.“

das Thomas-Evangelium wird von Experten als eines der frühesten Evangelien der Urchristen überhaupt datiert, von manchen sogar so früh wie um 30 bzw. 33 n. Chr., also bitte zerrede hier ebenfalls keine Lehre.
https://de.wikipedia.org/wiki/Thomasevangelium#Datierung

Login 114 scheint aus unserer heutigen Perspektive sexistisch zu sein, aber zu der damaligen Zeit interpretiert ist es sogar sehr emanzipiert. Wenn sich heute eine Frau "männlich macht" und sich des männlichen Logos bedient, rofl, darf sie deswegen immer noch nicht Priester werden in der katholischen Kirche, nicht vergessen. Da sind wir bis heute nicht sehr viel weitergekommen.

LG, Mirea
 
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