DruideMerlin
Sehr aktives Mitglied
Das Wort Evangelium kann man sinngemäß als eine frohe Botschaft übersetzen. Es geht bei Jesus also um die frohe Botschaft vom nahenden Himmelreich und den Weg, der in dieses führen soll. Ein Weg der Umkehr wird in den Evangelien ganz konkret mit Gleichnissen beschrieben und als eine Lehre zusammengefasst.
Natürlich kann man einen anderen Weg gehen, aber dann sollte man dabei ehrlich bleiben und sich dazu bekennen. Mich stimmt das immer sehr nachdenklich, wenn dann von einer diffusen „Wahrheit“ die Rede ist, die angeblich von ominösen Schreibern verhindert oder falsch interpretiert worden sein sollen. Mich beschleicht da oft ein Gefühl, dass dem Diskutanten wohl die Argumente ausgegangen sein könnten (also ein Totschlagargument).
Ja es gibt solche Stellen in den Evangelien, die auch bekannt sind, aber damit ändert sich doch der Inhalt dieser Lehre nicht. Ob da also Jesus der Sohn eines Zimmermanns oder eines Bauhandwerkers war, mindert jedenfalls nicht das Gebot zur Nächstenliebe.
Auch die angefügte Geschichte von der Steinigung der Ehebrecherin oder die redaktionelle Überarbeitung des Evangeliums nach Johannes ändert nichts am Inhalt der Lehre. So wissen wir auch, dass die Bergpredigt nur ein literarisches Ereignis war, mit dem Gedanken zur Lehre zusammengefasst wurden. Etwas also, das zwar so nie stattgefunden hatte, aber dennoch dem realen Menschen Jesus und seinen Vorstellungen zur Lehre am nächsten kommen.
Wenn von Fälschungen oder Fehlern bei der Übersetzung die Rede ist, wünschte ich mir, dass dazu Ross und Reiter genannt werden, damit ich mir selbst eine Meinung bilden kann.
Merlin