Wer ist Fethullah Gülen?

Das behauptet er ja auch nicht. Ganz im Gegenteil.


Nein, das tut er zumindest in diesem Text nicht.


Nein, das versucht er nicht. Im Gegenteil. Er weist ausdrücklich darauf hin, dass sich diejenigen, die die Evolutionstheorie auf diese Weise missbrauchen, selbst in Widerspruch dazu begeben.

Wie schon gesagt, ich bin vorsichtig, wenn etwas nach Sekte riecht - aber gerade aus diesem offenen Brief kann man ihm nicht wirklich einen Strick drehen.

Dann zitiere ich dir aus dem Link jene Passagen welche ich für fragwürdig halte im Bezug auf staatliche Lehrinhalte und ihre reale Umsetzung:

>Bisher aber hat sich die Gülen-Bewegung dem offenen Dialog mit der Evolutionsforschung noch nicht gestellt.

In einem Artikel vom Januar 2006 kritisiert Fethullah Gülen „den Darwinismus“, wobei er hier nicht zwischen der wissenschaftlichen
Forschung und oft ideologischen Deutung differenziert.
Vielmehr betrachtet er „die Akzeptanz von Evolution als eine Säule des modernen Materialismus“, wie ihn Marx und Engels vertreten hätten.

Schließlich bekennt er sich zu „Intelligent Design“, einer sanfterenVariante des fundamentalistischen und wissenschaftsfeindlichen Kreationismus.

Persönlich habe ich (Anmerkung S11: Michel Blume) so im Kontakt mit jungen Anhängern der Gülen-Bewegung bereits die Erfahrung gemacht, dass diese sich Bücher zurEvolutionsforschung signieren lassen-aber auch bedauern, darüber in der Bewegung kaum offen sprechen zu können. Es gab Vortragseinladungen zur Evolutionsforschung, die dann kurzfristig zu „weniger strittigen Themen“ umgebogen wurden. Es gab Interviews mit und Zusagen zu Buchrezensionen von Medien der Gülen-Bewegung-die dann aber nie abgedruckt wurden.
(Anmerkung S11: Hier steht in meinen Augen die Glaubwürdigeit der Gülenbewegung sich mit bestimmten Themen offen und undogmatisch auseinanderzusetzen welche zum staatlichen Lehrplan gehört in Frage)

Auch von Kolleginnen und Kollegen konnte ich (Anmerkung S11:Michal Blume) selbst im Darwinjahr keine sachlichen Darstellungen in Medien der Gülen-Bewegung finden–dafür u.a.einen Zaman-Artikel vom 14. Februar 2009, der aktuelle Diskussionen in der Evolutionsforschung inhaltlich unsauber und unter der Überschrift „Ist dieDarwin-Theorie am Ende?“ wiedergibt.
Nicht böser Wille, aber Unsicherheit in der Bewegung zu diesem Thema wird zunehmend sichtbar-es stehen Weichenstellungen an, die nicht nur die Gülen-Bewegung selbst betreffen.<
Zitat Ende

Eines kann man der Gülenbewegung ja tatsächlich zu gute schreiben,nämlich dass sie augenscheinlich die bisher einzige islamische Bewegung ist welche sich mit der mordernen 'westlichen' Wissenschaft zumindest ansatzweise auseinandersetzt.Gerne aber macht die Gülenbewegung, so wie ich es aus meiner Zitierung entnehme,es sicherlich nicht. Sondern aus der Not der Erkenntnis geboren (und hier beschreibe ich nur meinen persönlichen Eindruck) dass wenn die islamische Welt einfach so weiter macht wie bisher, die Realität den Islam in seiner dogmatischen Theologien eines Tages nicht nur überholen wird,denn dass hat die Realität mit Hilfe der (westlichen) Wissenschaft schon längst getan, sondern eines Tages den Islam selbst weltweit nurnoch zu einer historischen Folklore macht.

Erdogan geht da ganz anders herran.Er setzt sich mit der 'westlichen' Wissenschaft nicht auseinander sondern setzt auf alte islamisch-osmanische Prinzipien,nämlich derer der imperialen Macht;dass die Wahrheit,auch im theologischen Sinne,derjenige besitzt welcher am längeren Hebel-,also an der Macht sitzt und diese Macht auch in Form von Erpressung ausübt.
Gülen hat dieses "alt-funktionierende Machtprinzip" welches Erdogan wieder aus der Kiste der Geschichte herrauskramt als in die Zukunft reichend für falsch erkannt.Deshalb kam es auch zum Bruch zwischen Gülen und Erdogan.
Hier wiederhole ich mich gerne:
Denn wärend es Gülen um die Sache des Islam selbst geht,geht es Erdogan nur um seine persönlichen egoistischen Machtgelüste um in die islamische Geschichte als neuer "Sultan" einzugehen der die Welt neu islamisch formt.
Aus diesem Grund ist Erdogan auch so undiplomatisch und setzt knallhart auf Konfrontation!
Gülen macht das gleiche wie Erdogan nur auf eine subtilere und diplomatische Art.

Die Aufklärung in der westlichen Welt geschah durch die Möglichkeit der Selbstreflektierung.
Durch diese seid etwa 3 Jahrhhunderten im Westen erfolgten Selbstreflektierung (Aufklärung) kommt aber ein ganz bestimmer negativer Aspekt zu tragen;nämlich den der Arroganz.
Und in der Arroganz steckt wieder ein ganz neuer Aspekt;nämlich der der Naivität.
Wenn aufgeklärte Menschen der übrigen Menschheit nicht arrogant rüber kommen wollen,weil sie ja so aufgeklärt sind bzw. aufgeklärt sein wollen,taucht in diesem Zusammenspiel mit der restlichen (unaufgeklärten?) Menschheit automatisch die Naivität auf.
Und diese Naivität nutzen dann wieder jene welche ihr Ziel,auch im religiösen Sinne wie in meinen Augen F.Gülen,verwirklich sehen wollen.

Verzwickt und kompliziert wird die Aufklärung durch die Form in der man sie ausübt!
 
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Eines kann man der Gülenbewegung ja tatsächlich zu gute schreiben,nämlich dass sie augenscheinlich die bisher einzige islamische Bewegung ist welche sich mit der mordernen 'westlichen' Wissenschaft zumindest ansatzweise auseinandersetzt.Gerne aber macht die Gülenbewegung, so wie ich es aus meiner Zitierung entnehme,es sicherlich nicht.
Das scheint mir auch so.

Aber ich fürchte, gerne machen das sämtliche Vertreter der Alt-Buch-Religionen nicht.

Da weichen sie doch allesamt am Liebsten im ganz großen Bogen aus...
 
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Das scheint mir auch so.

Aber ich fürchte, gerne machen das sämtliche Vertreter der Alt-Buch-Religionen nicht.

Da weichen sie doch allesamt am Liebsten im ganz großen Bogen aus...

Ja das sehe ich ähnlich,
aber das "Problem" im Islam in diesem Zusammenhang ist, das der Islam für sich einen weltlich-politischen Anspruch besitzt.
Im Islam ist das theologische mit dem politischen vereint.
Und das macht es,in meinen Augen,für muslimische Organisationen wie die Gülenbewegung so schwierig sich objektiv mit der Wissenschaft und vorallem mit den Resultaten der Wissenschaft,welche den religiösen Lehren widersprechen,auseinander zu setzen.
Der Islam hat sich seid seiner erscheinung auf der Weltbühne so gut wie garnicht verändert,die Doktrin ist immer noch die selbe.
 
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