wenn das Ego sich auflöst

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liebe katarina !

mir gings einst genauso, und ehrlichgesagt: um nichts in der welt möchte ich in deiner haut stecken !
als es mir so ging, hatte ich noch keine ahnung von selbstannahme und dem ganzen kram. bei mir gehen solche dinge meist sehr intuitiv vor sich. es war genau die gleiche situation (meine ich zumindest aus deiner beschreibung herauszulesen). alles, was einem je halt gegeben hat, was man als ordnung anerkannte, entpuppt sich als illusion und volkommen nichtig. das ist einerseits gut, weil man die dinge ploeztlich sieht wie sie sind. andererseits: wenn da nicht das fundament der liebe da ist, ist es das was ich als "hoelle" bezeichnen wuerde. wenn du in diesen augenblicken "getrennt" bist, von der wunderbaren kraft die alles zusammenhaelt, fuehlst du dich so entsetzlich verloren, dass du verrueckt wirst. anstatt von licht durchstroemt, fuehlte ich mich eher wie ein klumpen hackfleisch und verlassen von allem guten auf der welt.
ich glaube einen solchen zustand aufrechtzuerhalten, fuehrt einen zwangsläufig in psychiatrische nähe.

es ist ein zustand, der dir einblicke gibt. aber es ist kein zustand in dem du rund bist. ich schätze mal daß da ein teil von dir sich verselbständigt hat und die ueberhand gewonnen. längere zeit darin zu verharren und auf die "liebe" zu warten...sicher ist das wahrscheinlich möglich, weiss ich nicht. aber ich halte es nicht fuer notwendig um dorthin zu gelangen, wohin du wahrscheinlich möchtest. deshalb geb ich dir den dringenden rat: hol dir verdammt noch mal dein scheiss ego zurück !!! wir menschen sind nunmal damit ausgestattet, und es wird sowieso nur dann kleiner werden, wenn du erkennst, das es da sein darf und dass du es lieben mußt !

hier heisst es so oft: wie krieg ich mein ego weg ? ich finde, solche fragen sind vielleicht relevant fuer menschen die ein starkes ego haben. aber mir faellt hier so oft auf, dass es so viele leute gibt, die es eher gelernt haben, ihr ego erst gar nicht wirklich zu leben. zuerst muss man mal ein starkes ego haben. dann kann man es identifizieren. und dann muss man es in liebe annehmen. und wenn man dann darauf vertraut, dass alles was geschieht richtig ist, wird es sowieso den rueckzug antreten.

ohne liebe ist man da verloren. und wenn du es in deinem jetzigen zustand schaffst, dass all die liebe plotzlich da ist, das kann ich dir natuerlich nur wuenschen, dann ist das natuerlich wundervoll. aber im leben geschieht alles zu seiner zeit und man kann es nicht erzwingen. auch die liebe zu entdecken, annehmen zu koennen und zu lernen sie aufrechtzuerhalten, das dauert vielleicht. rom wurde nicht in einem tag erbaut.

auch wenn viele leute ego schlecht finden: ich bin froh dass ich eines hab. und alles ist richtig so wie es ist. alles zu seiner zeit.

deswegen halte ich die aussage, sich zwischen angst-ego und liebe zu entscheiden fuer total abgehoben und ueberhaupt nicht hilfreich. du hast jetzt eine erfahrung und niemand kann sie dir nehmen. sie hat dich schon jetzt fuer immer veraendert und sie wird dich praegen. lass dich von solchen aussagen nicht stressen. schau vor allem, dass es dir gut geht. und hab vertrauen. dann wirst du die liebe ueberall entdecken. vielleicht sind manche menschen raketen in ihren entwicklungen. andere sind gemuetliche wanderer. du hast dein eigenes tempo. verharre nicht absichtlich in einem zustand, der dir angst macht !

ich wuensch dir alles liebe und alles vertrauen der welt !

mitsy

ps. in der zwischenzeit ist mein beitrag wohl nicht mehr aktuell, weil das thema anscheinend doch ein anderes ist. egal, ihr muesst ihn trotzdem lesen :)
 
Katarina schrieb:
Beispiel: ich beiße aus Angst vor Verletzung um mich und halte mir damit z.B. jede liebevolle Annäherung durch meinen Mann vom Hals. Dabei leide ich , es tut weh, ich will ja Liebe, gleichzeitig aber auch nicht, denn es tut so weh, wenn sie wieder vorüberzieht. Ich bin verletzend und verletzlich und indem ich ihn zurückstoße, stoße ich mich selbst zurück. Dann stehe ich da und spüre die innere Wut und Traurigkeit und sage mir, das gilt es jetzt einfach anzunehmen. Basta! Aber das macht nix besser. Es geht auch nicht vorbei, es wird immer schlimmer. In diesem Prozess bleibe ich bei der Identifizierung mit dem Schmerz stecken, aber da bin ich dann wahrscheinlich bei dem Thema Geduld und Vertrauen. .....Ja, ja, ich sag Euch, bin ich froh, wenn das alles endlich ein Ende hat. Wie konnten wir überhaupt so bescheuert sein, uns auf dieses dämliche Spielchen einzulassen.

Viele Grüße,
Katarina

hi katarina.

das fällt mir eins zu ein. wenn die sache kippt, dann schlagen wir uns auch mit den alten verhaltensweisen rum. diese die du da beschreibst hat dazu geführt, dass du vll. "glaubst" dass du nur für deinen partner interessant bist, solange du dich verweigerst ... eine logische folge davon wäre, dass du nun angst hast, dich nicht mehr zu verweigern, weil du denkst, dass du dann nicht mehr interessant bist für den anderen.

das ist ein teufelskreis. ich denke mal, speziell auf dieses problem bezogen hilft da nur ein: risiko ! erfüll dir dein bedürfnis und wenn du ihn dann verlierst war es eh höchste zeit, dann hat sich deinen resonanz verändert und du willst auf zu neuen ufern.

das ist einer der unschönen aspekte, wenn das ego sich auflöst, dann lösen sich auch andere dinge auf und wir haben die nächste lernaufgabe, die da heißt:

LOSLASSEN ...

immo fällt dir das unsagbar schwer, WEIL: du kennst ja noch nichts anderes, aber um dieses "andere" kennenzulernen, mußt du es ZULASSEN ...

... wenn du dich öffnest und mit deinem mann darüber sprechen kannst, dann kann es für euch beide ein sehr wertvolle erfahrung werden, diese situation zu verändern. wenn er auch bereit ist ... versuch es.
 
mitsy schrieb:
liebe katarina !

mir gings einst genauso, und ehrlichgesagt: um nichts in der welt möchte ich in deiner haut stecken !
als es mir so ging, hatte ich noch keine ahnung von selbstannahme und dem ganzen kram. bei mir gehen solche dinge meist sehr intuitiv vor sich. es war genau die gleiche situation (meine ich zumindest aus deiner beschreibung herauszulesen). alles, was einem je halt gegeben hat, was man als ordnung anerkannte, entpuppt sich als illusion und volkommen nichtig. das ist einerseits gut, weil man die dinge ploeztlich sieht wie sie sind. andererseits: wenn da nicht das fundament der liebe da ist, ist es das was ich als "hoelle" bezeichnen wuerde. wenn du in diesen augenblicken "getrennt" bist, von der wunderbaren kraft die alles zusammenhaelt, fuehlst du dich so entsetzlich verloren, dass du verrueckt wirst. anstatt von licht durchstroemt, fuehlte ich mich eher wie ein klumpen hackfleisch und verlassen von allem guten auf der welt.
ich glaube einen solchen zustand aufrechtzuerhalten, fuehrt einen zwangsläufig in psychiatrische nähe.

es ist ein zustand, der dir einblicke gibt. aber es ist kein zustand in dem du rund bist. ich schätze mal daß da ein teil von dir sich verselbständigt hat und die ueberhand gewonnen. längere zeit darin zu verharren und auf die "liebe" zu warten...sicher ist das wahrscheinlich möglich, weiss ich nicht. aber ich halte es nicht fuer notwendig um dorthin zu gelangen, wohin du wahrscheinlich möchtest. deshalb geb ich dir den dringenden rat: hol dir verdammt noch mal dein scheiss ego zurück !!! wir menschen sind nunmal damit ausgestattet, und es wird sowieso nur dann kleiner werden, wenn du erkennst, das es da sein darf und dass du es lieben mußt !

hier heisst es so oft: wie krieg ich mein ego weg ? ich finde, solche fragen sind vielleicht relevant fuer menschen die ein starkes ego haben. aber mir faellt hier so oft auf, dass es so viele leute gibt, die es eher gelernt haben, ihr ego erst gar nicht wirklich zu leben. zuerst muss man mal ein starkes ego haben. dann kann man es identifizieren. und dann muss man es in liebe annehmen. und wenn man dann darauf vertraut, dass alles was geschieht richtig ist, wird es sowieso den rueckzug antreten.

ohne liebe ist man da verloren. und wenn du es in deinem jetzigen zustand schaffst, dass all die liebe plotzlich da ist, das kann ich dir natuerlich nur wuenschen, dann ist das natuerlich wundervoll. aber im leben geschieht alles zu seiner zeit und man kann es nicht erzwingen. auch die liebe zu entdecken, annehmen zu koennen und zu lernen sie aufrechtzuerhalten, das dauert vielleicht. rom wurde nicht in einem tag erbaut.

auch wenn viele leute ego schlecht finden: ich bin froh dass ich eines hab. und alles ist richtig so wie es ist. alles zu seiner zeit.

deswegen halte ich die aussage, sich zwischen angst-ego und liebe zu entscheiden fuer total abgehoben und ueberhaupt nicht hilfreich. du hast jetzt eine erfahrung und niemand kann sie dir nehmen. sie hat dich schon jetzt fuer immer veraendert und sie wird dich praegen. lass dich von solchen aussagen nicht stressen. schau vor allem, dass es dir gut geht. und hab vertrauen. dann wirst du die liebe ueberall entdecken. vielleicht sind manche menschen raketen in ihren entwicklungen. andere sind gemuetliche wanderer. du hast dein eigenes tempo. verharre nicht absichtlich in einem zustand, der dir angst macht !

ich wuensch dir alles liebe und alles vertrauen der welt !

mitsy

ps. in der zwischenzeit ist mein beitrag wohl nicht mehr aktuell, weil das thema anscheinend doch ein anderes ist. egal, ihr muesst ihn trotzdem lesen :)


:) und ich hab´s gern gemacht. ein superschöner beitrag, hat mich tief berührt, mitsy ...
 
Katarina schrieb:
Ja, den schwarzen Schleier der Traurigkeit, der über allem liegt, den kenne ich sehr gut und die Idee mit der "Zweiteilung" hatte ich auch schon. Witzig! Aber sag, was machst Du mit Deinen zwischenmenschlichen Kontakten (oder bist Du alleine?).
Ja, zur Zeit bin ich ziemlich zurückgezogen und will das auch so. Wichtig ist, das Du Deine zwischenmenschliche Kontakte auch "in Dir" zu verbessern versuchst.


Ich weiß überhaupt nicht mehr wie ich mich da stellen soll. Beispiel: ich beiße aus Angst vor Verletzung um mich und halte mir damit z.B. jede liebevolle Annäherung durch meinen Mann vom Hals. Dabei leide ich , es tut weh, ich will ja Liebe, gleichzeitig aber auch nicht, denn es tut so weh, wenn sie wieder vorüberzieht.
Dasselbe Problem das ich auch mit allem habe, nämlich Angst vor Enttäuschung. Bei einer Beziehung gibt es da ja 2 Personen denen Du vertrauen musst. Dein Partner und Du selbst. Aber wenn Du Dich mit diesem Thema wirklich beschäftigt hast, und das hast Du ja definitiv dann weißt Du auch, das Du bei Deinem Partner nichts verändern musst und doch kannst. Damit meine ich, das Du nicht sagen musst: "Ich muss ihn so annehmen", wenn er Dich verletzt hat, oder Du Dich zumindest so fühlst, sondern Du musst DICH annehmen. Aber, was ich ganz stark gemerkt habe ist, das bevor man wirklich anfangen kann an sich gezielt zu arbeiten, muss Vertrauen in diese ganze "Philosophie" her. Du musst vertrauen, das wenn Du Dich in Dir ausgleichst, Du nicht nur Deine Sicht auf etwas verbesserst sondern tatsächlich änderst und solange Du das nicht tust, wirst Du innerlich "gehemmt" sein, nicht wirklich annehmen können, weil da noch "jemand" zweifelt. Ich glaube, das es am besten ist, sich ganz gezielt darum zu kümmern Vertrauen aufzubauen, und damit meine ich zuerst einmal in diesen Glauben. Du weißt intellektuell, das Du Dich im Aussen spiegelst. Du weißt das Du bemächtigst was Du ablehnst und daher "musst" Du annehmen was Du nicht wünscht und z.Zt. scheint es so zu sein, das Du das versuchst aber es Dir nicht gelingt. Das wird Dir aber dann gelingen, wenn Du wirklich VOLLKOMMEN sicher bist, das Du alles annehmen kannst. Wenn Du das wirklich kannst, von jetzt auf gleich alles annehmen wird sich alles in Deine Richtung ändern und das tut es auch jetzt schon, aber langsamer.
An Deiner Stelle würde ich erst mal "diejenige" in Dir ausfindig machen, die zweifelt und noch nicht richtig glauben kann dass das alles wahr ist. Der Intellekt konnte sie nicht vollkommen überzeugen, weil sie die Erfahrungen noch kaum hat und somit ist das Wenigste emotional verbunden, die Enttäuschungen die Du im Leben gesammelt hast, sind es aber und deshalb ist die Angst in Dir noch machtvoller als diejenige die "nach vorne" will. Identifiziere diese Angst und versuch sie möglichst genau zu bestimmen. Denk über diese ganze Philosophie nach und frage Dich z.B., ob Du sicher bist, das Du wirklich glaubst, das wenn Du alles annehmen würdest es sich in Deine Richtung verändern würde. Und dann identifiziere den Teil der sich da nicht sicher ist. Und wenn Du sagst: Ich kann es nicht finden. Dann ist das die Unsicherheit. Ich habe dazu viel geschrieben. Du kannst mal im Affirmationen-Visualisierungen-Thread, auch unter Allgemeines nachschauen, da habe ich beschrieben wie ich das mache.


Ich bin verletzend und verletzlich und indem ich ihn zurückstoße, stoße ich mich selbst zurück. Dann stehe ich da und spüre die innere Wut und Traurigkeit und sage mir, das gilt es jetzt einfach anzunehmen. Basta! Aber das macht nix besser.
Ich glaube, dass das an einem "Übergewicht" liegt. Wenn Du v.a. dieser Teil bist der da Angst hast, dann kannst Du das nicht annehmen. Wenn Du aber genausoviel Vertrauen bist und mehr, dann wird es Dir immer leichter fallen.


Es geht auch nicht vorbei, es wird immer schlimmer. In diesem Prozess bleibe ich bei der Identifizierung mit dem Schmerz stecken, aber da bin ich dann wahrscheinlich bei dem Thema Geduld und Vertrauen. .....Ja, ja, ich sag Euch, bin ich froh, wenn das alles endlich ein Ende hat. Wie konnten wir überhaupt so bescheuert sein, uns auf dieses dämliche Spielchen einzulassen.
Warte mal ab. Das dämliche Spielchen ist ein ganz schön Anspruchsvolles bei dem man erst mal an den Rand gerät bis man "Auferstehung" feiern kann. Sehe ich wirklich so. Von wegen: Es wird schlimmer... Das liegt daran, das Du Dich bemühst. Du versuchst ein bestimmtes Thema in Deinem Leben zu verbessern. Du versuchst nun die eine Seite die sich äussert anzunehmen, immer wieder, nur fehlt das Vertrauen um das wirklich umfassend zu können. Deine wirkliche Aufmerksamkeit liegt zu großen Teilen auf der "falschen" Polarität. Wäre es anders würdest Du Hoffnung oder sogar Sicherheit fühlen. Mach mal vielleicht folgendes: Wenn Du Dir jetzt etwas "Äusseres" nimmst was Du ändern willst, oder wegen mir auch etwas was Dich angeht, dann sag Dir mal: So, jetzt, mit diesem Gedanken ist das Problem Geschichte. Und dann denkst Du kurz an dieses Problem. Und jetzt schau Dir zu wie Du reagierst, was Du denkst und was Du fühlst. Ich gehe jede Wette ein, das da ein Gefühl ist von: Bringt doch eh wieder nichts... Und DAS ist es was Du annehmen musst. Versuch dieses Gefühl in Dir zu lieben, auch wenn es sich komisch anhört.

Stell Dir da gar nicht extrem viel vor, sondern nimm es Dir nur vor. Was dann sein könnte ist, das Du denkst das Du gar nicht weißt wie das gehen soll, das da nichts passiert und Du es nicht kannst. Das ist wie eine Diskussion zwischen einer gütigen vollkommenen souveränen Frau, und einem Kind das Angst hat. Das Kind sagt immer wieder: Aber... ich weiß nicht wie das gehen soll. Aber... ich kann das nicht. Aber... das hat noch nie funktioniert. Und diese gütige Frau lächelt das kleine Mädchen an weil sie mal sie war und das einzige was sie tut ist zuhören und Aufmerksamkeit schenken. Wenn Du Dich da auf Diskussionen einläßt bist Du ganz schnell in der Situation das da 2 kleine Mädchen diskutieren, denn der Verstand der sagt: Scheiße, es muss doch funktionieren, ich weiß es doch. ist nicht die souverände Frau sondern auch das Mädchen. Verstehst Du? Das kleine Mädchen redet und heult sich aus oder ist wütend und Du läßt das zu. Und wenn Du glaubst, Du wärest wütend auf dieses kleine Mädchen irrst Du Dich, denn dann BIST DU das kleine Mädchen das wütend auf sich selbst ist.

Irgendwo in Dir steckt diese souveräne Frau die das alles kennt aber hinter sich hat. Vielleicht kannst Du am Anfang noch nicht mal die Rolle wechseln, also das Du das Gefühl hast gar nicht "aus dem Mädchen" rauszukommen, aber das macht nichts, denn die Frau ist da. Dann stell Dir erst vor das sie Dir zuhört. Dann kommt es so, das Du hin und her springst und auch das fühlt sich noch nicht gut an, aber wenn das Übergewicht auf Seite der Sicherheit, eben der Frau, liegt, dann wird es immer schneller gehen.

Viele Grüße,
C.
 
Liebe Leute,

ganz herzlichen Dank für Eure Antworten. Mit jeder kann ich ewas anfangen, so scheinbar unterschiedlich sie doch sind (nur bei rocket soft suche ich noch ... :rolleyes: ). Die Aufforderung, ich solle am besten mein verdammtes Ego zurückholen hat mir besonders gut gefallen. Spontan rief ich innerlich: Ja! Ich habe auch so das Gefühl, dass ich mich da um etwas herummogele. Und wie Jade richtig sagt, gilt es, "den Verstand in in das Gefühl zu übersetzen". Da liegt mein Schwachpunkt.
Ein interessanter Aspekt ist das, was Du angesprochen hast, Maja. Dass da eine Angst besteht, für den Partner nicht mehr interessant zu sein, wenn ich mich wieder öffne. Das hatte ich noch nie bedacht. Aber tatsächlich bemüht er sich am meisten um mich, wenn meine Rolläden für einige Zeit konsequent unten sind. Und wenn ich sie dann irgendwann wieder hochziehe, weil er sich so nett bemüht, dann weiß ich, dass es nicht lange dauert bis er wieder so ist wie zuvor. Nämlich genauso in sich zurückgezogen und zurückweisend wie ich im Moment.
Den Dialog zwischen dem kleinen Mädchen und der weisen Frau, den werde ich nun tatsächlich führen. Danke für den Tip, condemn. Wichtig ist wohl auch die Erdung, um nicht im spirituellen Wahnsinn zu landen. Ich war heute wiedermal bei den Pferden. Das hat mich wieder heruntergebracht.

Nun würde mich vielleicht von Euch allen, die Ihr mir so nett geantwortet habt (und wirklich, mein Herz ist ganz warm geworden) interessieren, wie jeder von Euch mit seinem scheinbar unterschiedlichen Ansatz praktisch mit der folgenden Situation umgeht:
Wenn mein Partner die Kinder "zurückstößt" und für mein Empfinden lieb- und respektlos behandelt, dann bin ich komplett mit den Kindern identifiziert und entsprechend rebellisch reagiere ich dann. Er ist aber mein Spiegel, das weiß ich. Dann steigt tiefe Traurigkeit in mir hoch und ich erkenne autoagressive Tendenzen bei mir (Rauchen und dann doch das ein oder andere Glas Wein, was nicht sein müßte). Nach außen zeige ich nur Härte und Bissigkeit. Mein fundamentalster Glaubenssatz ist: Du darfst Dich niemals, niemals schwach zeigen. Du mußt immer funktionieren.
Manchmal habe ich das schon als Fluch empfunden. Andere Leute können zusammenbrechen, einen Nervenzusammenbruch bekommen, heulen, schreien. Ich niemals. Es geht einfach nicht. Lieber noch eine Zigarette als eine sichtbare Träne. Dabei wäre das Hineintreten in diese Angst wahrscheinlich im Ergebnis eine große Erleichterung. Vielleicht. Vielleicht aber bin ich dann auch nur in meinem weiteren Glaubenssatz bestärkt: Niemand kann Dir jemals wirklich helfen. Du musst Deine Dinge alleine klären.

Wie damit umgehen? Die Traurigkeit frißt sich den Hals hoch, die Verzweiflung wird schier unerträglich, die Autoaggression steigt und steigt, aber ich kann es niemals zeigen/loslassen. Ich schlucke es immer hinunter. Dabei weiß ich, dass es stark wäre, Schwäche zu zeigen. Aber es geht nicht, ich will nicht.
Was fällt Euch dazu ein?

Viele Grüße

Katarina
 
Katarina schrieb:
Liebe Leute,

wenn man - mit dem Verstand - die Subjektivität und illusionäre Natur aller Geschehnisse erkennt, wenn man erkennt, dass es kein objektives "richtig" oder "falsch" gibt, wenn man erkennt, dass das "da draußen" eine Projektionsfläche des "innen" ist, wenn man erkennt, dass alles Bemühen um irgendetwas (so "sinnvoll" es für den Erfahrungszuwachs auch sein mag) einem "vom eigentlichen" trennt, wenn man erkennt, dass der Schlüssel die Annahme von allem so wie es ist, ist und man gleichzeitig erkennt, dass das sogar so weit geht, dass es gilt, sich selbst in seiner Unfähigkeit, alles so anzunehmen wie es ist, anzunehmen, dann bekommt das Ego plötzlich massive Ausfallerscheinungen. Jegliche Orientierung geht flöten, aber "die Liebe" ist bei weitem nicht in Sicht. Wenn man sich an diesem Punkt befindet, dann wir es wirklich "haarig".

Wenn jemand von Euch einen konkreten Ansatzpunkt hat wie man dieses scheinbare Dilemma löst, ohne ein Fall für die Psychiatrie zu werden, dann wäre ich im Moment wirklich für jeden Hinweis dankbar.

Viele Grüße

Katarina


Hallo Katarina



Der Egoismus (griechisch εγωισμός, egoismós, von εγώ, egó - ich) bezeichnet:

In der Philosophie verschiedene Arten des auf sich selbst bezogenen Denkens; generell wird das Wort jedoch in einem ethischen Kontext gebraucht. Man unterscheidet dort den psychologischen Egoismus, die These, dass es kein menschliches Handeln gebe, das nicht eigennützig sei, vom ethischen Egoismus, der Ansicht, dass es entweder uneingeschränkt oder zumindest in bestimmter Hinsicht moralisch wünschenswert sei, dass Menschen eigennützig handeln.
In der Psychologie einen Wesenszug des übersteigerten individualistischen Charakters, der in Einheit mit Eigenschaften betonter Ichhaftigkeit und Selbstbezogenheit gekennzeichnet ist und durch gesteigerte Eigennützigkeit und Ausrichtung auf den persönlichen Vorteil.
Der Egoismus stellt den Gegenpol zum Altruismus dar. Er wird häufig in Bedeutung der materiellen Eigennützigkeit verstanden, bezeichnet aber im Prinzip jegliches Streben nach persönlichen Vorteilen mit zugleich unangemesser Benachteiligung anderer und die Ausnutzung persönlicher Vorteile zuungunsten gemeinschaftlicher Interessen, z.B. im Karrierismus. Egoismus ist mit verschiedenen affinen Eigenschaften wie Rücksichtslosigkeit oder Gleichgültigkeit verbunden und wird allgemein als abstoßende Charaktereigenschaft verstanden. Der reziproke Altruismus beschreibt, vereinfacht ausgedrückt, die Wandlung egoistischer Verhaltensweisen in altruistische Handlungen.

Rationaler Egoismus ist eine Philosophie nach der das Leben eines Individuums nicht als Mittel zum Zweck anderer Menschen sondern als Selbstzweck erkannt wird, mit der eigenen Glücklichkeit als höchstem moralischem Zweck. Ein rationaler Egoist opfert weder sich selbst für andere noch andere für sich selbst auf. Ein Egoist ist ein Mensch, der seine eigenen Interessen verfolgt. Die weit verbreitete Ansicht, daß es im Interesse eines Menschen ist über Leichen zu gehen um seine Ziele zu erreichen (sprich andere Menschen für sich selbst zu opfern) ist mit Rationalität nicht vereinbar. Egoisten können aus guten Gründen anderen Menschen helfen aber erkennen keinen moralischen Anspruch anderer auf das eigene Leben an.

Unter Egoismus versteht man auch die Übersteigerung des natürlichen Selbsterhaltungstriebes.

Die Egozentrik beschreibt die Weltsicht, das eigene Ich in den Mittelpunkt zu stellen, ichbezogen zu empfinden und gegebenenfalls dann auch diesbezüglich zu handeln.

http://de.wikipedia.org/wiki/Egoismus

Grüße Equinox
 
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