wenn das Ego sich auflöst

K

Katarina

Guest
Liebe Leute,

wenn man - mit dem Verstand - die Subjektivität und illusionäre Natur aller Geschehnisse erkennt, wenn man erkennt, dass es kein objektives "richtig" oder "falsch" gibt, wenn man erkennt, dass das "da draußen" eine Projektionsfläche des "innen" ist, wenn man erkennt, dass alles Bemühen um irgendetwas (so "sinnvoll" es für den Erfahrungszuwachs auch sein mag) einem "vom eigentlichen" trennt, wenn man erkennt, dass der Schlüssel die Annahme von allem so wie es ist, ist und man gleichzeitig erkennt, dass das sogar so weit geht, dass es gilt, sich selbst in seiner Unfähigkeit, alles so anzunehmen wie es ist, anzunehmen, dann bekommt das Ego plötzlich massive Ausfallerscheinungen. Jegliche Orientierung geht flöten, aber "die Liebe" ist bei weitem nicht in Sicht. Wenn man sich an diesem Punkt befindet, dann wir es wirklich "haarig".

Wenn jemand von Euch einen konkreten Ansatzpunkt hat wie man dieses scheinbare Dilemma löst, ohne ein Fall für die Psychiatrie zu werden, dann wäre ich im Moment wirklich für jeden Hinweis dankbar.

Viele Grüße

Katarina
 
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Du bist auf einem guten Weg. :) Nur noch die Suche nach Liebe, ueberhaupt die Suche nach irgendetwas aufgeben, dann erscheint etwas, vielleicht. Und dieses etwas kann man dann vielleicht Liebe nennen. Oder vielleicht entsteht Mitgefühl? Mitgefühl, weil man die Probleme und Leiden der Menschen besser sieht?
LG D
 
Hi Katarina!

Es geht mir ähnlich wie Dir und ich glaube, das ich gerade an einem Wendepunkt stehe. Du hast ja kurz und Prägnant geschrieben was der Kern des ganzen ist, nämlich Annahme. Bei mir war immer folgendes Problem. Ich hatte das Ganze intellektuell für mich genauso erkannt wie Du scheinbar und auch ziemlich gut abgesichert, aber irgendwas in mir hindert(e) mich. Immer wieder sagte ich mir: Verdammt, ich WEIß es doch. Warum zögere ich so und warum kann ich das nicht umsetzen? Und darüber dachte ich Tag aus Tag ein nach und mir war sogar klar, das DAS das Problem war und noch ein bisschen ist, nur kann ich damit nicht so einfach aufhören und Annehmen kann ich auch nicht so einfach alles. Und gestern war ein Highlight. Ich ging langsam und mal wieder über dieses "Problem" nachdenkend durch den Park. Ich habe alles abgewägt, bin durchgegangen was ich weiß, v.a. das ich weiß das es funktionieren MUSS wenn ich es nur tun könnte, also eben annehmen was ich eigentlich ablehne und irgendwann wiederholte ich ständig den Gedanken "Es ist doch eigentlich so einfach."

Irgendwie fing ich damit an und als der Gedanke kam, das sei albern und Wunschdenken, habe ich das zur Kenntniss genommen, aber nicht darauf gehört weil ich wissen wollte, ob das zu was führt oder nicht, wovon ich aber keinesfalls ausging. Und dann wurde mir klar, das ich es eigentlich genau so immer machen sollte. Gedanken, die Gefühle des Zweifels und unangenehme Gefühle mitbringen beschloss ich einfach zu übergehen aber anzuerkennen. Ich hatte einen Tag vorher festgestellt, das mein Problem nicht ein "verrückter Wille" zu leiden ist, sondern eine tiefe Verunsicherung, eine Art Bereitmachen für das Negative. Da ist wie ein schwarzer Schleier eine Traurigkeit die über allem liegt und ich hatte die Idee mit sozusagen "Zwei zu teilen". Ich konnte das noch nicht umsetzen, aber gestern im Park da konnte ich es auf einmal und das "funktioniert" eben so, das ich ja weiß was ich wünsche, und wenn ich z.B. vor mich hindenke das es eigentlich einfach sein muss, so wünsche ich natürlich die Erkenntnis der Einfachheit, einen Augenblick der Klarheit der bleibt und als dann der Gedanke kam das sei albern, war das dieser Hoffnungslose Traurige der eigentlich schon mit sehr vielem abgschlossen hat, und es viel mir da nicht schwer das anzunehmen und ich habe da eine Art Erleichterung verspürt.

Es war nicht extrem, aber schon deutlich und dann habe ich das weitergemacht. Nicht mehr dieses "Es ist doch eigentlich einfach.", sondern einfach nachgedacht und jeden Gedanken, der negativ war und Zweifel äusserte und jedes Gefühl das unangenehm war, so wie diese Art Traurigkeit die immer im Solarplexus, auch jetzt ist, wohlwollend zu begrüßen. Vorher habe ich versucht zu ignorieren und nicht zu bewerten, aber jetzt wo ich mich eben sozusagen "geteilt" hatte, in den souveränen und zufriedenen Teil und den Hoffnungslosen, da gelang es mir aufeinmal nicht nur nicht zu bewerten, sondern wirklich anzunehmen. Und ich bin heute morgen anders aufgewacht, zufriedener und mit mehr Energie und Hoffnung. Ich bin jetzt an einem Punkt an dem mein Vertrauen intellektuell nicht mehr steigen kann, aber da noch nicht viel hinter ist und v.a. war, aber weil es eben intellektuell jetzt groß ist und ich für mich vollkommen klar habe wie das "theoretisch funktioniert" mit der Annahme und dem Glauben allgemein, so konnte ich dann umschwenken und das auch umsetzen.

Vielleicht geht es Dir ja bald ähnlich.

Viele Grüße,
C.
 
Hi Katarina,

du hast dir die Antwort auf wo die "Liebe in sich selbst" bleibt..schon selbst gegeben;)

@katarina
wenn man - mit dem Verstand - die Subjektivität und illusionäre Natur aller Geschehnisse erkennt......

wenn man erkennt, dass es kein objektives "richtig" oder "falsch" gibt, wenn man erkennt, dass das "da draußen" eine Projektionsfläche des "innen" ist...

wenn man erkennt, dass alles Bemühen um irgendetwas (so "sinnvoll" es für den Erfahrungszuwachs auch sein mag) einem "vom eigentlichen" trennt

wenn man erkennt, dass der Schlüssel die Annahme von allem so wie es ist, ist und man gleichzeitig erkennt, dass das sogar so weit geht, dass es gilt, sich selbst in seiner Unfähigkeit, alles so anzunehmen wie es ist, anzunehmen, dann bekommt das Ego plötzlich massive Ausfallerscheinungen.

Du hast erkannt aus dem Denken heraus..jetzt ist der nächste Prozess das Erkannte auch in dir fühlen zu können.
Fühle wie sich das Ego anfühlt und fühle wie sich Mitgefühl-Liebe, zu dir selbst und allen anderen Wesen anfühlt.
Hast du dies tief in dir intergriert, dann wirst du mit der Zeit dich immer für die Liebe entscheiden können, für dich selbst. Durch diese Annahme wird sich Liebe in dir weiten und dein Herz öffnen.
Menschen haben genau in dem Punkt den freien Willen, für die Liebe oder Angst-Ego sich zu entscheiden.

Fühlst du dann diese mit Worten nicht zu beschreibende tieferfüllende Liebe, wirst du Vertrauen in deine innere Führung dir selbst schenken können.
Mit diesem Vertrauen wird Angst ein Fremdwort werden.

Seyla
Jade1

 
Hi Katarina,

Das "Auflösen des Ego" ist bloß eine Verstandesaktivität, genau so wie all die Dinge, die man meint "erkannt" zu haben, die man meint "zu wissen", die man meint noch zu brauchen.

Es geht nicht um das Auflösen des Ego, es geht darum, dass du dich selbst auflöst, darum dass du selbst stirbst.
Das kannst du nicht "machen". Du kannst überhaupt nichts machen, nur denken. Und nicht einmal das, du bist noch nicht einmal der Denker.

Die Gedanken kommen und gehen, du hast darauf keinen Einfluss. Die Handlungen geschehen, es gibt keinen der handeln würde.
Du selbst Katarina, kannst weder annehmen noch ablehnen. Du bist es nicht die morgens aufsteht und abends die Zähne putzt.

Du kannst auch nichts erkennen und nichts wissen. Du kannst das Leid nicht beenden oder es herbeirufen, und letztlich:

Du kannst dieses Dilemma nicht lösen, weil du gar nichts lösen kannst, weil du gar nichts tun kannst.

Du musst nur eines erkennen: Dass du es auch nicht brauchst.
Alles geschieht, auch ohne dich. So wie die Blätter einfach so fallen, schreibst du einfach so auf dem Computer, kommen einfach so die Gedanken, kommt einfach so die Sonne am Morgen und deine Haare im Laufe der Monate. Es kommt der Hunger, es kommt das Essen, es kommt das Wollen, es kommt das Tun.

Genauso wenig wie die Erde dich braucht, damit sie um die Sonne wandert, braucht "dein" Organismus dich, damit er sein Leben lebt. Du bist nicht die Handelnde.

liebe Grüße
 
Hi,

zunächst mal Danke für eure Hinweise und Bemerkungen. Also Geduld (ich bin der ungeduldigste Mensch auf Erden), Vertrauen (was ist das?) und Einstellen der Suche nach Liebe (hart, aber wohl richtig). Rocket soft, Deine Aufforderung, noch ein wenig ehrlicher zu sein, muss du präzisieren. Inwiefern?

@ condemn

Da ist wie ein schwarzer Schleier eine Traurigkeit die über allem liegt und ich hatte die Idee mit sozusagen "Zwei zu teilen".

Ja, den schwarzen Schleier der Traurigkeit, der über allem liegt, den kenne ich sehr gut und die Idee mit der "Zweiteilung" hatte ich auch schon. Witzig! Aber sag, was machst Du mit Deinen zwischenmenschlichen Kontakten (oder bist Du alleine?). Ich weiß überhaupt nicht mehr wie ich mich da stellen soll. Beispiel: ich beiße aus Angst vor Verletzung um mich und halte mir damit z.B. jede liebevolle Annäherung durch meinen Mann vom Hals. Dabei leide ich , es tut weh, ich will ja Liebe, gleichzeitig aber auch nicht, denn es tut so weh, wenn sie wieder vorüberzieht. Ich bin verletzend und verletzlich und indem ich ihn zurückstoße, stoße ich mich selbst zurück. Dann stehe ich da und spüre die innere Wut und Traurigkeit und sage mir, das gilt es jetzt einfach anzunehmen. Basta! Aber das macht nix besser. Es geht auch nicht vorbei, es wird immer schlimmer. In diesem Prozess bleibe ich bei der Identifizierung mit dem Schmerz stecken, aber da bin ich dann wahrscheinlich bei dem Thema Geduld und Vertrauen. .....Ja, ja, ich sag Euch, bin ich froh, wenn das alles endlich ein Ende hat. Wie konnten wir überhaupt so bescheuert sein, uns auf dieses dämliche Spielchen einzulassen.

Viele Grüße,
Katarina
 
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