Weihnachten

silberstern

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20. August 2005
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146
Hallo liebes Forum,

Weihnachten nährt sich unaufhaltsam und so sehr ich es dieses Jahr auch verdrängen mag - es hilft alles nichts - muss ich mich damit auseinandersetzen, daß wir zum ersten Mal ohne meinen Vater "feiern" müssen.

Es ist ein total absurder Gedanke für mich. Manchmal frage ich mich, ob ich mich "anstelle", schließlich bin ich 32. Meine beiden Geschwister sind auch erwachsen und wohnen in verschiedenen Städten - dennoch war das Weihnachtsfest ein Highlight in unserer Familie, ein heimeliges Zusammentreffen der Familie. Diesmal wird es anders sein.

Zum ersten Mal sind wir nun nicht mehr komplett. Ich weiß gar nicht, aber es wird bestimmt super schrecklich und traurig werden. Mein Vater fehlt so unendlich und die ganzen Rituale an Weihnachten sind sinnentleert.

Wie geht es euch an solchen Tagen? Wenn ihr eure liebsten Menschen vermisst? Was tut ihr? Laßt ihr die "Feier" ausfallen? Flieht ihr irgendwohin? Oder feiert ihr, wie ihr es immer getan habt?:escape:
 
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ja es ist immer schoen, seitdem ich auszog macht das weihnachtsfest zu hause viel merh spass, ist halt irgendwie schoen..
bin aber dieses jahr am ueberlegen ob ich nicht ueber weihnachten wegfahre...
an einen eher leeren ort.
ganz allein mit sich und seinen gedanken... wahrscheinlich schaffe ichs diese jahr noch nicht, aber wer weiss..
 
also als der wichtigste mensch in meinem leben mein grossvater gestorben ist, konnte ich noch nicht so richtig damit umgehn, heuer weihnachten mal anders als sonst zu feiern.

aber egal ob er körperlich anwesend ist oder nicht, ich habe ihn sehr geliebt und das wird sich auch nicht ändern. mein großvater ist in meinem herzen und das für immer, also ist er auch am weihnachtsfest mit meiner restlichen familie immer dabei.
 
Hallo,

vor ein paar Jahren ist mein Opa eine Woche vor Weihnachten verstorben. Er war zwar schon Jahre lang schwer krank, allerdings war sein Tod unerwartet für uns.

Wir (Onkel m. Familie, Oma, "meine" Familie) haben uns dann entschieden, allein zu seinem Andenken, in alter "Familientradition" gemeinsam zu feiern - "wie immer". Opa hätte sich darüber sehr gefreut. Einerseits war das "Fest" sehr traurig, andererseits auch sehr schön und besinnlich.

Wir (Freund & ich) feiern normalerweise immer "abwechselnd"...einmal bei meiner und einmal bei seiner Familie. Im Jahr darauf haben wir bei meinem Freund gefeiert. Meine Eltern haben wie immer mit dem Rest der Familie "in alter Tradition" gefeiert und auch wieder über Opa gesprochen und in Erinnerungen an ihn "geschwelgt".

Seitdem habe ICH nicht mehr mit "dieser" Hälfte meiner Familie gefeiert. Mit Oma, Onkel, Tante, Kusin habe ich kein Näheverhältnis und "nur" mein Opa hat mich noch an diese Familienhälfte gebunden...mit ihnen OHNE meinen Opa zu feiern, passt einfach nicht. Es IST einfach nicht mehr das, was Weihnachten immer für mich dargestellt hat.
Mit meiner "Schwiegerfamilie" ist es da anders, dort sind noch "alle, die dazugehören" da und Weihnachten damit "normal" und so, wie es sein "sollte". Deshalb bin ich an DIESEM Tag lieber bei ihnen.

Lg

Shanna
 
Ich möchte da eine Geschichte erzählen:
Der Vater meiner Nachbarin starb in einem hohen Alter und es war nicht sehr überraschend. Ein paar Monate später kam das Enkel von meiner nachbarin zur Welt. Als die Taufe nahte, hatte meine Nachbarin einen seltsamen Traum:
Ihr Vater kam zu ihr und bettelte weinend:"Bitte lasst mich auch bei der Taufe dabei sein, ich will mitfeiern!" Daruaf antwortete meine Nachbarin:"Natürlich kannst kommen, ich freue mich sogar sehr darüber!"

Als ich diese Geschichte hörte, es war heuer im Sommer, hab ich mir vorgenommen, meine Oma zum Weihnachtsfest einzuladen. Sie ist vor 11 Jahren gestorben und besucht mich immer wieder noch in meinen Träumen.

Liebe Grüsse Maritza
 
Liebe Silberstern,

was glaubst Du würde Dein Vater an dieser Stelle tun? Zünde Dir eine Kerze an, und versuche mal in aller Ruhe mal nachzudenken, was Dein Vater zu Weihnachten gesagt hat, oder spüre einfach mal in Dir hinein. Wie würde es denn Deiner Mutter deinen Geschwistern gehen, wenn Du jetzt auch nicht zu Weihnachten da währest?

Und Trotzdem:

Wenn Du das Gefühl hast, mal Weihnachten ganz anders zu erleben wollen, dann ist das auch völlig Ok. Wenn Du auf Dein Herz hörst, wird es immer richtig sein.

Ja Weihnachten wird sicher für Dich und Euch anders sein, aber es muss deshalb nicht trauriger sein, vieleicht ein wenig besinnlicher. Zündet doch eine Kerze für Euren Vater an, und denkt, er währe jetzt im Geiste bei Euch, redet mit ihm oder auch über ihn, bezieht ihn einfach in Euren Gesprächen mit ein. Es darf geweint aber auch gelacht werden.

Liebe Grüße vom Fauchi
 
Der Lebensgefährte meiner Mutter starb letztes Jahr 2 Wochen vor Weihnachten, er war wie ein Vater für mich. Meine Mutter flieht heuer vor Weihnachten und fliegt am 22.12. weg und ich feiere mit meinem Freund und seiner Oma in unserer Wohnung. Der Freund meiner Mutter ist am 24. sicher bei ihr und vielleicht sitzt er auch mal kurz bei uns am Tisch, wer weiß?!
 
silberstern schrieb:
Hallo liebes Forum,

Weihnachten nährt sich unaufhaltsam und so sehr ich es dieses Jahr auch verdrängen mag - es hilft alles nichts - muss ich mich damit auseinandersetzen, daß wir zum ersten Mal ohne meinen Vater "feiern" müssen.
 
hallo Silberstern,

am 11.11., also vor nicht mal 2 Wochen ist auch mein Vater verstorben! Ich fühle mit dir und weiß, wie es dir geht. Bei mir bzw. uns (ich habe noch 4 Geschwister) ist es ähnlich. Wir haben uns zusammengesetzt und besprochen, wie wir das machen heuer Weihnachten. Die ersten ohne Eltern!!! (Meine Mutter ist erst vor drei Jahren vorausgegangen! Wir sind zu folgendem Schluss gekommen: Vater hätte gewollt, dass wir Weihnachten zusammenkommen und feiern, so wie es unsere Familie immer getan hat. Es ist immer ein Zusammenkommen von der gesamten Familie gewesen. Dies sollte unbedingt erhalten bleiben (auch wenn die Familie bei dir nicht so groß ist). Zum Andenken an unsere Eltern treffen wir uns auch heuer. Zum ersten Mal nicht mehr in der elterlichen Wohnung, die wir noch auflösen müssen in den nächsten zwei Wochen, was mir besonders weh tut, da wir diese Wohnung dann nie mehr betreten können und der zentrale Treffpunkt nun nicht mehr dort ist. Heuer findet die Weihnachtsfeier bei meinem Bruder statt, nächstes Jahr werde ich alle einladen und nächstes Jahr bei meiner Schwester und so wechseln wir uns nun ab. Das wäre im Sinne unserer Eltern gewesen und darum tun wir es auch. Und Außerdem, der Rückhalt ist am größten, wenn man in der Kraft der vereinten Familie ist. Im Sinne von geteiltes Leid ist halbes Leid.
Hoffe, ich konnte dir ein klein bisschen helfen!!! Ich bin auch sehr traurig, aber so kommt man am schnellsten wieder auf die Beine, wenn man sich trifft, zusammenhält und sich gegenseitig stärken kann.

Ich umarme dich von Herzen,
Silvie
 
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hallo silberstern!

auch ich knuddel dich erstmal gaaanz doll!!! du weisst ja, ich kann dich sooo gut verstehen!
es wird ja auch das erste weihnachten ohne meinen daddy sein!

ich habe nichts dekoriert und werde es auch nicht tun! heiligabend kommt auch kein besuch und ich möchte es ganz anders als sonst ablaufen lassen!
meine tochter bekommt natürlich trotzdem geschenke und einen tannenbaum, aber alles andere möchte ich aus meinem befinden heraus entscheiden.

geschwister habe ich keine und mit meiner mutter (wir hatten schon immer spannungen) habe ich seit dad's tod keinen kontakt mehr.

es wird ein sehr trauriges weihnachten werden. im schrank wartet ein goldenes 'bescherungsglöckchen', was wir weihnachten schon seit generationen zur kinderbescherung geläutet haben. mein dad schon für mich und sein dad für ihn.

dieses jahr wird das 'bescherungsglöckchen' im schrank bleiben... ich werde es nicht läuten können.

FÜR ALLE, DIE WEIHNACHTEN AUF EINEN GELIEBTEN MENSCHEN VERZICHTEN MÜSSEN:
ICH WÜNSCHE EUCH VON GANZEM HERZEN LIEBE UND GANZ VIEL KRAFT!!!:trost:
 
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