Was soll ich daraus lernen? Habe ich mir so etwas wirklich ausgesucht?

Hi Zauberlehrling!

Seyla hat m.A.n. schon etwas Wichtiges gesagt, nämlich dass es um Wahrnehmung und bewusstes Wahrnehmen geht. Die ganzen "äußeren Angelegenheiten" wirbeln viel Staub auf, haben aber oft eine andere Bedeutung und wenn man tiefer geht, landet man meistens bei Beziehungen zu Mitmenschen und sich selbst, letztlich landet man immer beim Thema Trennung.... Damit meine ich nicht: Konsequenz Trennung. Ich meine, das alles was man wahrnimmt einen gewissen Grad an Trennung in einem selbst wiederspiegelt.

Mal sehr allgemein formuliert:

Trennung ist Mangel an "Selbst"/Liebe. Dieser Mangel besteht wohl bei wirklich (fast) allen, äußert sich im Inneren als ein Gefühl von Schuld und Verurteilung. Egal worauf sich dieses Gefühl bezieht, ob auf andere oder einen selbst. Letztlich ist das sogar fast egal.

Der Mangel an Liebe ist nicht wirklich. Er ist eher ein Mangel an Wissen/Erkenntnis über das was man eigentlich ist, was Wahrnehmung ist.

Wahrnehmung jeglicher Art verdreht alles, wenn sie einen "beeindruckt", wenn man ihr Glauben schenkt. Es ist als ob alles sagt: Trennung ist wirklich, Mangel ist wirklich. Es ist sogar fast egal, was man wahrnimmt, denn Wahrnehmung spiegelt immer Trennung und immer eine Art Verdrehung dessen was wirklich ist. Innerhalb der Trennung scheint es "Grade" zu geben, z.B. auf der einen Seite eine wunderschöne Liebesbeziehung die nicht besser sein könnte, auf der anderen Seite eine Beziehung verbaler und körperlicher Gewalt. Das sind Pole innerhalb der Wahrnehmung, und so unterschiedlich sie auch wirken: Trennung spiegeln sie beide. Was ich damit sagen will ist: Es geht nicht unbedingt darum WAS man wahrnimmt, sondern WIE. Das WAS beeindruckt sehr und hält den Verstand dazu an, nach Lösungen zu suchen. Aber der Verstand ist selbst eine Art "äußeres Instrument". Krasser gesagt: Er ist reaktionär und ein "Fanatiker" und grundsätzlich im Irrtum. Das ist nebenbei auch der Grund, warum es so schwer ist über solche Dinge zu schreiben, denn es ist ja zum großen Teil wieder der Verstand der schreibt und er schrammt immer am Wesentlichen vorbei... ;)

Aber das was ich sagen will ist: Das WIE ist wichtig, und damit meine ich Gefühl. Um in die richtige Richtung zu kommen, ist Verstehen notwendig. Aber das Paradoxe ist: Der Verstand informiert sich selbst ständig falsch. Er reagiert zuviel. Er ist kein Mittel zum Verstehen, sondern baut Blockaden vor das wahre Verstehen. Der Verstand kann in jede Richtung gehen, aber er ist nicht frei in der Wahl, weil er zu viel an Wahrheiten glaubt die in der Trennung liegen. Er sagt: Das eine ist wahr... "das ist so"... und schließt damit das Gegenteil aus, und er tut das automatisch, weil er reagiert.

Um es weniger allgemein und mehr auf Dich bezogen zu sagen: Eine Lösung wird durch Verständnis erreicht, weil Verständnis immer Schuld und Verurteilung abbaut, was in der Konsequenz "öffnend" wirkt und die richtige "Art" der Wahrnehmung das WIE zuläßt. Sollte ich es beschreiben würde ich sagen, es ist eine Art Wphlwollen... Man kann eigentlich nicht sagen was es ist, denn auch das Wort Liebe passt nur sehr begrenzt, weil der Verstand sofort wieder eine gedankliche Vorstellung davon hat. Aber es ist eben das Gegenteil von Verurteilung. Man kann ganz konkret und klar sagen: Solange Verurteilung da ist, solange Schuld da ist, ist man im Irrtum. Das ist aber kein konstanter Zustand, es ist eher wie ein Hin- und Herspringen von Moment zu Moment. Deshalb ist Bewusstheit so wichtig.

Du kannst Deine Situation von innen nach außen verändern. Das ist ein Fakt. Das kann jeder und mit jedem Problem. Dazu ist aber wichtig, davon wegzukommen sich vom Außen zu sehr beeindrucken zu lassen. Eine äußere Lösung spiegelt zwar immer das "innere WIE" wieder, ist letztlich aber immer eine Verschiebung. Eine äußere Lösung bringt das berühmte "vom Regen in die Traufe"... es stellt sich ganz simpel wieder ein neues Problem in den Weg und auch wenn es vollkommen anders aussieht (was aber selten ist, weil es schon immer auch einen roten Faden ein "Thema" gibt), so ist das Gefühl doch immer dasselbe... eben Verurteilung...Schuld...Trennung...Mangel...Angst

Ich merke gerade, das man echt nicht beschreiben kann wie es richtig ist, man kann es nur umgekehrt... :D ...also wie es falsch ist. Und falsch ist krass gesagt: Das Innen vom Außen bestimmen zu lassen.

Pass auf... Vielleicht kann ich Dir zeigen was ich meine. Und vorher sage ich besser: Erstens hat das Problem jeder und auch wenn das jetzt arrogant von mir sein wird, ist es das nicht wirklich, weil ich weiß das es mir nicht anders geht... Ich weiß nicht ob es funktioniert, vielleicht habe ich jetzt schon zuviel erklärt :D Lies nur mal folgendes und achte auf Deine gedanklichen Reaktionen und wie sie Dein Gefühl und das "Wie" (der Wahrnehmung) bestimmen:

Das was Du für das Problem hältst ist kein Problem, weil es unwichtig ist.

Es ist vollkommen egal, ob geschieht wovor Du Angst hast, oder ob nicht geschieht wovor Du Angst hast, weil Du nicht mal weißt wovor Du Angst hast.

Was immer Du darüber denkst ist falsch. Du irrst Dich in jedem Moment.

Ob Dir das außen sagt: "Du schaffst es..." oder ob es sagt: "Du schaffst es nicht". ist unwichtig, weil solange Du eins von beidem glaubst, schaffst Du es nicht.

Glaube diesen Worten, denn sie sind die einzige Wahrheit: Du schaffst es nicht!


Verstehst Du was ich meine? Du kannst das lesen und glauben, oder Du kannst es lesen und nicht glauben, dafür das Gegenteil oder etwas anderes glauben... Darauf kommt es nicht, solange unbewusste Reaktionen ausgelöst werden. Die Worte (und jede Wahrnehmung) sollten nicht das "WIE" bestimmen, weil das in jedem Fall zu einem Irrtum führt. Krasser gesagt: Die Worte sind unwahr. Ich kann hier nichts schreiben, das wirklich wahr ist und nichts das man wahrnimmt kann einem sagen wie das "WIE" funktioniert, weil es in dem Moment unterbrochen ist, in dem man sich beeindrucken läßt. Verständnis ist wichtig, und es gibt tausend vermeintlicher Wege... z.B. Psychoanalyse. Nur: Solange man analysiert versteht man nicht. Das Verstehen kommt durch eine Unterbrechung der gedanklichen Reaktionen. Verstehen äußert sich immer im Gefühl. Man kann versuchen es zu formulieren und dem vielleicht sogar einigermaßen nahe kommen. Aber das WIE (...man wahrnimmt) ist zuerst Ursache... im weiteren ist es durchaus auch Wirkung, einfach weil eine "Öffnung" weiteres Verständnis und damit "richtige Wahrnehmung" ermöglicht. Es ist als ob man einen Schritt nach dem anderen darauf zu macht. Aber die Ursache liegt im Gefühl, nicht in der gedanklichen Analyse, die immer reaktionär ist. Sie stellt immer Polaritäten her und keine davon ist wahr oder eine Lösung...

So, jetzt höre ich auf... :D ;)

VG,
C.
 
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Hallo Condemn,

wenn du dich Seyla tlw. anschließt, dann muss ich trotzdem sagen, dass du eine andere Art hast, deine Meinung zu äussern und jemanden etwas vor Augen zu führen. In Seylas Beiträgen hörte ich von Anfang an einen aggressiven Unterton und einen Vorwurf/ Be-Wertung heraus, trotzdem habe ich geantwortet, weil ich nichts zu verbergen und in meinen Augen mich korrekt verhalten habe.

Ich kann dir aus einer anderer Angelegenheit sagen, dass ich durchaus in der Lage bin, mich in die Lage eines anderen Menschen zu versetzen, um daraus sein Handeln zu verstehen und die Situation so anzunehmen, wie sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt ist. Deshalb weiss ich, was du mir sagen möchtst, weil ich es in den meisten Fällen so praktiziere.

In dem Fall meines Vaters fällt mir das sehr schwer; ich versuche es zwar, allerdings ist mir eine ungeheure Wut, mich derart vorzuführen, um sich selbst vor seiner Verantwortung zu drücken. Es ärgert mich zutiefst, dass ich als Sündenbock herhalten muss, obwohl ich mir nichts vorzuwerfen habe und dass eine weitläufige Bekannte, die mich bereits auch schon juristisch vertreten hat, die jetzt für ihn tätig zu sein scheint, durch die ganzen Vorwürfe ein vollkommen falsches Bild von mir bekommen muss.

Trotz allem muss ich mich von niemandem (damit meine ich nicht dich) so anfauchen zu lassen. Wenn jemand also Verständnis predigen möchte, dann sollte er diese vorleben, nicht persönlich werden und die Sachlichkeit behalten.

LG
Zauberlehrling :zauberer1

P.s. Danke für deinen Beitrag :)
 
Hallo Condemn,

wenn du dich Seyla tlw. anschließt, dann muss ich trotzdem sagen, dass du eine andere Art hast, deine Meinung zu äussern und jemanden etwas vor Augen zu führen. In Seylas Beiträgen hörte ich von Anfang an einen aggressiven Unterton und einen Vorwurf/ Be-Wertung heraus, trotzdem habe ich geantwortet, weil ich nichts zu verbergen und in meinen Augen mich korrekt verhalten habe.
Ja, das ist mir schon klar, kann ich auch verstehen.


Ich kann dir aus einer anderer Angelegenheit sagen, dass ich durchaus in der Lage bin, mich in die Lage eines anderen Menschen zu versetzen, um daraus sein Handeln zu verstehen und die Situation so anzunehmen, wie sie zu dem jeweiligen Zeitpunkt ist. Deshalb weiss ich, was du mir sagen möchtst, weil ich es in den meisten Fällen so praktiziere.
Gut, das freut mich. Hätte das Ding fast nicht abgeschickt, weil ich es ja sehr allgemein geschrieben habe.


In dem Fall meines Vaters fällt mir das sehr schwer; ich versuche es zwar, allerdings ist mir eine ungeheure Wut, mich derart vorzuführen, um sich selbst vor seiner Verantwortung zu drücken. Es ärgert mich zutiefst, dass ich als Sündenbock herhalten muss, obwohl ich mir nichts vorzuwerfen habe und dass eine weitläufige Bekannte, die mich bereits auch schon juristisch vertreten hat, die jetzt für ihn tätig zu sein scheint, durch die ganzen Vorwürfe ein vollkommen falsches Bild von mir bekommen muss.
Das es Dir da an Distanz fehlt, ist ja vollkommen klar. Ich glaube, das ist bei wichtigen Beziehungen immer der Fall... Man kann sie kaum distanziert betrachten. Daher halte ich auch Probleme dieser Art für emotional mit am schwersten. Ein Problem ist immer der Seiltanz zwischen Verantwortung und Unabhängigkeit. Verantwortung ist ein Fakt. Da kommt man nicht drum herum. Das Paradoxe ist: Man kann sie nur wirklich dann wahrnehmen, zum Besten für alle, wenn eine gewisse Unabhängigkeit ebenfalls da ist. Oder anders gesagt: Von jemandem, der sehr abhängig ist (z.B. Ansehen... was auch immer), kann man kein verantwortliches Handeln erwarten. Das ist leider einfach so. Das meine ich nicht auf Dich bezogen, auch nicht auf Deinen Vater, sondern allgemein. Ich weiß ja nicht wie Eure Beziehung aussieht.

Aber eine Beziehung, egal welche, ist selten konstant. Das Positive an sehr langen Beziehungen wie z.B. zu Eltern, selbst dann wenn sie schlecht sind, ist, das man leicht eine Art "roten Faden" finden kann. Einfach weil sie schon das ganze Leben lang existiert. Und der "rote Faden" hat, wie ich glaube, immer mit Abhängigkeit zu tun und einem Prozess der Befreiung. Versuch vielleicht mal diese Sache aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Du hast sicher schon einige Probleme gehabt, von denen Du jetzt sagen würdest, das es gut war. Es hat sich mies angefühlt, war hart... aber das war es, weil Du nicht wusstest wo es Dich hinführt. Würdest Du jetzt wissen, was daraus entsteht, für Dich selbst, könnte es sein, das Du den Weg gerne gehen würdest. Ein Happy End kann jede Menge Formen annehmen ;)

VG,
C.
 
Letztendlich ja, auch wenn diese bittere Pille nur schwer zu schlucken ist.

Es geht immer und immer wieder um Enttäuschungen und Ent-Täuschungen.

:)

Liebe Grüße
Abraxas

.
 
Hallo Condemn,

das von mir erwähnte Beispiel, dass ich mich auch in die Situation anderer versetzen kann, hat in dem bestimmten Fall auch etwas mit einer mir sehr nahestehenden Person zu tun, die mir sehr am Herzen liegt und wo eine sehr starke Verbundenheit da, aber auch ein ständiges Auf und Ab, vorhanden ist. Und trotzdem bin ich in der Lage, das Ganze von der anderen Perspektive aus betrachten und mir aus dem, was diese Person mir bereits gesagt hat, von meinem Bauchgefühl Schlüsse ziehen.

Wie gesagt, bei meinem Vater fällt es mir schwer. Das einzige was ich aus den letzten 7 Monaten verstehe, ist, dass dies alles anscheinend passiert, damit ich lerne, mich von meiner Familie zu lösen, um für mich mein Leben aufzubauen, ohne ständig im Hinterkopf zu haben, dass ich dies und jenes für meinen Vater oder meine Mutter machen muss, sondern das sie ihre Fehler selbst ausbügeln müssen. Klar, ging es "unbewusst" darum, dass ich durch mein Mitwirken und Helfen Anerkennung haben wollte, die ich nie bekommen habe. Ebenso ist es klar, dass dies alles ein Lernprozess ist, was in diesem Jahr alles passiert.

Ich habe vielleicht auch den falschen Titel gewählt; hätte vllt. eher schreiben sollen "Wieso macht ein Vater das, seine Tochter vor Gericht ziehen..." Aber letzendlich wusste ich bei Threaderstellung schon, dass der Lernprozess dahinter steckt, sonst hätte ich nicht geschrieben "was" ich daraus lernen soll...

LG
Zauberlehrling :zauberer1

P.s. Du darfst immer "abschicken"... Du schreibst sehr angenehm, unmissverständlich und sachlich! :schnl:
 
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Liebe Zauberlehrling,

es ist gut, dass Du die Wut spüren darfst (es Dir selbst erlaubst) - sie wird auch wieder vergehen, wenn Du da durchgehst... Nur verdrängen solltest Du sie nicht, dann bleibt sie und kommt in zerstörerischer Weise wieder hoch...

LG
Ahorn
 
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