Na gut, damit keiner weint hier noch die fehlenden "Grundfarben"...
Das Grün, wenn es eher dunkel und bläulich ist wie Tannengrün, wirkt stabil, fest, beharrend und konstant. Das tiefe Grün, das verwendet wird besitzt keine nach außen wirkende expansive Energie wie ein frisches Lindgrün, sondern ist die Farbe einer ausgereiften, gesättigten und gestauten, Energie. Die gestaute Energie ruht aber nicht, sondern ist ein inneres konzentrisches Spannungsgefüge. Es erscheint nach außen statisch. Wie bei jeder anderen Grundfarbe variiert auch bei Grün die Bedeutung der Farbe, wenn sich der Farbton ändert. Je mehr verdunkelndes Blau dem Grün zugefügt wird, desto fester, »kälter«, gespannter, härter und widerstandskräftiger ist die psychische Wirkung der Farbe. Ähnlich wie die Moleküle in einem festen Körper ein Spannungsgefüge bilden, das man von außen nicht sieht, so bilden auch in jedem Menschen die selbstbezogenen Gefühle ein Spannungsgefüge. Es ist die Einstellung des Menschen zu sich selbst. Sie bildet sein »Ich«, sein »Selbstwertgefühl«. Grün wirkt stabil und konstant. Es repräsentiert damit die festen, also geltenden Werte. Das verwendete Grün, das eher dunkel und bläulich ist, entspricht einem Menschen, der den inneren und äußeren Anfechtungen trotzt, der zu seiner Überzeugung steht und daher eine stabile Selbstachtung besitzt. Für ihn gilt der Leitsatz »Tue recht und scheue niemand«. Dieses Grün repräsentiert die Stabilität der Überzeugung und Selbstachtung, der echten Anerkennung und moralischen Geltung. Geltung, als Ansehen und Würde, als Kompetenz und Autorität, als Eigentum und als dominiertes Revier. Wo die innere Stabilität des Grün und damit die Integrität, Würde und Selbstachtung fehlen, werden sie mit dem äußeren Schein, mit dem Gehabe der Würde, mit materieller oder geistiger Protzerei vorgespielt. Prestige wird zur Pose. Der Geltungsbedürftige bedient sich der Statussymbole, um den Anschein von Geltung vorzutäuschen. Er setzt sich ins Rampenlicht; er richtet die Scheinwerfer auf sich; er mimt Stabilität, Größe, Würde und Prestige.
Das Blau, vor allem das dunkle bewirkt von allen Farbempfindungen die tiefste Beruhigung. Experimente haben bewiesen, dass bei längerem Betrachten von Dunkelblau die Atmung langsamer wird, Puls und Blutdruck sinken. Die allgemeingültige Bedeutung von Dunkelblau ist die Ruhe. Das dunkle Blau bewirkt eine entspannte Ruhe und Zufriedenheit. Es vermittelt das Gefühl der Befriedigung und unendlichen Harmonie, der Einordnung, der Verbundenheit und Geborgenheit. Darum ist der Mantel der Gottesmutter Maria blau. Das Blau ist die weibliche Farbe an sich im Gegensatz zu dem männlichen Rot. Es entspricht dem Selbstgefühl der Zufriedenheit und Zurückhaltung. Im Zustand der inneren Ruhe und absichtslosen Zuwendung ist man besonders empfindsam und feinfühlig. Der Gefühlszustand von Blau ist daher eine Voraussetzung für die subtile Einfühlung und das ästhetische Erleben. Blau ist Symbolfarbe für die Dauer und zeitlose Ewigkeit. Der Mensch erlebt im Blau des Äthers die Einheit mit dem All als ewige Ruhe. Aus diesem Grunde wird während der Meditation blaues Licht als sehr förderlich, beruhigend und entspannend bevorzugt. Blau ist auch die Farbe der Tradition und der Bindung, der Treue. Die Art der Bindung und das Gefühl der Zugehörigkeit äußern sich in der Wahl der Blau-Töne. Wie das Wasser als mystisches Symbol für die Seele steht, so steht das tiefe Blau der unendlichen Ruhe auf dem Meeresgrunde entsprechend einem Tiefen Seelenfrieden.
Na, alles klar? - und warum werden wohl kleine Jungs in hellblau und kleine Mädchen in Rosa angezogen?
Vielleicht erzählt es euch der Nikolaus - fragt ihn doch mal!
Der müsste sich mit Kindern auskennen...