Ich habe jetzt nicht alle 12 Seiten durchgelesen, und möglicherweise sind einige der Gründe, die ich hier anführe, schon mehrfach genannt worden.
Ich denke, die Verwahrlosung und Verrohung vieler junger Menschen heute geht auf das Konto mehrerer Faktoren.
Zum einen ist da das zersetzende Weltbild der Alt-68er, das organische, Schutz und Geborgenheit gebende Strukturen wie Volk und Familie negativ besetzt hat, und mittlerweile die meinungsbildenden Institutionen erobert hat. Natürlich ist es legitim und bisweilen auch Not-wendig, Autoritäten zu hinterfragen - aber was da geschehen ist, hat mit einem kritischen Hinterfragen und einer Not-Wende, einer Kurskorrektur auf dem Weg zu einem höheren Bewußtsein, nichts zu tun, sondern ist zu einer puren Antihaltung verkommen, einer destruktiven Ideologie, die alle bisherigen Strukturen, auch die gesunden und lebenserhaltenden - unsere WURZELN!-, zu Konstrukten menschlicher Beliebigkeit und unterdrückerischer Willkür erklärt hat, die es zu zerstören gilt.
Hand in Hand damit geht - auch wenn es zunächst wie ein Paradoxon anmuten mag, gehört doch der Kapitalismus zu den erklärten Hauptfeinden der Linken - die totale Liberalisierung der Wirtschaft, die mit aufgesetzem Grinsen daherkommt und eine grenzenlose Welt (vermeintlich) glücklicher Erfolgsmenschen zum der Masse vorgegaukelten Ideal stilisiert. In Wirklichkeit handelt es sich jedoch um eine totale Unterjochung unter die Interessen des Kapitals. Heimat, Familie, Zusammenhalt? Ist Geschichte - heute ist "Flexibilität ohne Grenzen" angesagt! Klingt doch positiv, oder? Aber nur scheinbar, denn "flexibel" sein in diesem Duktus bedeutet, verfügbar sein für die Interessen der Wirtschaft, auf der Matte stehen für den Arbeitgeber, wenn dieser es will. Unternehmungen mit der Familie können nicht mehr geplant werden, weil immer mehr Menschen auf Abruf arbeiten, ebenso wie immer mehr Eltern - der Kinder wegen, damit wenigstens ein Elternteil daheim ist - in Gegenschichten arbeiten und einander allenfalls noch zum Mittagessen und am Wochenende sehen.
Parallel zu dieser Zerstörung der Familien wird der Ruf nach externen Betreuungsangeboten für die Allerkleinsten immer lauter - das liegt ja auch nahe, weil in den meisten Familien heute beide Eltern arbeiten müssen, um einen mittleren Lebensstandard halten zu können.
Dahinter stehen aber wiederum die Interessen der unheiligen Allianz aus Kapital und linken Ideologen: die einen wollen, daß Menschen auch als Eltern mit ihrer Arbeitskraft verfügbar bleiben und sich nicht mit so "überflüssigen" Dingen wie Kindererziehung beschäftigen, und die anderen möchten so früh wie möglich den staatlichen Zugriff auf die lieben Kleinen, um ihnen ihre eigene entwurzelte und mittlerweile schon zur Doktrin erhobene Weltsicht einzupflanzen und damit eine mögliche Vermittlung identitätsstiftender und gemeinschaftsfördernder Werte durch die Familie zu konterkarieren.
So werden schon die Kleinsten darauf vorbereitet, funktionierende Mitglieder einer gleichgeschalteten, ideologiegesteuerten und herzlosen Gesellschaft zu sein.
Die Alt-68er predigen auf der einen Seite einen hemmungslosen Individualismus, der alle möglichen menschlichen Niederungen an die Oberfläche kehrt, aber heben dabei den echten, fruchtbaren Individualismus kreativer Geister auf, indem sie jeden, der sich nicht vereinnahmen läßt von ihrer krankmachenden Ideologie der Wurzellosigkeit, der nicht mitzieht mit ihrem Multikulti-Friede-Freude-Eierkuchen-Zirkus, übelstem psychischem und existentiellem Druck aussetzen.
Wenn auch aus unterschiedlichen Motiven, so aber doch Hand in Hand, betreiben Kapitalismus und Alt-68er die Auflösung gesunder Strukturen, die Zerstörung identitätsstiftender Werte und die Gleichschaltung einer wurzel-, heimat- und damit halt- und herzlos gewordenen Menschenmasse. Man könnte sagen, es sind "Brüder" - auch im freimaurerischen Sinne des Wortes gesehen.
Noch etwas ganz wesentliches fällt auf, wenn man diese beiden ungleichen und doch so gleichen "Brüder" bei Licht betrachtet: Weder im Kapitalismus noch in linkem Gutmenschentum ist Platz für die Göttliche Instanz (wie immer der Einzelne diese auch definieren mag). Spiritualität ist nicht vorgesehen in diesen Ideologien, welche beide dem Wahn des Mach- und Berechenbaren unterliegen und dem Götzen des Materialismus huldigen (auch wenn die eine Seite diesen zu bekämpfen vorgibt).
Wo aber kein Platz ist für Gott, für Beseeltheit, für spirituelle Erfahrungen, wo diese Bindungen an das Göttliche verleugnet und den Menschen ausgeredet werden, da entsteht ein Vakuum - und das, was die "brüderlichen" Ideologien anzubieten haben, dieses Vakuum aufzufüllen, führt letztlich zu Verrohung, Verwahrlosung, Tod und Verderben.
So, das war jetzt mal ein richtiger Exkurs von mir... ab und zu muß das mal sein.