Warum können Leute nicht einfach einen Arzt konsultieren?

Wieso ist es so verdammt schwer für einige, einfach zum Arzt zu gehen? Ist das Ärzte-Bashing, was in der Alternativen Szene betrieben wird, so stark und mächtig, dass die Fans der "Alternativen" glauben, es besser zu winnsen und besser diagnostizieren zu können? Sind Fans der "Alternativen" so stark einem Duning-Kruger-Effekt verfallen, dass sie glauben, solche Diagnosen - die desweiteren auch weit verbreitete Mode-Selbstdiagnosen sind - aufstellen zu können und die Lösung dazu auch gleich glauben zu kennen?

JA
 
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Es ist geradezu ein "klassischer" Fall:
Besitzer eines Naturkostladens "diagnostizieren" bei ihrem Neugeborenen Kind selbst "Laktose-" und "Glutenintoleranz". Die Folge ist eine ziemlich eklatante Mangelernährung - es klingt zumindest für mich nicht gerade Proteinreich, was sie dem Säugling als Ersatz geben. Irgendwann machen sie sich dann doch Sorgen... und sie fahren zu einem homöopathischen Arzt. Von Homöopathie halte ich ja nichts - aber dem Arzt hier ist kein Vorwurf zu machen; er erkannte den Ernst der Lage und schickte schlussendlich die Familie ins Krankenhaus.

Wieso ist es so verdammt schwer für einige, einfach zum Arzt zu gehen? Ist das Ärzte-Bashing, was in der Alternativen Szene betrieben wird, so stark und mächtig, dass die Fans der "Alternativen" glauben, es besser zu winnsen und besser diagnostizieren zu können? Sind Fans der "Alternativen" so stark einem Duning-Kruger-Effekt verfallen, dass sie glauben, solche Diagnosen - die desweiteren auch weit verbreitete Mode-Selbstdiagnosen sind - aufstellen zu können und die Lösung dazu auch gleich glauben zu kennen?
in diesem fall wurde wohl niemand rechtzeitig konsultiert - weder schulmediziner noch alternativer.
immerhin hat der homöopathische arzt die dringlichkeit erkannt. leider war es zu spät für den armen kleinen.
der threadtitel stößt mir schon etwas auf, @Joey.
ich beantworte ihn mit einer gegenfrage:
wieso nutzen menschen nicht beides - schulmedi und altenative - vorurteilsfrei - und für sich selbst entscheidend, was wann am besten tut?
 
Hats überhaupt schon mal einer geschafft die "Gegenseite" zu überzeugen?

das Problem ist ja, dass manche nicht dazu lernen wollen, freier Wille....aber irgendwann sicher auch ihre Erfahrungen machen müssen, ich wünsche es keinem was ich erlebt habe oder viele andere mehr, oder wie @Hatari sagt, der Arzt hat die Ernsthaftigkeit wohl nicht erkannt.....

wieso nutzen menschen nicht beides - schulmedi und altenative

das machen einige, es wäre das Ideale...
 
Es gibt doch nicht nur entweder-oder, sondern sowohl- als auch. Warum dieser Kampf gegeneinander wenn beide Richtungen das Ziel haben zu heilen. Übrigens klappt das in der Praxis besser als hier im Forum.

Ja, warum bekämpfen die "Alternativen" die evidenz- und wissenschaftsbasierte Medizin so stark, dass Menschen letztere auch im Notfall nicht mehr konsultieren?
Warum suchen diese Menschen im Notfall einen Homöopathen auf, der eine Fahrstunde entfernt ist, anstelle eine Notrufnummer zu wählen?
Wie ist das anders zu verstehen als durch eine negative (bekämpfende) Einstellung ggü. der verächtlich sogenannten "Schulmedizin"?

Wieso gibt es eigentlich den Schmähbegriff "Schulmedizin" noch?

(...) Ärzte sehen mich nur wenn es gar nicht mehr anders geht, also zum Glück bisher quasi niemals.

Das kannst Du machen, wie Du willst.
Aus Neugier möchte ich aber noch fragen: Woran erkennst Du, dass es nicht mehr anders geht?

Ärzte sehen mich beruflich auch eher selten (privat öfters, weil so einige in meinem engeren privaten Umfeld sind). Bei kleinen Wehwechen - Schnupfen, vereizelt leichte Übelkeit o.ä. - warte ich meist einfach ab und gebe mir ein oder zwei Tage Bett- oder Sofaruhe. Damit fahre ich meist sehr gut. Wenn es dann nicht besser ist, oder in der Zwischenzeit unerträglich, suche ich eine Arztpraxis auf. Das geschah in den letzten Jahren auch nur selten. Das letzte Mal vor 4 Jahren, wo ich dann auch prompt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo ich auch relativ eilig operiert wurde.

in diesem fall wurde wohl niemand rechtzeitig konsultiert - weder schulmediziner noch alternativer.
immerhin hat der homöopathische arzt die dringlichkeit erkannt. leider war es zu spät für den armen kleinen.

Ja, dem Homöopathen ist in diesem Fall kein Vorwurf zu machen.

der threadtitel stößt mir schon etwas auf, @Joey.
ich beantworte ihn mit einer gegenfrage:
wieso nutzen menschen nicht beides - schulmedi und altenative - vorurteilsfrei - und für sich selbst entscheidend, was wann am besten tut?

In diesem Fall haben die Menschen ja nicht beides genutzt, sondern sind im medizinischen Notfall zum "Alternativen" gegangen, der dank seiner Ausbildung und Erfahrung aber auch den Ernst der Lage erkannte.

Warum ich die "Alternativen" nicht nutze, bzw. ihnen auch eher ablehnend gegeüberstehe, ist nicht Gegenstand und Anlass des Threads, sondern, warum EINIGE Anhänger der "Alternativen" sich so schwer tun, einen Arzt zu konsultieren - auch im Notfall.

Und ich betone hier das Wort EINIGE, weil ich das eben auch NICHT auf alle verallgemeinere.
 
Ja, warum bekämpfen die "Alternativen" die evidenz- und wissenschaftsbasierte Medizin so stark, dass Menschen letztere auch im Notfall nicht mehr konsultieren?
Warum suchen diese Menschen im Notfall einen Homöopathen auf, der eine Fahrstunde entfernt ist, anstelle eine Notrufnummer zu wählen?
Wie ist das anders zu verstehen als durch eine negative (bekämpfende) Einstellung ggü. der verächtlich sogenannten "Schulmedizin"?

Wieso gibt es eigentlich den Schmähbegriff "Schulmedizin" noch?



Das kannst Du machen, wie Du willst.
Aus Neugier möchte ich aber noch fragen: Woran erkennst Du, dass es nicht mehr anders geht?

Ärzte sehen mich beruflich auch eher selten (privat öfters, weil so einige in meinem engeren privaten Umfeld sind). Bei kleinen Wehwechen - Schnupfen, vereizelt leichte Übelkeit o.ä. - warte ich meist einfach ab und gebe mir ein oder zwei Tage Bett- oder Sofaruhe. Damit fahre ich meist sehr gut. Wenn es dann nicht besser ist, oder in der Zwischenzeit unerträglich, suche ich eine Arztpraxis auf. Das geschah in den letzten Jahren auch nur selten. Das letzte Mal vor 4 Jahren, wo ich dann auch prompt ins Krankenhaus eingeliefert wurde, wo ich auch relativ eilig operiert wurde.



Ja, dem Homöopathen ist in diesem Fall kein Vorwurf zu machen.



In diesem Fall haben die Menschen ja nicht beides genutzt, sondern sind im medizinischen Notfall zum "Alternativen" gegangen, der dank seiner Ausbildung und Erfahrung aber auch den Ernst der Lage erkannte.

Warum ich die "Alternativen" nicht nutze, bzw. ihnen auch eher ablehnend gegeüberstehe, ist nicht Gegenstand und Anlass des Threads, sondern, warum EINIGE Anhänger der "Alternativen" sich so schwer tun, einen Arzt zu konsultieren - auch im Notfall.

Und ich betone hier das Wort EINIGE, weil ich das eben auch NICHT auf alle verallgemeinere.
joey, ich finde ganz einfach, dass der threadtitel nicht zum eingangspost passt - bzw. nicht zu dem konkreten fall von eltern, die diesen namen noch nicht mal verdienen.
 
joey, ich finde ganz einfach, dass der threadtitel nicht zum eingangspost passt - bzw. nicht zu dem konkreten fall von eltern, die diesen namen noch nicht mal verdienen.

Wie würdest Du den Thread nennen?

Was die Eltern des Kindes angeht, bin ich sogar etwas weniger streng als Du. Sie haben ihr Kind sicher geliebt und wollten sicher - wie alle guten Eltern - nur das beste für ihr Kind (bzw. Kinder). Das Problem ist halt, dass sie falsch eingeschätzt haben, was eben das Beste für das Kind gewesen wäre. Sie haben - sich als Ernährungsexperten wähnend - eine Selbstdiagnose gestellt und danach auch eine Ernährungsweise für das Kind zusammengestellt. Das taten sie - zumindest, wie es im Artikel den Anschein macht - ohne sich da mit anderen Experten zu beratschlagen. Und sie hielten es in einer medizinischen Notfallsituation für ratsamer sich auf den eine Stunde dauernden Weg zu einem Homöopathen zu machen, anstelle z.B. einen Notarzt (Schulmediziner) zu rufen. Warum? Was glaubten sie, hätte deren Ansicht nach der Homöopath besser gekonnt - wohl gemerkt in einer Notfallsituation - als ein Notarzt? Oder sie haben möglicherweise den Notfall nicht als solchen erkannt?

Es passt sehr gut in den Thread-Topic, wenn gefragt wird, warum nicht "beide Seiten" genutzt werden. Von einigen wird es wahrscheinlich gefragt worden sein im Sinne von: "Was hat @Joey dagegen, wenn beide Seiten genutzt werden?" Dazu habe ich in anderen Threads schon ausführlich geschrieben und werde es möglicherweise auch in späteren Beiträgen in diesem Thread oder in anderen Threads wieder tun.
Hier sei jetzt aber die Frage gestellt: Warum haben die Eltern nicht die Dienste der evidenz- und wissenschaftsbasierten Medizin sofort in Anspruch genommen? Warum haben SIE nicht beides genutzt?
 
Warum können Leute nicht einfach einen Arzt konsultieren
Das hat mich jetzt schon überrascht, dass du mit so ner platten Pauschalüberschrift rüberkommst, da hätte ich dich anders eingeschätzt. Aber ich hab auch länger nichts mehr von dir gelesen. Ich kann da nur vermuten, dass dich die Diskussionen hier im Forum scheinbar ziemlich emotional getriggert haben.


Es ist geradezu ein "klassischer" Fall:
Ich sehe da keinen "klassischen" Fall, sonden nur einen Fall. Auch wieder der Wunsch zu generalisieren.

Oke du hast dich in den letzten posts bemüht, davon wegzukommen, aber dann wird eigentlich der ganze threat sinnlos weil es ja dann nicht mehr um den Unterschied von denen und den anderen ginge, nicht mehr um schwarz-weiß sondern um die Frage wie kommt ein Mensch dazu, sich so oder anders zu verhalten.

Das Beispiel das du angibst ist natürlich krass - ich denke da haben die Eltern etwas falsch verstanden. Babys haben grundsätzlich die für die Verdauung der Milch richtigen Enzyme, das ist ganz natürlich, auch wenn es bei vielen Asiaten (außer den Mongolen) sich im späteren Leben verdünnisiert.

Noch was zum Antibiotika - man geht ja davon aus, dass Fleming das entdeckt hat, aber die Funktion solcher Mittel war auch schon immer Teil der Naturheilkunde. In einem Buch über Zigeuner las ich mal, dass die schon immer an bestimmten Stellen Quark vergruben und die verpilzte Masse dann zur Heilung einsetzten. Auch gibt es andere Natur-Produkte, die antibiotisch wirken, also Bakterien töten. Aber man sollte diese Mittel halt nur einsetzen wenn es absolut nötig ist, was aber nicht gemacht wird. Sie werden massenweise dem Tierfutter beigemischt und deshalb gibt es die vielen resistenten Keime. Meine Haus-Ärztin ist Naturheilärztin, aber sie verordnete für meine Kinder ganz oft Antibiotika und sie gab zu, dass sie das machte um nahher nicht belangt werden zu können. Ich hatte diese Antibiotika immer im Haus hab sie aber nie gebraucht, da wir mit Naturheilmitteln zurande kamen. Wir hatten mal Gäste aus Südamerika die bekamen in unserm Klima eine Erkältung, sie fragten gleich nach Antibiotika und wollten nix anderes nehmen. Nur Antibiotika war für die ein "richtiges" Medikament.

Und zu den Ärzten allgemein ich bin ihnen sehr dankbar für die Therapie die ich die letzten Monate bekommen habe und so der Leukämie (hoffentlich endgültig) entronnen bin.

LGInti
 
Zuletzt bearbeitet:
Das hat mich jetzt schon überrascht, dass du mit so ner platten Pauschalüberschrift rüberkommst, da hätte ich dich anders eingeschätzt. Aber ich hab auch länger nichts mehr von dir gelesen. Ich kann da nur vermuten, dass dich die Diskussionen hier im Forum scheinbar ziemlich emotional getriggert haben.

Es ist jedenfalls unbbeabsichtigt dass meine Formulierungen hier pauschalisierend rüberkommen. Das ich nicht viel von "alternativen Heilmethoden" halte, ist ja kein Geheimnis, aber das sollte hier wirklich nicht reinfärbben. Es hat sich wohl trotzdem unbewusst mit reingemogelt.

Ich sehe da keinen "klassischen" Fall, sonden nur einen Fall. Auch wieder der Wunsch zu generalisieren.

Wenn gewisse negative Äußerungen hier im Forum über die verächtlich sog. "Schulmedizin" vollumfänglich meiner Meinung entsprechen würden, hätte ich auch so o der so ähnlich gehandelt wie die Eltern. Es ist eine Extrapolation - ein Extrembeispiel - von Äußerungen a la: "Schulmedizin macht XYZ falsch, die alternativen gehen da sanfter und mindestens ebenso wirksam vor." Wenn ich das in der Form vollumfänglich so glauben würde, und damit z.B. auch negieren/ignorieren würde, was die Medizin alles kann, was die Alternativen nicht können, würde ich ebben auch bei einem medizinischen Notfall keinen arzt Aufsuchen.

Ich will damit nicht sagen, dass alle Leute, die sich in dieser Form negativ über die medizin äußern, so denken. Ich will damit auch immernoch NICHT behaupten, dass in der Medizin und im Gesundheitswesen alles Rund und absolut ohne Mängel abbläuft. Die diversen Äußerungen hier im Forum und das Verhalten der Eltern passen nur zusammen. Darum habe ich von einem "klassischen Fall" geschrieben.

Oke du hast dich in den letzten posts bemüht, davon wegzukommen, aber dann wird eigentlich der ganze threat sinnlos weil es ja dann nicht mehr um den Unterschied von denen und den anderen ginge, nicht mehr um schwarz-weiß sondern um die Frage wie kommt ein Mensch dazu, sich so oder anders zu verhalten.

Wieso sollte der Thread dadurch sinnlos werden?

Das Beispiel das du angibst ist natürlich krass - ich denke da haben die Eltern etwas falsch verstanden. Babys haben grundsätzlich die für die Verdauung der Milch richtigen Enzyme, das ist ganz natürlich, auch wenn es bei vielen Asiaten (außer den Mongolen) sich im späteren Leben verdünnisiert.

Ja, die Eltern haben wahrscheinlich gehörig was falsch verstanden. Und das nicht nur bbezüglichh der ernährung ihres Kindes, sondern auch, wer bei einem medizinischen Notfall zu konsultieren ist, bzw. dass es dem Kind wohl wirklich schlecht ging.

Noch was zum Antibiotika - man geht ja davon aus, dass Fleming das entdeckt hat, aber die Funktion solcher Mittel war auch schon immer Teil der Naturheilkunde. In einem Buch über Zigeuner las ich mal, dass die schon immer an bestimmten Stellen Quark vergruben und die verpilzte Masse dann zur Heilung einsetzten. Auch gibt es andere Natur-Produkte, die antibiotisch wirken, also Bakterien töten. Aber man sollte diese Mittel halt nur einsetzen wenn es absolut nötig ist, was aber nicht gemacht wird. Sie werden massenweise dem Tierfutter beigemischt und deshalb gibt es die vielen resistenten Keime. Meine Haus-Ärztin ist Naturheilärztin, aber sie verordnete für meine Kinder ganz oft Antibiotika und sie gab zu, dass sie das machte um nahher nicht belangt werden zu können. Ich hatte diese Antibiotika immer im Haus hab sie aber nie gebraucht, da wir mit Naturheilmitteln zurande kamen. Wir hatten mal Gäste aus Südamerika die bekamen in unserm Klima eine Erkältung, sie fragten gleich nach Antibiotika und wollten nix anderes nehmen. Nur Antibiotika war für die ein "richtiges" Medikament.

Da ist halt die Frage, was bedeutet "unbedingt nötig"? Ab welcher Stärke bzw.welchem Ausmaß einer bakteriellen Infektion wäre das der Fall? Antibiotika können durchaus auch als Vorbeugung einer Verschlimmerung der Infektion sinnvoll sein. aber Du hast natürlich Recht, dass Resistenzen ein großes Problem sind - und die massenhafte Verfütterung von Antibiotika an Masttiere ist auch nicht die einzige Ursache davon.

Und zu den Ärzten allgemein ich bin ihnen sehr dankbar für die Therapie die ich die letzten Monate bekommen habe und so der Leukämie (hoffentlich endgültig) entronnen bin.

Ich freue mich von Dir zu lesen. Die Therapie bei (akuter?) Leukämie ist ja bei weitem kein Zuckerschlecken. Ich wünsche Dir, dass es weiter bergauf geht und Du das Thema Leukämie bald abhaken kannst.
 
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Es ist jedenfalls unbbeabsichtigt dass meine Formulierungen hier pauschalisierend rüberkommen. Das ich nicht viel von "alternativen Heilmethoden" halte, ist ja kein Geheimnis, aber das sollte hier wirklich nicht reinfärbben. Es hat sich wohl trotzdem unbewusst mit reingemogelt.
Ja dieser Eindruck drängt sich mir tatsächlich auf.
Wenn gewisse negative Äußerungen hier im Forum über die verächtlich sog. "Schulmedizin" vollumfänglich meiner Meinung entsprechen würden, hätte ich auch so o der so ähnlich gehandelt wie die Eltern.
Das ist das schwarz-weiß-denken. So wie du schreibst, meinst du, man müsste sich entscheiden ob man die Alternativmedizin oder die "Schulmedizin" gut findet. Ich finde solche Abgrenzungen nicht sehr nützlich. Ich war mal für die Kurierfreiheit, weil wir ja schließlich erwachsene Menschen sind, die sich ihre Heiler aussuchen sollen könneten. Aber gewisse Regulierungen sind natürlich nötig. Und dass es keine Ausbildungsrichtlinien für den Heilpraktiker gibt ist tatsächlich ein Unding.
Trotzdem kann ich den gedanklichen Ansatz der Naturheilkunde eher nachvollziehen als den der Schulmedizin. Beides zusammen wäree ideal, wie es in englischen Kliniken auch oft anzutreffen ist. Ich denke es geht nicht darum etwas auszuschließen. In der Medizin hat sich sehr viel spezialisiert, wobei der Überblick verloren ging. In der Psychosomatik wird zumindest wieder versucht, die Psyche zu integrieren. Den Hauptunterschied zwischen den beiden Richtungen sehe ich darin, dass die Schulmedizin ins Detail schaut und die Naturmedizin den Gesamtüberblick im Auge hat. Beides zusammen wäre doch wirklich ideal.

Da ist halt die Frage, was bedeutet "unbedingt nötig"? Ab welcher Stärke bzw.welchem Ausmaß einer bakteriellen Infektion wäre das der Fall? Antibiotika können durchaus auch als Vorbeugung einer Verschlimmerung der Infektion sinnvoll sein.
In meiner Ausbildung hab ich gelernt, dass Komplikationen oft auch Therapiefehler sind. Und es wird auch oft Antibiotika bei Virenerkrankungen gegeben um bakterielle Aufpfropfungen zu unterbinden. Das ist auch genau das Argument, was Tierärzte bemühen um Massentierhaltung möglich zu machen. Lebensbedrohliche bakterielle Erkrankungen wie Lungenentzündung sollten das Haupteinsatzgebiet für Antibiotika sein und nicht bei Husten verordnet werden.

Meine Kinder bekamen wie viele Kinder irgendwann mal Mittelohrentzündung. Ich holte mir Antibiotika als Sicherheit, aber behandelte mit Kräuterdampf, nach zwei Tagen trat eine Besserung ein, somit hatte ich die Antibiotika nicht merh gebraucht. Sie bekamen danach auch nie mehr Mnkeittelohrentzündung, während andere Kinder, die Antibiotika bekamen immer wieder davon betroffen waren.

Ich freue mich von Dir zu lesen. Die Therapie bei (akuter?) Leukämie ist ja bei weitem kein Zuckerschlecken. Ich wünsche Dir, dass es weiter bergauf geht und Du das Thema Leukämie bald abhaken kannst.
Danke - in dem Fall hab ich mich voll und ganz in die Hände der Klinikärzte begeben und die haben eine gute Arbeit gemacht. Ein Zimmernachbar kam während der Therapie in die Intensivstation und sein Leben hing an tatsächlich einem dünnen faden und sie haben ihn zurückgeholt ins Leben. Es gibt halt sehr heftige Einschnitte, wo früher die Menschen einfach gestorben sind, da hat die Schulmedizin tatsächlich sehr viel Gutes geleistet.


LGInti
 
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