Von Moral und Staubsaugern...

Die verschüttete Asche des geliebten Großvaters (Haustiers, etc.) aufsaugen?

  • Selbstverständlich! Asche zu Asche. Staub zu Staub.

    Stimmen: 20 69,0%
  • Auf gar keinen Fall! Der Einsatz eines Staubsaugers verbietet sich aus Gründen der Moral.

    Stimmen: 9 31,0%

  • Umfrageteilnehmer
    29
  • Umfrage geschlossen .
Hi, liebe gathy! :kiss3:

Danke, für Deine Meinung! Schön, daß Du in diesen Thread gefunden hast. :)
Mir geht es eigentlich genauso wie Dir. Sollte mir ein solches Unglück geschehen, so würde es mir auch nicht leicht fallen die Asche einfach zu entfernen. Verrückt, nicht wahr? Von der "Ratio" ist es kein Problem. Aber die "Emotio" sträubt sich unglaublich dagegen.

Viele liebe Grüße :kiss3:
Toffifee
 
Werbung:
Hallo,

bisher sind die Moralisten ja in der Unterzahl. Schade eigentlich, denn ich bin ein Moralist, und habe natürlich dementsprechend abgestimmt.

Aber was solls, man muß auch mal verlieren können..

Gruß,
lazpel
 
Hi lazpel! :)

Zitat von lazpel:
Aber was solls, man muß auch mal verlieren können..
Ich glaube nicht, daß man diese Frage unter dem Aspekt "gewinnen" oder "verlieren" betrachten sollte. Du hast Deine persönliche Vorstellung von Moral und das ist auch gut so. Ich betrachte ein Diskussions-Forum nur als eine Plattform, auf der man Meinungen austauschen kann, um voneinander zu lernen. Deine Moralvorstellung wird stark von Deinem Elternhaus (vielleicht auch Religion) geprägt sein.

Aber welche Moralvorstellungen sind moralischer? Sind Briten vielleicht unmoralischer aufgrund ihres schwarzen Humors oder Franzosen weil sie z.B. Urnen mit nach Hause nehmen dürfen (...wobei es natürlich jederzeit zu geschilderten "Unglücken" kommen kann...)?

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee
 
Toffifee schrieb:
Sind Briten vielleicht unmoralischer aufgrund ihres schwarzen Humors
Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee

Nein, dass sind sie gewiss nicht. Und dass erinnert mich auch wieder an den Smalltalk mit Angelus (passt ja wieder alles :) ), man erwischt sich immer nur selbst, beim be- und verurteilen, und dass ist gut so....

:danke:
Gathy
 
Also wenn ich der jenige wäre dessen Asche da am Boden liegen würde hätte ich weder mit dem Staubsauger, dem Besen oder sonstwas ein Problem.
Ich wär eher sauer, das ich am Boden und nicht schon längst im Wind oder in einem Fluss gelandet bin.... :rolleyes:
 
Also das ist doch mal ne gute Frage :)

Da ich absolut pietätlos bin werd ich auch gleich ganz ehrlich antworten!

Ich finds ja schon mal merkwürdig die Urne am Kamin rumstehen zu lassen. Muß man sich ja mal vorstellen, stehst da den ganzen Tag am Sims rum, dann zieht es wahrscheinlich noch vom Kamin runter, womöglich steht neben dir noch so ein tolles Hirschgeweih und deine Überreste stehen auf Omas selbstgehäckelten Platzdeckchen da würd ich mich doch selbst vom Sims schmeißen :rolleyes:

Aber mal ganz realistisch gesehen, wenn wir sterben ist unser Körper doch nix anderes als Biomüll und irgendwann taugen wir dann nur noch zum Karotten düngen, weil mehr als Staub bleibt eh nicht übrig. Weil alles was wichtig ist und was uns ausmacht bleibt sicher nicht in einem Häufchen Staub erhalten.

Also her mit dem :saugen:
Bleibt halt noch die Frage was machen mit dem Beutel. Ich würd ihn nicht im Müll entsorgen, vielleicht ins Rosenbeet schütten?
Dann hat Opa doch ein schönes Plätzchen und ich schöne Rosen :)
 
Guten Morgen, ihr Lieben! :)

@Elisabetha und Dwynwen:
Danke, für Eure Beiträge! Ich finde euren Humor prima! :D Ich denke auch, daß man sich der obengestellten Frage durchaus humorvoll nähern darf. Wünsche einen guten Start in den Tag.

Liebe Grüße :kiss3:
Toffifee
 
Hallo Toffifee,

ich verstehe nicht, was Moral oder Tabu damit zu tun haben.
Wir treiben doch nicht, wie die Chinesen (oder sinds die Japaner?) Totenkult!
Opas Seele ist laengst woanders, was kuemmert es ihn, was mit seiner ehemaligen Huelle, in welcher Form auch immer, geschieht?
Ansonsten: heisst es nicht schon in der Bibel "Asche zu Asche"?
Also entsorgen, wie auch immer, und den Opa in Gedanken weiterhin ehren, sofern er es verdient hat ;)

Bijoux
 
Hallo liebe Bijoux und alle anderen! :)

Zitat von Bijoux:
ich verstehe nicht, was Moral oder Tabu damit zu tun haben.
Gute Frage! :) Ich denke, daß der Tod an sich gerne tabuisiert wird, weil er bei vielen Menschen Ängste auslöst. Das schließt das Thema Bestattungen mit ein. Zwar wissen wir alle als zivilisierte Menschen, daß wir eines Tages sterben werden... Aber stell Dir mal vor, Du bekommst von Deinem Arzt nach einer Vorsorgeuntersuchung gesagt, daß Du an einer unheilbaren Erkrankung im fortgeschrittenem Stadium leidest. Selbst wenn Du weißt, daß Du keine Schmerzen haben wirst, wird Dich diese Diagnose schwer treffen. Du weißt definitiv, daß Du innerhalb der nächsten Monate oder Jahre sterben wirst. (Kein Mann/Frau, der/die Dich liebevoll in die Arme schließt. Kein Wind, der Dir am Meer um die Nase weht. Keine Eiscreme und keine Pizza...etc.)
Für Menschen die nicht an ein Weiterleben nach dem Tod glauben, bedeutet der Tod etwas Endgültiges. Das schafft Angst!
Darum kann ich es auch verstehen, wenn Menschen den "leichtsinnigen" Umgang mit den sterblichen Überresten (Asche, etc.) als unmoralisch empfinden. Immerhin handelte es sich dabei früher um ein lebendiges (menschliches) Wesen aus Fleisch und Blut. Auch einem Verstorbenem sollte man, bei allem Humor, noch ein wenig Repekt erweisen.
Zitat von Bijoux:
Wir treiben doch nicht, wie die Chinesen (oder sinds die Japaner?) Totenkult!
Vielleicht fingen die Höhlenmenschen an ihre Familienmitglieder zu bestatten, weil sie die Erfahrung machten, somit Krankheiten vorzubeugen. Außerdem war es so möglich den Schmerz besser zu verarbeiten und Abschied zu nehmen. Es wurden Grabbeilagen den Verstorbenen mitgegeben. (Werkzeuge, Spielzeug, Gold, etc.) Aus diesen anfänglichen Bestattungen entwickelten sich sicherlich die Religionen, die ein weiterleben nach dem Tod garantierten. Wenn heute ein Mensch stirbt, so wird ebenfalls ein stark kommerzialisierter "Totenkult" betrieben. (Bestattungen sind ein totsicheres Geschäft, denn gestorben wird praktisch immer... :) ) Es werden Gottesdienste abgehalten, man schaufelt Erde auf den Sarg, Menschen treffen sich in Internetforen, um sich trösten zu lassen. Das alles gehört zu unserem modernen "Totenkult".
Zitat von Bijoux:
Opas Seele ist laengst woanders, was kuemmert es ihn, was mit seiner ehemaligen Huelle, in welcher Form auch immer, geschieht?
Bist Du Dir wirklich hundertprozentig sicher, daß es ein Weiterleben nach dem Tod gibt? :) Ich persönlich glaube es, ich hoffe es, ich weiß es aber nicht. Dadurch gewinnt für mich das "Leben" erst richtig an wert.
Zitat von Bijoux:
Also entsorgen, wie auch immer, und den Opa in Gedanken weiterhin ehren, sofern er es verdient hat
Wenn man den Teppich nicht bestatten möchte, wird man vermutlich um einen guten Staubsauger nicht herum kommen. (Auch wenn mir die Vorstellung daran ebensowenig behagt bzw. irgendwie komisch ist.) Ich finde es daher umso wichtiger, einen geliebten Menschen im Herzen zu behalten. Da hast Du vollkommen recht.

Viele liebe Grüße :kiss3:
Toffifee

P.S.: Vielleicht gehört es zu meinem persönlichen "Totenkult", den Tod nicht richtig ernst zu nehmen. Ich habe mir jedenfalls fest vorgenommen, egal was auch immer passiert, mit einem Lächeln auf den Lippen zu sterben. :tongue2:
 
Werbung:
Hallo Toffifee,

Toffifee schrieb:
Ich betrachte ein Diskussions-Forum nur als eine Plattform, auf der man Meinungen austauschen kann, um voneinander zu lernen.

Ich auch. Aber hier gehts ja um eine Abstimmung, und jeder Demokrat will, daß seine Partei gewinnt :)

Toffifee schrieb:
Deine Moralvorstellung wird stark von Deinem Elternhaus (vielleicht auch Religion) geprägt sein.

Sowohl als auch. Atheismus ist eine zutiefst humanistische Religion. Das Elternhaus war eher christlich geprägt, aber ich konnte mich glücklicherweise aus dieser Familientradition befreien :)

Toffifee schrieb:
Aber welche Moralvorstellungen sind moralischer? Sind Briten vielleicht unmoralischer aufgrund ihres schwarzen Humors oder Franzosen weil sie z.B. Urnen mit nach Hause nehmen dürfen (...wobei es natürlich jederzeit zu geschilderten "Unglücken" kommen kann...)?

Ein Zyniker ist auch immer ein großer Moralist. Zynismus ist eine rhetorische Waffe gegen die Unmoral. Nutze ich auch hin und wieder mal.. leider oftmals erfolglos, da Zynismus auch schnell Sarkasmus werden kann.

Gruß,
lazpel
 
Zurück
Oben