Eine Reise zu den Verstorbenen
Hallo zusammen,
ist es nicht so, dass wir zwar um die Endlichkeit unseres Lieben wissen, aber verlernt haben, über den Tod zu reden? Gerade mit denen, die uns nahestehen vermeiden dieses Thema, als wollten wir damit dessen Tod in die Unendlichkeit verbannen. Das führt dann dazu, dass, wenn das scheinbar Unmögliche dann dennoch geschieht, Fragen auftauchen, die man versäumte hatte, dem Verstorbenen zu Lebzeiten zu stellen. Manche erinnert sich dann auch an andere Dinge, die man dem Verstorbenen noch mit auf den Weg geben oder um Vergebung bitten wollte. Es ist auch die Sorge um dessen Seelenheil, das manchen Hinterbliebenen umtreibt: „Wie geht es ihm in der Anderswelt?“
Ich habe jetzt schon einige Reisen in die Anderswelt geschrieben und auch geführt, aber darin ging es nicht um die Trauerbewältigung. Deshalb möchte ich hier einmal eine Reise einstellen, die sich mit diesem Thema beschäftigt:
Aber nun zum eigentlichen Thema:
Zunächst möchte ich an das Ushas-MudraMudra erinnern, mit dem ich gerne arbeite und sich für diese Reise in die Anderswelt besonders eignet:
(Merlin, somit gemeinfrei.)
Die Hände sollen bei diesem Mudra ohne Spannung ineinander verschränkt werden und auf den Solarplexus (Sonnengeflecht, Herzchakra) gelegt werden. Es verkörpert Unverletzlichkeit, Geborgenheit, Ruhe, Regeneration und den natürlichen Fluss der Gedanken (die Ganzheitlichkeit).
Für den Anfang Deiner Reisen solltest Du ein wenig Zeit mitbringen und einen Ort in Deiner Wohnung aufsuchen, an dem Du Dich auch sonst entspannen kannst. Wenn Du magst, kannst Du den Raum auch etwas abdunkeln, und mit einem Kerzenlicht ein spirituelles Ambiente erzeugen. Lege oder setze Dich dann bequem hin, dass Dich nichts stören kann, und warte ein wenig, bis Du Dich an diesem Ort eingefunden hast.
Wenn sich dann dieses Gefühl einstellt, lege Deine Hände, wie beschrieben auf Deinen Körper. Atme ein paarmal durch und achte einmal darauf, wie sich das anfühlt. Schließe die Augen und verinnerliche Dir die kleinen Botschaften, die Dich begleiten sollen:
1. „Es gibt für mich nichts zu tun und muss nichts zu erreichen, alles geschieht ohne meinen Einfluss!“
2. „Dinge, die um mich geschehen, sind ohne Bedeutung.“
Verinnerliche Dir das Gefühl, das von Deinem Mudra ausgeht, und erinnere Dich an die kleine Botschaft:
„Tiefe Ruhe und Geborgenheit aus meinen Händen.“
Dieses Gefühl soll Dich an eine grüne Wiese an einem warmen Sommertag aus Deiner Kindheit erinnern. Eine Zeit der unbekümmerten Lebensfreude, der Nähe und Geborgenheit aus den Händen des Verstorbenen. Etwas, das für immer mit diesem Mudra verbunden sein wird und Dich immer wieder daran erinnern soll. Es wird für Dich zu eine Band, das Eure Seelen miteinander verbindet.
Erinnere Dich an die kleine Botschaft:
„Es gibt für mich nichts zu tun und muss nichts zu erreichen, alles geschieht ohne meinen Einfluss!“ Lass also Deinen Gedanken für ein paar Augenblicke freien Lauf, damit sich Eure Seelen finden können. Du wirst dann ganz von selbst diese besondere Nähe des Verstorbenen spüren. Die grüne Wiese mit ihren Blümchen wird so zur Anderswelt. Ein Ort, an dem es kein Leid oder Elend gibt und an dem wir uns alle wiedersehen werden.
Erinnere Dich wieder an diese Wiese und spüre die Tiefe Ruhe und Geborgenheit aus Deinen Händen. Schau den kleinen Wolken zu, wie sie sich verändern und umarmen. Stell Dir vor, wie sich eines dieser Wölkchen aus dem Himmel löst. Es schwebt immer näher Dir zu dir herab, und als es Dich fast erreicht, erkennst Du darin das Gesicht des Verstorbenen. Schau sie Dir genau an und lass sie bei Dir ankommen, ehe Du Ihr eine Frage stellst.
Denke daran, dass in der Anderswelt alles anders ist, selbst die Worte. Du wirst also ihre Stimme nicht mit den Ohren hören, sondern mit der leisen Stimme Deines Herzens. Damit Du Ihre Antwort aus dem Gewirr der Stimmen auch erkennen kannst, solltest Du bei jeder Reise in die Anderswelt immer nur eine Frage stellen. Überlege Dir also schon vor der Reise, was Du fragen möchtest. Nun ja, Du weist ja schon inzwischen, dass Seelendinge ihre Zeit brauchen und Du auf diesen Reisen ja nichts erreichen musst.
Wenn sich dann eine gewisse Unruhe in Dir einstellt und Dich zur Rückkehr in das Hier und Jetzt drängt, solltest Du beginnen, diesen Traum aufzulösen:
Lass Deinen Gedanken noch etwas freien Lauf, ohne sie bestimmen zu wollen, damit es da zu einem gewissen Abschluss kommen kann. Dränge Dich nicht, denn Du wirst fühlen, wenn es an der Zeit ist zu erwachen.
Richte Deine Sinne auf die Welt da draußen, mit ihren Geräuschen oder ihrer Stille. Versuch Dich mit geschlossenen Augen in Deinem Raum zu orientieren. Lass Dir Zeit wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Öffne die Augen, schau auf die Dinge, die Dir vertraut sind. Löse Dein Mudra, damit Du diese Welt auch wieder im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kannst.
Spreche oder flüstere die sehr wichtige Formel:
„Meine Augen sind geöffnet, ich bin im Hier und Jetzt angekommen. Alles was meiner Seele schadet wird aufgelöst!“
Letztlich muss dem Unterbewusstsein noch einmal unmissverständlich klar gemacht werden, dass die Reise beendet ist. Dazu kannst Du abrupt Deine Haltung verändern oder Dich strecken. Wer dann noch dreimal in die Hände klatscht, wird die letzten Zweifel beseitigen. Es ist auch sinnvoll gleich nach der Reise etwas Alltägliches zu tun, um den Gedanken eine andere Richtung zu geben.
Du wirst auch sehen, dass sich nach einiger Zeit das Mudra zu einem Auslöser verselbstständigt. Es reicht dann schon, wenn Du die Hände auf diese Weise verschränkst, um mit dem Gefühl von der besonderen Nähe des Verstorbenen erfüllt zu sein. Du musst den Text auch nicht auswendige lernen, es reicht schon ihn ein oder zweimal gelesen zu haben, Deine Seele wird Dich dann schon auf den richtigen Weg führen. Gerade der blaue Text der Schlussformel ist jedoch besonders wichtig und solltest ihn keinesfalls vergessen.
Du kannst diese Reise auch in Dein Einschlafritual mit einbeziehen, um damit in den Schlaf hinüberdämmern. Die Schlussformel:
„Alles was meiner Seele schadet wird aufgelöst!“, könntest Du Dir am folgenden Morgen verinnerlichen (schadet in keinem Fall).
Ach ja, die Reisen bitte kurz halten – denn nicht die Quantität ist entscheidend, sondern die Qualität der Versenkung (maximal 10 Minuten).
Merlin