Vom sinnlichen Draht in die Anderswelt

Die Talente eines Menschen entspringen nicht unserem Geist, sondern liegen in jenen Geschenken der Natur, die uns mit in die Wiege gelegt werden. Es ist jedoch an uns, ob wir diese Talente mit Leben erfüllen und fördern oder nicht. Wichtig erscheint mir jedoch bei den Zauber- und Hexenkünsten, dass man sich dieser Lebensphilosophie verbunden fühlt, denn man muss da nicht unbedingt zum Meister mutieren.

Es ist also eine andere Art der Spiritualität, wie Du sie suchst – sondern eine, die durch das Tun erfahren werden muss. Ich denke zwar auch gerne über die Spiritualität nach, aber das alleine ist mir dann doch zu wenig. Ich möchte von diesen Dingen erfüllt sein und sie in mir spüren und erfahren können.

Nun ja, eventuell habe ich auch nicht so recht verstanden, nach was Du suchst?


Merlin

:love:
 
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Eine Reise zu den Verstorbenen

Hallo zusammen,

ist es nicht so, dass wir zwar um die Endlichkeit unseres Lieben wissen, aber verlernt haben, über den Tod zu reden? Gerade mit denen, die uns nahestehen vermeiden dieses Thema, als wollten wir damit dessen Tod in die Unendlichkeit verbannen. Das führt dann dazu, dass, wenn das scheinbar Unmögliche dann dennoch geschieht, Fragen auftauchen, die man versäumte hatte, dem Verstorbenen zu Lebzeiten zu stellen. Manche erinnert sich dann auch an andere Dinge, die man dem Verstorbenen noch mit auf den Weg geben oder um Vergebung bitten wollte. Es ist auch die Sorge um dessen Seelenheil, das manchen Hinterbliebenen umtreibt: „Wie geht es ihm in der Anderswelt?“

Ich habe jetzt schon einige Reisen in die Anderswelt geschrieben und auch geführt, aber darin ging es nicht um die Trauerbewältigung. Deshalb möchte ich hier einmal eine Reise einstellen, die sich mit diesem Thema beschäftigt:

Aber nun zum eigentlichen Thema:

Zunächst möchte ich an das Ushas-MudraMudra erinnern, mit dem ich gerne arbeite und sich für diese Reise in die Anderswelt besonders eignet:

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(Merlin, somit gemeinfrei.)

Die Hände sollen bei diesem Mudra ohne Spannung ineinander verschränkt werden und auf den Solarplexus (Sonnengeflecht, Herzchakra) gelegt werden. Es verkörpert Unverletzlichkeit, Geborgenheit, Ruhe, Regeneration und den natürlichen Fluss der Gedanken (die Ganzheitlichkeit).

Für den Anfang Deiner Reisen solltest Du ein wenig Zeit mitbringen und einen Ort in Deiner Wohnung aufsuchen, an dem Du Dich auch sonst entspannen kannst. Wenn Du magst, kannst Du den Raum auch etwas abdunkeln, und mit einem Kerzenlicht ein spirituelles Ambiente erzeugen. Lege oder setze Dich dann bequem hin, dass Dich nichts stören kann, und warte ein wenig, bis Du Dich an diesem Ort eingefunden hast.

Wenn sich dann dieses Gefühl einstellt, lege Deine Hände, wie beschrieben auf Deinen Körper. Atme ein paarmal durch und achte einmal darauf, wie sich das anfühlt. Schließe die Augen und verinnerliche Dir die kleinen Botschaften, die Dich begleiten sollen:
1. „Es gibt für mich nichts zu tun und muss nichts zu erreichen, alles geschieht ohne meinen Einfluss!“
2. „Dinge, die um mich geschehen, sind ohne Bedeutung.“

Verinnerliche Dir das Gefühl, das von Deinem Mudra ausgeht, und erinnere Dich an die kleine Botschaft: „Tiefe Ruhe und Geborgenheit aus meinen Händen.“

Dieses Gefühl soll Dich an eine grüne Wiese an einem warmen Sommertag aus Deiner Kindheit erinnern. Eine Zeit der unbekümmerten Lebensfreude, der Nähe und Geborgenheit aus den Händen des Verstorbenen. Etwas, das für immer mit diesem Mudra verbunden sein wird und Dich immer wieder daran erinnern soll. Es wird für Dich zu eine Band, das Eure Seelen miteinander verbindet.

Erinnere Dich an die kleine Botschaft: „Es gibt für mich nichts zu tun und muss nichts zu erreichen, alles geschieht ohne meinen Einfluss!“ Lass also Deinen Gedanken für ein paar Augenblicke freien Lauf, damit sich Eure Seelen finden können. Du wirst dann ganz von selbst diese besondere Nähe des Verstorbenen spüren. Die grüne Wiese mit ihren Blümchen wird so zur Anderswelt. Ein Ort, an dem es kein Leid oder Elend gibt und an dem wir uns alle wiedersehen werden.

Erinnere Dich wieder an diese Wiese und spüre die Tiefe Ruhe und Geborgenheit aus Deinen Händen. Schau den kleinen Wolken zu, wie sie sich verändern und umarmen. Stell Dir vor, wie sich eines dieser Wölkchen aus dem Himmel löst. Es schwebt immer näher Dir zu dir herab, und als es Dich fast erreicht, erkennst Du darin das Gesicht des Verstorbenen. Schau sie Dir genau an und lass sie bei Dir ankommen, ehe Du Ihr eine Frage stellst.

Denke daran, dass in der Anderswelt alles anders ist, selbst die Worte. Du wirst also ihre Stimme nicht mit den Ohren hören, sondern mit der leisen Stimme Deines Herzens. Damit Du Ihre Antwort aus dem Gewirr der Stimmen auch erkennen kannst, solltest Du bei jeder Reise in die Anderswelt immer nur eine Frage stellen. Überlege Dir also schon vor der Reise, was Du fragen möchtest. Nun ja, Du weist ja schon inzwischen, dass Seelendinge ihre Zeit brauchen und Du auf diesen Reisen ja nichts erreichen musst.

Wenn sich dann eine gewisse Unruhe in Dir einstellt und Dich zur Rückkehr in das Hier und Jetzt drängt, solltest Du beginnen, diesen Traum aufzulösen:

Lass Deinen Gedanken noch etwas freien Lauf, ohne sie bestimmen zu wollen, damit es da zu einem gewissen Abschluss kommen kann. Dränge Dich nicht, denn Du wirst fühlen, wenn es an der Zeit ist zu erwachen.

Richte Deine Sinne auf die Welt da draußen, mit ihren Geräuschen oder ihrer Stille. Versuch Dich mit geschlossenen Augen in Deinem Raum zu orientieren. Lass Dir Zeit wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Öffne die Augen, schau auf die Dinge, die Dir vertraut sind. Löse Dein Mudra, damit Du diese Welt auch wieder im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kannst.

Spreche oder flüstere die sehr wichtige Formel:
„Meine Augen sind geöffnet, ich bin im Hier und Jetzt angekommen. Alles was meiner Seele schadet wird aufgelöst!“

Letztlich muss dem Unterbewusstsein noch einmal unmissverständlich klar gemacht werden, dass die Reise beendet ist. Dazu kannst Du abrupt Deine Haltung verändern oder Dich strecken. Wer dann noch dreimal in die Hände klatscht, wird die letzten Zweifel beseitigen. Es ist auch sinnvoll gleich nach der Reise etwas Alltägliches zu tun, um den Gedanken eine andere Richtung zu geben.

Du wirst auch sehen, dass sich nach einiger Zeit das Mudra zu einem Auslöser verselbstständigt. Es reicht dann schon, wenn Du die Hände auf diese Weise verschränkst, um mit dem Gefühl von der besonderen Nähe des Verstorbenen erfüllt zu sein. Du musst den Text auch nicht auswendige lernen, es reicht schon ihn ein oder zweimal gelesen zu haben, Deine Seele wird Dich dann schon auf den richtigen Weg führen. Gerade der blaue Text der Schlussformel ist jedoch besonders wichtig und solltest ihn keinesfalls vergessen.

Du kannst diese Reise auch in Dein Einschlafritual mit einbeziehen, um damit in den Schlaf hinüberdämmern. Die Schlussformel: „Alles was meiner Seele schadet wird aufgelöst!“, könntest Du Dir am folgenden Morgen verinnerlichen (schadet in keinem Fall).

Ach ja, die Reisen bitte kurz halten – denn nicht die Quantität ist entscheidend, sondern die Qualität der Versenkung (maximal 10 Minuten).



Merlin
 
Wofür ist diese Reise zu den Verstorbenen, —um etwas aufzuarbeiten??

Ich verstehe es nicht ganz. Mein Gefühl sagt mir, es ist besser sich zu trennen und beim Wiedersehen (wenn man selber verstorben ist) wieder neu zu begrüßen.
 
Liebe Sanni,

da kann ich Dir nur zustimmen, aber es ist so, dass die Seele nach einer befriedigenden Begründung sucht, um loslassen zu können. Dieses Suchen nach Lösungen und Antworten kannst Du in Deinen Träumen häufig begegnen. Wenn sie dazu nichts finden kann, beginnt sich die Suche, wie ein Karussell immer schneller zu drehen, aus dem Du am Ende mit eigener Kraft nicht mehr aussteigen kannst. Mit solchen Reisen bietet sich der Seele eine Chance ihre Antwort zu finden, mit der sie sich anfreunden kann.

Deshalb sollte auch ein Traum immer mit dem Gefühl abgeschlossen werden: „... es ist alles wieder gut!“ Wenn diese Auflösung des Traumes fehlt, kann er leicht zu einem Dauergast werden. So ist das auch mit den Gedanken, die im Unbewussten geboren werden und wie Luftblasen über den Rand des Bewusstseins aufsteigen. Die Seele lässt sich in diesem Punkt jedenfalls nicht bestechen oder betäuben und wird dann auch keine Ruhe geben.

„Amoi seg ma uns wieder ...“, ist so eine Antwort die auch mir gefällt und mit der die Seele etwas Anfangen kann. Es gibt aber halt für manche Menschen etwas Versäumtes oder Unausgesprochenes, für die ich diese Reise eingestellt habe.


Merlin
 
Sehr oft nimmt man diese Lenkung der Verstorbenen garnicht war. Ich persönlich habe das erst durch eine Familienaufstellung erfahren.

Ich sag meinem Opa mein Anliegen in Gedanken, erkläre ihm, dass diese Situation nicht gut für mich ist. Und ganz wichtig finde ich, dass man selber sein Tun beeinflussen kann.
 
Sag mal, ist es denn nicht generell so, dass uns unsere Ahnen lenken und leiten? Was davon sind wir wirklich selber?
 
Liebe Sanni,

die Gene bezeichne ich gerne als den Seelenstaub, aus dem eine neue Seele geboren werden kann. So sind wir uns auf gewisse Weise alle gleich und dennoch jeder anders – also ein Unikat. Ja und auf diese Weise folgen wir auch den Spuren jener, die schon lange vor uns ihren Weg gegangen sind.


Merlin
 
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Lieber Druide,

.... habe gerade die Anleitung zu deiner Reise in die Anderswelt gelesen und auch sogleich mal gemacht .....

Allerdings hab ich es nicht geschafft, in den Wald zu kommen. Es war aber nicht schlimm, es war so, als gebe es wie ein Zwischenplateau, auf das ich erst hinab gestiegen bin, und dort etwas anderes erlebt habe...

Das war ziemlich kraftvoll und mächtig ....
Ich konnte von dort eine Wiese sehen und den Wald. Dort stehen Gestalten, ich weiß nicht wer sie sind, aber dieses Bild kenne ich von Meditationen, wo sich hinter mir diese Wiese eröffnet und diese Wesen dort stehen. Es scheint, als schützen sie mich, gehören irgendwie zu mir.

Allerdings kann ich nicht weiter ansteigen von diesem Plateau, etwas hält mich dort. Ich trage ein weißes Kleid, bin mit goldenen Schmuck behangen, mein Körper ist kraftvoll und schlank, mein Haar glänzt und ich strahle, ich trage keine Schuhe. Auf dieser Ebene ist ein Lagerfeuer. Ich tanze und bin ganz wild und frei, ich bewege mich im Mondlicht, wie eine wilde, kraftvolle Göttin. Kleine Wesen, wie Kobolde mit Flügeln und großen Augen gesellen sich zu mir, es ist ein riesen Spaß, wie spielen und tanzen miteinander bis auch sie wieder davon ziehen. Ein Mann kommt zu mir, ich kann ihn nicht sicher erkennen, und wir lieben uns, es ist ganz kraftvoll und wandelbar. Erst sitze ich auf ihm, das hat eine wahnsinnige Kraft, ich spüre wie meine Wirbelsäule anfängt Energie hindurchzujagen (also auch im realen Liegen auf der Couch), dann rollt er mich unter sich und liebt mich und es entsteht eine wahnsinnige Intimität und ein Liebesgefühl flutet mich, danach rolle ich mich auf ihn und sitze, throne auf ihm. Das ist wahnsinnig ekstatisch, meine ganze Wirbelsäule fängt hier an zu zucken (auch real), bis danach totale Ruhe einkehrt. Wir liegen engumschlungen und ich werde schläfrig und somit findet dort an diesem Punkt die Reise ein Ende, was mich aber nicht traurig macht, sondern ich fand es schön so wie es war.


Hast du Lust, mir dazu etwas zu sagen? Ist es so, dass ich vllt etwas anderes noch zu „erledigen“ habe, bis ich bereit bin, ganz abzusteigen ?
Liebe Grüße,
Damour
 
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