Vergewaltigung - ein Nein ist kein Nein

"Das Opfer wird zur Täterin gemacht
Wir schreiben das Jahr 2016 und müssen uns allen Ernstes die Frage stellen, was dieses "Nein", das "Nein" einer Frau zum Sex, wert ist. Das deutsche Recht sagt: wenig. Das "Nein" der Frau reicht nicht aus, um die mutmaßliche Vergewaltigung strafbar zu machen – dafür hätte sie sich körperlich wehren müssen, und das ist in den Videos nicht zu sehen. Stattdessen soll sie wegen mutmaßlicher Falschaussage 24.000 Euro zahlen.
[...]
[...]
Das ist ein bekanntes Muster, man nennt das "rape culture". Was das bedeutet, zeigt sich an amerikanischen Universitäten genauso wie in den arabischen Golfstaaten. Gesellschaften bringen Frauen bei, dass sie sich vor sexuellen Übergriffen zu schützen haben. Und wenn sie das nicht schaffen – selbst schuld. Und die Männer machen einfach weiter."
http://www.welt.de/debatte/kommenta...socialmedia.socialflow....socialflow_facebook
 
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"Das eigentliche Problem sei jedoch ein anderes: "Das Frauenbild unserer Gesellschaft ist immer noch so, dass Frauen zur Zielscheibe werden. Jeder enttäuschte Liebhaber kann sich rächen, indem er private Sexvideos ins Netz stellt und die Frau auf diese Art bloßstellt. Dass so eine Aktion überhaupt Sinn hat, liegt in der Verantwortung einer Gesellschaft, die es immer noch als Schande sieht, wenn ein Paar bei sexuellen Handlungen zu sehen ist. Und diese Schande ausschließlich bei der Frau verortet.""
http://www.news.at/a/gina-lisa-lohfink-chronik-schaendung-6410316


Nein heißt nein
Im Netz kommt Frauenverachtung ans Tageslicht, die wir für passé hielten
http://www.news.at/a/nein-heisst-nein
 
Niemand kann eindeutig sagen, ob sie wirklich vergewaltigt wurde oder nicht.

Offensichtlich sind diese "Beweisvideos" nicht so eindeutig, dass die Frage wirklich restlos geklärt werden konnte.
 


Immerhin konnten weder die Richterin noch die Staatsanwältin in diesem Video eindeutig eine Vergewaltigung erkennen. Es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass ihr "Nein" eine sexuelle Spielart, aber nicht den Sex generell gemeint hat.

Ich habe dieses News Interview gelesen und da sind auch ein bisserl viel Unklarheiten drin, die ganz offenbar eine sehr deutliche Sprache sprechen.
Beispielsweise hatte sie mit einem dieser "Vergewaltiger" sogar noch gesimst, nachdem sie bereits wusste, dass Videos mit ihr als Hauptdarstellerin die Runde machen. Und nicht nur gesimst, sondern sogar
Original (aus der News): "Du warst ein Arschloch", schreibt sie ihm per SMS, "aber ich glaube an dich."
Zu diesem Zeitpunkt wusste sie, dass (lt. News) "hier im Stundentakt Sexvideos mit Gina-Lisa angeboten" werden.

Ich finde, wenn Vergewaltigung nicht eindeutig als solche erkennbar bzw. beweisbar ist, kann eben kein Gericht eine Verurteilung aussprechen.
Vergewaltigung wird auch leider sehr oft als Druckmittel verwendet.
 
Dich wird das jetzt wundern, aber es ist bereits so, dass solche Handlungen und ihre Einvernehmlichkeit im Streitfall vom Täter zu belegen ist. Jeder, der einem anderen Handlungen angedeihen lässt, die unter Körperverletzung oder Freiheitsberaubung fallen, steht mit einem Bein im Knast. Das ist einfach so, darüber müssen sich die Beteiligten im Klaren sein. Dort gilt btw. ein Nein/Safeword unabdingbar, wer da nicht aufhört, macht sich ab diesem Zeitpunkt strafbar.

Es gibt auch das sog. Rapeplay (Vergewaltigungsspiele), da wird jedes Detail vorab abgesprochen, damit hundertprozentig klar ist, was erlaubt ist und was nicht. Ein heikles Tunnelspiel (= ohne dass man es abbrechen kann) übrigens, das nicht selten nach Hinten losgeht und nicht selten vor dem Richter landet. Leider gibt es genug dumme Menschen, die sich dennoch naiv und unwissend darauf einlassen, weil sie dazu ein buntes Kopfkino haben.

Als Anwalt hätte ich bei dem Video etwas anderes geltend machen wollen, nämlich dass die Veröffentlicher und der Filmproduzent nachweisen müssen, dass es einvernehmlich war. In den USA ist das so, da werden bei entsprechenden Produktionen sogar im Interview hinterher klargestellt, dass die Beteiligten das so wollten. Am besten ungeschnitten und somit unzweifelhaft dargestellt.

Soweit ich gelesen habe, wurden die für die illegale Veröffentlichung des Videos ohnehin verurteilt.
Das sie das getan haben könnte eventuell auch Lohfinks Motiv gewesen sein sie wegen Vergewaltigung zu verklagen.

Ansonsten meinte ich auch nicht (nur) ganz so extreme Sachen. Wenn da 2 sich den Hintern verhauen, und eine/r dann erzählt "Nein, ich war ein braves/r Mädchen/Junge" dann ist komplett klar, dass das nicht ernst ist. Die wahre Bedeutung von Worten ist eben kontextabhängig. So einfach ist das eben nicht, und es wäre fatal, wenn man kategorisch festlegt, was ein Wort zu bedeuten hat. Wenn bei einem Pärchen einer dem anderen in den Hintern zwickt, ist ein "Lass das" noch lange keine sexuelle Belästigung. Hier ist zum Beispiel auch der Kontext wichtig, in welcher Beziehung die Personen zueinander stehen.

Und es ist eben konkret realistisch, dass es der Richterin klar war, dass das angebliche Opfer sich eindeutig aktiv am Sex beteiligt, und dann sind diese Worte nicht ernst zu nehmen, und entsprechend anders zu interpretieren.
Da wir das Beweismittel nicht kennen, könnte theoretisch auch ein Skandal dahinter stehen. Da aber deshalb von Eindeutigkeit zu sprechen ist völlig falsch.
 
Ich finde, wenn Vergewaltigung nicht eindeutig als solche erkennbar bzw. beweisbar ist, kann eben kein Gericht eine Verurteilung aussprechen.
Vergewaltigung wird auch leider sehr oft als Druckmittel verwendet.

Oder weil sich jemand rächen will.

Sobald jemand ein Motiv hat, so wie die Freundin von Kachelmann (dazu kamen in dem Fall auch Unstimmigkeiten, die es anscheinend auch in diesem Fall gab, die weitere positive Kommunikation mit dem angeblichen Vergewaltiger), kann man nicht mehr ernsthaft fordern, dass eine Aussage allein (selbst wenn das mögliche Opfer glaubwürdig wirkt) ausreichend ist um jemand anderes zu verurteilen.

Hier gab es aber sogar ein Beweismittel und anscheinend sind die Gerichte sogar überzeugt, dass es keine Vergewaltigung war. Also nicht nur "im Zweifel für den Angeklagten" hier...

Ob es jetzt wirklich sinnvoll ist hier auf diesen Zug aufzuspringen, und sich festzulegen, dass das ein Skandal ist.
Auch gefährlich, dass die Medien Personen, deren Unschuld (zumindest für diese Sache) vor Gericht festgestellt wurde, quasi stattdessen öffentlich verurteilen.
 
Geht zwar im Artikel um Straf- bzw. Gewalttaten allgemein, allerdings werden auch schön die Zahlen für Vergewaltigungen - die angezeigten! - erwähnt.
"Wir reden nicht über Männlichkeit, obwohl wir umgeben sind von Gewalt, die von Männern ausgeht. In Deutschland erfasste die Polizei 2015 jeden Tag rund 19 Vergewaltigungen und sexuelle Nötigungen, und das sind nur die Fälle, die bei der Polizei angezeigt wurden, die Dunkelziffer ist wesentlich höher. Insgesamt waren unter den Verdächtigten im Bereich Sexualstraftaten 93 Prozent Männer, bei Straftaten gegen das Leben 83 Prozent."
http://www.spiegel.de/kultur/gesell...st-fast-immer-ein-mann-kolumne-a-1097493.html
 
wenn Männer sich dafür interessieren sollen, dürfen die Sätze nich so verschachtelt sein
und insgesamt müßte die Geschichte klarer und einfacher erzählt werden. so wird das nix.

Ich hätte deinen Satz ja vielleicht verstanden, aber bei diesen Tipp- und Rechtschreibfehlern, hmmm... :D
 
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