Traum von der Höhle der alternativen Gesellschaft

fckw

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Zürich
Hallo Traumgemeinde,

Wäre froh um ein paar Hinweise bezüglich meines folgenden Traumes:

Da sind zwei Frauen, etwas jünger als ich selbst, und auch ein Mann, ungefähr in meinem Alter. Die beiden Frauen sind in ihrem Erscheinungsbild recht unterschiedlich, die eine ist blond, die andere hat schwarze Haare. Beide weinen, jammern und sind verzweifelt, die Schwarzhaarige jedoch ist viel verzweifelter als die Blonde.
Der Mann ist stark tätowiert, hat Tätowierungen an Armen, Oberkörper und im Gesicht.

Die beiden Frauen haben sich auf eine Reise begeben. Nicht zuletzt verläuft die Reise weg von ihren Eltern, das heisst, es ist einer ihrer ersten längeren Aufenthalte weg von zuhause. Sie scheinen aber nicht nur herumzureisen, sondern auf einer Suche zu sein nach einem Ort, wo sie bleiben wollen oder können. Ein bisschen erinnert die Suche der beiden Frauen an die Suche nach dem geheimnisvollen Strand in The Beach von Alex Garland oder an Gurdjieffs Schilderung, wie er das sagenumwobene Kloster im Himalaya gefunden haben soll. Es geht darum, einen Ort zu finden, wo andere Regeln des Zusammenlebens gelten, nicht zuletzt andere Regeln als im elterlichen Zuhause. Das alles hat aber auch einen spirituellen Anklang.

Der Mann kennt einen solchen geheimen Ort. Er nimmt die beiden Frauen mit, nachdem er entschieden hat, dass sie für diesen Ort geeignet sind. Es handelt sich um eine riesige, geheime Höhle in Afghanistan, welche nur wenige Auserwählte kennen. Diese Auserwählten, wie der tätowierte Mann einer ist, sind allesamt Menschen - vor allem Männer - ausserhalb der normalen Gesellschaft. Es sind solche, die man vielleicht als Einzelgänger bezeichnen würde, Menschen, die nach ihrer ganz individuellen Ethik leben, keiner Gruppe angehören und letztlich nur ihren eigenen Gesetzen folgen. Sie bilden keine homogene Gruppe, sondern sind Wanderer, Vagabunden, Heimatlose. Beziehungsweise haben sie einzig gemeinsam, dass sie einen anderen Ort des Zusammenlebens gesucht und, mit Hilfe anderer Eingeweihter, in der Höhle gefunden haben.

Es braucht eine grosse Menge Energie, Leidenschaft und Wille, nur schon um einen solchen Eingeweihten zu finden, denn sie geben sich von sich aus so gut wie nie zu als solche zu erkennen. Und dann braucht es noch einmal mehr von demselben, damit ein solcher Eingeweihter entsprechend bereit ist, einen zur Höhle zu führen.

Der Mann geht mit den Frauen einen Abhang hinunter. Er geht sehr sicheren Schrittes, obschon der Untergrund sandig ist, und der Abhang unter den Füssen wegrutscht. Der Höhleneingang ist versteckt, er ist ohne Hilfe nicht auffindbar.

In der Höhle leben Menschen in einer Art Stadt. Es gibt Gebäude, Strassen aus Kopfsteinpflaster, Plätze usw. Ursprünglich wurde die Höhle von englischen Besatzungstruppen entdeckt, als sie im frühen 19. Jahrhundert Afghanistan erobert haben. [Im Traum war das jedenfalls so.] Ob und wie die Höhle davor den ansässigen Afghanen bekannt war, ist nicht bekannt. Die heutigen Bewohner sind Nachkommen jener englischen Soldaten, die in der Höhle eine alternative Gesellschaft aufbauten, welche heute noch Bestand hat. Natürlich blieben nicht alle ursprünglichen Besatzungssoldaten in der Höhle, nach und nach geriet jedoch ihr Vorhandensein in Vergessenheit, so dass am Ende nur noch besagte Eingeweihte davon wussten.
 
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Nachtrag: Die in der Höhle lebenden Menschen trugen Kleidung und hatten ihre Häuser eingerichtet nach der Kultur im frühen 19. Jahrhundert. Also zu jenem Zeitpunkt, zu welchem die Höhle durch die englischen Soldaten entdeckt wurden. Das heisst, die Frauen trugen weitgehend Röcke, die Männer Anzüge etc.
 
Hi Fckw, dieser Traum ist ne echte Herausforderung, zu mal DU, der Träumende "irgendwie" fehlst. Jetzt beobachtet Lyn den Beobachter Fckw, wie er sich selbst beobachtet... :D

Mal sehen, was das gibt... *g... und wie immer, bloss zur Inspiration... :)


Da sind zwei Frauen, etwas jünger als ich selbst, und auch ein Mann, ungefähr in meinem Alter.


Die zwei Frauen sind hier Anteile, Aspekte, Impulse in dir, die noch recht zart und passiv sind. Diese Impulse schlummern jetzt vielleicht schon seit einigen wenigen Jahren in dir, sind aber bisher zu kurz gekommen.

Der Mann repräsentiert hier dein "Bewusstsein", ggf auch deine "bewusste" Identität.


Die beiden Frauen sind in ihrem Erscheinungsbild recht unterschiedlich, die eine ist blond, die andere hat schwarze Haare. Beide weinen, jammern und sind verzweifelt, die Schwarzhaarige jedoch ist viel verzweifelter als die Blonde.

Diese beiden in dir wirksamen Impulse sind unzufrieden, etwas stimmt nicht, dieser eine erscheint dir blond, ist also so gerade noch irgendwie akzeptabel, der andere schwarz, dieser ginge schon fast gar nicht, er wird noch mehr unterdrückt, ist also entweder unbewusster oder aber als "böser"= unterdrückungswürdiger, durchaus auch bewusst, empfunden, und jammert daher auch mehr als der "blonde" Anteil. (Weiss ja nicht, ob du Blondinen vorziehst :D)


Der Mann ist stark tätowiert, hat Tätowierungen an Armen, Oberkörper und im Gesicht.

Tätowierung steht hier für mich für Körperkult und auch für den bewussten Umgang mit Abgrenzung von anderen. Wir tätowieren unsere Haut, sie grenzt uns nicht nur ab, sondern hält uns auch zusammen. Wer sich tätowiert "zelebriert" sozusagen seine Fähigkeit sich abzugrenzen und bei sich zu bleiben. Was ihn ja auch irgendwie individuell macht.

Du scheinst deine Handlungen (Arme), deine Herzensbildung, dein Bauchgefühl, und auch die Verdauung (=Verarbeitung) deiner Lebensumstände (Oberkörper) sowie auch dein Image, ein Bild von dir, das du selbst gemalt hast (Gesicht) über genau dieses Abgrenzung-Beisichbleiben zu regulieren, derzeit (der Mann ist in ungefähr deinem Alter). Und so ist dieser Mann auch die Antwort auf diese deine beiden noch jammernden Impulse.


Die beiden Frauen haben sich auf eine Reise begeben. Nicht zuletzt verläuft die Reise weg von ihren Eltern, das heisst, es ist einer ihrer ersten längeren Aufenthalte weg von zuhause. Sie scheinen aber nicht nur herumzureisen, sondern auf einer Suche zu sein nach einem Ort, wo sie bleiben wollen oder können.

Jetzt ist halt die Frage, ob es sich dabei um deine tatsächlichen Eltern handelt, um das kollektive Bewusstsein (Gesellschaft) oder aber um sowas wie dein Überich, wobei die Eltern dann hier du selbst wärst... Zu mindest mal gibt es da zwei noch passive, zarte Impulse in Dir, die sich gerne emanzipieren möchten. Sie sollen sich allerdings nicht auflösen, oder erlösen oder sowas, sondern sie möchten integriert sein.


Es geht darum, einen Ort zu finden, wo andere Regeln des Zusammenlebens gelten, nicht zuletzt andere Regeln als im elterlichen Zuhause. Das alles hat aber auch einen spirituellen Anklang.
Der Mann kennt einen solchen geheimen Ort. Er nimmt die beiden Frauen mit, nachdem er entschieden hat, dass sie für diesen Ort geeignet sind.


Es soll neues her. Es geht um Zusammenleben. Aber vorallem um andere Regeln als zu Hause, als die "Wurzeln", da wo man her kommt, das, was man schon zu Genüge kennt. Durch Abgrenzung und der bewussten Entscheidung, zu dir zu stehen und bei dir selbst zu bleiben, hast du für dich schon einiges an "Geheimen" aufgetan. Jetzt wollen diese beiden Impulse etwas in dir, was du so gar nicht gewohnt bist; wie gesagt, Zusammenleben und neue Regeln. Es könnte also die Gefahr bestehen, dass diese in dir wirksamen Impulse dein bisheriges Modell, den Mann gefährden. Aber das tun sie ja dann doch nicht. Denn du greifst auf dein altbewährtes Modell zurück, lässt es nochmals durchs Raster gehen und sie bekommen ihre Integration, aber eben nur so und da, wo und wie dieser Mann es zulässt.


Es handelt sich um eine riesige, geheime Höhle in Afghanistan, welche nur wenige Auserwählte kennen. Diese Auserwählten, wie der tätowierte Mann einer ist, sind allesamt Menschen - vor allem Männer - ausserhalb der normalen Gesellschaft. Es sind solche, die man vielleicht als Einzelgänger bezeichnen würde, Menschen, die nach ihrer ganz individuellen Ethik leben, keiner Gruppe angehören und letztlich nur ihren eigenen Gesetzen folgen.


Dieser Ort ist eine Höhle und eine Höhle ist ein "natur"geschaffener Raum, nicht von Menschenhand gemacht, diese Höhle hast du also nicht bewusst gestaltet, sondern sie ist von deiner Natur, ganz unbewusst geschaffen. Und dieser Raum vermittelt Schutz und Geborgenheit (Gebärmutter). Was du auserwählst, darf da rein. Es sind vorwiegend Männer da, im Grunde Arnachisten, Freigeister und Individuelle. Diese Aspekte lebst du sehr bewusst und klar für dich aus, wenn auch nur in deinem stillen Kämmerlein. Aber hier bist du DU hier bist du zu Hause.


Sie bilden keine homogene Gruppe, sondern sind Wanderer, Vagabunden, Heimatlose. Beziehungsweise haben sie einzig gemeinsam, dass sie einen anderen Ort des Zusammenlebens gesucht und, mit Hilfe anderer Eingeweihter, in der Höhle gefunden haben.

Ja genau, wie man hier sieht, hat sich deine Methodik bisher sehr bewährt für dich. Fragt sich nur, ob zwei Frauen, die das alte loslassen wollen, ein Zusammenleben nach und mit neuen Regeln möchten nun *wirklich* glücklich werden mit der Entscheidung für Altbewährtes. Und nicht nur schlicht altbewährtes, nein, es darf gleich eine Männerdomäne sein, und zwar in Afghanistan, der Quasiplanet der Frauenunterdrückung schlechthin.


Es braucht eine grosse Menge Energie, Leidenschaft und Wille, nur schon um einen solchen Eingeweihten zu finden, denn sie geben sich von sich aus so gut wie nie zu als solche zu erkennen. Und dann braucht es noch einmal mehr von demselben, damit ein solcher Eingeweihter entsprechend bereit ist, einen zur Höhle zu führen.


Das ist dieser Widerstreit in dir. Die Frauen wollen da vermutlich gar nicht hin. Die Männer wollen sie vermutlich auch gar nicht da haben. Die Männer sind schliesslich sicher, entschieden, frei, unabhängig, diszipliniert, Freigeister und Arnachisten und leben abgeregrenzt bei und unter sich. Diese beiden Frauen aber, die ja NEUE Regeln des Zusammenlebens wollen und Integration fordern, diese sind womöglich, gerne mal unsicher und abhängig, unentschieden, undiszipliniert, und die eine, die schwarzhaarige, die besonders jammert, ist womöglich noch sowas wie zärtlich und liebesbedürftig, was auch grenzüberschreitende folgen haben könnte. Hatte sich der Auserwählte vielleicht vertan, als er meinte, sie seien für genau diesen Ort geeignet? Oder weiss er gar, was diesem Ort fehlt und opfert die beiden so zusagen ganz bewusst: Sie werden zwar unterdrückt in Afghanistan, aber Afghanistan reift daran?


Der Mann geht mit den Frauen einen Abhang hinunter. Er geht sehr sicheren Schrittes, obschon der Untergrund sandig ist, und der Abhang unter den Füssen wegrutscht. Der Höhleneingang ist versteckt, er ist ohne Hilfe nicht auffindbar.

Es geht bergab mit den Frauen, der Mann geht sehr sicheren Schrittes, da er diesen Weg halt kennt. Es ändert aber nichts daran, dass das Fundament hier auf Sand gebaut ist und die Füsse immer mal wieder den Kontakt zur Erde verlieren. Der Höhleneingang ist schwer auffindbar, da er womöglich gar nicht gefunden sein soll als Lösung für diese Frauen?


In der Höhle leben Menschen in einer Art Stadt. Es gibt Gebäude, Strassen aus Kopfsteinpflaster, Plätze usw. Ursprünglich wurde die Höhle von englischen Besatzungstruppen entdeckt, als sie im frühen 19. Jahrhundert Afghanistan erobert haben. [Im Traum war das jedenfalls so.] Ob und wie die Höhle davor den ansässigen Afghanen bekannt war, ist nicht bekannt. Die heutigen Bewohner sind Nachkommen jener englischen Soldaten, die in der Höhle eine alternative Gesellschaft aufbauten, welche heute noch Bestand hat. Natürlich blieben nicht alle ursprünglichen Besatzungssoldaten in der Höhle, nach und nach geriet jedoch ihr Vorhandensein in Vergessenheit, so dass am Ende nur noch besagte Eingeweihte davon wussten.


Du führst diese Frauen in einen Raum in dir vom letzten Jahrhundert. In diesem Raum leben zwar Engländer, statt Afghanen, aber es sind Krieger, Soldaten bzw. deren Nachkommen. Das sind deine Auserwählten: Krieger.
Du führst deine Frauen also ins Land der Frauenunterdrückung und gesellst sie zu Kriegern und Soldaten.


Nachtrag: Die in der Höhle lebenden Menschen trugen Kleidung und hatten ihre Häuser eingerichtet nach der Kultur im frühen 19. Jahrhundert. Also zu jenem Zeitpunkt, zu welchem die Höhle durch die englischen Soldaten entdeckt wurden. Das heisst, die Frauen trugen weitgehend Röcke, die Männer Anzüge etc.

Na wenigstens keine Burka für deine weiblichen Anteile. Aber immernoch ziemlich altbacken "eingerichtet".... Vielleicht, wenn du die Frauen denn mal lässt, können sie da einiges wieder aufpeppen, oder sie bekommen Kinder von den Soldaten und alle zusammen bewirken dann ein neues Zusammenleben, nach neuen Regeln.

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Wie gesagt, Fckw: Zieh dir bloss keine Schuhe an, die nicht passen. Nur eine Idee für eine Herangehensweise. Ich bin sicher, man könnte den ganzen Traum auch komplett anders deuten. Jetzt musste halt erstmal hiermit leben. :D und ein :umarmen:, gute Nacht.
 
Danke für diese vielen Hinweise. Du hast recht klar etwas auf den Punkt gebracht, was mir nach dem Traum ziemlich vage im Bewusstsein war. Ich muss das erstmal wirken lassen, dann komme ich vielleicht darauf zurück.
 
Danke für diese vielen Hinweise. Du hast recht klar etwas auf den Punkt gebracht, was mir nach dem Traum ziemlich vage im Bewusstsein war. Ich muss das erstmal wirken lassen, dann komme ich vielleicht darauf zurück.


Hi Fckw, den für mich in diesem Traum wichtigsten Punkt: Das ganze hatte einen spirituellen Anklang


hatte ich heute Nacht ausgelassen. Ich denke, dass du bisher schon sehr weit gekommen bist was Selbsterkenntnis und überhaupt Erkenntnis anbelangt und dass dir tatsächlich ein wichtiger nächster Schritt bevorsteht. Um soetwas wie: Die Braut Gottes... dürfte es gehen.

Das kann schon mal gewaltig mit einer Menschenidentität, erstrecht aber einer Männeridentität kollidieren.

Der Traum vermittelt m.E., dass du bisher einen guten und richtigen Weg in die TIEFE gegangen bist, dieser aber im Grunde immer noch sowas wie Körperkult, Bindung und Dienst an Materie, was man auch kurz mit Eitelkeit und Sucht z.B. übersetzen könnte, darstellt. Wenn gleich sich dies auch weitab von allen Normen und Zwängen tief innen in der Orientierung an Wahrheit und Wesentlichem abspielt, wobei diese ihren Ausdruck gerade in der Treue zu sich selbst finden, so gibt es da wohl noch mehr, und du bist reif dafür, gehst ggf. schon seit einigen Jahren schwanger damit (die Frauen sind etwas jünger als du) .... Und die Frauen sind ja jetzt auch zum "Kern", zu deinem geführt. Finde raus, für was sie stehen und dann lass sie wirken. Genau in und an jenem Ort in Dir. Von der Treue zu Dir zur Treue zur Wahrheit zur Treue zum ... ja was eigentlich?

Trau Dich... am besten so wie Kinder sich trauen. :)
 
"Braut Gottes" ist ein guter Hinweis. Ich verstehe, dass es irgendwie um die Integration des Weiblichen geht. Für mich hat das sehr viel mit Körperlichkeit, dem Kontakt zum eigenen Körper, zu tun. Zum Sein-als-Körper. Wenn wir den Geist als das Männliche und den Körper (oder die Materie) als den weiblichen Gegenpol bezeichnen, so würde das also eine Vereinigung von Geist und Materie bedeuten.

Aber es geht hier nicht nur um den Körper. Ich habe auch schon Überlegungen angestellt in Richtung "Integration der Anima" (nach C.G. Jung). Aber selbst das geht noch nicht weit genug, weil sowohl das Gleichsetzen der Frauen mit dem Körper als auch mit der Anima immer von einem persönlichen, einem individuellen Standpunkt ausgeht.

Ich glaube aber, hier spielt darüberhinaus ein starker überpersönlicher Aspekt mit rein: Die Frauen symbolisieren offenbar in ihrer Zweiheit Shakti (uranfängliche Energie im Universum), also die weibliche Gefährtin von Shiva (Geist oder Bewusstsein), welche gleichzeitig als liebliche, hingebungsvolle Frau (Parvati - die Blonde) als auch als zerstörerische, leidenschaftliche Frau (Kali - die Schwarzhaarige) auftritt.

Die Tatsache, dass die Schwarzhaarige mehr trauert, offenbart, dass hier offensichtlich noch mehr Integrationsbedarf vorhanden ist.

Momentan versuche ich herauszufinden, auf welche Art und Weise diese Integration in mein Leben stattfinden soll oder muss. So richtig klar ist mir das ehrlich gesagt nicht.
 
"Braut Gottes" ist ein guter Hinweis. Ich verstehe, dass es irgendwie um die Integration des Weiblichen geht. Für mich hat das sehr viel mit Körperlichkeit, dem Kontakt zum eigenen Körper, zu tun. Zum Sein-als-Körper. Wenn wir den Geist als das Männliche und den Körper (oder die Materie) als den weiblichen Gegenpol bezeichnen, so würde das also eine Vereinigung von Geist und Materie bedeuten.

Wenn wir das Weibliche integrieren wollen, so müssen wir das integrieren, was empfänglich ist. Die Braut Gottes ist ein Gefäss. Sie empfängt ihn.

Wenn wir den Weg der Vergeistlichung gehen, also Spiritualität unsere Strasse heisst, so entmaterialisieren= entstricken wir uns auf eine gewisse Art und Weise, schälen uns aus Zwängen und Normen, beherrschen diese, können sie nutzen, aber auch verwerfen. Wir erkennen uns selbst, erkennen andere und anderes, werden bewusster und finden zu uns. Und dann kommt diese unglaubliche Brutalität des Seins und vermittelt dir: Und jetzt? Jetzt gibts dich immer noch *ätsch.

Du stehst "absolut" bewusst im Sein, hast unbewusstes transformiert noch und nöcher, und dann ist da das Sein; für das es umfassend kein Bewusstsein geben kann, da das Nicht-sein nicht erfahrbar und lebbar ist, nur denkbar, aber auch da eben nicht umfassend denkbar, da das SEIN selbst nicht denkbar, sondern nur erfahbar und lebbar ist. Nicht-sein ist und bleibt wenn überhaupt nur Kopfkino.

Und so kommt früher oder später, und wenn wir noch so spirituell sind die Erkenntnis, dass, wo immer wir uns bewegen in unserer Spiritualität, diese unsere erwählte Strasse aus nichts besteht als aus: Kopf und Stein und Pflaster. Wir sind immer noch, so sehr wir uns auch vergeistigt haben nichts weiter als Materialisten. Und es stellt sich uns die Frage, was nun? Ich denke, das ist der Moment in dem wir eigeladen sind, ins Kloster zu ziehen. Und ganz bewusst zu zugeben, sich ergeben in: Ich bin die Braut Gottes. Ich bin ein Gefäss, ich bin Materie und Material Gottes. Es gibt nichts mehr zu tun. Nur noch so sein, wie man halt gerade ist und werden, den man empfängt. Noch ein Stückchen bewusster, und nochmal noch ein Stückchen, bis die Ehe vollzogen ist.

Voraussetzung dafür ist:

Sich wundern und die Wunde sein,
Gottvertrauen, auch an den Stellen an denen sich uns der Einblick entzieht,
Handeln ohne zu handeln, den Gott machts ja?

Im Grunde genommen befinden wir uns an genau der Stelle an der unsere spirituelle Sehnsucht ihren Lauf nahm. Es ist nur kein Kreislauf, sondern gleicht eher einer Spirale, wir befinden uns so zusagen im nächsten Zyklus, von denen es ja vorher schon zig "Zugaben" gab.


Nur ist jetzt aus der Sehnsucht sowas wie SeelenFrieden geworden, aus dem Gottvertrauen sowas wie die Gewissheit, dass es nichts gibt, als Gott und aus handeln ohne zu handeln, kein Credo, kein zu erreichender Zustand, sondern die ultimative Selbsterkenntnis, dass es anders gar nicht geht und anderes nie gab.

Und wir wundern uns nicht mehr nur noch, wir sind auch wunderbar, immer schon gewesen, und wir sind auch immer noch die Wunde, aber, da wir jetzt willig und gerne bluten, denn es ist ja Gottes Wille, der da geschieht, hält sich das Leid in Grenzen, ist uns höchstens noch ein Lied, ein Weckruf das da leise trällert: Bruder Jacob, Bruder Jacob, schläfst du noch? Hörst du nicht die Glocken?

Wenn Gott dein Bräutigam ist und du seine Braut, dann ist der Akt der Vereinigung Demut. Es ist die Verschmelzung zweier Gegensätze auf höchstem Niveau. Sie werden eins und bleiben doch was sie sind, Gott Gott und der Mensch Mensch, seine Braut. Nur jetzt weiss ers halt. Mal sehen, was das aus ihm macht. :)
 
Wenn wir das Weibliche integrieren wollen, so müssen wir das integrieren, was empfänglich ist. Die Braut Gottes ist ein Gefäss. Sie empfängt ihn.

Wenn wir den Weg der Vergeistlichung gehen, also Spiritualität unsere Strasse heisst, so entmaterialisieren= entstricken wir uns auf eine gewisse Art und Weise, schälen uns aus Zwängen und Normen, beherrschen diese, können sie nutzen, aber auch verwerfen. Wir erkennen uns selbst, erkennen andere und anderes, werden bewusster und finden zu uns. Und dann kommt diese unglaubliche Brutalität des Seins und vermittelt dir: Und jetzt? Jetzt gibts dich immer noch *ätsch.
Was für'ne Kacke... ;)

Kürzlich lag ich so im Bett, nichtsahnend, mich tunlichst um's Einschlafen bemühend. Und da überkommt mich doch plötzlich, so völlig aus dem Nichts heraus, der Wunsch zum Gebet.

Kannst dir vorstellen, wie doof ich mir vorkam. Nachdem ich - verständlicherweise - das jahrelang als einen Akt der Idiotie jener abgetan hatte, welche bei Grosspapa Schlumpf alltäglich um die Erfüllung ihrer ganz persönlichen Begehrlichkeiten bitten.

Also habe ich gebetet. Aber weisste, so richtig klassisch mit Worten und so.

Und es war eine schöne Erfahrung. Anzunehmen, dass da ein Du ist, ein Gegenüber, zu dem ich spreche. Ich hab mich ja die letzten zehn oder so Jahre ziemlich intensiv mit nicht-christlichen Weltanschauungen auseinandergesetzt, habe intensiv meditiert usw.

Irgendwann ist mir einfach aufgefallen, dass ich bezüglich des Absoluten alles verstanden habe, was es zu verstehen gibt. (Ich weiss, klingt vielleicht so, als würde ich den Mund bisserl gar voll nehmen. Aber ich will das hier auch gar nicht unbedingt zur Diskussion stellen, natürlich darf das jeder in diesem Forum anzweifeln, der das anzweifeln möchte. Und ich habe absolut Verständnis für jeden, der das anzweifelt. In gewisser Hinsicht ist es ja auch völlig hirnrissig zu behaupten, man hätte "alles verstanden".) Und dass ich - als Mensch - völlig im leeren Raum schwebe. Oder wie du es ausdrückst: Und jetzt gibt's dich immer noch. Ätsch.

Ich habe kürzlich in meinem privaten Tagebuch über das Thema "Selbstverwirklichung" geschrieben. Das wird ja üblicherweise unter einem tendenziell hedonistischen Aspekt heraus verstanden: Ich tue quasi das, was mir Spass macht. Und ultimative Selbstverwirklichung bedeutet ultimativen Spass.

Aber so kann ich das mittlerweile nicht mehr sehen. Es muss eine Selbstverwirklichung geben, bei welcher es nicht um "mich" geht. Bei welcher nicht "ich" im Zentrum stehe. Aber auch nicht ein anderer, also nicht Selbstverwirklichung in einem altruistischen Sinne, wo ich anderen helfen gehe. Es ist eine ganz andere Dimension von Selbstverwirklichung, die ich meine, vielleicht wäre es verständlicher, von "Seelenverwirklichung" zu sprechen. Die Seele übt einen Imperativ auf mich als Ich aus, dem ich zu folgen habe. Es wäre ziemlich destruktiv, diesem Imperativ nicht zu folgen, aber letztlich habe ich die freie Wahl.
Der Begriff macht aber auch etwas anderes klar, dass es nämlich um die Seele gibt. Und die Seele steht immer im Bezug zu Gott. Das ist ein zentrales Element, welches ich bisher im Buddhismus und im Advaita Vedanta, mit denen ich mich intensiv beschäftigte, nicht gefunden hatte. In der christlichen Mystik ist das jedoch sehr zentral, dieses Auf-Gott-gerichtet-Sein, ohne sich darin zu verlieren oder sich völlig aufzulösen. Da steht eine Identität einem Du gegenüber, welches über jede Identität oder Nicht-Identität erhaben ist.

Und die Schwierigkeit besteht nun darin, einen ganz konkreten Ausdruck im Leben dafür zu finden. Was heisst das für Beziehung, Beruf, Ernährung usw. Das muss geklärt werden.

Ja. Lass uns mal sehen, was das aus Ihm macht. :umarmen:
 
Ich muss jetzt diesen Traum doch noch aufschreiben, er will mir seit einigen Tagen nicht mehr aus dem Kopf gehen. Ich bin nicht sicher, ob er etwas mit dem bereits genannten Traum zu tun hat oder nicht. Würde mich freuen, einige Meinungen dazu zu hören.


Da ist eine Stadt. Auf einer Strasse fährt ein Militärkonvoi. Mehrere Panzer und sonstige gepanzerte Fahrzeuge begleiten und beschützen in erster Linie einen LKW. In diesem LKW fährt ein/der Prinz und seine drei Bodyguards.
Chaoten und Neonazis versuchen, teilweise mit Schraubenziehern, Schrauben aus der Panzerung der Fahrzeuge zu entfernen bzw. allgemein die Panzerung zu knacken. Es herrscht eine aufgeheizte, geladene Stimmung. Irgendwann gelingt es einem Neonazi, seine Hand durch das nicht ganz geschlossene Fahrzeugfenster zu strecken und sich festzuhalten. Nach einigen Anläufen gelingt es mir, seine Hand wieder zu entfernen, so dass er vom Fahrzeug wegfällt und am Strassenrand liegen bleibt.
Der Konvoi fährt auf einen Berg mit einem Tunnel zu, welcher sich mitten in der Stadt erstreckt, dann in den Tunnel hinein.

Als wir auf der anderen Seite des Tunnels hinauskommen, befinden wir uns, unerwarteterweise für mich, in einer idyllischen, eher ländlichen Gegend. Es ist schön hier, die Sonne scheint, links und rechts der Strasse gibt es grüne Wiesen und Bäume. Auch einige wenige sehr moderne Bürogebäude mit Glasfassaden gibt es hier, aber anscheinend arbeiten trotzdem insgesamt nur wenige Menschen auf dieser Seite des Berges. Obschon hier immer noch Stadtgebiet ist, sieht es aus wie auf dem Lande. Auf der anderen Seite hingegen war alles ganz anders, alles ist dort zugebaut mit Häusern und Strassen, es gibt keine Grünflächen, dafür aber viel lärmigen Verkehr und es wohnen dort zu viele Menschen auf zu engem Raum. Während hier die Stimmung gelöst und friedfertig ist, ist die Stimmung dort geladen und latent gewaltbereit.

Noch etwas passiert, als wir zum Tunnel herauskommen. Im Tunneleingang steht ein Mann, welcher mit einer grossen Bohrmaschine ausgestattet ist. Wütend schüttelt er uns die Faust nach.

Ich bin offenbar jetzt einer der Bodyguards. Ich frage in die Runde, warum nicht mehr Menschen auf dieser Seite des Berges wohnen würden, es sei doch viel schöner hier? Aber entweder jemand gibt mir die Antwort, oder ich weiss sie bereits selbst: Der Grund liegt darin - so die mir im Traum einleuchtende Antwort -, dass die Menschen auf der anderen Seite sich so viel mit Maschinen beschäftigen und mit ihnen arbeiten würden. Auch der Mann mit der Bohrmaschine, er beschäftigt sich ja mit ebendieser Maschine!

Dann fahren wir erneut in einen Tunnel hinein. Ein Fahrradfahrer kommt uns aus dem Tunnel entgegen. Auch er scheint wütend und uns gegenüber aggressiv eingestellt zu sein. Wir haben Angst, dass der Prinz angegriffen werden könnte. Deshalb verlassen wir den LKW schnellstmöglich. Wir Bodyguards stellen uns schützend um den Prinzen. Wir rennen aus dem Tunneleingang hinaus. Wir wissen, dass wir jetzt nicht mehr viel Zeit haben, bevor irgendein Mob auftaucht. Verzweifelt suchen wir nach einem Ausweg. Rechts neben mir, nahe der Tunneleinfahrt gibt es einen grösseren Teich, etwas tiefer als die Ebene, auf welcher wir jetzt stehen. Der Teich ist von einem Maschendrahtzaun eingehagt. Es handelt sich um eine Entenzucht, dort werden also Enten gezüchtet. Wir öffnen ein Tor und rennen in Richtung des Teiches, um dann den eingehagten Bereich auf einer anderen Seite wieder zu verlassen.


Im Traum war ich zeitweise einer der Bodyguards, dann wieder der Prinz, es gab hier keine eindeutige zuweisbare Identität. Manchmal schien ich auch ein nicht näher bestimmter Beobachter/Begleiter der Szene zu sein.
 
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Hallo fckw
Hier ein paar kleine Gedanken zu Deinen Träumen:
Das was Du Dir ersehnst, ist nicht wirklich unerreichbar
der Tunnel steht für eine Engstelle, die Du aber zuerst passieren musst
das Beschäftigen mit den Maschinen zeigt für mich die Tatsache,
das Du Spiritualität intellektualisierst (sie Dir DIENBAR machen willst)
nur so funktioniert es NIEMALS..
kein HERR, oder REICHER, oder WISSENDER kam je zu GOTT
(oder seinem Ursprung)

und die Tatsache das Du als Beobachter im ersten Traum agierst, sehe ich so, das Du diese WEIBLICHEN EIGENSCHAFTEN,
DIENER zu sein, BEDÜRFTIG zu sein und UNWISSEND (den Standpunkt, es ZU WISSEN AUFZUGEBEN),
die es braucht, um auf die andere Seite zu gelangen, die Perspektive zu wechseln

dass Dir das noch nicht gelingt (Du Dich nicht damit identifizieren kannst)

Dein Stolz und Dein Ego beschützen Dein Inneres!
das ist der "Prinz" den Du bewachst
harmonisch wird es aber so nicht
nur spannend (lach)

die beiden Frauen bewachen nicht und beschützen nicht
sondern werden geführt und vertrauen sich an

weibliche Eigenschaften

wenn der Mensch es ZU EINEM GANZEN werden lassen will, führt der Weg auf die andere Seite..

siehe auch meine Ergänzug zu folgenden TE vers

Simon Petrus sagte zu ihnen:
"Mariham soll von uns gehen. Denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig!"

Jesus (aber) sagte:
"Siehe, ich werde sie ziehen, damit ich sie männlich mache, damit auch sie zu einem lebendigen Geist werden, der euch Männern gleicht.
Denn jede Frau, wenn sie sich männlich machen wird, wird in das Königreich der Himmel eingehen.
(So wie jeder Mann, der in das Erkennen Gottes eingeht, sich weiblich macht)"

Die Frau (oder weibliche Kraft) braucht die männlichen Kräfte jedoch zu einem anderen Zeitpunkt als der Mann,
weil Frau und Mann (weibl. und männl. Kräfte) sich aufgrund Ihrer NATUR
dem EINEN auf unterschiedliche Weise annähern,
sie treten nicht anderes EIN, aber der Mann braucht seine weiblcihe Natur für den EINTRITT,
die Frau für das Austreten, Hervortreten, die Integration

das Problem wurde für die Gesellschaft relevant, als die Priesterin als Priesterin verdrängt wurde
nicht das nicht auch ein Mann Ihre Rolle einnehmen könnte

ER KANN ES ABER DANN NICHT AUF DIE GLEICHE WEISE TUN (wie es aber versucht wurde)

So ist das BILD des Gottes MÄNNLICH, wenn sich eine FRAU mit Ihm vereint (wahrhaft)
das BILD des Gottes aber WEIBLICH, wenn ein MANN sich mit Ihm vereint (wahrhaft)
auf diese Weise wir der UNBEKANNTE TEIL zur HOCHZEIT GELADEN und in das Bewusstsein INTEGRIERT

Jesus wußte das, darum sprach er im Zusammenhang mit seiner Vereinigung mit Gott
vom BRAUTGEMACH, in das einzutreten ist

seine Schüler, die sich aber am Ende durchsetzten, verstanden das leider NICHT.

Auch die Juden begreifen nicht, dass es der Verlust des WEIBLICHEN ist, den sie (eigentlich) an der Klagemauer (rituell oder teilbewußt) beweinen.


mein Rat:
beschäftige Dich vielleicht ein wenig mit Deinem Stolz und finde heraus WOVOR und WARUM er Dich BESCHÜTZEN soll

und ob er es KANN, und ob es Dir überhaupt DIENT, für Dein Ziel

PS GOTT IST NATÜRLICH (bezüglich weibl, männlich)
beides
keines zugleich
weder das eine, noch das andere
sowohl, als auch
usw.
(ganz nach der indischen/buddh Philosopie, das die WAHRHEIT nur holistische Bilder kennt,
auch wenn die Erfahrung selbst dieses EINE, EINZIGE immer trennt
(weil es sonst nicht erfahrbar werden kann)

lG

Regina
 
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