Tipp-Labersucht: Überlange E-Mails

Flörbi schrieb:
mir fallen zu einem Thema, das gerade ansteht, immer tausend Sachen ein: Erlebnisse, Erinnerungen, Ideen, (Besser-)Wissen usw. - und meine, damit dann immer und _unbedingt_ das Gespräch, den Brief, die E-Mail, die andere Person "bereichern" zu müssen.

Ich könnte mir vorstellen, dass - wenn du deine Schreibdrang tatsächlich auslebst durch Geschichten etc. - du dann leichter differenzieren lernst, bei welchen Adressaten was am besten ankommt. Ist wohl Übungssache, diese übersprudelnde Quelle ;) in Bahnen zu lenken. :)

LP
 
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Flörbi, ich verbinde das, was du schreibst, mit einer "Angst" - ich weiss aber nicht, warum.
Vielleicht redest du dich soz. um Kopf und Kragen, weil du gesehen und gehört werden möchtest?
Weil du möchtest, dass sich jemand für dich und dein Leben, deine Geschichten usw. interessiert?
Oder bist du einfach nur überdreht innerlich?

Ich mag es auch nicht so, mit allem so überschüttet zu werden, lese auch selten so sehr lange Texte.
 
Flörbi;4100541 schrieb:
Wenn jemand mich fragt: "Wie war es im Urlaub" und ich antworte nur mit "schön" erfülle ich in den meisten Fällen sicherlich schon die Erwartungen meines Gegenübers.
Ich kann aber auch ausführlich und lebendig drei oder vier Geschichten aus dem Urlaub erzählen. Danach hat mein Zuhörer (oder Leser) Anteil an meinen Erlebnissen. Doch viele haben weder die Zeit, noch die Lust darauf, und erwarten das auch gar nicht!

Das ist mir auch schon öfter aufgefallen, dass kaum noch jemand nachfragt oder sich etwas intensiver zu interessieren scheint.
Habe, wenn ich nachgefragt hab oder generell Fragen gestellt hab, auch schon gehört, dass ich nicht so neugierig sein soll usw.
Dabei verbinde ich ein Fragen-stellen auch mit Interesse an dem anderen. Und ich fänd's auch schön, wenn es andersrum so wäre.

Kann sein, dass viele Menschen auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, mit ihrer Arbeit und allem.
 
Flörbi, ich verbinde das, was du schreibst, mit einer "Angst" - ich weiss aber nicht, warum.
Vielleicht redest du dich soz. um Kopf und Kragen, weil du gesehen und gehört werden möchtest?
Weil du möchtest, dass sich jemand für dich und dein Leben, deine Geschichten usw. interessiert?

Huff... da könnte was dran sein, Mondblume...
So wie Du es formulierst hast, kann ich das jetzt nicht gleich von der Hand weisen... es ist so ein Bedürfnis nach Anteilnahme auf jeden Fall da, ganz klarer Fall...

für "innerlich überdreht" würd ich mich jetzt weniger halten, generell gesehen. Ich kann aber manchmal schon innerlich ganz schön aufdrehen.

Das ist jetzt ein Gesichtspunkt von der ganzen Problematik, der mich ganz schön zum Nachdenken bringt. Auf jeden Fall liegt da der Hase irgendwie im Pfeffer. Das kann sehr gut sein.

Wie ist es bei Dir? Du liest nicht gern lange Texte; ist bei Dir Dein eigener Mitteilungsdrang dann auch nicht so groß?

Ich bewundere die Leute, die alles für sich behalten können, bzw. nicht das Bedürfnis haben, dass andere sich für deren Geschichten interessieren sollten, und die auch nicht ständig denken, sie müssten jetzt alles mögliche zu einem Gespräch beisteuern.
 
Das ist mir auch schon öfter aufgefallen, dass kaum noch jemand nachfragt oder sich etwas intensiver zu interessieren scheint.
[...]
Dabei verbinde ich ein Fragen-stellen auch mit Interesse an dem anderen. Und ich fänd's auch schön, wenn es andersrum so wäre.

Kann sein, dass viele Menschen auch zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, mit ihrer Arbeit und allem.

Genau, Mondblumen!

Das denke ich auch, genau das fällt mir auch auf !!
Bei allem Streben nach mehr Schweigsamkeit und einer besseren Selbstkontrolle,
mir fällt auch auf, dass die meisten Leute gar kein Interesse haben, von anderen etwas genauer hören oder erfahren zu wollen.
Es ist schon alles irgendwie sehr oberflächlich geworden.
Man gilt schon fast als unhöflich und aufdringlich, wenn man mal nachfragt, genau! Ist mir auch schon oft passiert, dass ich denke, die anderen (ganz allgemein gesehen) haben erstens kein Interesse an meinen Geschichten, haben aber auch keine Lust, dass ich etwas über sie erfahre.
Es gibt natürlich Ausnahmen, einige sehr liebe Leute, die ich kenne.
Aber rein von der Tendenz der Gesellschaft bzw. Kommunikation her...
kann ich Dein Posting nur unterschreiben!

Edit: Seh ich da weißen Rauch? :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Flörbi;4102143 schrieb:
Huff... da könnte was dran sein, Mondblume...
So wie Du es formulierst hast, kann ich das jetzt nicht gleich von der Hand weisen... es ist so ein Bedürfnis nach Anteilnahme auf jeden Fall da, ganz klarer Fall...

für "innerlich überdreht" würd ich mich jetzt weniger halten, generell gesehen. Ich kann aber manchmal schon innerlich ganz schön aufdrehen.

Das ist jetzt ein Gesichtspunkt von der ganzen Problematik, der mich ganz schön zum Nachdenken bringt. Auf jeden Fall liegt da der Hase irgendwie im Pfeffer. Das kann sehr gut sein.

Wie ist es bei Dir? Du liest nicht gern lange Texte; ist bei Dir Dein eigener Mitteilungsdrang dann auch nicht so groß?

Ich bewundere die Leute, die alles für sich behalten können, bzw. nicht das Bedürfnis haben, dass andere sich für deren Geschichten interessieren sollten, und die auch nicht ständig denken, sie müssten jetzt alles mögliche zu einem Gespräch beisteuern.

Ich hatte einen Menschen, dem ich sehr viel erzählt hab, ansonsten hab ich das eher nicht so. Muss selbst mal erst darüber nachdenken. Ich weiss nicht, ob das so bewundernswert ist, wenn Leute alles für sich behalten. Der Mensch, bei dem ich viel erzählt habe, ist und war auch so. Die platzen dann auch irgendwann, weil ja nichts rauskommt sozusagen. Aber auf mich wirkt sowas auch gleichgültig und das finde ich eher schade. Menschen die sich mögen reden doch auch miteinander. Und sind interessiert aneinander.

Aber sicher kenne ich das auch, dass ich mich unbedingt mitteilen muss, dass was raus muss aus mir. Ich komme mir dabei auch manchmal etwas naiv vor, im Nachhinein.
 
Ich hatte einen Menschen, dem ich sehr viel erzählt hab, ansonsten hab ich das eher nicht so. Muss selbst mal erst darüber nachdenken. Ich weiss nicht, ob das so bewundernswert ist, wenn Leute alles für sich behalten. Der Mensch, bei dem ich viel erzählt habe, ist und war auch so. Die platzen dann auch irgendwann, weil ja nichts rauskommt sozusagen. Aber auf mich wirkt sowas auch gleichgültig und das finde ich eher schade. Menschen die sich mögen reden doch auch miteinander. Und sind interessiert aneinander.

Aber sicher kenne ich das auch, dass ich mich unbedingt mitteilen muss, dass was raus muss aus mir. Ich komme mir dabei auch manchmal etwas naiv vor, im Nachhinein.

Ja es ist eine ganz schöne Gratwanderung, was das Mitteilen angeht...
zu wenig erzählen, nichts sagen, stimmt, ist auch nichts.
Zu viel reden nervt die meisten.
Wie ich oben bei Hiltrud schon schrieb, da eine goldene Mitte zu finden...

Und ja, dann ist es auch noch abhängig von der Person.
Wenn man eine Person kennt, der man alles erzählt, und die auch gerne und ausgiebig zuhören kann, und der man auch selbst gerne zu hören mag, dann ist das ja prima! Dann sollte man natürlich nicht da sitzen und schweigen.

In manchen Situationen wird es aber tatsächlich erwartet, dass man sich so kurz wie möglich fasst und quasi nichts erzählt, und auch nicht nachfragt.
Keine Zeit, keine Lust, es ist aufdringlich, es nervt usw...
 
Flörbi;4102156 schrieb:
Genau, Mondblumen!

Das denke ich auch, genau das fällt mir auch auf !!
Bei allem Streben nach mehr Schweigsamkeit und einer besseren Selbstkontrolle,
mir fällt auch auf, dass die meisten Leute gar kein Interesse haben, von anderen etwas genauer hören oder erfahren zu wollen.
Es ist schon alles irgendwie sehr oberflächlich geworden.
Man gilt schon fast als unhöflich und aufdringlich, wenn man mal nachfragt, genau! Ist mir auch schon oft passiert, dass ich denke, die anderen (ganz allgemein gesehen) haben erstens kein Interesse an meinen Geschichten, haben aber auch keine Lust, dass ich etwas über sie erfahre.
Es gibt natürlich Ausnahmen, einige sehr liebe Leute, die ich kenne.
Aber rein von der Tendenz der Gesellschaft bzw. Kommunikation her...
kann ich Dein Posting nur unterschreiben!

Ich kann dir da auch nur zustimmen und so sind's auch meine Erfahrungen und Beobachtungen.

Hab heute das Buch "Herzmagneten" erhalten, vielleicht hilft das ein bisschen, bei dem, was die Umwelt angeht. ;)
 
Flörbi;4102106 schrieb:
Genau, Hiltrud! Du bringst es auf den Punkt! :)

Bist Du vielleicht auch Synnie? :)

Nein, das bin ich nicht.

Die Gedankensprünge bei mir haben verschiedene Ursachen. Manchmal denke ich quer. Was mir logisch und naheliegend erscheint ist für andere ohne Zusammenhang.

Oder ich vergesse das ich mich schon lange mit einem Thema auseinandergesetzt habe und mein Gegenüber nicht.

nur eben, wenn ich einmal angefangen habe, etwas zu erläutern, kommen dann noch zig andere Aspekte hinterher, oder - Stichwort "Gedankensprung" - irgendwelche ganz anderen Dinge, die mir noch dazu einfallen, die erstmal überhaupt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.

Manchmal fällt es mir schwer Wesentliches vom Unwesentlichen zu unterscheiden.

Die Frage die sich mir stellt ist, ob es wirklich wichtig ist, dem anderen alles mitzuteilen? Und wenn ja warum? Und möchte ich alles vom anderen wissen?

Das mit dem "Am liebsten Selber Zuhören" kenne ich auch :D
Ich lese auch sehr gern nach dem Abschicken meine eigenen (gerade die überlangen) Mails nochmal. Denke "Toll! Interessant! Witzig! Gut!". Nur, eben, ein, zwei Tage später denke ich dann "Meine Güte!" - "Du liebe Zeit!" - "Was für ein Müll!" - "Wie konnte ich das nur alles schreiben" :)

Alles oder nichts. Entweder ist es genial oder banal. Die zarten Zwischentöne müssen ihren Platz noch finden.

LG Hiltrud
 
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FLÖRBI, lass es RAUS! A L L E S :D;)

Blub-blub-blub.

Sonst wirst du nachher vielleicht auch nur depressiv, wenn nicht.
Auch wenn es andersrum ja auch depressiv machen kann, wenn einem keiner zuhört und sich niemand zu interessierren scheint.
 
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