Tipp-Labersucht: Überlange E-Mails

[Lichtpriester]

Hallo Flörbi,

mal kurz und knackig mein Empfinden...

"Gestern war ich bei XY, stell Dir vor! Wir waren spazieren, haben Schach gespielt und einiges andere gemacht, danach gegessen. Es war wirklich schön."

Das passt für ein E-Mail.

oder "Gestern war ich bei XY. Als wir spazieren gingen, brach plötzlich ein Gewitter los, wir wären fast vom Blitz erschlagen worden! Wenige Meter neben uns raste er in einem Baum. Es rauchte und qualmte, wir fürchteten uns zu Tode. Beim Schachspiel hat mich XY diesmal total fertiggemacht, dabei hatte ich ihn beim letzten Mal haushoch besiegt. Dann waren wir noch bei Giselher, einem Freund von XY, der alte implodierte Bildröhren von Fernsehern sammelt. Sowas habe ich noch nicht gesehen! Er sollte ein Museum eröffnen. Das Essen war auch superlecker. Du hättest mal die vortreffliche Pferde-Roulade probieren müssen!"

Mach was draus! Das Talent hast du bekommen, zum Meister wirst du durch viel Üben (und dadurch Lernen) geschliffen.

Schau mal, hab noch was gefunden (gibt sicher auch noch mehr Links bei Google *g).

http://www.schule-des-schreibens.de/erfolgreich-schreiben/talent-oder-handwerk/

Viel Freude und Erfolg!

LP

 

[Flörbi]

Vielen Dank Dir wieder, Lichtpriester!
Vielleicht sollte ich einfach mehr unterscheiden zwischen "Emailschreiben" und eben Schreiben... (Danke Dir im übrigen für das tolle Kompliment! )

Sicher schau ich später heute nochmal rein!
Mal in den Ticker und die Glotze sehen, was der "Elferrat" macht! Die Religion der Kindheit lässt einen ja nun doch nicht gänzlich kalt. Wobei es ja sicher erst morgen soweit ist.
Alaaf! De Prinz kütt! --
"Rom bleibt Rom"! Helau! - Wolle mer'n noilasse?
(Sternchen entfernen):
w*ww.youtube.com/watch?v=bLemGsOzmV4

So nun schreib ich schon wieder so viel überflüssiges, nicht wirklich zum Thema gehörendes Zeugs

DANKE nochmals! Und bin gespannt, was Ihr noch schreibt, wenn Euch noch was einfällt!

 

[sibel]

oder "Gestern war ich bei XY. Als wir spazieren gingen, brach plötzlich ein Gewitter los, wir wären fast vom Blitz erschlagen worden! Wenige Meter neben uns raste er in einem Baum. Es rauchte und qualmte, wir fürchteten uns zu Tode. Beim Schachspiel hat mich XY diesmal total fertiggemacht, dabei hatte ich ihn beim letzten Mal haushoch besiegt. Dann waren wir noch bei Giselher, einem Freund von XY, der alte implodierte Bildröhren von Fernsehern sammelt. Sowas habe ich noch nicht gesehen! Er sollte ein Museum eröffnen. Das Essen war auch superlecker. Du hättest mal die vortreffliche Pferde-Roulade probieren müssen!"

 

[Anevay]

Ich brauche immer ein Feedback, so wie ich selbst immer gern welches gebe

Wozu brauchst Du das genau?

Das es ein Buch zu dem Thema gibt, wusste ich noch nicht, danke für den Hinweis.

Versuche doch mal eine lustige Kurzgeschichte zu schreiben, dein Stil ist temporeich und luftig, ich mag das. "Von einem der auszog das Labern zu verlernen". So in der Art.

LG
Any

 

[Flörbi]

[Zitat von Flörbi:
Ich brauche immer ein Feedback, so wie ich selbst immer gern welches gebe]

Wozu brauchst Du das genau?

Hast Du schon mal allein Federball gespielt, oder Tischtennis?

Das es ein Buch zu dem Thema gibt, wusste ich noch nicht, danke für den Hinweis.

Versuche doch mal eine lustige Kurzgeschichte zu schreiben, dein Stil ist temporeich und luftig, ich mag das. "Von einem der auszog das Labern zu verlernen". So in der Art.

Danke, Any
Wenn ich so eine Geschichte hinkriege, mal schaun ob ich sie vielleicht noch hier poste

 

[Anevay]

Hast Du schon mal allein Federball gespielt, oder Tischtennis?

Nun, brauchen kann vielseitige Ursachen haben, nicht zwingend nur das in-Beziehung-gehen.

Und ja, habe ich, als Kind und kann Spaß machen.

LG
Any

 

[Hiltrud]

Ich gehöre zu den Menschen, die nicht schnell auf den Punkt kommen. Mir fallen schnell lange Be- bzw. Umschreibungen ein. Wenn ich dann meine Texte lese kann ich getrost die Hälfte kürzen. Deshalb brauche ich auch immer so lange um Briefe z.B an Behörden zu schreiben.

Viele Worte können auch ein Mittel sein sich selbst zu verstecken oder die eigene Leere nicht spüren zu müssen. Oder die Leere die in einer Beziehung vorherscht.

LG Hiltrud, die sehr bemüht ist ihre Aussage auf den Punkt zu bringen.

 

[Flörbi]

Hiltrud, Danke für Deinen Beitrag. Das mit dem "Übertünchen" der Leere (im Inneren, oder innerhalb von Beziehung/en) klingt sehr plausibel! ! Allerdings, ich bin mir sicher, dass dies bei mir eher nicht der Fall ist - es ist einfach so:

mir fallen zu einem Thema, das gerade ansteht, immer tausend Sachen ein: Erlebnisse, Erinnerungen, Ideen, (Besser-)Wissen usw. - und meine, damit dann immer und _unbedingt_ das Gespräch, den Brief, die E-Mail, die andere Person "bereichern" zu müssen.

@Any, bei dem Feedback, da geht es mir, glaube ich (neben einem gewissen Mitteilungsdrang) einfach ums "Miteinander-Teilen" von Erlebnissen oder Gedanken.
Also: Mitteilen und Mit-Teilen!

 

[Hiltrud]

mir fallen zu einem Thema, das gerade ansteht, immer tausend Sachen ein: Erlebnisse, Erinnerungen, Ideen, (Besser-)Wissen usw. - und meine, damit dann immer und _unbedingt_ das Gespräch, den Brief, die E-Mail, die andere Person "bereichern" zu müssen.

Das kenne ich sehr gut. Ich übe mich im "Mut zur Lücke".

Wahrscheinlich ist es dem Gegenüber zu schnell und zu viel. Er braucht sicherlich Zeit um die Gedankengänge nachzuvollziehen. Und diese Zeit gebe ich oft nicht.

Ich habe es aufgegeben zu glauben, dass es in der Kommunikation nicht zu Mißvwerständissen kommen kann. Das man sich überhaupt verständigt scheint mir ein Wunder zu sein.

Meine Gesprächspartner kommen manchmal mit meinen Gedankensprüngen nicht gut zurecht. Mir sind diese Gedankensprünge nicht einmal bewußt.

Diejenige, die mir am liebsten zuhört, bin ich wohl selber.

LG Hiltrud

 

[Flörbi]

Genau, Hiltrud! Du bringst es auf den Punkt!
Dasselbe kenne ich auch, mit den Gedankensprüngen!

(Dazu kommt auch noch, ich bin Synästhetikerin; hab öfters schon mal gelesen, dass gerade das mit den Gedankensprüngen sehr typisch für Synnies ist
Bist Du vielleicht auch Synnie? Synästhesie kommt ja sehr häufig vor,
aber natürlich gibt es auch noch x andere Möglichkeiten, warum jemand zu Gedankensprüngen neigt.)

Wie ich oben schon mal schrieb, ist es mir auch schon passiert, dass ich wirklich mal etwas weggelassen habe, und das Gemeinte dann tatsächlich nicht richtig beim anderen ankam.

Umgekehrt, wenn ich etwas sehr ausführlich erläutert habe, merkte ich dann, bzw. merke sehr oft, dass es auch beim anderen nicht angekommen ist, weil ich dann an der Antwort (vor allem in E-Mails, wenn denn eine Antwort kommt) sehe, dass mein Text offenbar nicht richtig gelesen/nur überflogen wurde.

Das mit dem "Mut zur Lücke" fällt mir sehr schwer.

Man müsste eine "goldene Mitte" finden. Vielleicht nicht ganz knapp bleiben,
wenn man etwas "rüberbringen" will, sondern schon durchaus auch mal etwas näher erläutern, aber so, dass es halt im Rahmen bleibt... nur eben, wenn ich einmal angefangen habe, etwas zu erläutern, kommen dann noch zig andere Aspekte hinterher, oder - Stichwort "Gedankensprung" - irgendwelche ganz anderen Dinge, die mir noch dazu einfallen, die erstmal überhaupt nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun haben.

Das mit dem "Am liebsten Selber Zuhören" kenne ich auch
Ich lese auch sehr gern nach dem Abschicken meine eigenen (gerade die überlangen) Mails nochmal. Denke "Toll! Interessant! Witzig! Gut!". Nur, eben, ein, zwei Tage später denke ich dann "Meine Güte!" - "Du liebe Zeit!" - "Was für ein Müll!" - "Wie konnte ich das nur alles schreiben"