Ich kann nur nicht sicher sagen, welches Gestüt es genau war. Ich habe es mal im Fernsehen gesehen, dass ein Gestüt dies hat.
Habe gerade mal gegoogelt und diesen Link zu einem Reitsimulator gefunden
http://www.ruf-medizintechnik.de/de/products/mustang/mustang.htm
So wirklich überzeugend sind die Dinger nicht, aber es mag ein richtiger Anfang sein. Allerdings befürchte ich, daß ein teueres mechanisches Pferd nicht wirklich gefragt ist, da es viel billiger kommt einen "älteren Gaul" zu Tode zu reiten.
Glaubst du wirklich, dass ein Anfänger in der Lage ist den Rhytmus zu sitzen? Glaube ich ehrlich gesagt nicht dran! Wenn jemand bereits reitet und nimmt zu oder so, dann schon...
Ich habe schon solche gesehen, die sehr schnell die ersten wichtigen Schritte schafften - ist schon auch eine Talentfrage und ob jemand sportlich ist, Sport schon betrieb oder wirklich im wahrsten Sinne vom Bürosessel in den Sattel gehievt wird.
Ja, erzähl mal! Es mag für dich nichts besonderes sein, aber es ist eben so, dass die meisten Menschen den Mund nicht aufmachen und eingreifen.
In Wirklichkeit nützt es nicht viel oder gar nichts. Bis auf Ausnahmen.
Jene Dame, die ich vom Pferd holte, hat sich dann einfach selbst ein Pferd gekauft, einen sehr braven, nicht unhübschen Hengst. Der überlebte Haltung und "Beritt" ein paar Monate.
Was habe ich also erreicht, einen Pferderücken etwas geschont und damit den schnellen Tod eines anderen Pferdes gefördert ?
MENSCHEN UND TIERE - DAS IST SO EIN KAPITEL FÜR SICH.
Zum Schulunterricht kann ich nicht so viel schreiben, da ich fast ausschließlich in Ställen stand, die keinen Schulunterricht anbieten. Kenne den Schulunterricht nur aus meinen Anfängen...
Es gibt schon sehr fundierten, guten Unterricht auch.
Das Problem der Wirtschaftlichkeit hast Du schon erwähnt. Es mag schon schwierig sein, einem Schüler zu bekennen, daß er es nie lernen wird und ihn zu vertreiben, wenn auf der anderen Seite dieser brav dreimal die Woche Geld in die Kasse bringt. Und wenn er vertrieben wird, landet er in nächsten Stall.
Das ist etwas Besonderes bei der Reiterei - jeder glaubt gut zu sein und den richtigen Weg gepachtet zu haben.
Dass geht ja bis hin zu den großen Springreitern. In der Dressur geht das nicht, einfach ein Superpferd zu kaufen und dann einen Grand Prix zu gewinnen, ich meine ohne entsprechendes Reitkönnen.
Beim Springreiten gibt es das schon - bis in den Weltcup hinein. Manchmal sitzen da Reiter auf Spitzenpferden, die nicht hingehören. Zwei, drei Stufen tiefer findet man das aber häufig. Irgendjemand hat genug Kleingeld, kauft sich einige gut ausgebildete S-Pferde und reitet mit denen dann regionale Turniere. So jemand braucht ein bißchen Mut und die Fähigkeit, sich irgendwie im Sattel zu halten und kann solche Turniere damit gewinnen. Da gibt es zahlreiche Beispiele. Ich kenne da sogar einen Fall einer beleibten jungen Dame, die so regionale Meisterschaften mehrfach gewann - die hatte nicht nur keinen Sitz, die flog richtiggehend auf dem Sattel herum - hatte aber derart gute Pferde, daß dies meist eine untergeordnete Rolle spielte.
Und umgekehrt gibt es solche, die hervorragend reiten können, aber nie an die richtig guten Pferde herankommen.
In der Dressur ist das schon besser - wenngleich auch da manchmal eine derartige Tendenz zu erkennen ist.
Ich kenne einen Offenstall, da besteht der Boden aus Betonplatten, die jeweils ca. 2,50x2,50 m groß und die Seiten jeweils mit verzinktem Winkeln eingefasst sind. Die Platten liegen mittlerweile nicht mehr im Lot, tlw. gibt es ziemliche Stolperfallen. Ein Teil des Offenstalles ist überdacht, ein anderer Teil ist frei und der Schlafteil ist in einer Heu-/Strohlagerhalle, da müssen die Pferde anfangs, wenn im Herbst eingestallt wird, eine Stufe von bestimmt 60 - 80 cm hoch und runtersteigen, weil noch keine Matratze drin ist, die hochgewachsen ist.
Es ist wie in allem - es gibt sehr gute, die sind spärlicher gesät und absolute Katastrophenställe.
Der Offenstall, so gut der ist, wenn alles beachtet wird und wirklich auf das Pferdebedürfnis eingegangen wird, wird leider auch als Billighaltung mißbraucht - das ist dann manchmal schlimmer als die Anbindehaltung.
Ich denke, du meinst mit Mattenhaltung die Matratzenhaltung, oder? Das ist auch etwas worüber ich nur den Kopf schütteln kann, wenn Pferdebesitzer ihre Pferde so halten lassen. Sollen die sich mal 23 Stunden da reinstellen und legen...
Matten-, eigentlich Matratzenhaltung ist richtig gemacht, auch gar nicht so schlimm, wenngleich ich kein Freund davon bin.
Ich habe allerdings noch nie eine gesehen, die in Ordnung war. Und die Motivation war eher Faulheit, als gute Haltung zu bewerkstelligen.
Die, welche ich sah waren keine Matratzen, das war Sumpfhaltung. Und was das für die Pferde bedeutet, der urinnasse Boden und die schlechte Amoniakluft brauche ich niemandem zu erklären.
Das ist z.B. der Grund, weshalb ich mir vorletztes Jahr einen rohen 3-jähringen bei einem großen Gestüt direkt von der Koppel gekauft habe, bei dem er zur Aufzucht stand... Da hatte Glück, dass der so spät im Jahr geboren und deshalb im Herbst noch nicht angeritten war, obwohl er eigentlich schon 3 war... Ich habe keine Lust mich so veräppeln zu lassen, oder nicht zu wissen, unter welchen Bedingungen das Pferd an- und geritten wurde. Den habe ich angeritten und bilde den aus und wenn etwas an dem Pferd verbockt ist, dann muss ich mir den Schuh anziehen, aber ich muss nichts ausbügeln, was andere angebrockt haben.
Das ist der allerbeste Weg - sofern man selbst über ausreichend Kenntnisse verfügt. Machst Du viel Cavaletti & Longenarbeit ?
Aber das ist echt der Hammer, ein Pferd nach einer Sehnen-OP vollzupumpen, um den zu verkaufen. Da helfen auch keine Medikamente...
Wenn ich den nicht täglich geritten und kontrolliert hätte, hätte es vielleicht funktioniert. Auf Dauer helfen da Schmerzmittel und Entzündungsblocker aber nichts.
Für's tägliche Reiten ist er nichts mehr, meinte er dann, der Verkäufer. Wenn er einen vernünftigen Preis gemacht hätte, hätte ich ihn vielleicht damals trotzdem genommen - so verliebt war ich in den.
Allerdings hatte er das Pferd selbst um 2,5 Mill ATS gekauft gehabt - er war ein "Überspringer" und gewann reihenweise Turniere bis zum Unfall - und so fanden wir keine Einigung beim Preis. Das Pferd ging in der Folge noch einige Springen, gewann sogar - aber eben nur schnell ein Springen und dann wahrscheinlich drei Monate Pause, bis das Bein wieder abschwoll.
Das ist jener Teil im Reitsport, der sehr unschön ist. Vor allem für die Tiere. Und das auch noch für Pferde, welche für mich äußerst besondere Lebewesen sind.
L.G.
Ramar