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Ramar, Du schreibst ja selber daß es nur gut geht mit einer Gruppe die zusammengewachsen ist. Und das geht nicht von heute auf morgen! In den Reitställen geht es doch teilweise zu wie im Taubenschlag und auf einmal ist die Offenstallhaltung modern. Soetwas hat es früher überhaupt nicht gegeben. Es wäre zwar praktisch gewesen, aber wer hat das seinen Pferden angetan? Das hat man vielleicht in Hengstaufzuchtstationen so gemacht mit den "Teenagern", aber wenn sie älter wurden hat man sie schön getrennt.
Außerdem hat man gar keine Gewißheit ob alle Pferde genug Futter bekommen und eines dem anderen alles wegfrißt.
Wenn wirklich sehr viel Fläche da wäre und keines zu kurz kommt, die Gruppe friedlich und ausgeglichen ist, könnte ich es mir vorstellen, aber nicht in der Fütterungszeit. Natur hin oder her, jeder soll sein Recht bekommen und nicht nur untergebuttert werden- und sowas gibt es wirklich.
Ich bleib dabei daß ich dagegen bin, weil ich weiß wie futterneidisch und biestig Pferde sein können. Die Wildpferde haben sich auch nicht alle um eine Stelle gekloppt wo Futter war sondern große undendliche Weideflächen gehabt und die Pferde untereinander kannten sich seit Jahrzehnten. Man kann die ursprüngliche Natur nicht in die Reitställe zurückholen.
gruß puenktchen



Offenstallhaltung ist keine "moderne" Erscheinung.
Auf Island, in der Camargue, in vielen Teilebn Spaniens und auch in vielen anderen Ländern, wo Reiten noch natürlich ist, wirst Du Pferdeherden finden, die ganzjährig draußen leben, allenfalls gibt es Unterstände für wirklich mieses Wetter oder wenn genug Land da ist, gehen die Tiere in den Wald.
Bei Bedarf werden die Tiere, die zum Reiten benötigt werden aus der Herde geholt, kurz geputzt und dann gesattelt und aufgezäumt. Ich habe zum Schluß einen Trainer gehabt, der Pferde, die ein halbes jahr oder länger nicht geritten worden waren, sattelte und es gab keinerlei Probleme, nach ein bis zweiStunden konnten die wieder perfekt alle Übungen. Das mach mal mit einem Boxenpferd...
Da kannst die Ambulanz gleich danebenstellen.
Klar sind diese Pferde nie so blank geputzt wie die "Indoorpferde", sie sind im Winter zottelig und sehen eher aus wie Bären, aber sie sind gesund und haben wirklich ein Pferdeleben.
Allerdings werden sie auch nicht so gearbeitet, daß sie voll durchgeschwitzt auf die Weide zurück müssen.



Sage
 
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Hallo
Sage, wir sind aber nicht in Island und auch nicht in Spanien.
Wir sind hier in Germany und hier gibt es Ställe, da möchte man lieber kein Pferd sein:escape:
Ich bin selbstverständlich NICHT dafür ein Pferd den ganzen Tag in eine Box zu sperren, aber für Nachts find ich es o.k.. Ich kenne Reitställe in denen hektischer Betrieb herrscht, ich mag sie nicht. Und ich kenne Zuchtstätten mit Pferden die seit zig Jahren vertraut sind mit sich untereinander und ihren Menschen. Ich mag lieber die Züchter (die ich kenne) als die ehrgeizigen Freizeitreiter auf den Schickimickihöfen. Und schlimm finde ich die Reitställe die keine Wiesen haben sondern nur winzige matschige Paddocks. Für den Winter mag es ja gehen, aber in der warmen Jahreszeit wenn Gras wächst, gehört meiner Meinung das Pferd den ganzen Tag auf die Wiese. Ich würd wenn ich eines hätte, mein Pferd nicht in einen großen Reitstall unterbringen, sondern lieber privat auf einem Bauernhof mit noch einem oder zwei oder selber einen kleinen Hof pachten. Ist sowieso besser wenn man das Pferd den ganzen Tag bei sich hat und nicht nur für eine Stunde mit seinem Porsche Cayenne in den Reitstall juckelt und da den dicken Max makiert mit teuren Reitklamotten. Ich mag so Typen nicht. Für mich steht das Pferd im Mittelpunkt und nicht dieser ganze Kommerz.
Ich denke man kriegt hier nicht alle Meinungen unter einem Hut, macht ja nichts.
Hoffentlich meldet sich hier noch jemand zum Thema Kampfsport, hat der Autor des Threades ja nach gefragt (gutes Hobby, und vor allem wird kein Tier dafür ausgenutzt)
gruß puenktchen
 
Ok, bis die Pferde wirklich als Herde funktionieren und jeden Fremden plattmachen, der es wagt, ihre Weide zu betreten, vergeht sicher eine Weile und bei dem Pack, was sich so hier rumtreibt, würd ich wahrscheinlich auch da draußen pennen, um meine Jungs und mädels zu beschützen.
Aber ansonsten find ich diese Offenstallsache gut.
Habn aber auch schon Züchter von Reitponies erlebt, der seine Tiere nie nach draußen ließ, sie standen nur in den Boxen und wurden zum Hallentraining gefahren. Ein Geländeritt hätte die Tiere vor Angst schlottern lassen, die kannten sowas überhaupt nicht.
Vielleicht sollte man all diese Leistungswettbewerbe mit Tieren verbieten, dann würden sich nur noch die Pferde kaufen, die diese Tiere wirklich lieben und nicht nur auf irgendwelche Trophäen aus sind.



Sage
 
ja sage, das ist eine gute Idee mit dem Verbot. Wird allerdings leider nie erfolgen soetwas.
Schrecklicher Ponyzüchter und noch schrecklicher, daß jemand von ihm kauft. Weil der Käufer kann auch mitentscheiden ob, was und wie gezüchtet wird. Nicht nur bei Pferden, auch bei anderen Tieren.
Das geht in manche Köpfe nicht rein daß wenn sich jemand das und das Tier kauft es die und die Ansprüche hat. Ein Pferd braucht u.a. Wiesen und gutes hochwertiges Futter und keine verschimmelte Scheiße und billiges, verseuchtes Fertigfutter. Ein Hund braucht seinen Menschen in der Nähe den ganzen Tag und und und... Viele Menschen denken ich ich ich das (Tier) will ich haben, das muß ich haben und denken nicht weiter. Sie arbeiten den ganzen Tag und haben Streß und da passen einige Tiere einfach nicht rein in ihr Leben. Wenn alle Menschen vernünftig wären (Ninjas Beitrag fand ich auch klasse) würde es sehr viel weniger Tierleid auf der Erde geben.
gruß puenktchen
 
Da muß ich nachgehen, klingt sehr interessant.

Ich kann nur nicht sicher sagen, welches Gestüt es genau war. Ich habe es mal im Fernsehen gesehen, dass ein Gestüt dies hat.
Habe gerade mal gegoogelt und diesen Link zu einem Reitsimulator gefunden
http://www.ruf-medizintechnik.de/de/products/mustang/mustang.htm

Das Gewicht allein ist eigentlich ja nicht das Hauptproblem, sofern nicht gerade 80Kilo Kinder auf ein Shetland-Pony gesetzt werden (auch schon gesehen) oder 130Kilo Bomber auf einen Isländer. Wenn dazu aber die Unfähigkeit kommt, mit dem Pferderhythmus mitzuschwingen, wird es wirklich brutal.

Glaubst du wirklich, dass ein Anfänger in der Lage ist den Rhytmus zu sitzen? Glaube ich ehrlich gesagt nicht dran! Wenn jemand bereits reitet und nimmt zu oder so, dann schon...

Nein, empfinde ich als nichts besonderes - das war eben durch verschiedene Umstände erfolgreich....aber soll ich Dir von meinen vielen Niederlagen erzählen, was den Schutz der Tiere anbetrifft......

Ja, erzähl mal! Es mag für dich nichts besonderes sein, aber es ist eben so, dass die meisten Menschen den Mund nicht aufmachen und eingreifen.

Das ist so, leider. Da kann ich Dir reihenweise noch weit schlimmere Vorgänge erzählen. Wie wäre es mit Shetland Ponies, die eine derartige Hufrehe hatten, dass die Hufe sich wie holländische Holzschuhe nach oben bogen, aber mehrere Stunden täglich im Reitunterricht gehen mussten (!!!!!), oder im gleichen Stall ein schwerst dämpfiges Reitpony, welches ebenfalls jeden Tag zum Einsatz kam, auch noch als der Besitzer es deckte.....

Zum Schulunterricht kann ich nicht so viel schreiben, da ich fast ausschließlich in Ställen stand, die keinen Schulunterricht anbieten. Kenne den Schulunterricht nur aus meinen Anfängen...

Im gleichen Stall Offenstallhaltung mit 11 Pferden in verschiedensten Größen und Rassen auf.....den habe ich schon beschrieben....allerdings führte nur eine normale Stalltüre ins Innere (eine normale Türgröße - Du liest richtig) am Zargen standen Nägel heraus, sodaß alle Pferde Ganzkörperverletzungen hatten und der Innenraum war mit einer sogenannten Mattenhaltung wie in den Everglades sumpfig und etwa 1 1/2 Meter hoch.......... und vieles mehr.......
Der Amtstierarzt bestätigte "beinahe vorbildhafte Haltung".

Ich kenne einen Offenstall, da besteht der Boden aus Betonplatten, die jeweils ca. 2,50x2,50 m groß und die Seiten jeweils mit verzinktem Winkeln eingefasst sind. Die Platten liegen mittlerweile nicht mehr im Lot, tlw. gibt es ziemliche Stolperfallen. Ein Teil des Offenstalles ist überdacht, ein anderer Teil ist frei und der Schlafteil ist in einer Heu-/Strohlagerhalle, da müssen die Pferde anfangs, wenn im Herbst eingestallt wird, eine Stufe von bestimmt 60 - 80 cm hoch und runtersteigen, weil noch keine Matratze drin ist, die hochgewachsen ist.

Ich denke, du meinst mit Mattenhaltung die Matratzenhaltung, oder? Das ist auch etwas worüber ich nur den Kopf schütteln kann, wenn Pferdebesitzer ihre Pferde so halten lassen. Sollen die sich mal 23 Stunden da reinstellen und legen...

Irgendwie schon verständlich, wenn da so ein Sportpferd hunderttausende oder gar Millionen kostet - da wird es schon sehr schwierig, irgend ein Zusatzrisiko einzugehen. Passiert ja so schon genug - eine schwere Verletzung ist schnell geschehen. Trotzdem gibt es auch da Varianten, möglichst artgerecht vorzugehen.

Solche Pferde bleiben meist der Elite vorbehalten :clown:

Das Reitervolk ist darüberhinaus ein BESONDERES - ich denke Du weißt, was ich meine.

Ja, ich weiss was du meinst :weihna1

Selbstverständlich, und wenn es lahmt und verkauft werden soll, Schmerzmittel ....... da gäbe es ganze Listen...... von "Zaubermitteln" und Tricks.
Ich würde nie ein Pferd kaufen, mit dem ich nicht mindestens 14 Tage geritten bin - aber unter meiner Kontrolle, und zudem ein Tierarzt meines Vertrauens eine volle Kontrolle macht. Beim besten Pferd das ich in meinem Leben geritten bin, kam nach etwa zehn Tagen heraus, daß es früh am Morgen vollgepumpt wurde, damit ich nicht bemerke, dass es in Wirklichkeit nach einer Sehnenoperation keine Leistung mehr bringen konnte. Nach dieser Zeit schwoll das Bein dann trotz der starken Medikamente gewaltig an....

Das ist z.B. der Grund, weshalb ich mir vorletztes Jahr einen rohen 3-jähringen bei einem großen Gestüt direkt von der Koppel gekauft habe, bei dem er zur Aufzucht stand... Da hatte Glück, dass der so spät im Jahr geboren und deshalb im Herbst noch nicht angeritten war, obwohl er eigentlich schon 3 war... Ich habe keine Lust mich so veräppeln zu lassen, oder nicht zu wissen, unter welchen Bedingungen das Pferd an- und geritten wurde. Den habe ich angeritten und bilde den aus und wenn etwas an dem Pferd verbockt ist, dann muss ich mir den Schuh anziehen, aber ich muss nichts ausbügeln, was andere angebrockt haben.

Aber das ist echt der Hammer, ein Pferd nach einer Sehnen-OP vollzupumpen, um den zu verkaufen. Da helfen auch keine Medikamente...

Wie sagte ein Funktionär aus dem Reitsport ungefähr: "Wenn Du keine Probleme hast, dann schaff Dir ein Pferd an, das ändert dies sofort."

Hihi, das unterschreibe ich sofort

LG
Zauberlehrling
 
Ich würde gern wieder ein hobby haben wo man aus der wohnung raus kommt, sowas wie Bogenschießen oder leichten kampfsport (Wingchung oder so).

Leider kann ich mich nicht richtig entscheiden,
was habt ihr denn so für Hobbys? und hättet ihr vielleicht vorschläge für mich? :)


Brieftauben züchten.

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Ich kann nur nicht sicher sagen, welches Gestüt es genau war. Ich habe es mal im Fernsehen gesehen, dass ein Gestüt dies hat.
Habe gerade mal gegoogelt und diesen Link zu einem Reitsimulator gefunden
http://www.ruf-medizintechnik.de/de/products/mustang/mustang.htm

So wirklich überzeugend sind die Dinger nicht, aber es mag ein richtiger Anfang sein. Allerdings befürchte ich, daß ein teueres mechanisches Pferd nicht wirklich gefragt ist, da es viel billiger kommt einen "älteren Gaul" zu Tode zu reiten.

Glaubst du wirklich, dass ein Anfänger in der Lage ist den Rhytmus zu sitzen? Glaube ich ehrlich gesagt nicht dran! Wenn jemand bereits reitet und nimmt zu oder so, dann schon...
Ich habe schon solche gesehen, die sehr schnell die ersten wichtigen Schritte schafften - ist schon auch eine Talentfrage und ob jemand sportlich ist, Sport schon betrieb oder wirklich im wahrsten Sinne vom Bürosessel in den Sattel gehievt wird.

Ja, erzähl mal! Es mag für dich nichts besonderes sein, aber es ist eben so, dass die meisten Menschen den Mund nicht aufmachen und eingreifen.
In Wirklichkeit nützt es nicht viel oder gar nichts. Bis auf Ausnahmen.
Jene Dame, die ich vom Pferd holte, hat sich dann einfach selbst ein Pferd gekauft, einen sehr braven, nicht unhübschen Hengst. Der überlebte Haltung und "Beritt" ein paar Monate.
Was habe ich also erreicht, einen Pferderücken etwas geschont und damit den schnellen Tod eines anderen Pferdes gefördert ?
MENSCHEN UND TIERE - DAS IST SO EIN KAPITEL FÜR SICH.
Zum Schulunterricht kann ich nicht so viel schreiben, da ich fast ausschließlich in Ställen stand, die keinen Schulunterricht anbieten. Kenne den Schulunterricht nur aus meinen Anfängen...
Es gibt schon sehr fundierten, guten Unterricht auch.
Das Problem der Wirtschaftlichkeit hast Du schon erwähnt. Es mag schon schwierig sein, einem Schüler zu bekennen, daß er es nie lernen wird und ihn zu vertreiben, wenn auf der anderen Seite dieser brav dreimal die Woche Geld in die Kasse bringt. Und wenn er vertrieben wird, landet er in nächsten Stall.
Das ist etwas Besonderes bei der Reiterei - jeder glaubt gut zu sein und den richtigen Weg gepachtet zu haben.
Dass geht ja bis hin zu den großen Springreitern. In der Dressur geht das nicht, einfach ein Superpferd zu kaufen und dann einen Grand Prix zu gewinnen, ich meine ohne entsprechendes Reitkönnen.
Beim Springreiten gibt es das schon - bis in den Weltcup hinein. Manchmal sitzen da Reiter auf Spitzenpferden, die nicht hingehören. Zwei, drei Stufen tiefer findet man das aber häufig. Irgendjemand hat genug Kleingeld, kauft sich einige gut ausgebildete S-Pferde und reitet mit denen dann regionale Turniere. So jemand braucht ein bißchen Mut und die Fähigkeit, sich irgendwie im Sattel zu halten und kann solche Turniere damit gewinnen. Da gibt es zahlreiche Beispiele. Ich kenne da sogar einen Fall einer beleibten jungen Dame, die so regionale Meisterschaften mehrfach gewann - die hatte nicht nur keinen Sitz, die flog richtiggehend auf dem Sattel herum - hatte aber derart gute Pferde, daß dies meist eine untergeordnete Rolle spielte.
Und umgekehrt gibt es solche, die hervorragend reiten können, aber nie an die richtig guten Pferde herankommen.
In der Dressur ist das schon besser - wenngleich auch da manchmal eine derartige Tendenz zu erkennen ist.
Ich kenne einen Offenstall, da besteht der Boden aus Betonplatten, die jeweils ca. 2,50x2,50 m groß und die Seiten jeweils mit verzinktem Winkeln eingefasst sind. Die Platten liegen mittlerweile nicht mehr im Lot, tlw. gibt es ziemliche Stolperfallen. Ein Teil des Offenstalles ist überdacht, ein anderer Teil ist frei und der Schlafteil ist in einer Heu-/Strohlagerhalle, da müssen die Pferde anfangs, wenn im Herbst eingestallt wird, eine Stufe von bestimmt 60 - 80 cm hoch und runtersteigen, weil noch keine Matratze drin ist, die hochgewachsen ist.
Es ist wie in allem - es gibt sehr gute, die sind spärlicher gesät und absolute Katastrophenställe.
Der Offenstall, so gut der ist, wenn alles beachtet wird und wirklich auf das Pferdebedürfnis eingegangen wird, wird leider auch als Billighaltung mißbraucht - das ist dann manchmal schlimmer als die Anbindehaltung.
Ich denke, du meinst mit Mattenhaltung die Matratzenhaltung, oder? Das ist auch etwas worüber ich nur den Kopf schütteln kann, wenn Pferdebesitzer ihre Pferde so halten lassen. Sollen die sich mal 23 Stunden da reinstellen und legen...
Matten-, eigentlich Matratzenhaltung ist richtig gemacht, auch gar nicht so schlimm, wenngleich ich kein Freund davon bin.
Ich habe allerdings noch nie eine gesehen, die in Ordnung war. Und die Motivation war eher Faulheit, als gute Haltung zu bewerkstelligen.
Die, welche ich sah waren keine Matratzen, das war Sumpfhaltung. Und was das für die Pferde bedeutet, der urinnasse Boden und die schlechte Amoniakluft brauche ich niemandem zu erklären.
Das ist z.B. der Grund, weshalb ich mir vorletztes Jahr einen rohen 3-jähringen bei einem großen Gestüt direkt von der Koppel gekauft habe, bei dem er zur Aufzucht stand... Da hatte Glück, dass der so spät im Jahr geboren und deshalb im Herbst noch nicht angeritten war, obwohl er eigentlich schon 3 war... Ich habe keine Lust mich so veräppeln zu lassen, oder nicht zu wissen, unter welchen Bedingungen das Pferd an- und geritten wurde. Den habe ich angeritten und bilde den aus und wenn etwas an dem Pferd verbockt ist, dann muss ich mir den Schuh anziehen, aber ich muss nichts ausbügeln, was andere angebrockt haben.
Das ist der allerbeste Weg - sofern man selbst über ausreichend Kenntnisse verfügt. Machst Du viel Cavaletti & Longenarbeit ?

Aber das ist echt der Hammer, ein Pferd nach einer Sehnen-OP vollzupumpen, um den zu verkaufen. Da helfen auch keine Medikamente...
Wenn ich den nicht täglich geritten und kontrolliert hätte, hätte es vielleicht funktioniert. Auf Dauer helfen da Schmerzmittel und Entzündungsblocker aber nichts.
Für's tägliche Reiten ist er nichts mehr, meinte er dann, der Verkäufer. Wenn er einen vernünftigen Preis gemacht hätte, hätte ich ihn vielleicht damals trotzdem genommen - so verliebt war ich in den.
Allerdings hatte er das Pferd selbst um 2,5 Mill ATS gekauft gehabt - er war ein "Überspringer" und gewann reihenweise Turniere bis zum Unfall - und so fanden wir keine Einigung beim Preis. Das Pferd ging in der Folge noch einige Springen, gewann sogar - aber eben nur schnell ein Springen und dann wahrscheinlich drei Monate Pause, bis das Bein wieder abschwoll.

Das ist jener Teil im Reitsport, der sehr unschön ist. Vor allem für die Tiere. Und das auch noch für Pferde, welche für mich äußerst besondere Lebewesen sind.


L.G.

Ramar
 
So wirklich überzeugend sind die Dinger nicht, aber es mag ein richtiger Anfang sein. Allerdings befürchte ich, daß ein teueres mechanisches Pferd nicht wirklich gefragt ist, da es viel billiger kommt einen "älteren Gaul" zu Tode zu reiten.

Es ging ja erstmal darum, dass es generell diese mechanischen Pferde gibt. Inwieweit diese überzeugen, weiss ich nicht. Ich glaube, dass es diese sogar im Pferdemuseum in Warendorf gibt...

Ich habe schon solche gesehen, die sehr schnell die ersten wichtigen Schritte schafften - ist schon auch eine Talentfrage und ob jemand sportlich ist, Sport schon betrieb oder wirklich im wahrsten Sinne vom Bürosessel in den Sattel gehievt wird.

Meine Beobachtungen sind immer gewesen, dass sich erwachsene Anfänger meist schwer tun, den Rythmus des Pferdes zu sitzen. Kinder tun sich da wesentlich leichter...

In Wirklichkeit nützt es nicht viel oder gar nichts. Bis auf Ausnahmen.
Jene Dame, die ich vom Pferd holte, hat sich dann einfach selbst ein Pferd gekauft, einen sehr braven, nicht unhübschen Hengst. Der überlebte Haltung und "Beritt" ein paar Monate.
Was habe ich also erreicht, einen Pferderücken etwas geschont und damit den schnellen Tod eines anderen Pferdes gefördert ?
MENSCHEN UND TIERE - DAS IST SO EIN KAPITEL FÜR SICH.

Es lebe die menschliche Selbstüberschätzung und die Uneinsicht, auf Kosten der Tiere

Und umgekehrt gibt es solche, die hervorragend reiten können, aber nie an die richtig guten Pferde herankommen.
In der Dressur ist das schon besser - wenngleich auch da manchmal eine derartige Tendenz zu erkennen ist.

In der Dressur ist es doch auch nicht viel anders - ok, du musst einen gewissen Grundsitz beherrschen, aber mehr auch nicht.

Mit dem nötigen Kleingeld kauft man sich ein Grand-Prix-Pferd und startet in den hohen Klassen. Die Pferde laufen die Prüfungen meist doch aus dem FF... Das einzige was man beherrschen muss, ist, dass man die richtigen Knöpfchen drückt, also die Hilfengebung kennt.

Wenn ich bei uns auf den Turnieren sehen, wieviele Kiddies von den Eltern derart gesponsert werden und damit die kleinen Prüfungen abgrasen, um in die höheren Leistungsklassen zu kommen...

Wenn ich heute mir die A-Dressuren ansehe, dann läuft da kein Pferd mehr mit, welches nicht mindestens L oder eher noch M ausgebildet ist. Früher, als ich noch A geritten bin und meine Turnieranfänge hatte, da sind viele mitgeritten, deren Pferde wirklich nur A beherrschten, heute laufen die meist schon 2 Klassen höher...

Matten-, eigentlich Matratzenhaltung ist richtig gemacht, auch gar nicht so schlimm, wenngleich ich kein Freund davon bin.

Ich habe noch keine wirklich perfekte Matratzenhaltung gesehen. Ich sehe wirklich nur die Faulheit der Betreiber, sich um das tägliche Misten zu drücken.

Die, welche ich sah waren keine Matratzen, das war Sumpfhaltung. Und was das für die Pferde bedeutet, der urinnasse Boden und die schlechte Amoniakluft brauche ich niemandem zu erklären.

Tja, nur warum stellen Pferdebesitzer ihre Pferde in solch einen Sumpf? Die Frage habe ich mir des öfteren bereits gestellt. Ich kenne Leute, die stellen ein dämpfiges Pferd in solch einen Stall, da ist zwar vor der Box noch ein Aussenpaddock, aber trotzdem unverantwortlich.

Das ist der allerbeste Weg - sofern man selbst über ausreichend Kenntnisse verfügt. Machst Du viel Cavaletti & Longenarbeit ?

Ich habe ihn jetzt viel longiert, er hängt auch mit der Ausbildung ziemlich hinterher, da ich ihn von April bis November 07 nochmal über den Sommer auf die Weide gestellt habe. Er ist sehr gewachsen in der Zeit (bald 10 cm) und da habe ich ihn über den Sommer in Ruhe gelassen. Das halbe Jahr davor, seitdem ich ihn habe, habe ich sehr viel Boden- (Pat Parelli) und Longenarbeit gemacht. Und seit November ist er wieder da und da habe ich auch erstmal die Muskulatur wieder aufbauen müssen... Jetzt muss er aber ran, sonst erreiche ich das nicht, was ich eigentlich gerne reiten möchte :) Heute habe ich ihn laufen lassen und auch ein Cavaletti hingestellt, aber er hat es mit dem Springen nicht so - er hat meist versucht noch irgendwie dranvorbei zu huschen.

Wenn ich den nicht täglich geritten und kontrolliert hätte, hätte es vielleicht funktioniert. Auf Dauer helfen da Schmerzmittel und Entzündungsblocker aber nichts.
Für's tägliche Reiten ist er nichts mehr, meinte er dann, der Verkäufer. Wenn er einen vernünftigen Preis gemacht hätte, hätte ich ihn vielleicht damals trotzdem genommen - so verliebt war ich in den.
Allerdings hatte er das Pferd selbst um 2,5 Mill ATS gekauft gehabt - er war ein "Überspringer" und gewann reihenweise Turniere bis zum Unfall - und so fanden wir keine Einigung beim Preis. Das Pferd ging in der Folge noch einige Springen, gewann sogar - aber eben nur schnell ein Springen und dann wahrscheinlich drei Monate Pause, bis das Bein wieder abschwoll.

So manche gehen über Leichen - ich will nicht wissen, was in manchen Verkaufsställen so abläuft.

Das ist jener Teil im Reitsport, der sehr unschön ist. Vor allem für die Tiere. Und das auch noch für Pferde, welche für mich äußerst besondere Lebewesen sind.

Pferde sind schon was tolles; und etwas was ich in meinem Leben nicht missen möchte.
 
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Jedes Tier ist etwas besonderes, angefangen bei der kleinsten Ameise.
Wieviele schaffen sich den einsamen Knacki-Wellensittich an, damit er, wegen des fehlens eines Artgenossen, engeren kontakt zum Menschen sucht...
Nach ein paar Wochen ist er langweilig und man kümmert sich kaum noch drum. Hunde und Katzen sind begehrte "Geschenke" und wenn sie dann was kosten und Arbeit machen, werden sie bestenfalls im Tierheim abgegeben.
Kaum einer verzichtet auf seinen Urlaub oder nimmt sein Tier mit, was bei Hunden überhaupt kein Problem wäre.
Katzen sind da anders, sie fahren in der Regel nicht gern weg und gewöhnen sich schlecht an eine fremde Umgebung.
Ich fahr seit über 20 jahren nicht in Urlaub, genieße aber dafür das intensivere Zusammensein mit meinen Viechern.



Sage
 
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