Sterbehilfe-Senator Kusch...

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Alika

Guest
Hallo ihr Lieben,

gestern habe ich im Fernseh einen Bericht über Ex-Senator Kusch gesehen der die Sterbehilfe befürwortet und finde es ein ganz interessantes Thema und wollte mal eure Meinung dazu hören.
Ich persönlich befürworte es und kann daran nichts schlimmes sehen.
Ich habe mir schon des öfteren vorgestellt, wie es sein muß einfach nichts mehr alleine zu können oder eventuell irgendwann mal in einem Pflegeheim zu landen und da der Laune der Pfleger ausgesetzt zu sein. Ohne Angehörige die sich um einen kümmern oder denen man auch nicht zur Last fallen möchte.
Oder einfach nur einsam und allein auf seine Gebrechen zu warten. Tag für Tag nur zu Hause zu sitzen ohne das man jemanden hat.
Man sollte es für sich selbst entscheiden dürfen...nicht erst wenn man Todkrank ist und nur noch am Leben gehalten wird, sondern dann, wenn man es für Richtig hält. Auch gerne schon Rechtzeitig. Ich z.B. habe Angst mal Alzheimer zu bekommen. Ich würde also in diesem Fall, gerne schon im Vorfeld eine Vereinbarung treffen.

LG Alika
 
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Sehe das eigentlich wie Du. Jeder Mensch hat das Recht zu sterben, wann er will.

Ich zweifel allerdings manchmal ein bißchen an den "guten" Absichten des Herrn Kusch. Die Frau, der er jetzt beim Sterben "geholfen" hat, war nicht todkrank, nicht hilflos etc. Also, eigentlich ein schlecht gewähltes Exempel von Herrn Kusch. Also ging es in dem Fall weniger um aktive Sterbehilfe, sondern mehr um aktive Selbstmordhilfe, indem er der Dame der Medikamentencocktail mitbrachte.

Aber wie gesagt. Jeder kann sterben wann und wie er will und ich finde es unmenschlich jemanden der Wunsch nach dem Tod zu verwehren.
 
Ich finde es ja immer interessant, dass Tiere von ihren Leiden erlöst werden,
Menschen hingegen an Maschinen angeschlossen werden, selbst wenn sie
fast hirntot sind. "Leben" um jeden Preis.

Ich bin dafür, dass jeder Todkranke oder schwer Kranke, dessen Zustand sich absehbar nicht verbessern wird, sein Leben beenden können sollte.
Ich bin allerdings dagegen, wenn wir das einem Jugendlichen der Liebeskummer
hat auch ermöglichen würden, ich gebe zu, dass ich schon auch mal paternalistisch denke.Aber meistens sind diese jungen Leute später auch froh, dass sie nicht tot sind.

LG PsiSnake
 
Sehe das eigentlich wie Du. Jeder Mensch hat das Recht zu sterben, wann er will.

Ich zweifel allerdings manchmal ein bißchen an den "guten" Absichten des Herrn Kusch. Die Frau, der er jetzt beim Sterben "geholfen" hat, war nicht todkrank, nicht hilflos etc. Also, eigentlich ein schlecht gewähltes Exempel von Herrn Kusch. Also ging es in dem Fall weniger um aktive Sterbehilfe, sondern mehr um aktive Selbstmordhilfe, indem er der Dame der Medikamentencocktail mitbrachte.

Aber wie gesagt. Jeder kann sterben wann und wie er will und ich finde es unmenschlich jemanden der Wunsch nach dem Tod zu verwehren.

Ja, das war Hilfe zum Selbstmord und der Frau fehlte gesundheitlich nichts, dennoch finde ich es auch 0.k.!
Schau ich bin jetzt 48 J. und möchte einfach für mich die Angst ausschließen mal irgendwann nicht mehr wirklich zu Leben, sondern dahinzusiechen und nicht mehr entscheiden zu können. Oder einfach einsam zu sein, keinen Sinn mehr zu sehen und auf den tod zu warten. Ich möchte einfach human sterben ohne das ich ewig am Leben gehalten werde. Oder vielleicht noch schlecht behandelt werde weil ich ins bettnässe u.s.w.!
Voll der Horror dieser Gedanke. Ich hoffe es hat sich durchgesetzt bis ich mal soweit bin!

LG Alika
 
Ich finde es ja immer interessant, dass Tiere von ihren Leiden erlöst werden,
Menschen hingegen an Maschinen angeschlossen werden, selbst wenn sie
fast hirntot sind. "Leben" um jeden Preis.

Ich bin dafür, dass jeder Todkranke oder schwer Kranke, dessen Zustand sich absehbar nicht verbessern wird, sein Leben beenden können sollte.
Ich bin allerdings dagegen, wenn wir das einem Jugendlichen der Liebeskummer
hat auch ermöglichen würden, ich gebe zu, dass ich schon auch mal paternalistisch denke.Aber meistens sind diese jungen Leute später auch froh, dass sie nicht tot sind.

LG PsiSnake

da hast du natürlich Recht...also nicht in diesen Fällen!

LG Alika
 
Ihr Lieben,
schlecht recherchiert habt Ihr!

Die Frau, der Kusch zum Sterben verhalf, hatte eine Krebsdiagnose!
Sie litt unter aktuter Atemnot und konnte kaum noch Nahrung zu sich nehmen.
Reicht das?

Wer in der Pflege arbeitet, weiß, dass Tumordurchbruchsschmerzen trotz modernster Medizin nicht immer adäquat behandelbar sind, d.h. die absolute Schmerzfreiheit kann nicht garantiert werden.

Ich habe eine Patientin elendig leiden sehen, da meine damalige Vorgesetzte nicht couragiert genug war, das angeordnete Morphium zeitnah zu spritzen, da sie befürchtete, als Todesengel angesehen zu werden, falls der Tod durch eine Atemdepression einträte. (Atemdepression kann unerwünschte Nebenwirkung von Morphium sein)
Sie hätte einen Schmerztherapeuten vom Hospiz anfordern können - haben wir hier alles im Landkreis.
Die Patientin ist krampfhaft und voll leidend gestorben. So schlimm, dass man es sich nicht vorstellen mag - Blut erbrechend.
Da die Chefin einfach NICHTS tat und ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte, habe ich den Arbeitsplatz gewechselt.

Ich hoffe, falls ich von so einer schmerzhaften Krankheit je betroffen sein sollte, inständig, dass bis dahin Sterbehilfe per Gesetz auch in D erlaubt ist.

LG, Romaschka
 
Vielleicht ist es für einen Laien auch nicht vorstellbar,
was bei Krebs im Endstadium abläuft.

Die Organe werden von den Metastasen zerfressen,
zerfallen bis zum Organversagen.
Der Mensch stirbt an inneren Blutungen oder/und Organversagen.

Zudem hatte die besagte Frau ein gesegnetes Alter von 79 Jahren.
Irgendwann müssen wir alle den letzten Weg antreten.
Muss man das Leben künstlich bis 100 verlängern?
Ich denke, besser nicht.
 
Die Frau, der Kusch zum Sterben verhalf, hatte eine Krebsdiagnose!
Sie litt unter aktuter Atemnot und konnte kaum noch Nahrung zu sich nehmen.
Reicht das?

Hatten sie in der Zeitung und im getrigen Beitrag im Fernseh nicht erwähnt.Wollten wohl eher auf Kusch los und ihn anprangern einer gesunden Frau zum Selbstmord geholfen zu haben. Zeigt doch dann umso mehr das es Richtig war.
Ist ja grauenvoll was du da beschrieben hast. Und das möchte ich auch nicht durchleben und selbst entscheiden zu gehen.

LG Alika
 
Liebe Alika,
ich habe es bei Spiegel-online gelesen.

Ich sehe das auch so: Es ist eine Hetzjagd gegen den mutigen Herrn Kusch in Gange.

Und die, die da so hetzen, wissen mit Sicherheit nicht, was in Pflegeheimen abgeht und unter welchen Bedingungen präfinale Patienten versorgt werden müssen, wenn keine hilfreiche Schmerztherapie stattfindet, weil Chefs oder Hausärzte Angst haben, diese zu verabreichen.

Ich habe eine Patientin, die am Morphium-Perfuser hing, aber trotzdem totale Schmerzen hatte, mehrfach auf das Steckbecken hieven müssen, da sie total klar im Kopf nicht in ihre Inkontinenzvorlage urinieren wollte. Ihr tat dabei alles weh und sie schrie. Es ist grauenvoll, die Krebspatienten leiden sehen zu müssen.
Das würde man seinem eigenen Haustier nicht zumuten wollen!

Daher meine Meinung - besser Sterbehilfe als so einen qualvollen Tod haben zu müssen.

LG, Romaschka
 
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