Sterbehilfe-Senator Kusch...

Ist für mich jetzt nicht das Thema. Meiner Meinung nach kann sich auch ein gesunder Mensch das Leben nehmen, wenn er das will.


Nur die Frau hätte es eben auch aus eigener Kraft tun können, deshalb war es einfach "taktisch unklug", so zynisch das in diesem Zusammenhang klingen mag, eine derartige Person für die "Erstinszenierung" zu wählen, wenn es ihm die gesellschaftliche Anerkennung von Sterbehilfe geht.

unterschreib ich
 
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Dann siehst du ja jeden Tag wovor ich mich graue! Ich habe alle Hochachtung vor den Menschen die dort Arbeiten!
Ich habe auch mal ne zeit in so einer Senioren-Residenz 5 Sterne, gearbeitet. Natürlich gab es dort auch eine Pflegeabteilung. Die erste Zeit war sehr schlimm für mich. Ich hatte immer vor Augen, daß ich auch mal so ...entschuldige..elendig dahinsiechen könnte, Teilnahmelos saßen sie Tag für Tag am gleichen Platz. Ihr einziger Vorteil..die 5 Sterne. Obwohl...ob sie das spüren?? Ich glaube da macht Geld dann kein Unterschied mehr.
Werden wie Babys betüttelt und angesprochen. Gott..furchtbar. Was für ein trauriges Ende..nicht?? Das hat man doch nicht verdient!
So was geht mir einfach ans Herz und tut mir unendlich leid! Da könnte ich auch Sterbehilfe leisten ohne ein schlechtes Gewissen zu haben!
Furchtbares Thema , nicht!

LG Alika


Hallo

Das alt werden ist schön aber das alt sein nicht!
Diesen Satz höre ich fast jeden Tag!
Also ist alt sein nicht schön mit all seinen Gebrechlichkeiten und Krankheiten.
Es gibt welche die möchten leben andere wollen einfach nur sterben!
Zur Zeit beschäftigt mich ein besonderer Fall (Bewohnerin) sie wurde gebracht von den Angehörigen (Kindern) so eingestuft ja keinen Willen mehr zum leben!
Nicht wirklich ernsthaft krank aber so gebrechlich das die Tage gezählt sind.Sie nimmt nur wenig Nahrung auf die sie von der Pflege gereicht bekommt eine Sonde verweigert sie auch ihre Kinder.
Die Nahrung wird von der Pflege morgens und mittags gereicht davon isst sie einige Löffel, aber wenn abends die Kinder einlaufen verweigert sie die Nahrung.
Die Tochter meint wenn sie nicht will dann lassen so ungefähr lasst sie doch verhungern aber steht uns das zu ich denke da ein deutliches Nein!
Ich werde dieser Frau so auch meine Kollegen weiter die Nahrung reichen und wenn es nur einige Löffel immer sind!
Und klar alle Wege das Leben dieser Frau vom medizinischen zu verlängern sind untersagt von beiden Seiten kein Arzt darf wahrscheinlich kommen wenn es ernst wird, hier darin sehe ich auch die Macht der Angehörigen aber ja ein siechen eine Art in der ich mich überhaupt nicht finden kann, darum bin ich auch für die Sterbehilfe die diese Frau bevorzugen würde weil es schneller geht als verhungern oder undenklichen Schmerzen ausgegesetzt zu sein!

LG
 
...bei uns in der Pflege gibt es ein seltsames Gesetz das heisst....jeder Mensch hat das Recht sich selbst zu verletzen....aber bei der Sterbehilfe schließen sich noch viele Türen!

LG

Liebe Tigermaus,
schön, mal wieder von dir zu lesen! :)

Wird das bei Euch wirklich so gesagt?

Bei meinem vorigen Arbeitgeber wurden depressiven Bewohnern z.B. keine kleinen Küchenmesser im Zimmer erlaubt, damit nur ja niemand sich was antun kann. Obwohl sie körperlich in der Lage gewesen wären, sich selbst einen Apfel zu schälen, musste das Personal das tun, da die Pflegedienstleitung das so anordnete... Die betroffenen Frauen waren mehr als beleidigt, da sie sich entmündigt fühlten.

Naja, das wird wohl überall etwas eigenwillig gehandhabt.
Dasselbe Dilemma ist es ja im Heim mit der Medizin im Nachtschrank...

Tigermaus, ich freue mich, dass du als Pflegefachkraft auch die Sterbehilfe befürwortest.
Es ist ein heikles Thema, grade wenn man in dem Metier arbeitet.
Aber die Sache an sich befürworten heißt ja nicht, dass ich es für andere tue.

LG, Romaschka
 
Liebe Tigermaus, liebe Romaschka!

ich habe sehr viel respekt vor eurer arbeit!!!!

lg
sandy
 
dem Ganzen stehe ich SEHR skeptisch gegenüber.
wenn die Sterbehile legitim wird- wer kann einem garantieren daß damit nicht Mißbrauch getrieben wird? Jetzt heißt es ach ja die Alten und Kranken sollen nicht leiden, doch jeder weiß daß die Gesellschaft am vergreisen ist und womöglich den Nachkommenden es schwer fallen wird für die zukünfitg Alten Renten und Sozialhilfe aufzubringen. Da kann man doch mal schnell ein paar um die Ecke bringen, damit wieder Platz ist im Pflegeheim, am besten die ganz Unbequemen im Pflegeheim, die den Pflegern eh nur lästig sind. Dann kommt der Apparat angerollt, pieks und Feierabend! Ja, und der Kranke muß dann nicht mehr leiden, er wollte ja eh nicht mehr auf den Schieber und wundgelegen war er eh weil keiner Zeit und Lust hatte ihn zu pflegen.
Nein, ich bin dafür daß mehr Pflegekräfte eingestellt werden und daß sie noch besser ausgebildet werden. Außerdem müssen Altenheime zertifiziert werden und regelmässig kontrolliert.
Wenn jemand todkrank ist und es absolut keine Hoffnung auf Heilung gibt, dann sollte es auch Sterbehilfe geben, aber nur mit Rechtsanwalt und Notar und mit 100%ig freiem Willen des Todkranken- und ganz unanghäng vom Alter, also auch bei ca. 30 jährigen. Aber da versucht man ja alles, weil er als Steuerzahler noch gebraucht wird....
Ich denke wichtiger wäre es daß die Alten nicht in Depressionen verfallen! Sondern erkennen daß sie es im Alter nochmal richtig krachen lassen können wenn sie es wollen. Schön würde ich es finden für Alte die keine Angehörigen haben, wenn sie Alten- WG's gründen. Dann brauchen sie u.U. keine Angst vor dem Heim haben und auch nicht vor raffgierigen Angehörigen die nur darauf warten daß sie endlich abkratzen um ihr Erbe zu verballern.
Mir kann keiner erzaählen in unserer raffgierigen Welt daß sich nur aus edlen Gründen Gedanken um die Sterbehilfe gemacht wird.
Wie gesagt mit Brief und Siegel aus freien Stücken ja, damit kein unheilbar Schwerkranker sich in Not eine Tüte über den Kopf ziehen lassen muß von unseriösen Sterbehelfern und daran qualvoll ersticken muß oder sich sonstwie qaulvoll aus dem Leben verabschieden muß.
 
Liebe Tigermaus, liebe Romaschka!

ich habe sehr viel respekt vor eurer arbeit!!!!

lg
sandy

Davon abgesehen ich auch es ist eine sehr schwere Arbeit und manche einer hat einfach die Führsorge auch nicht verdient.
Mein Ex hat sich fast Tod gesoffen, mit Sage und Schreibe 52 Jahren Leber kaputt Magen und so einige andere schwer wiegende Krankheiten. Erst lag er vor 3 Jahren im Krankenhaus und weil man die Blutungen nicht stillen konnte wurde er im künstlichen Komma gesetzt. Da raus gekommen war er noch genießbar. Heute sitzt er wieder auf den hohen Ross und sieht nicht ein was er für Fehler machte. Das Leiden für die ganzee Familie geht weiter bis er entgültig die Augen zu macht. Wir als seine Angehörigen, können beim besten Willen nicht zu ihn, denn tief in unserere Seele ist da einiges vergraben wo wir nicht mit zurecht kommen.
 
Ich gebe zu ich habe nicht alle Beiträge gelesen und die meisten mehr überflogen!

Mal aus meiner Sicht:

Will euch mal was von meinem Vater erzählen!
Mein Vater war ein Mensch den ich immer als stark, selbstständig und selbstbestimmt lebend erlebt habe.
Mit 48 J. erlitt er innerhalb von 2 Tagen seine ersten 2 Herzinfarkte von insges. später 5!
Er überlebte sie alle und kämpfte für jeden Tag LEBEN!
Nach dem 5 Infarkt, das war 1990 unterzog er sich eine Bypass-OP, die an sich auch gut und problemlos verlief.
Nach wenigen Tagen hieß es mobilisieren, d.h. er durfte das erstemal einen kleinen Spaziergang machen, den er (mit meiner Mutter) auch sehr genoss.
Zurück im Zimmer setzte er sich aufs Bett und innerhalb von Sekunden war nichts mehr wie vorher.
Plötzlich schrie er das er nichts mehr sehen könnte und fiel gleich darauf in tiefe Bewusstlosigkeit.

Danach lag er auf der Intensuvstation, angeschlossen an Maschinen und Schläuche und als ich ihn so sah dachte auch ich das dies das Ende sei.

Nun es kam anders, entegen dem was die Ärzte sagten erholte sich mein Vater wieder!
Gut ein Auge blieb danach blind (räumliches sehen unmöglich), sprechen und richtig laufen lernen musste er erst wieder und es dauert lange bis er nicht mehr über eine Magensonde im Bauch mit Astronautennahrung ernährt werden musste.

Aber der Glaube, die Mühe und vor allem die Liebe meiner Mutter zu meinem Vater konnten scheinbar Berge versetzen - so wurden ihnen noch über 10 gemeinsame Jahre beschert!

Im Februar 2001 dann der Schock, Diagnose Lungenkrebs, inoperabel aufgrund der Position und auch des nicht gesunden Herzens.

Bis zum Sommer folgten 3 Chemos, dann hieß es von Seiten der Ärzte "Er braucht nun erstmal eine Pause"
Konkret hieß das "keine Hoffnung mehr"!

Mein Vater starb am 13. Dezember 2001 in den Armen meiner Mutter, im Kreise seiner Familie zu Hause!

In den letzten Tagen davor dachte ich auch manchesmal an Sterbehilfe, wenn ich ihn so daliegen sah!
Bis 4 Tage vor sienem Tod konnte man noch mit ihm sprechen, konnte er noch mit Hilfe zur Toilette gehn.
Ab da ging nichts mehr, oft hatte er ewiglange Atemaussetzer, stöhnte teils schon nicht mehr bei sich vor Schmerzen.
Er bekam hochdosiertes Morphium!

Solange wir sprechen konnten sprachen wir auch das Thema sterben an.
Nein niemals hätte er Sterbehilfe haben wollen, er meinte nur "Ich habe es doch leicht, ich gehe, ihr - vor allem eure Mutter - bleibt übrig und müsst damit weiterleben"!

Meine Mutter folgte ihm vor genau 2 Jahren!
In der Zeit zwischen dem Tod meines Vaters und ihrem Tod sprach sie niemals davon ihm "absichtlich" folgen zu wollen, sprach nie von dem Wunsch um Sterbehilfe oder Selbstmord!

Meine Mutter liebre meinen Vater unendlich, sie war nach seinem Tod niemals mehr wie zuvor - es war als ob man ihr ein Stück ihrer Seele genommen hatte und doch war sie (selber sehr krank) stets für jeden da, hatte ein offenes Ohr!

Sie starb am 1. Juli vor 2 Jahren, auf eine Intensivstation, an Maschinen und Schläuchen!

Bis heute komme ich nicht damit klar in den letzten Stunden und Minuten nicht bei ihr sein zu können, aber ich weiß sie hätte niemals gewollt das man ihr Sterbehilfe leistet!

Seit diesen Erlebnissen bin ich mir nicht mehr ganz sicher was Sterbehilfe meine Person betreffend angeht!

Mein Vater 1990 an Maschinen und Schläuchen und dann doch noch über 10 "geschenkte" Jahre!
Das gibt mir zu denken!

Die Ärzte hatten ihm keine großen Chancen eingeräumt, meine Mutter schon und sie hat gekämpft!

Wer will tatsächlich entscheiden wann es genug ist?
Wie will man - solange man nicht selbst an diesen Schläuchen hängt - wissen was man dann will und was gut ist?

Mal ganz abgesehen davon, neben dem persönlichen und vll. auch egoistischen Gefühl ob man das Leben denn so noch "aushält" gibt es auch noch liebende Menschen um einen herum!

Wer schuldet wem was?
Schulde ich - krank - meinen mich liebenden Menschen nicht das ich kämpfe und sie nicht einfach allein lasse?
Umgekehrt schulden die mich liebenden Menschen mir nicht mich (aus Liebe) gehen zu lassen, wenn ich gehen will bzw. das Leben nicht mehr ertrage?

Wenn mein Mann, in einer entsprechenden Situation, also hoffnungslos (wobei die Voraussagen der Ärzte nicht das Maß der Dinge sind) mich bitten sollte ihm diesne letzten Liebesdienst zu tun, dann werde ich es tun, ungeachtet meiner eigenen Befindlichkeiten!

Bei uns sehe ich da kein Problem!

Eine gesetzliche "Freigabe" sozusagen sehe ich allerdings sehr problematisch!
Wer will entscheiden ob sich Ehepartner, Kinder, Enkel sonstige Verwandte o.ä. sich nicht vielleicht nur einer lästigen Pflicht (Pflege) entledigen oder an ein Erbe kommen wollen?

Dazu ist diese Entscheidung zu entgültig!

Es ist ein heikles Thema und wohl per Gesetz nicht klar zu regeln!

Was im angesprochenen Fall (Kusch) passiert ist entzieht sich meines Verständnisses!
Nicht der Umstand das dieser Herr Kusch einer Frau die sterben wollte geholfen hat irritiert mich, sondern viel mehr der Umstand wie dieser Herr damit hausieren geht und diesen Film (und Fall) ganz offensichtlich für eigene (welche auch immer wirklich) Zwecke missbraucht!

Zumal Sterbehilfe und Hilfe zum Suizid, das eine hat mit dem andern nichts zu tun!

Also welche Motivation steckt bei diesem Herrn tatsächlich dahinter?
 
Diese Fall zeigt eindeutig, dass es nie eine gesetzliche aktive Sterbehilfe geben darf. Vor so einem Fall wurde schon immer gewarnt. "Eigentlich kann ich nicht sagen, dass ich leide", schon dieser Satz sagt alles. Ich reg mich auch über ein Satz aus der BZ von gestern auf, da stand..der selbsternannte Sterbebegleiter....

Er sah wie sie die Tabletten nahm und ging, heisst er hat sie allein gelassen. Sie wollte nicht allein und einsam in einem Heim leben und ist doch allein und einsam gestorben. Echte Sterbebegleiter hätten ihre Angst ernst genommen und sie beim Leben unterstützt.

Klar, aus rechtlichen gründen musste er gehen, sonst wäre es Unterlassene Hilfeleistung und so ist es nur Beihilfe zum Suizid. Nach eigenen Angaben hat sie sich die entsprechenden Mittel selbst besorgt, was ich bezweifle.

Dieser Fall zeigt, was aktive Sterbehilfe ist: Ein im Stich lassen.
 
Tigermaus, ich freue mich, dass du als Pflegefachkraft auch die Sterbehilfe befürwortest.
Es ist ein heikles Thema, grade wenn man in dem Metier arbeitet.
Aber die Sache an sich befürworten heißt ja nicht, dass ich es für andere tue.

LG, Romaschka

Natürlich gibt es dazu geteilte Meinungen und das soll auch so sein.
Ich denke, die Menschen, die jeden Tag damit konfrontiert werden und die Ausweglosigkeit sehen, würden die Qual für den Leidenden gerne lindern und es geht ihnen oft an die Psyche nichts wirklich tun zu können.

Jeder sollte es selbst entscheiden dürfen und dann natürlich nicht in der Stunde des Todes alleingelassen werden. Wenn wir ein Tier einschläfern lassen, bleiben wir auch bis zum Schluß bei ihm!

LG Alika
 
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Ihr Lieben,
schlecht recherchiert habt Ihr!



Wer in der Pflege arbeitet, weiß, dass Tumordurchbruchsschmerzen trotz modernster Medizin nicht immer adäquat behandelbar sind, d.h. die absolute Schmerzfreiheit kann nicht garantiert werden.

Ich habe eine Patientin elendig leiden sehen, da meine damalige Vorgesetzte nicht couragiert genug war, das angeordnete Morphium zeitnah zu spritzen, da sie befürchtete, als Todesengel angesehen zu werden, falls der Tod durch eine Atemdepression einträte. (Atemdepression kann unerwünschte Nebenwirkung von Morphium sein)
Sie hätte einen Schmerztherapeuten vom Hospiz anfordern können - haben wir hier alles im Landkreis.
Die Patientin ist krampfhaft und voll leidend gestorben. So schlimm, dass man es sich nicht vorstellen mag - Blut erbrechend.
Da die Chefin einfach NICHTS tat und ich das mit meinem Gewissen nicht vereinbaren konnte, habe ich den Arbeitsplatz gewechselt.

Ich hoffe, falls ich von so einer schmerzhaften Krankheit je betroffen sein sollte, inständig, dass bis dahin Sterbehilfe per Gesetz auch in D erlaubt ist.

LG, Romaschka


Du müsstest aber wissen, dass dies noch lange kein Grund für aktive Sterbehilfe ist. Hier wurden doch nur die Mittel nicht richtig genutzt.

Niemand sagt doch, dass eine Schmerzbehandlung völlige Schmerzfreiheit garantiert.


Natürlich ist es schwer den Abstand zu halten, wenn man tagtäglich damit konfrontiert ist.
 
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