Sich über andere Menschen lustig machen

Fremdbestimmt..quark.
das gebietet die Höflichkeit oder ..was du nicht willst, das man dir tu, das füge keinem andren zu.
Was ist denn nicht in Ordnung daran, eine andere Person zu verletzen? Ein Chirurg, der seinen Patienten nicht verletzt, kann nicht operieren
Ein Staatsanwalt wird dir gerne den Unterschied erklären.:)
 
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Es wird langsam klarer: Wir haben es geschafft, eine Sphäre des Heiligseins um "den anderen" aufzubauen, welche das Zusammenleben erst überhaupt ermöglichen soll. Dass der andere oftmals schlichtweg dumm oder blöd sein kann, das ist nicht berücksichtigt, da müssen wir dann eben Rücksicht auf die Sphäre des Heiligseins nehmen. Dann heisst es: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Bloss dass am Ende es immer die gleichen Deppen sind, die sich daran halten, und die anderen es nicht tun. Je nach Charakter halt.

Ich habe, um ein Beispiel zu nennen, heute in einem Thread hier im Forum einen Beitrag gelesen, und es ist völlig egal, welchen Beitrag ich meine, es geht hier gar nicht um irgendeinen konkreten Fall oder irgendeine konkrete Person, der war dermassen dümmlich, arrogant, überheblich und aufgeblasen, dass ich nicht darum herum komme, darob zynisch zu reagieren. Tu ich es nicht, schweige ich also, dann werde ich verletzt durch die Grobheit, die hinter jenem besagten Beitrag steht. Meine Reaktion sehe ich als eine Notwendigkeit an, um nicht an der Gewalttätigkeit zu ersticken, die mir durch so einen Beitrag widerfährt.

So weit so gut. Ich kann also reagieren - muss jedoch nicht. Geht es ums Zurückzahlen? Um Rache? "Auge um Auge lässt die Welt erblinden." sagte M. Gandhi einst. Aber ich glaube nicht, dass es hier um Rache geht. So billig und simpel ist die Sache nicht. Es geht nicht einfach darum, es jemand anderem heimzuzahlen. Nein, da steckt noch mehr drin.
 
1. Darf man sich über andere Menschen lustig machen?

2. Darf ich mich über andere Menschen lustig machen?

3. Darf ich mich hier im Forum über andere Menschen lustig machen?

4. Darf ich mich hier im Forum über andere Menschen aus dem Forum lustig machen?

5. Darf ich mich über mich selbst lustig machen?

Im Zweifelsfall darf man alles. Wofür man sich entscheidet, hängt davon ab, wer man sein möchte, also von der individuellen Selbstdefinition.

Bei 1. bis 4. würde ich aber unterscheiden zwischen "lustig machen über unabänderliche Defizite einer Person", was den anderen im Menschsein angreift, und "lustig machen über veränderbare Ansichten, Äußerungen, Verhaltensweisen etc." Ersteres fänd ich einen Schlag unter die Gürtellinie, zweiteres eine mögliche Form der Auseinandersetzung mit divergierenden Haltungen.

zu 5.: Klar, warum soll ich nicht über meine Unzulänglichkeiten schmunzeln dürfen? Schmunzeln und sich selbst niedermachen sind zwei Paar Schuhe.
 
der war dermassen dümmlich, arrogant, überheblich und aufgeblasen, dass ich nicht darum herum komme, darob zynisch zu reagieren. Tu ich es nicht, schweige ich also, dann werde ich verletzt durch die Grobheit, die hinter jenem besagten Beitrag steht. Meine Reaktion sehe ich als eine Notwendigkeit an, um nicht an der Gewalttätigkeit zu ersticken, die mir durch so einen Beitrag widerfährt.

Darüber ließe sich dann mal kontemplieren...
 
Ein Sensibelchen (nicht eine leicht beleidigte Leberwurst) werden wenige auf den Arm nehmen.


Ist irgendwie auch interessant zu sehen, über WEN und WAS man sich lustig macht.

Ich improvisiere:

- Übertreibungen
- Angeber
- augenscheinliche Inkohärenzen

...

Und meistens sind es Leute, die auch was aushalten müssten.
Zumindest ihrem eigenen Gebahren nach.


(absichtliche Bosheiten, wie auf Fehlern oder Mängeln herumtrampeln lasse ich dabei aus)
 
Es wird langsam klarer: Wir haben es geschafft, eine Sphäre des Heiligseins um "den anderen" aufzubauen, welche das Zusammenleben erst überhaupt ermöglichen soll. Dass der andere oftmals schlichtweg dumm oder blöd sein kann, das ist nicht berücksichtigt, da müssen wir dann eben Rücksicht auf die Sphäre des Heiligseins nehmen. Dann heisst es: "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu." Bloss dass am Ende es immer die gleichen Deppen sind, die sich daran halten, und die anderen es nicht tun. Je nach Charakter halt.

Ich habe, um ein Beispiel zu nennen, heute in einem Thread hier im Forum einen Beitrag gelesen, und es ist völlig egal, welchen Beitrag ich meine, es geht hier gar nicht um irgendeinen konkreten Fall oder irgendeine konkrete Person, der war dermassen dümmlich, arrogant, überheblich und aufgeblasen, dass ich nicht darum herum komme, darob zynisch zu reagieren. Tu ich es nicht, schweige ich also, dann werde ich verletzt durch die Grobheit, die hinter jenem besagten Beitrag steht. Meine Reaktion sehe ich als eine Notwendigkeit an, um nicht an der Gewalttätigkeit zu ersticken, die mir durch so einen Beitrag widerfährt.

So weit so gut. Ich kann also reagieren - muss jedoch nicht. Geht es ums Zurückzahlen? Um Rache? "Auge um Auge lässt die Welt erblinden." sagte M. Gandhi einst. Aber ich glaube nicht, dass es hier um Rache geht. So billig und simpel ist die Sache nicht. Es geht nicht einfach darum, es jemand anderem heimzuzahlen. Nein, da steckt noch mehr drin.


manchmal lese ich hier auch beiträge wo ich mir denke..so ein blödsinn..
und dann frage ich mich auch, warum denn da jetzt bei mir emotionen
im spiel sind..ich kenne ja die personen nicht..und letztendlich sind es ja auch nur hingeschriebene worte...manchmal kann ich mich dann auch nicht beherrschen, und mache mich lustig...wenn ich mich dann wieder eingeholt habe..kommt so ein stück eigenarroganz zum vorschein..dann atme ich tief durch... und denke, ne in dieser falle war ich schon mal..und lache für
mich, still in mich hinein.. wie gesagt die tyrannen sind unsere meister..
ein ehrlicherer mensch zu werden und bei sich zu bleiben. ich habe hier schon oft tränen gelacht....unbezahlbar...:liebe1:
alice
 
Ein Sensibelchen (nicht eine leicht beleidigte Leberwurst) werden wenige auf den Arm nehmen.


Ist irgendwie auch interessant zu sehen, über WEN und WAS man sich lustig macht.

Ich improvisiere:

- Übertreibungen
- Angeber
- augenscheinliche Inkohärenzen

...

Und meistens sind es Leute, die auch was aushalten müssten.
Zumindest ihrem eigenen Gebahren nach.


(absichtliche Bosheiten, wie auf Fehlern oder Mängeln herumtrampeln lasse ich dabei aus)
Ich meine aber explizit Bosheit. Warum, Herrgottnochmal, erzählt einem die ganze Welt, man soll das Böse lieber sein lassen? Was passiert, wenn ich böse bin? Wird es mich auffressen? Werde ich zu einem Mutanten oder einem Monster? Und selbst wenn - so what?

Die bestechendste Eigenschaft der Moralapostel ist es, dir zu erklären, du solltest bei dir selbst erst aufräumen, bevor du bei anderen aufräumst. Du kannst ein ganzes Leben damit verplempern, bei dir selbst aufzuräumen, wenn der Fehler dummerweise mal nicht bei dir, sondern aussehalb von dir liegen sollte.
Und die Moralapostel sind immer entweder Schafe oder Hirten.

(Damit beschäftigen sich übrigens auch die Sozialwissenschaftler und Psychologen: Wenn eine Gesellschaft krank ist, besteht dann die Aufgabe eines Sozialarbeiters, den Menschen, der aus der Gesellschaft rausfällt, wieder einzugliedern, indem man ihn erneut krank macht?)
 
Ich habe, um ein Beispiel zu nennen, heute in einem Thread hier im Forum einen Beitrag gelesen, und es ist völlig egal, welchen Beitrag ich meine, es geht hier gar nicht um irgendeinen konkreten Fall oder irgendeine konkrete Person, der war dermassen dümmlich, arrogant, überheblich und aufgeblasen, dass ich nicht darum herum komme, darob zynisch zu reagieren. Tu ich es nicht, schweige ich also, dann werde ich verletzt durch die Grobheit, die hinter jenem besagten Beitrag steht. Meine Reaktion sehe ich als eine Notwendigkeit an, um nicht an der Gewalttätigkeit zu ersticken, die mir durch so einen Beitrag widerfährt.

Warum hat dich der Betrag so aufgeregt?
 
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Die bestechendste Eigenschaft der Moralapostel ist es, dir zu erklären, du solltest bei dir selbst erst aufräumen, bevor du bei anderen aufräumst. Du kannst ein ganzes Leben damit verplempern, bei dir selbst aufzuräumen, wenn der Fehler dummerweise mal nicht bei dir, sondern aussehalb von dir liegen sollte.
Und die Moralapostel sind immer entweder Schafe oder Hirten.
Es gibt soziologische Studien, die belegen, dass Religionen bestehende Machtverhältnisse einer Gesellschaft sichern. Die automatische Reaktion meiner lieben Mitmenschen, mir zu erzählen, ich solle mich an mich selbst halten, scheint eine Art Gehirnwäsche darzustellen. Ein Mechanismus, der dazu da ist, jeden davon abzuhalten, die Augen aufzutun, und die bestehenden Missstände zu erkennen. Denn dazu muss er erstmal das Gewöhnliche und Alltägliche zu hinterfragen imstande sein.

Noch ist mir nicht klar, worauf ich hinauswill.

Bezogen auf dieses Forum: Die Macht der Moderatoren über die Posts und die Forumsmitglieder. Da muss es Regeln geben, die eingehalten werden. Wobei ich aber diese Machtverhältnisse vollauf befürworte und unterstütze. Ich finde sie gut.

So einfach kann also die Sache nicht sein. :(
 
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